Beiträge von ElRostro

    Du berichtest von 5 Schülern. Und der Rest? Schon spannend! Selbst befreundete Mitglieder des Philologenverbandes äußern sich differenzierter. Als ehemaliger Gesamtschüler und Gym-Lehrer erheitert mich dieses Unwissen. Ich habe ein Teil meiner Ausbildung in sogenannten Problemvierteln gemacht. Da die Ausnahme! Ich kenne solche Vorfälle im Übrigen auch von Gymnasien aus dem Rhein-Main Gebiet und Berlin.

    Ja, solche Gymnasien gibt es. Aber wie sehen dann die Hauptschulen dort aus??

    mh, ich kenne sowas sogar von einem bayerischen gymnasium. nur dass die kinder theresa, anna und richard heißen und ihre eltern sich mit den porsches und bmws vor der tür gegenseitig fast tothupen und nebenbei fast drei unterstufler überfahren, weil nachwuchs unmöglich hundert meter zu den öffis laufen kann.


    asoziales verhalten hat wenig mit schulform und ethnischer herkunft zu tun. vermutlich sogar gar nichts...

    Bestimmt. Leider kann ich dir nicht ganz glauben und denke, dass vermeintliche Political Correctness hier eine gewisse Rolle spielt. Natürlich gibt es auch an Gymnasien und unter deutschen Schülern teils große Probleme, aber die meisten Unruhen entstehen nunmal unter ausländischen Haupt/Realschülern bzw mit "Migrationshintergrund". Und zwar kein asiatischer Migrationshintergrund, sondern arabisch/türkischer.

    Ich kann Dich beruhigen, ich war bereits an zwei Gymnasien. Jetzt bin ich an einer Gesamtschule. Das Arbeiten macht viel mehr Spaß. Schüler sind auch völlig okay! Es ist etwas bunter, aber nicht schlechter!

    Haha, ja toll, "etwas bunter". Könnte von Martin Schulz kommen.
    Ich kenne 2 Hauptschullehrer. Einer arbeitet in der Nähe von Köln an einer Hauptschule (wird bald eine Gesamtschule), eine arbeitet in einem recht guten Viertel von München. Beide berichten in etwa das Gleiche: Täglich kloppt sich Aische mit Ali, Hakan bringt Messer in die Schule mit, Gülcan beleidigt Deutsche als "Schweinefressende Almas" (keine Übertreibung!!!) und Kevin kommt einmal pro Jahr.


    Na dann Prost. In NRW wird eh wieder die SPD mit der furchtbaren und inkompetenten Kraft gewählt, dann ist das Bundesland endgültig tot.

    Weil ich die schlechte Rechtschreibung einer Englischgrundschullehrerin kritisiere, bin ich also ein Troll? Interessant, wie die Leute hier ticken.


    Ich bedanke mich auf jeden Fall für die vielen Anregungen und den Erfahrungsaustausch. Das Problem ist an unserer Schule, dass sich viele Lehrer von den Eltern dermaßen auf der Nase rumtanzen lassen, dass es Mobbing unter Schülern in nichts nachsteht. Da muss man präventiv Stärke zeigen.

    Neulich wollte ein Vater mal wieder stundenlang die Mathenote seiner Tochter diskutieren - 2 Punkte in einer Q1-Klausur, Leistungskurs. Der Vater, beruflich irgendein Verwaltungsfuzzi, wollte mir dann erklären, warum die Note ungerechtfertigt sei. Ohne überhaupt eine Ahnung vom Stoff oder von Mathematik generell zu haben, redete er oberlehrerhaft auf mich ein. Ich lehnte mich zurück, lächelte, dachte an meine geplante Iran-Reise und schaltete auf Durchzug. Nachdem er fertig war, erklärte ich ihm kurz und bündig, dass er nicht die Kompetenz besitze, meinen Unterricht bzw. meine Notengebung zu beurteilen und dass ich seine Tochter für den Mathe-Lk nicht geeignet halte, aufgrund vorheriger, schlechter Leistungen.
    Daraufhin meinte er, er würde einen Anwalt einschalten, woraufhin ich lachte und ihm mitteilte, dass mir schon so oft mit Anwälten gedroht wurde, dass ich aufgehört hätte, zu zählen (Da ist durchaus etwas dran).


