Beiträge von Exodus

    Lieber Exodus,
    fehlende Unterrichtsdisziplin mag ärgerlich sein, ist allein betrachtet aber vielleicht noch tolerierbar. In Kombination mit Unzuverlässigkeit gegenüber Kollegen und fehlender Unterrichtsvorbereitung jedoch ein ernstes Problem. Stimmen die Vorwürfe denn?

    die vorwürfe stimmen teilweise. ich habe jedenfalls überall zugestimmt und mich nicht quer gestellt.


    es gibt einige wenige kollegen, die mich etwas kannten, die meinen, ich sollte es mit dem ref probieren. sie sähen da sehr wohl viel potential bei mir, aber ich kann und will jetzt nicht irgendeinem aktionismus anheim verfallen.

    ich habe schon zum bewerbungsgespräch vor schuljahresbeginn der direktorin genau meinen werdegang erläutert (der mit dem schulamt und der schule vereinbarte arbeitsvertrag ist an berufbegleitendes referendariat geknüpft). also hat sie mich im fach werken, das ich fachfremd unterrichte, mit einem zweiten kollegen doppelt besetzt. häufig musste ich während der doppelbesetzung unterricht vertreten. ansonsten hab ich so gut es ging, den lehrern versucht zuzuarbeiten und überall geholfen, wie und so gut es ging. das schlug sich natürlich auch in fehlender vorbereitung für mich nieder. ziemlich schnell merkte ich auch, mit welchen klassen ich gar nicht zurecht komme (egal ob vertretungsstunden oder fest geplanter unterricht) und es ist klar, auch dafür muss ich als lehrkraft einen weg finden, wie ich auch mit solchen klassen klar komme. da habe ich mich teilweise auch unprofessionell verhalten bzw mir selbst das leben schwer emacht. dann habe ich schulgartenunterricht zugeteilt bekommen, wobei die klassenlehrer nicht mit mir kooperierten, obwohl ich wiederholt darum bat. dann gingen 5 stunden zulasten eines ganztagesangebots für gitarre, was vollkommen meiner vorerfahrung entspricht. seit november übernahm ich dann noch musik in allen ersten klassen und wurde mit doppelter besetzung im musikunterricht in den vierten klassen eingeplant, sodass ich bei einem deputat von 20 stunden landete. und irgendwie wuchs mir ab dezember absolut alles über den kopf.

    also fakt ist, dass mein arbeitsvertrag noch bis februar gilt. ich kann jetzt einfach schön brav bis februar versuchen, mein bestes in der schule zu geben, aber das ist doch für beide seiten auch nicht so die lösung. laut schulleiterin gab es massive beschwerden seitens der kollegen und eltern über mich...ich habe auch nachgefragt, was das für beschwerden waren und es bezog sich meist auf die fehlende unterrichtsdisziplin in meinem unterricht, unzuverlässigkeit gegenüber kollegen und fehlenden unterrichtsvorbereitungen...mhm, dennoch werde ich das gefühl nicht los, dass denen einfach alles zu kompliziert mit mir wird.

    momentan sieht alles nach einer abkehr vom lehrberuf aus. naja, ich kann die frage gar nicht so leicht beantworten, ob da mehr vorgefallen ist an der schule, denn ja, da ist eine ganze menge vorgefallen.


    ja, ich fühle micht weiterhin überfordert mit der stundenkonzeption.

    hey leute,


    passend zum jahresende erfuhr ich vor zwei tagen, dass ich meine probezeit an meiner derzeitigen schule nicht bestehe.


    grund der kritik im mitarbeitergespräch: ich hätte keine lehrerpersönlichkeit und so braucht man mich an der schule nicht.


    scheiße!


    ja, ich hab das referendariat (immer noch) nicht gemacht...ja, ich hab an ner grundschue gearbeitet ohne das reine grundschullehramt studiert zu haben. scheiße, nach mehreren anläufen im schuldienst ist meine moral langsam ganz unten angekommen.


    merry christmas everyone :autsch:

    Hallo Caro07,


    ich habe neulich bei der Sendung Siebenstein für Kinder eine tolle Folge über die Irland gesehen. Das Lied dazu fand ich toll.


