Beiträge von Ummon

    Ich hänge mich mal hier dran:


    Nach meinem Bezugszettel bin ich Besoldungsstufe 4, ich wurde allerdings Ende Februar schon 29.
    Müsste ich nicht eigentlich Stufe 5 sein?


    Es wird da doch eigentlich stur nach dem Alter gerechnet, unabhängig von Art und Zeitpunkt irgendwelcher Status?


    Als Hintergrund: Ich bin seit September verbeamtet auf Probe, davor ein halbes Jahr angestellt, davor Ref.

    Agarplatten mit Fingerabdrücken der Schüler versehen lassen, nachdem sie sich die Hände mit Gartenerde schmutzig gemacht haben (=Simulation eines Toilettengangs).
    Gruppe 1 macht den Abdruck mit ungewaschenen Händen, Gruppe 2 mit wassergewaschenen Händen, Gruppe 3 mit Händen, die mit Seife gewaschen wurden.


    Bei ~30 Schülern kommen da i.d.R. aussagekräftige Ergebnisse raus.

    Zitat

    Original von Hermine
    denn die Arbeitgeber wissen ja nicht, dass er LRS hat und beurteilen ihn wie alle anderen auch.


    Selbst wenn sie es wissen - was bringt es?
    Ich würde als Arbeitgeber auch ganz klar jemanden ohne LRS vorziehen. Warum jemand nicht "richtig" schreiben kann, ist doch letztendlich egal; in fast jedem Beruf muss man schreiben und warum man eine bestimmte Fähigkeit, die im Beruf nötig ist, nicht hat, ist letztendlich egal.

    Wegen generell Hausaufgaben nicht gemacht habe ich schon gehört, dass das nicht möglich wäre, darauf eine Note zu geben (bzw. nach dreimaligem Vergessen eine Note), weil es eine Leistung ist, die der Schüler zu Hause erbracht hat.


    Aber das Verschweigen von vergessenen Hausaufgaben kannst du m.E. benoten und auch begründen:
    Wenn du einen Schüler aufforderst, seine Hausarbeit vorzulesen, erbringt er damit eine schriftliche Leistung. Kann er nichts vorlesen, ist das eine (ungenügende) mündliche Leistung, die du mit 6 bewerten kannst.
    Gerade dadurch, dass er am Anfang die Chance hatte, zu sagen, dass er die HA nicht hat, ist das zumindest aus meiner Sicht gut begründbar.

    Das was mit der "Einstellung", mit dem "Lehrer muss man aus Überzeugung werden wollen" gemeint ist, ist einfach Folgendes:


    Du hast nie richtig Feierabend.
    Klare Arbeitszeiten wie bei anderen Berufen - überzogenes Beispiel auf dem Bau: Wenn die Glocke bimmelt, lässt man den Hammer fallen und denkt bis zum nächsten Tag um 8 nicht mehr an die Arbeit - gibt es beim Lehrerjob nicht.
    Die eine Hälfte des Jobs ist zeitlich +/- genau festgelegt (der Unterricht), die andere eben nicht.


    Deshalb muss/sollte man wirklich davon überzeugt sein, dass man eine wichtige Arbeit macht und, noch besser, sie auch gern machen. Sonst ist es eine Qual - sich 8 Stunden pro Tag in einem Bürojob rumquälen kriegt man noch hin, aber da der Lehrer keinen echten Feierabend hat, braucht man hier wirklich Motivation, eben entweder durch Spaß an der Arbeit oder durch Überzeugung von der Wichtigkeit des Jobs. Im Idealfall beides.


    Was den Charakter fürs Unterrichten angeht - wenn du gerne Referate hältst, kriegst du es zumindest hin, vor Leuten zu sprechen, das empfinde ich tatsächlich als Grundvoraussetzung für den Job.
    Aber sonst - wie die anderen schon schreiben - gibt's da keine Charaktervorgaben.
    Man sollte Rückgrat haben, Entscheidungen gegen 30 Leute, die dagegen sind, durchzusetzen ("Müsse mer unbedingt noch e Arweit schreiwe?" - "Ja. Ende der Diskussion.") - aber das, glaube ich, kann man wie vieles andere auch noch im Ref antrainieren.

