Beiträge von plattyplus

    „Ich will“ ist das Kernproblem bei der Abwägung der Maßnahmen. Die eine „will“ wieder ins Kino, an den Strand oder einen saufen. Andere möchten einfach nur überleben.

    Die Abwägung ist eigentlich einfach — für vernunftbegabte Erwachsene.

    Mit der Begründung "Andere möchten einfach nur überleben", müßtest Du dann aber mit sofortiger Wirkung auch den kompletten Straßenverkehr verbieten und ans Klima denken wir mal gleich gar nicht.

    Und nein, für mich ist "ich will" nicht das Kernproblem. Nachgeben bringt in unserer Gesellschaft nichts. Das alte Sprichwort: "Der Klügere gibt nach." würde ich heute eher so formulieren: "Der Klügere gibt so lange nach, bis er selber der Dumme ist." Entsprechend stehe ich als vernunftbegabter Erwachsener hinter der Formulierung "ich will".

    Da das aber nicht der Fall ist, lehne ich solch' eine konfuse Regelung aber entschieden ab. Die Länge/Dauer der einzelnen Ferien finde ich in Nds. gut so, wie sie momentan ist, und möchte daran nichts geändert haben.

    Meine Mitreferendarin ist genau wegen dieser "konfusen Ferien" (mal zwei Wochen Ostterferien und mal drei Wochen) nach dem Referendariat von NRW nach Schleswig-Hoilstein gewechselt. Dort läuft es nämlich genau so wie ich es beschrieben habe. Warum können wir nicht auch das machen, was die Nordlichter können?

    @Antimon: Keine Sorge, ich bin inzw. zweifach geimpft und habe auch die 14 Tage Wartezeit nach der zweiten Impfung rum. Ich muß aber zugeben, daß das "Ich will mein altes Leben zurückhaben" bei mir mit Abstand das stärkste Argument ist. Die psychologische Schiene des "Eingesperrt seins" gepaart mit der fehlenden Möglichkeit selber dagegen ankämpfen zu können sondern nur ohnmächtig abwarten zu dürfen bis unser Ankündigungsminister Spahn mal wieder etwas verkündet, ist da stärker als die Angst vor etwaiger Ansteckung. Aus dem gleichen Grund plädiere ich ja auch dafür für Kinder eine Impfempfehlung auszusprechen, eben damit sie ihr "altes Leben" zurückbekommen.

    Klar, das gefällt dem Verwirrten.

    Und wer sind "die Verwirrten"? Soweit ich weiß ist Großbritannien ein Virusvariantengebiet. Entsprechend sind bei Rückreisen aus GB nach Deutschland generell 2 Wochen Quarantäne fällig, egal ob man geimpft ist oder nicht. Nur für unsere Fußballer gelten mal wieder Ausnahmeregelungen. die dürfen am Dienstag in Wembley ihr EM Achtelfinale spielen und müssen danach nicht in die Quarantäne. Warum soll sich Otto-Normal-Bürger denn noch an die Regeln halten, wenn ihm in den Medien vorgemacht wird, wie man sich nicht an die Regeln hält und damit durchkommt?

    Also: Sollte die deutsche Fußballmannschaft am Dienstag in England gewinnen, würde ich als Staat sie selbstverständlich in die Quarantäne schicken, auch wenn das bedeutet, daß sie zwangsweise aus der EM ausscheiden, weil sie beim nächsten Spiel quarantänebedingt nicht antreten können. Aber das wäre mal ein Zeichen, daß vor dem Gesetz alle gleich sind und es der Staat ernst meint!

    Als Geimpfter kann ich spontan entscheiden. Wo bekomme ich 24/7 einen Test her? Wo gibt es an einem Samstag Abend um 23 Uhr einen Test? Außerdem hat der Geimpfte, wie schon erwähnt, das Privileg, daß er bei der Wiedereinreise nach Deutschland aus Hochinzidenzgebieten etc. keine Quarantänepflicht hat.

    Es geht immer auch um andere Menschen, auf die man Rücksicht nehmen sollte.

    Das kann man aber auch anders sehen: Unseren Politikern sind wir herzlich egal. Für deren Wahlkampf werden wir als Kanonenfutter verheizt. Warum sollen wir dann auf deren Befinden Rücksicht nehmen? Wären wir ihnen wirklich wichtig, hätten wir schon lange Lüftungsanlagen, wären wir ihnen wirklich wichtig, wären nicht in der Prio 3 sondern mindestens 2, wären die Schüler auch in einer Prio-Gruppe statt ihnen sogar von der Stiko die Impfung praktisch zu verweigern, ...

    Stattdessen gibt es nur Latrinenparolen und Geklatsche. :daumenrunter:

    Wenn es Herbst wird, werden die Senioren wahrscheinlich mit dem Verweis auf die Solidarität bei der Auffrischungsimpfung vorgezogen noch bevor die Jungen überhaupt ihre Erstimpfung bekommen.