    Ansonsten arbeitet die Lehrerin an unserer Schule wohl mit Klett (ich reiche da genaue Angaben aber nochmal nach!) in Klasse 3 und die Schüler sind total begeistert von der Musik.


    In meinen Vertretungsstunden fiel mir auf, dass sich auch rapartige Gestaltungen im Vor- und Nachsprechmodus sehr gut machen so nach dem Motto: Hi, my Name is, hi, my Name is (aber nicht Slim Shady ;)


    außerdem hat die Englischlehrerin wohl auch noch einen Begrüßungssong in Rollen einstudiert, die die Kinder gestisch am Platz stehend gestalten (Lady-Style, Robot, Grandmother):

    Das geht dann für englische Zahlen lernen genauso (Number-Song bis 20 selbst schreiben mit einer freien Aufschreibvariante). Da war jede dritte Klasse von begeistert und ich hab glaub ich in allen fünf dritten Klassen vertreten.

    Ich habe hier fast alles mitgelesen und ehrlich gesagt befällt mich doch immer da so eine Bestürzung wie Kirche immer noch hierzulande funktioniert. Wenn Gott wüsste, in welcher Art und Weise viele Menschen aus ihren individuellen religiösen Überzeugungen handeln...


    Es gibt da immer wieder Dinge, die ich tot geglaubt hoffte. Naja, ich bin häufig in einer evangelischen Gemeinde zu Besuch und dort wurde in einem der letzten Gottesdienste der Ausschluss zweier Personen aus dem Kirchenvorstand bekannt gegeben, da man sich von deren Ansichten distanziere. Beide Gemeindemitglieder gehören der AfD an, was ich in Sachsen erstmal für nicht besonders auffällig erachte. Warum machen die es sich oft so leicht ganz parallel zu deiner Thematik gefragt?


    Schwieriger, aber aus meiner Sicht ehrlicher wäre ein offener Diskurs und nicht ein Konfrontation wie auch in deinem Fall mit der Sache umzugehen. Warum wird da mit Ausgrenzungsandrohung und -umsetzung agiert? Mein Gott ist und handelt da ganz anders.

    Liebe Tabularasa,


    irgendwie fühle ich mich dir mittlerweile total verbunden und fiebere richtig mit, gucke nach, ob ich hier Neuigkeiten von dir finde...beim Thema Panikattacke gehe ich sofort mit, ich hab und hatte so Einiges durch. Es reicht schon manchmal das bloße Gefühl, wenn es im Kopf nicht weniger wird.


    Heute ist Freitag. Bitte lass' dich wieder gedanklich von mir durchknuddeln und Mal ganz lieb umarmen. Halte dich an CDLs Hinweise und fahre Mal runter. Geh' mit deinem Sohn Drachen steigen oder spiel' euer Lieblingsspiel. Du schaffst das. Ich glaub' an dich.

    wow, ich hätte nicht gedacht, wieviel ich hier noch lernen kann, bestätigt aber meine annahme, dass nichts so anstrengend ist wie das erste Studium :eisig: alles, was hinterher zu kommen scheint, hat vor allem damit zu tun aus dem das Beste zu machen, was man vorher einmal mit allen Vor- und Rückschlägen mitgenommen hat...also tschakka tabularasa, ran wie Max an die Möhren an deine chaotische Uni, renn´denen die Bude ein, um in 4 Semestern dein Studium durchzuziehen, mach´denen wie uns (nur professioneller) klar, dass du an das Lehrerpult gehörst! :gruss: :engel:


    dabei fällt mir ein, dass ich das meiste bisher aus reinen praktischen lehrerfahrungen über den beruf selbst lerne, insofern lässt sich ja auch über die akademische komponente wunderbar streiten...ich will hier aber echt nix los treten :sterne:

    hallo tabularasa,


    ich möchte konstruktiv für dich sein...