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich diskutiere nicht mit unqualifizierten Eltern (und das sind sie praktisch immer). Und wenn sie dann noch meinen, von oben herab meinen Unterricht/meine Notengebung zu beurteilen, werde ich recht schnell sehr abweisend und kalt.
    Ich weiß, dass man mich rechtlich eh nicht belangen kann und selbst wenn, steht das Land hinter seinen Lehrern.


    Wie handhabt ihr das?
    Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen.

    Mach Physik. Chemie und Physik hängen eher zusammen als Biologie und Chemie. Zumindest in der Schule. Außerdem ist Bio absolut nicht gesucht, Physik hingegen sehr. Dazu ist Bio eine relativ überflüssige Naturwissenschaft.

    Danke Chili, ich hab schon in die Lehrpläne geschaut, aber mir fehlt trotzdem das Gefühl für den realistischen Anspruch einer Hauptschulklasse. Ihm fehlen jetzt zwei Jahre Stoff- auf der anderen Seite gibt es ja auch schwache Hauptschüler, ich denke mal, dass es eine gewisse Schnittmenge Lernförderschule-Hauptschule gibt. Aber ob Fleiß allein reicht, sich bis zum HS-Abschluss zu kämpfen?

    Die heutige, durchschnittliche Hauptschule ist von einer Förderschule doch kaum zu unterscheiden.

    So, kann sie das? Dafür gibt's immer noch das förderpädagogische Gutachten :schnelltipp:


    Nein, das kann ich nicht - dafür gibt es andere Leute. Ich kann nur erkennen, dass das Kind große Schwierigkeiten hat, größere als die anderen Kinder in der Klasse.
    Und es MUSS ja auch kein Kind an die Förderschule, wir haben ja Inklusion, daher kann ich die Eltern zu nichts "zwingen" - nicht dass ich das wollte, aber selbst wenn, könnte ich es rein rechtlich nicht...

    Wo habe ich geschrieben, dass sie es besser kann, als ein SoPä-Heini? Aber sie kann es tausendmal besser beurteilen als irgendwelche nervigen Eltern.

    Also meine Erfahrungen mit Musliminnen mit Kopftuch sind, dass sie praktisch immer ziemlich lieb, zielstrebig und "gehorsam" sind. Ich denke, das liegt daran, dass insbesondere seitens der Eltern (des Vaters(?)) diesbezüglich vermehrt Druck gemacht wird: In muslimischen Familien werden Schule und Lehrkraft meist noch respektiert (in gehobenen Bildungsschichten) - Nicht wie die deutsche, dumme Hausfrau, die den ganzen Tag zuhause sitzt, kocht und nur darauf wartet, die Schule/Lehrer zu verklagen, damit ihr eher mäßig begabtes Balg weiter durch die Klassenstufen geschleift wird, während Papi das Geld nach Hause bringt und den teuren Anwalt bezahlt. Aber dass ihr heiliges Kind vielleicht einfach blöd ist, darauf kommen Herr und Frau Mustermann nicht.


    Und deswegen kann ich nur sagen: Kopftücher bzw. deren Trägerinnen sind an bürgerlichen Gymnasien nun wirklich nicht das Problem.

    @Seph
    Ich will dir deine Illusionen nicht nehmen und wenn du unbedingt das Medianeinkommen vergleichen willst, bitte. Abgesehen davon, dass ich finde, dass einige Berufsgruppen zu gering bezahlt werden, ist das doch eine müßige Diskussion.
    Es ging um die Gehälter in der Mintbranche und dort liegt aktuell das Einstiegsgehalt im südlichen Bayern bei Minimum 42.000 mit relativ schneller Steigerung. 2009 lagen die Gehälter krisenbedingt niedriger, in den letzten beiden Jahren sind die Gehälter gestiegen. Era 12 in Bayern bedeutet nach ca 2 Jahren an die 74.000 brutto. Nachzulesen unter IGM Era 12 Bayern. Ist man also in einem Unternehmen mit Tarifbindung geht es einem ganz gut. Der Rest benötigt Verhandlungsgeschick und Selbstbewusstsein.