    Oder, wie es ein ehemaliger Kollege zu Beginn der Impfkampagne im Winter bereits lauthals verkündete: "Im Sommer bin ich beim Weinfest an der Mosel und ihr Jungen sitzt weiter dank Lockdown zuhause fest. Schließlich bin ich Prio 1."

    Auf wen soll man da Rücksicht nehmen, wenn sie auf die Jungen genau null Rücksicht nehmen? ich erinnere nur daran, daß die Senioren AZ Impfstoff verweigert haben, weil sie unbedingt Biontech wollten und deswegen noch weniger für den jüngeren Teil der Bevölkerung zur Verfügung stand.

    Wie gesagt, ich wäre für mehr Abwechselung generell, also in diesem Jahr mal zwei Wochen Herbst- und zwei Wochen Osterferien, im nächsten Jahr mal eine Woche Herbst- und drei Wochen Osterferien usw. usw., damit man zumindest im Laufe mehrer Jahre mal die Gelegenheit hat dann Urlaub zu haben, wenn man ihn auch haben will.

    Und wenn sie später als 5. Stunde Unterrichtsschluss haben, müssen sie auch nicht mehr in den Betrieb.

    Das gilt aber nur für die Azubis, die noch nicht volljährig sind. Die volljährigen Azubis dürfen auch nach einem vollen Berufsschultag noch in den Betrieb beordert werden, was einige Betriebe bei uns auch machen.

    Deshalb bekommen manche Azubis bei uns auch schon einen Firmenwagen gestellt, jedenfalls sehe ich immer die PKWs mit Firmenaufschrift bei uns auf dem Parkplatz, damit sie nach der Berufsschule noch zur Baustelle, zum Kunden etc. fahren können.

    Also offiziell haben die Azubis 1 bzw. 1,5 Tage Berufsschule pro Woche. Aus dem Grund gibt es in vielen Berufsschulen auch zweiwöchige Stundenpläne, so daß man die Azubis dann in der einen Woche einen und in der anderen Woche zwei Tage in der Schule hat. Die Betriebe mögen die halben Tage auch nicht so wirklich, weil sie dann die Azubis nicht einplanen können.

    Bsp.: Wie soll der Elektriker- bzw. Gas/Wasser-Azubi nach dem halben Berufsschultag mittags zur Baustelle kommen, wenn Meister und/oder Altgesellen schon morgens mit dem Firmenwagen dorthin gefahren sind?

    Oder verstehe ich dich falsch?

    Meine Grundannahme ist: Das Leben ist immer lebensgefährlich und endet generell tödlich.

    Entsprechend sollte man während seines Lebens den Weg des kalkulierten Risikos gehen. Es bringt nichts aus Angst ewig in der eigenen Bude zu hocken, das Leben am Fenster vorbeiziehen zu sehen und sich im Alter Vorwürfe zu machen, was man nicht alles hätte machen wollen, aber damals nicht gemacht hat und jetzt nicht mehr machen kann.

    Stattdessen sollte man sein Leben leben, auf das man später den Enkeln erzählen kann an welch großem Rad Oma und Opa gedreht haben und den Kleinen vor Staunen die Kinnlade runterfällt. :staun:

    Dies impliztiert natürlich, daß man es bis dahin auch überlebt! Daher mein Ansatz des kalkulierten Risikos, auch wenn der Weg mitunter nicht gerade leicht ist.

    Auf meinem Schriebtisch habe ich jedenfalls den Spruch stehen: "Am Ende bereuen wir nicht die Dinge, die wir getan haben, sondern die, die wir nicht getan haben."

    aber mich jedes Jahr auf neue Termine/Zeiten einstellen zu müssen - darauf hätte ich keine Lust.

    Ich würde wechselnde Termine sogar bevorzugen, weil man dann manche Sachen auch schon 2-3 Jahre im Voraus planen kann, z.B. eine Weltreise, wenn man sie zu einer bestimmten Jahreszeit unternehmen will. Also in diesem Jahr gehen mal die Weihnachtsferien bis zum 12.01. (wie in Hessen), im nächsten Jahr gibt es mal 3 Wochen Osterferien (wie früher in NRW) und im übernächsten Jahr mal die Woche Pfingstferien, ...

    So macht z.B. Neuseeland eigentlich nur Sinn, wenn man es im dortigen Sommer, also in unserem Winter macht. Da kommt man dann mit einer Woche Winterferien (die es in einigen Bundesländern gibt) auch nicht weiter und in den zweiwöchigen Weihnachtsferien ist das regelmäßig ein Ritt, für den mich meine Kollegen für wahnsinnig erklären. Aber ich will mit sowas nicht bis zu meinem 70. Lebensjahr warten, zumal ich nicht weiß, ob ich das dann konditionell noch gerockt bekommen würde.

    Ist das nur so ein Gefühl oder kannst du das irgendwie belegen? Und selbst wenn, ist das eine Risiko kein Grund, sich einem weiteren auszusetzen.