    Was hast du für Handlungsoptionen, um in deiner Universität dein Studium regelstudienzeitnah abzuschließen? Ist das wirklich ein notwendiges Ziel oder stresst dich das nicht alles noch zusätzlich?


    Welche Kompromisse in der Lebensgestaltung kannst du eingehen, damit du nicht durch deine Doppelbelastung noch stressbedingt erkrankst (Burnout, Depression)?


    Ist vllt. eine Lehrervertretungsstelle für dich etwas? Leider sind solche Stellen zeitlich begrenzt.


    Ich halte an meiner Meinung fest, dass du dringend Prioritäten innerhalb deiner Alltagslasten setzen musst, um effektiv weiter zu kommen, d.h. so was muss ich tun, um dies oder jenes zu erreichen?


    Gibt es nicht Kommilitonen, die dich unterstützen können?


    Kannst du mit deinen Chefs bei der Pflege vereinbaren, dass du 16 anstatt 20 Stunden arbeitest?


    Kannst du mit Dozierenden vllt. Ausnahmeregelungen für dich (Härtefall Kind) verhandeln, dass du Kurse z.b. ohne aktive Teilnahme abschließt oder Kurse zeitlich vorziehst, dafür aber z.B. zusätzliche Aufgaben übernimmst, die dem Dozenten dienen können?


    Kannst du Geld bei Stiftungen beantragen?


    Übrigens möchte auch ich mal hier einwerfen, dass ich mit meinen 34 Jahren zwar im Schuldienst tätig bin, aber auch mir das Referendariat nach wie vor fehlt....es kann einfach passieren, dass der Lebenslauf nicht schnurgerade verläuft. Ich arbeite gerade an mir, dass mir Wertungen jeder Art von außen einfach nur noch egal sind - und was soll ich sagen? Das funktioniert erstaunlich gut :D

    Guten Morgen tabularasa,


    erstmal möchte ich dich gedanklich einmal richtig schön durchknuddeln und motivieren. ich finde es wirklich enorm ambitioniert, was du da in deinem ALLTAG derzeit durchziehst. Was ich aus deinem Ursprungsbeitrag herauslese, ist eine Überforderung mit deiner derzeitigen Lebens- und Arbeitssituation und hier würde ich jetzt anfangen, genau zu überlegen, wie du deinen Alltag entzerren könntest. Ich beziehe mich hier mal auf alle angesprochenen Punkte, die dich nicht mehr schlafen lassen.


    Bei dir scheint es wichtig zu sein, dass du eine innere Priorisierung all deiner Lebensbereiche vornimmst. Ist es für dich (und dein Kind) derzeit am wichtigsten, dass du Geld verdienst? Ist es machbar und am wichtigsten, dass du den Universitätsabschluss so schnell wie möglich schaffst oder braucht dich dein Kind vllt. gerade am meisten?


    1. Unichaos: Hierzu wurden viele viele Tipps der anderen Forenmitglieder gegeben. Wenn dein Hauptziel ist, so schnell wie möglich fertig zu werden, solltest du dich intensiv mit deinen Studienordnungen auseinander setzen und dir genaue Pläne erstellen, wann du welche Kurse mit welchem Aufwand absolvieren kannst. Mein Credo lautet bei solchen Problemen: Je größer das Chaos um mich herum ist desto ruhiger und systematischer habe ich zu sein. Gute Hinweise könnte es in Studienberatungen geben, die du aber möglichst fach- und studiengangsorientiert auswählen solltest. Zu meinen Zeiten hieß es, dass ein Vollzeitstudent pro Semester 30 LP gut erwirtschaftet, wenn das an 10 Veranstaltungen mit jeweils 3 LP gekoppelt ist. Ist diese Maßgabe für dich machbar? Welche Leistungen müssen pro Kurs erbracht werden?


