Beiträge von Ratatouille

    Bei Viola scheint es ja auch noch so zu sein, dass alles im Team gemeinsam geplant und im Gleichschritt durchgeführt werden muss, Violas Team aber nicht gut funktioniert und Viola nun auch als Kranke diesem Team zuarbeiten soll. Fühlt sich für mich wirklich nicht gut an.

    Hallo Viola,


    mach dir klar, was jetzt wichtig ist. Du bist an deiner Schule unglücklich (dein anderer Thread). Das hat dich krank gemacht. Du hast versucht, mit deiner Chefin zu sprechen. Sie übt erst recht Druck aus. Bedeutet: An dieser Schule kannst du ohnehin nicht bleiben. Kümmere dich konsequent um deine Gesundheit und sieh zu, dass du da weg kommst. Wie deine Chefin das findet, kann dir egal sein. Du bist auch nicht unersetzlich. Um die Kinder wird sich jemand anderes kümmern. Du musst dich aus dieser Situation herausretten. Lass dich weiter krankschreiben, finde einen Coach oder Therapeuten, stelle einen Versetzungsantrag.

    Die Mathelehrerin meines Kindes hat z.B. mit der Stoppuhr rechnen lassen. Sie fand, aufs Gymnasium gehöre nur, wer in soundsoviel Minuten soundsoviel Aufgaben im Kopf lösen kann. ... drill instructors ... der ganze Schultag ... Stress

    Kann sein. Wahrscheinlicher ist, dass die Lehrerin mit den Kindern Arbeiten auf Zeit geübt hat. Das sicher nicht ohne Grund. Wenn ich daran denke, wie megalang sich bei den Grundschulfreunden meiner Kinder der tägliche Hausaufgabenzirkus ausdehnen durfte, kann ich mir vorstellen, wie diese Kinder im Unterricht gearbeitet haben. Und ja, stimmt, in der weiterführenden Schule, besonders wenn Fachlehrerprinzip gilt, müssen sie bald zügig mitarbeiten. Ein bisschen mehr Gelassenheit und Vertrauen in die Lehrer:innen, die den oder jenen Stil pflegen mögen, sich aber in den allermeisten Fällen viel Gedanken und Arbeit machen, fände ich erstmal angebracht. Statt die Lehrerin als drill instructor zu verdächtigen, könnte man den Impuls zuhause an schulfernen Themen spielerisch aufgreifen und die Sache so gleichzeitig unterstützen und entschärfen.

    Liebe Viola,


    je länger du es herauszögerst, umso länger wird es dauern. Geh zum Arzt und danach lässt du dich wegen einer Kur oder auch Psychotherapie beraten und packst das an. Auszufallen ist nicht toll, aber das kannst du nicht ändern. Darum werden sich andere kümmern (müssen). Dein Job ist es, deine langfristige Arbeitsfähigkeit zu sichern. Wie du deinen Zustand beschreibst, ist es höchste Eisenbahn.

    Ich finde, die angeblichen Äußerungen der Lehrerin hören sich massiv aufgeputscht an, von wem auch immer. Wenn ich mir über etwas Gedanken machen würde, was mein eigenes Kind betrifft, würde ich das Gespräch mit der Lehrerin suchen und dabei wahrscheinlich feststellen, dass sie eine ganz vernünftige Person ist. Wenn andere sich in der Whats-App-Gruppe über etwas echauffieren, was mein Kind nicht betrifft, würde ich das einfach mal nicht mehr lesen. Im Übrigen würde ich mir eher Sorgen machen, wenn die Lehrerin die Kinder NICHT dazu anhalten würde, die Aufgaben sorgfältig und vollständig zu erledigen. Und doch, in RLP können Hausaufgaben benotet werden, jedenfalls an den weiterführenden Schulen, natürlich nicht direkt, wenn das Kind krank war, aber nachgemacht werden müssen sie. Ob für die Grundschulen etwas Anderes gilt, weiß ich nicht. Ich würde den Ball flach halten und nicht alles glauben, was so im Umlauf ist. Ich wette, du würdest staunen, wenn du den Chat über dich lesen würdest, was du alles gesagt und getan haben sollst.

    Da nicht die Eltern die Arbeit genehmigen, müssen sie das auch nicht prüfen. Der Schulleiter wird nicht von den Eltern kontrolliert, sondern von seinen Vorgesetzten, an die sich wenden können, wenn sie meinen, Grund zu haben. Wir kontrollieren ja auch nicht die berufliche Arbeit der Eltern.

    Ich verstehe die Bedenken sehr wohl. Wenn der Fall pädagogisch besondern ungeschickt liegt, "vergesse" ich schon mal, den Notenspiegel anzuschreiben, Verordnung hin oder her. Ich erzähle dann ein bisschen darüber, wie die Arbeit ausgefallen ist, das reicht meistens und wenn mal nicht, schreibe ich den Notenspiegel natürlich an. Es gibt nicht nur die, die immer wieder mit Fünfern geoutet werden, sondern in manchen Klassen auch einsame Einserschüler unter Dauerbeschuss. Wenn Eltern oder Kollegen mir vorwerfen, gegen eine (unwesentliche) Vorschrift verstoßen zu haben, was kaum je vorgekommen ist, diskutiere ich nicht, sondern sage einfach sorry und denk mir meinen Teil.

    Wenn der Schüler erst seit Kurzem radikale Positionen vertritt und sie weiter offensiv und demonstrativ vor sich herträgt, sollte, Volljährigkeit hin oder her, vielleicht mal jemand schauen, was da im Hintergrund los ist.