    Zitat


    Was hast du davon, wenn du zwanzig Minuten ungern zu deiner Schule fährst, dafür aber in vierzig Minuten jeden Morgen an einer Schule bist, an der dir das Konzept/das Kollegium/die Leitung/das Unterrichten gut gefallen?


    Nichts.
    Aber woher weißt du, ob dir das Kollegium, das Unterrichten, die Schulleitung gefallen wird?
    Wie kannst du die Atmosphäre im Kollegium herausfinden?


    Jede Schule hat ihre(n) "Haken", ihre Problem(ch)e(n), die ihr jemandem nennen würdet, wenn man euch fragt, was euch an dieser Schule stört.
    Denkt einmal an die Probleme, die es an eurer Schule gibt.
    Wann wurden euch diese Probleme bewusst?


    Ganz sicher nicht am ersten Tag.
    Wahrscheinlich auch nicht in der ersten Woche.
    Deshalb - wie soll man solche Probleme bei einem Vorstellungsgespräch oder noch davor herausfinden, als von außen Kommender?


    Einzig Ausstattungsprobleme lassen sich herausfinden - arbeite ich im Fachraum gerne mit Beamer, frage ich gezielt im Vorstellungsgespräch, ob es einen solchen festinstalliert gibt oder, besser, lasse mich, falls möglich, durch die Räumlichkeiten führen.


    Was die Homepage angeht:
    Die kann was aussagen, muss aber nicht.
    Wenn man einen motivierten Webmaster hat, kann man aus eine langweilige Schule super rausputzen, während eine sehr aktive Schule dröge wirken kann, weil ein unmotivierter Webmaster diese Schokoladenseiten nicht ausreichend präsentiert.

    Ich würde wohl in erster Linie nach dem Standort entscheiden.


    Merke dir bei der Fahrt genau, wie lange die Fahrt gedauert hat, wie die Verkehrsbedingungen sind (Anzahl Ampeln usw.; Faktoren, die die Fahrzeit stark verändern können).
    Auf dem Papier bzw. beim Routenplaner erscheint eine schlichte Zahl ("Fahrzeit: 49 Minuten") anfangs unwichtig, aber bedenke:
    Du bist (je nach Bundesland unterschiedlich) mehrere Jahre an diese Stelle gebunden und musst diese Strecke täglich zweimal zurücklegen. Da sind 20 Minuten mehr oder weniger durchaus von Bedeutung.


    Die meisten anderen Faktoren - Kollegium, Schülerklientel, Ausstattung - kriegst du als Externer eh kaum mit. Und da du kaum jemanden treffen wirst, der etwas über beide Schulen sagen kann, wirst du sie auch kaum vergleichen können.

    Das klingt doch eher wie ein Vorteil für Vater Staat - hier hat er den seltenen Fall einer weiblichen Arbeitskraft, die nachweisbar ganz sicher nicht schwanger werden und so (zumindest eine zeitlang) ausfallen kann.

    Ein, wenn es sein muss, abendfüllendes Spiel, das sowohl bei Schülerseite als auch bei dir für Spaß sorgt:


    In der Jugendherberge Zettel mit Zahlen 1-50 verstecken, die Schüler in ca. 4er-Gruppen einteilen, auf einem Spielplan würfeln und ziehen lassen und nach jedem Wurf Aufgaben erledigen lassen.


    Das kann z.B. sein:
    - Liegestützen
    - Fenster des Hauses zählen
    - Türen zählen lassen
    - Jungs als Mädchen, Mädchen als Jungs anziehen (macht denen wirklich Spaß!)
    - fünf Schichten Kleidung anziehen lassen
    - Kleiderkette von 10 Metern bauen lassen
    - ein kleines Theaterstück ausdenken und vorführen lassen
    - sie sollen nacheinander 5 Witze erzählen
    - da du im Wald bist: Figur aus Blättern und Zweigen basteln lassen, Beweisfoto machen, zeigen
    - gegen Ende: sich gegenseitig die Zähne putzen (im Kreis aufstellen und jeder putzt dem rechten Nachbarn die Zähne - irre witzig)
    - Schlafanzüge anziehen
    - Zahlenzettel einsammeln lassen, die schon dran waren (spart dir Aufräumarbeit)



    Ich habe mir oft auch Aufgaben spontan ausgedacht - Wissensaufgaben, Zählaufgaben, körperlich Anstrengendes...