    2. Nebenjob: Wieviel Geld musst du wirklich hinzuverdienen? Gesetzt eines möglichen Idealfalles, dass du dir als Ziel setzt, 10 Lehrveranstaltungen mit 30 LP pro Semester erfolgreich zu absolvieren, ist es vllt. organisierbar, dass du diese an 2-3 Wochentagen machst? Dann blieben dir noch immerhin 2 Wochentage, an denen du 6-8 Stunden arbeiten könntest.


    Und wenn ich mich hier so fiktive Zahlen hin- und herschieben sehe, fällt mir vor allem eins auf: Dir fehlt Zeit. Das ist womöglich die Zeit, die dich dein Kind braucht? Es will doch auch mal mit dir spielen, lesen, basteln oder einen Ausflug machen...wo ist denn die Zeit hierfür?


    Du brauchst also wirklich Leute, die dich aktiv unterstützen. Wer kann wann dein Kind von der Betreuung abholen und sich liebevoll am Nachmittag kümmern, damit du z.B. einen langen Uni- oder Arbeitstag bewerkstelligen kannst?


    Und ansonsten atme vielleicht wirklich mal durch und sage dir ehrlich, dass es für dich nicht möglich ist, dieses Studium in 4 Semestern abgeschlossen zu haben, nicht mit Kind und Arbeitsstelle...


    Kannst du bitte nochmal schreiben, wie es bei dir weiter geht?


    Exodus

    Das klingt für mich nach einer wunderschön klassisch gestaltbaren Grundschulherbststunde, in der sich auch unterschiedliche Sozialformen vermitteln lassen.


    Das Unterrichtsziel soll sein, dass die SuS Blätter und Früchte dem richtigen Baum zuordnen.


    Spontan hätte ich folgende Unterrichtsideen:


    Sammeln von Blättern und Früchten der Bäume (von ca. 4-5 verschiedenen Baumarten) in direkter Schulumgebung (Bilder der Bäume aus anderen Unterrichtsmedien wie Sachbuch o.Ä. bereit halten): für einen interessanten Unterrichtseinstieg würde ich ein kleines Herbstarrangement (auf einem schönen Tuch) vor Unterrichtsbeginn auf dem Boden herstellen. In einem Gesprächskreis versammelt sich die Klasse davor, ihr schaut es euch an, sprecht in Sätzen darüber, was ihr vor euch seht und worum es in dieser Stunde gehen wird. Ich bekomme immer wieder vermittelt, dass die Schüler über den Stundenverlauf informiert werden sollen (in Grundschule auch optisch), damit sie wissen, was auf sie zukommt.


    Dann könntest du z.B. die SuS auffordern, dass sich jeder einen Gegenstand aussuchen darf und seinen passenden PArtner suchen soll (z.B. zu welchem Blatt gehört die KAstanie? Wenn es bereits Vorwissen gibt, könntest du im fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch danach oder schon parallel ein passendes Baumbild zu Blatt und Frucht hinzufügen lassen): Das wäre also die Erarbeitungsphase.


    In der Sicherungsphase könntest du mit dem Arbeitsblatt arbeiten, das offensichtlich bereits vorhanden ist.


    Üben könntest du das Zuordnen mit einem Wechsel des oben genannten Spiels (Jedes Kind tauscht sein Blatt o. Frucht aus und sucht sich einen neuen Partner) oder mit einem Bildmemoryspiel, dessen Vorbereitungsaufwand in einer Klasse von über 20 Schülern natürlich für dich enorm ist oder du nimmst weitere Baumarten hinzu, wenn du merkst, dass es mit den 5 Baumarten gut klappt.



    Weißt du denn bereits etwas über das Vorwissen der Schüler und in wie die Stunde in der Unterrichtsreihe positioniert ist?


    Wie ist diese Stunde letztlich abgelaufen rosemary? Kannst du bitte hier nochmal ein Feedback geben?