    Selten so gelacht. Weißt du, wie viele Ingenieure in einem IGM-Betrieb einsteigen? Bzw. wie viele Mintler? Die besten 5-10 Prozent. Alle anderen krebsen mittlerweile mit 3000-3500 brutto zum Einsteig rum und das bewegt sich dann auch nicht sonderlich vorwärts.

    Hallo.


    Ein weiteres Hauptfach bedeutet natürlich immer Mehrarbeit. Aber bei Mathe hält diese sich in Grenzen, denn der Korrekturaufwand ist relativ gering, auch in der Oberstufe und auch die Vorbereitung empfinde ich persönlich als angenehmer bzw. "kompakter" als für Sprachen.


    Ich möchte hier aber auch erwähnen, dass ich persönlich kein allzu großer Fan von diesen Zertifikatskursen bin - Die Frage ist einfach: Durch ein Mathestudium versteht man Mathe auf einer völlig neuen Ebene und hat eine ganz andere Sicht auf die (mathematische) Welt - Das kann ein Zertifikatskurs nicht leisten. Überlege dir also, ob es aus fachlicher Sicht nicht sinnvoller wäre, erst einmal für die Sek 1 diesen Kurs zu machen. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.


    Ansonsten ist Mathe aber auf jeden Fall ein super Fach zum unterrichten - Trotz der teilweise demotivierten Schüler ;)

    Das ist schön für die IGM-Ingenieure. Das sind aber die Topstellen für Ingenieure. Man darf nicht den Topabsolventen mit dem durchschnittlichen Lehrer vergleichen.
    Der durchschnittliche hat bessere Verdienstaussichten als der durchschnittliche Ingenieur. Bei Naturwissenschaftlern sieht es kaum anders aus, denn nur 5% vielleicht werden Laborleiter bei BASF. Die meisten landen in einer kleinen Klitsche, beschissen bezahlt mit langweiliger Arbeit.

    Meine Güte, wer hat dich denn geärgert?
    In einigen Dingen hast du sehr recht, aber gleich mit dem dritten Beitrag so lospoltern? Hört sich für mich an, als ob du Lehrer grundsätzlich für Jammerlappen hältst und jetzt meinst, uns als Auerwählter hier die Augen öffnen zu müssen.


    Schau dir das Forum doch erst mal an, bevor du uns alle in Generalverdacht stellst.

    Ich meinte nicht, dass sich jeder Lehrer ständig so äußert. Eine gewisse Prävalenz dieser Verhaltensweisen ist aber nicht von der Hand zu weisen. Ich stelle auch niemanden unter Generalverdacht, ich erwarte lediglich einen kritischeren Umgang einiger Kollegen bezüglich ihrer Aussagen über die freie Wirtschaft. Und auch über die vermeintliche Äquivalenz von Lehramtsstudium und Fachstudium.

    Warum nicht? Weil a) der Quereinstieg zunehmend unmöglich wird und b) viele Leute einfach keine Lust auf den Lehrerberuf haben, das liegt aber nicht am vermeintlich zu geringen Gehalt.

    Angemeldet und gleich wettern gegen die ach so sich so doll beschwerenden Kollegen. 8)
    Und dann noch als Diplom-Mathematiker? :aufgepasst: Wen willst du verarschen? Smells like troll ^^


    Ja, mein Job ist chillig; angenehme Schule, korrekturfreundliche Fächer. Mehr Geld gäbe es aber in der freien Wirtschaft.
    Mit anderen Fächern sicherlich nicht. Aber ich rede nur von mir.