    Tipps:
    - Spielplan in einem kleinen Raum aufbauen und immer nur eine Gruppe in den Raum lassen, der Rest wartet draußen.
    - gucken, dass die Spielfiguren nahe beieinander bleiben (Gruppen, die weit vorne sind, kriegen Aufgaben, die länger dauern)
    - wenn du einen Spielplan suchst, wirst du bei klassischen Spielesammlungen fündig, z.B. Leiterspiel eignet sich gut. Da kannst du auch immer selbst entscheiden, ob Leiter hoch/runter angebracht ist oder nicht, je nach Spieldauer und -situation. Aber so ein Spielplan ist auch schnell selbst gebastelt.

    Ich kriege meine Ergebnisse (externe Zweitkorrektoren) erst noch, bin aber schon sehr, sehr gespannt darauf - ist mein erstes Mal, ich habe mir viel Mühe gegeben und brenne darauf zu sehen, wie stark ich punktemäßig abweiche.

    "Das haben wir immer schon so gemacht!" ist kein sachliches Argument.


    Es geht darum, dass die Bewertung objektiv, aus sich heraus und nach einem Erwartungshorizont, der aus der Aufgabenstellung hervorgeht, geschieht.


    Woher sollen die Schüler wissen, was "schon immer so" gemacht wurde?
    Stell dir vor, du müsstest einem Schüler deine Note erklären - bei so einem Gespräch haben solche "Argumente" nichts verloren.

    Toll auch wieder die realitätsfernen Kommentare:


    Zitat

    Im Interview folgende Aussage: "Wir Lehrer denken viel über unsere Schüler nach. Am Ende jeder Woche gibt es Feedback und Gespräche, in denen wir mit jedem Schüler die Fortschritte und Probleme besprechen. Dazu die Frage: "Können wir Lehrer dir besser helfen?" Die Kinder und Jugendlichen merken, dass wir sie ernst nehmen." Klar, dass es so etwas auf unserem "stinknormalen" Gymnasium nicht gibt, eher würde sich die Schule in die Lüfte erheben, als dass so etwas Einzug hielte.


    Dann rechen wir mal: Ich habe momentan (und das ist noch nicht einmal volles Deputat!) 6 Klassen mit durchschnittlich 32 Schülern.
    Wenn ich jedem Schüler am Ende der Woche auch nur 5 Minuten Feedback gebe und mit ihm über "Fortschritte und Probleme" spreche, macht das 960 Minuten, das sind 16 Stunden.


    Man erkläre mir bitte, wie das funktionieren soll.

    Wer hat schon einmal Bootcamp von Morton Rhue gelesen (bei mir in der 8. Klasse)?
    Wie kam das an und wie habt ihr es aufgezogen? Wie viele Stunden habt ihr investiert?


    Ist schon recht brutal, das Buch - aber gerade dadurch verspreche ich mir bei den Jungs Lesemotivation :)

    Zitat

    Original von PeterKa
    Ist das nicht etwas zu global geantwortet? Muss eine solche Reise nicht auch dienstlich angeordnet bzw. zumindest genehmigt sein?


    Und das ist die Krux oder sie kann es zumindest sein - bei uns werden Dienstreisen i.d.R. nur genehmigt, wenn man ein Kreuzchen bei "Ich verzichte auf Reisekostenerstattung" setzt.
    Oder zumindest steigen die Chancen auf Genehmigung dadurch ordentlich.

    Wäre das hier nicht sinnvoller?


    Fände ich jedenfalls ganz interessant, den Vergleich Primarstufe zum Rest zu sehen....
    So wie ich das mitbekommen habe bzw. einschätze, gibt's an den Grundschulen deutlich öfter GLKs.

    Gesamtlehrerkonferenzen meinst du?


    Etwa 2 bis 3 Mal im Jahr.


    Klassenkonferenzen und Fachkonferenzen kommen dann natürlich noch dazu.

    //OT

    Zitat

    Original von flecki
    ich habe meiner SL die SS bereits mündlich mitgeteilt.


    Die erste Abkürzung kenne ich, ist unter Lehrerkreisen auch so gebräuchlich. Die zweite Abkürzung war mir in diesem Zusammenhang neu :D


    (wollte das erst schreiben, wenn ein paar "richtige" Beiträge da sind :-))
    //OT

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