    Guten Morgen liebes Forum,


    ich las hier eben etwas über das Team-Teaching und ich erlebe seit 8 Wochen Schule, dass es sehr wohl geht und realistisch zu sein scheint und eine wunderbare Sache ist, vorausgesetzt, dass das Bundesland endlich mal Geld für Bildung in die Hand nimmt...


    Ich habe die letzten Wochen die wichtigsten Dinge über das Unterrichten von meinen zwei Team-Teaching-Kolleginnen im Fach Werken gelernt. Es zwingt die Lehrer, Aufgaben sinnvoll (er) zu verteilen, Material und Inhalte zu teilen und sich besser abzusprechen, was wirklich gut klappt auch ohne noch groß nach der Schule Rücksprachen zu halten.
    Und es entstresst wirklich ungemein, wenn einer der zwei Kollegen mal für ne Woche krank wird. Dann hat der Team-Teacher schon einen Plan und wird auch den Unterricht allein in den Klassen bewältigen. So ist zumindest meine Erfahrung.

    Buntflieger ich stimme dir mit allem zu!


    Das waren und sind auch eher meine Eindrücke der Vergangenheit..., aber allen von dir in mühevollen Postings beschriebenen Effekten kann man bis zu einem gewissen Grad mit einer guten inneren Haltung, etwas Glück oder gekonntem NETZWERKEN entgegenwirken. Leider ist man ja nachher immer so viel schlauer als vorher...

    Als ich in Berlin meinen ersten Referendariatsversuch am Gymnasium gestartet habe, war mein Wunsch nach einer Zusammenarbeit mit Personengruppen wie dir so groß gewesen...ich habe wirklich ein ganz ganz großes Interesse an pädagogischen Themen und von den Seiteneinsteigern hätte ich im Idealfall nötiges fachliches Basiswissen bekommen können. Das hätte einen echt guten Tausch geben können :top:


    Ich an deiner Stelle würde mich jetzt nicht auf eine bestimmte Schulform oder Schulbereich verbeißen und schließe mich den Vorrednern an. Schau´dir doch erstmal die verschiedenen Schulformen von innen an und gucke, wie Schüler- und Lehrerschaft auf dich reagieren. Du wirst erstaunt sein, was sich da so offenbart...womöglich fühlen sich die Grundschüler besonders von dir angezogen, oder, was ich eher vermute, hast du vllt. das Zeug zu nem Studienrat, der am Gymnasium einen Leistungskurs in Informatik leiten könnte.


    Es wird auch wirklich unterschätzt, dass man sich als Lehrer vor so vielen Personengruppen zu behaupten hat. Da sind zum Einen die Schüler und deren Eltern, und dann kommen da noch die Kollegen und die Schulleitung, die Institute für Lehrerbildung (Verwaltungsapparat des öffentlichen Dienstes) und eine Etage drüber noch die Kultusministerien...


    Ich habe in sehr unterschiedlichen Settings Schüler im Alter von 2 bis 55 JAhren in Musik unterrichtet und da fiel mir auf, dass ich die Schüler im Vor- und Grundschulalter und dann wieder die (jungen) Erwachsenen besser unterrichten konnte als andere Altersgruppen.

    vielen Dank für deine Antwort Palim. Das deckt sich mit allem, was ich in meiner Schule erlebt habe und ja, das funktioniert gut. Über die Herbstferien werde ich mir da ein paar Dinge genauer überlegen, wie ich es nach den Ferien mit neuer Kraft angehe. Ich glaub´, wenn ich deine ganzen Fächer im Profil so sehe, die du unterrichtest, unterrichten wir sehr ähnliche Fächer :D Ich denke, ich werde mich gut in meine Rolle als Fachlehrer an meiner Schule einarbeiten.