    Ein Bissen weniger Arroganz und mehr Selbstreflexion ständen dir sehr gut.
    Dass du in der freien Wirtschaft mehr verdienen würdest, weißt du woher? Ich kenne die Gehaltsstrukturen zahlreicher Mintler. Kaum einer kommt an die Vorzüge einer A13 Verbeamtung heran. Und damit meine ich, wie bereits erwähnt, nicht nur das Nettogehalt.

    ich hab auch beides studiert: neuere deutsche literaturwissenschaft und lehramt deutsch, dito für meine beiden anderen fächer. bei zwei war das lehramt von den erforderlichen scheinen her sogar umfangreicher... inhaltlich ging das eine mehr in die tiefe, das andere mehr in die breite, aber im wesentlichen gab sich das nicht viel vom aufwand her.



    für einen arbeitgeber im geistes- und sozialwissenschaftlichen bereich ist es jacke wie hose, was genau der bewerber studiert hat, da seine schlüsselqualifikationen (abstraktes denken, strukturierungsfähigkeit, texten, präsentieren, affinität und orientierungsfähigkeit im kulturellen leben etc.) und nicht sein/ihr spezifisches fachwissen (oder nur in sehr kleinen teilen und sehr zufällig; es will keiner wissen, ob du zur faust-rezeption oder zur dekonstrktion gearbeitet hast, aber ob du dich in ein neues thema rasch selber einarbeiten kannst, das ist entscheidend) wichtig sind. wenn - und nur wenn - sich der studierende frühzeitig außerhalb der schule beruflich umschaut, hat jemand mit la gym da wie gesagt dieselben chancen wie die master-leute. wäre auch völlig absurd, wenn nicht, da wie gesagt die lehrveranstaltungen genau dieselben sind. man sitzt nebeneinander und schreibt dieselben tests/hält dieselben referate/liefert dieselben hausarbeiten.

    Mag sein, dass das in den Geisteswissenschaften so ist, aber da kommt es ja generell fast ausschließlich auf Methodik, statt auf Fachwissen an. Und wenn man sich dann bei einem Arbeitgeber im GeWi-Bereich bewirbt, mag es nicht so wichtig sein, ob man auf Lehramt studiert hat, oder nicht.


    Das trifft im Bereich MINT aber auf jeden Fall NICHT zu. Dort ist ein Lehramtsstudium in der freien Wirtschaft nicht verwertbar.


    Ich wollte jetzt auch keine Diskussion diesbezüglich anfangen.

    ad lehramtsstudium in freier wirtschaft unbrauchbar: mag in nrw so sein, keine ahnung, was man da als gymnasiallehrer so studiert.


    in bayern gilt das jedenfalls nicht, da der gymnasiallehrer im studium mehr oder weniger dasselbe leistet, wie die masterleute, nur etwas mehr in die breite, weniger speziliasiert in die tiefe. die lehrveranstaltungen sind dieselben, alle studierenden sitzen da gemeinsam drin, schreiben auch meist dieselbe prüfung. es ist egal, ob man lehramt vertieft (gymnasium) oder fachwissenschaftler ist. verschieden ist v.a. die abschlussprüfung (breites, zentral gestelltes staatsexamen vs. master-abschluss).


    wenn man sich also vor dem abschluss als werkstudent, praktikant etc. - eben wie die master-leute auch - anderswo als in schulen umschaut, hat man auch nachher dieselben chancen wie die masterabsolventen (oder beim fehlen praktischer erfahrungen und der damit einhergehenden kontakte eben nicht).

    So, dann müssen Lehrer/Lehramtsstudenten ja wahre Supermänner sein! Zwei Fächer im gleichen Umfang wie die Fachwissenschaftler und dazu noch Didaktik und Bildungswissenschaften.. Selbst einem Nichtmathematiker sollte auffallen, dass das bei 180 LP nicht möglich sein KANN. Zumal der Master of Education kaum mehr fachliche Inhalte besitzt.


    Ich kann das denke ich ein bisschen besser beurteilen, denn ich habe, wie bereits erwähnt, beides studiert. Das Fach Mathematik und das Lehramtsstudium Mathematik/Spanisch.

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