    Im Übrigen geht es nicht nur um seine Leistungen. Falls er dazu übergeht, andere mit seinem Verhalten systematisch abzuwerten, wäre davon der Schulfrieden berührt. Dass sich daraus für ihn durchaus Konsequenzen ergeben können, wird ihm sein Schulleiter nötigenfalls sicherlich verdeutlichen.

    Ja, in 5, 6, 7.

    In der 8. fragen sie dann, ob die Kids in der Schule auch so pubertieren wie zuhause. Dann ist Funkstille bis zum Landeanflug auf das Abitur, wenn einige Medizin studieren wollen und "die Lehrer ihnen das Leben verbauen". Hab mich dran gewöhnt.

    Die Praxen haben bei der Abrechnung mit den KVs ein enges Budget, bei Privatrechnungen nicht. Man bekommt als Privatpatient deshalb meist schnell einen Termin, weil man überhaupt behandelt werden kann, ohne dass der Arzt auf den Kosten sitzenbleibt, und man wird gerne behandelt, weil man die Praxis wirtschaftlich am Laufen hält. Das Problem ist also nicht der Privatpatient, sondern Gier und Geiz, die das Gesundheitswesen und die öffentliche Daseinsfürsorge im Zangengriff haben.


    Die Gefühle verstehe ich aber sehr gut. Meine Entlassung aus dem KH wurde bei einer Geburt zäh verzögert, während gesetzlich versichte Frühchenmütter zügig rausgeschmissen wurden. Das hat mir damals auch sehr zu schaffen gemacht. Auf der anderen Seite wurde ein Verwandter notfallmäßig wegen Netzhautablösung ins KH eingeliefert und dort tagelang nicht behandelt, weil der Chefarzt auf einem Kongress war und den Assistenzärzten verboten hat, in seinen Jagdgründen zu wildern. Das wissen wir, weil ein junger Arzt ausgeflippt ist und auf dem Gang emotional mit den Kollegen diskutiert hat. Ergebnis: Restsehkraft von 20 Prozent.

    Wir haben es mit Menschen in einer Phase ihres Lebens zu tun, in der sie eine Vielzahl von mehr oder weniger schwierigen Lebensthemen bewältigen müssen. Es ist nicht die Aufgabe von Lehrern, diese Themen in jedem Fall zu vermeiden, im Gegenteil haben viele SuS keine andere Anlaufstelle. Dass du dir bewusst bist, dass du sensibel und wachsam sein musst, finde ich aber gut. Es wird Lektüren geben, die du in bestimmten Klassen lieber nicht liest, zum Beispiel weil sie Einzelne unangenehm in den Fokus rücken könnten. Aber grade Deutschlehrer haben schöne Möglichkeiten, immer wieder einmal einen Raum zu schaffen, in dem eine bisher unausgesprochene allgemeine Thematik bearbeitet werden kann. Wer besonders betroffen ist, hört den anderen vielleicht nur zu und gewinnt dabei verschiedene Außenperspektiven, sieht an dir, wie man das Thema wertschätzend aufnehmen kann, hört vielleicht von Stellen, wo man Hilfe findet, bekommt signalisiert, dass Lehrer ansprechbar sind usw. Das ist Teil unserer Erziehungsarbeit.

    Den Nachweis über das Plagiat in der vorliegenden Schüler:innenarbeit benötigt man als Lehrkraft in jedem Fall

    Wie CDL ausgeführt hat, stimmt das nicht, Stichwort Anscheinsbeweis.


    Ich hatte mal einen Schüler, der eine hochdichte wissenschaftliche Arbeit mit tollen Grafiken und ausgefeiltestem Text eingereicht hat, die er nie und nimmer selbst geschrieben haben konnte. Entsprechend war er auch nicht in der Lage, die Arbeit darzustellen und auf Fragen überzeugend zu reagieren. Den Text gefunden haben wir zwar nicht (wonach uns der Vater auftrumpfend gefragt hat) das war aber auch gar nicht nötig. Ich nehme an, der Vater hat dem Sohn einen noch unveröffentlichen Vortrag mitgebracht, vielleicht von einem Symposium.


    In allen anderen Plagiatsfällen war es aber kein Problem, eine Quelle zu finden - das macht es natürlich einfacher. Und meist erkennt man Plagiate schon vor dem Lesen der Arbeit an Layoutdetails.

    Unvorstellbar, was du hinter dir hast!! Und wie schön, dass du zwei gesunde Kinder hast.

    Obwohl ich Glück hatte und problemlos bis zur Geburt Vollzeit arbeiten konnte, finde ich es richtig und nötig, dass auf Schwangere Rücksicht genommen wird. Aber ich habe mich oft über Ähnliches geärgert wie du. Da gibt es die süßliche, auch verlogene Darstellung von Schwangerschaft und Babyzeit einerseits und eine teils grobe Missachtung der Bedürfnisse von Kindern und Familien andererseits.

    Es geht sicherlich weniger um die Lehrperson als um die Dynamik in dieser Jungsgruppe. Und es würde mich nicht wundern, wenn die sich schon bei deinen Vorgängern eingeschossen hätten. Es liegt also nicht an dir und du konntest in deiner Rolle als Praktikant auch nicht wirklich viel dagegen tun. Lass dich nicht entmutigen. Wenn du als Lehrer auf eine solche Gruppe triffst, hast du ganz andere Möglichkeiten und kannst viel authentischer reagieren.

    Wenn jemand in Italien, Österreich, Slowenien oder Dänemark Urlaub macht, wird er sicherlich öfter auf Einheimische treffen, die vom Tourismus leben und daher weder einen unentspannten Eindruck machen wollen noch Maßnahmen und Einschränkungen begrüßen dürften.

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