    @Karl-Dieter: Mein Partner würde mich maximal mit allem unterstützen! Wir sind sehr aneinander gebunden, da wir keine Angehörigen hier haben, die uns helfen können. Das schweißt auch ungemein zusammen. Es ist mit ihm auch verabredet, dass er weniger arbeitet oder in Teilzeit ginge, damit ich das hier mit dem Ref + Stundendeputat schaffe und er mehr Zeit mit den Kindern verbringt. Das wäre für die Kinder und mich auch mal eine angenehme Abwechslung und Wohltat, weil bisher tendenziell im Alltag eher mehr auf mich abfiel, damit er seine Vollzeitstelle als Mathematiker in der Forschung gut bedienen kann. Dort liegt also nicht der Hund begraben.


    Palim: vielen Dank für den Tipp mit dem anderen Forum. Dort klicke ich mich mal durch.


    Was heißt ihr habt jahrelang ohne Buch gearbeitet? Habt ihr da alle Materialien für die Schüler kopiert oder selbst hergestellt oder nur themenbasiert frei im Unterricht gearbeitet und die Materialien frei zusammen gestellt? Das klingt an sich echt toll. Ich gelange zunehmend zur Ansicht, dass gerade im Grundschulbereich schön geführte Arbeits- und Schreibhefte eine bleibende Erinnerung für den Schüler werden oder sein könnnen frei nach dem Motto, dass das, was die größte Herausforderung für Schüler (und Lehrer) darstellt, auch die größte Wertschätzung erhält (in der Waldorfschule werden ja teilweise in Handarbeit ganze Hefte und Bücher selbst gebunden und hergestellt). Hier in Sachsen ist in den ersten zwei Schuljahren der Werkstoff Papier im Fach Werken Hauptthema...da könnte man so enorm viele tolle Dinge mit Schülern machen - vom Papier schöpfen über eigene Papierprodukte herstellen wie einem aufstellbarem Namensschild zum Lesezug, Lesezeichen über Tüten, Briefumschläge und Körpern aus Papier, die praktisch in allen anderen Unterrichtsfächern verwendbar wären. Ich habe mir aus meiner ersten Klasse auch erste Schreib- und Rechenhefte aufgehoben. Auch habe ich einige wenige Projekthefte aus der Grundschule aufbewahrt (zu Themen wie ein Kind entsteht oder über ein Portfolio meiner Lieblingsbücher o.Ä.)


    Unsere Schule verfügt über einen großen Materialfundus in allen Fächern und ich finde es sehr gut, dass das spielerische Lernen im Unterricht eine immer wichtigere Rolle erfährt. Ich denke, dass wir noch weit hinter den eigentlichen Möglichkeiten von Bildung und Lernen hierzulande zurück stehen und wenn ich mir die Schülerschaft so anschaue, sollten veränderte Arbeitsformen dringend Eingang in die Schulen finden, die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft macht das Training der sozialen Arbeits-und Umgangsformen unerlässlicher denn je und ich spüre, dass die Kinder und ich das auch in meinem Unterricht suchen. Ich habe schon zu Studienzeiten sehr gerne über alle möglichen Arbeits- und Schulformen und methodische Ansätze Literatur gelesen und mein Hauptseminarleiter in Berlin bedauerte es sehr, dass ich das Ref für Gymnasium damals abbrach, denn er erhhoffte sich da bei den "ungewöhnlichen" oder offenen Arbeitsformen wohl viel Potential bei mir. Aber gerade wegen dieses ersten missglückten Versuches, das Ref anzufangen in einer Schulform, die ich von Anfang an nicht wollte und nicht studiert habe, habe ich noch so einen kleinen Knacks weg. Damals wollte ich eben auch erstmal über das Nachunterrichten von standardisiertem Unterrichtsmaterial (Lehrbuch + HANDREICHUNG) eine neunte Klasse in Deutsch bedienen und wurde beim ersten Unterrichtsbesuch der Fachseminarleiterin derart damit zerrissen, dass mir hören und sehen verging. Heute sehe ich das glücklicherweise gelassener.

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