    Hier der Beleg der TU Berlin, guck Dir mal die Grafik auf Seite 2 oben an:

    --> https://depositonce.tu-berlin.de/bitstream/1130…rtmann_2021.pdf

    Die Technische Universität hat die Ansteckungswahrscheinlichkeit für verschiedene Situationen ermittelt. Spitzenreiter ist die vollbesetzte Oberschule ohne Maske, also genau das, was wir dank der ganzen Testerei im Klassenraum machen. Die Schüler ziehen sich alle die Masken runter, popeln in der Nase rum und niesen sich dabei noch gegenseitig an. Die Situation ist 11,5mal risikoreicher als der Supermarktbesuch mit Maske, der für den Vergleich auf 1,0 bzw. 100% gesetzt wurde.

    Nicht, aber auch wirklich gar nichts in meinem privaten Umfeld ist so risikoreich wie der Schulbetrieb. Zumal man dort ja nicht die Gesamtinzidenz in der Region zu Grunde legen muß sondern die inzidenz in der Altersgruppe der Schüler.
    --> https://de.statista.com/statistik/date…-letzten-woche/

    • Für meinen Schulbetrieb heißt das: Inzidenz meiner Schüler von 17,4 multipliziert mit der Risikobewertung der TU Berlin von 11,5 = 200
    • Hotelrestaurant auf Gran Canaria innen bei 50% Auslastung: Inzidenz 17,8 multipliziert mit der Risikobewertung von 2,3 = 41

    Also für mich ist das Ergebnis klar, es spricht nichts gegen eine Urlaubsreise. Ich könnte genauso gut in einem Hochinzidenzgebiet (Gebiete mit einer Inzidenz von >=200) in den Supermarkt gehen. 200 * 1,0 = 200. Da wäre dann der Supermarkteinkauf genauso gefährlich wie aktuell der Unterricht. An die Inzidenzen, als wir die Schulen kurz vor Ostern mit vollen Klassen wieder aufgemacht haben, will ich da lieber gar nicht denken. Eine inzidenz in der Altersgruppe 15-19 von ca. 180 gepaart mit einem Risikofaktor von 11,5 = 2070. Das sind dann ganz andere Regionen.

    Unabhängig von dem Start der Sommerferien halte ich auch in NRW 2 Wochen Pfingstferien für sinnvoll - durch Pfingstmontag, Pfingstdienstag, Fronleichnam und den Freitag nach Fronleichnam hat man hier in NRW nämlich ohnehin zwei verkrüppelte Wochen geschaffen, wo man ehrlicherweise auch gleich Pfingstferien setzen sollte. Dafür die Herbstferien um eine Woche verkürzen

    Dann macht doch als Schule eine Woche Pfingstferien. in NRW gibt es doch drei bewegliche Ferientage, die jede Schule legen kann, wie sie will. Wir legen die Tage bei uns in der Schule seit Ewigkeiten in die Pfingstwoche und haben so dann zusammen mit dem einen Ferientag eine ganze Woche frei. Dafür haben wir dann aber auch keine Brückentage nach Himmelfahrt und Fronleichnam sowie keinen Rosenmontag. Hintergrund ist, daß bei uns an der Berufsschule die Schüler nur einen Tag in der Woche da sind und wir so vermeiden wollen, daß regelmäßig die Freitage ausfallen und wir die Schüler zwei Monate gar nicht mehr sehen würden.

    Aber kürzere Herbstferien, verkürzt auf eine Woche, würde ich auch begrüßen, dafür im Gegenzug aber wieder dreiwöchige Osterferien.

    Deshalb haben wir mehr Tage vorgesehen.

    Wie viele Tage genau? Also spielen wir mal den Worst-Case mit 7 (bei dir) oder 8 Nachprüfungen (bei mir) durch. Präsenzpflicht für die LuL besteht bei uns nur in der letzten Ferienwoche, also ab Mittwoch bis Dienstag. Darin bekommt man 5 Werktage unter. Besticht man den Hausmeister, auf das er am Samstag aufschließt, vielleicht auch noch 6 Tage. Aber wie willst Du da 7 oder 8 Prüfungen abnehmen, wenn man täglich nur eine schriftliche und eine mündliche Prüfung ansetzen darf?

    Leute, geht dieses Jahr einfach nicht in den Urlaub.

    Das meinst Du ernst?

    Meine Kollegen haben mitunter sogar gleich zwei Pauschalurlaube in den Sommerferien gebucht, also eine Woche Madeira und zusätzlich eine Woche Malle, weil es ja sein könnte, daß ein Urlaubsziel kurzfrisitig dichtgemacht wird, wie gerade mit Portugal geschehen.

    Im Vergleich zu den Hochinzidenz-Gebieten irgendwo im Ausland sehe ich die Gefahr bei uns im Unterricht, wo sich alle Schüler auf engstem Raum die Masken zum Testen runterreißen, weitaus größer an. Von daher verhallt Dein Wunsch nach "fahrt nicht in den Urlaub" bei uns auf ganzer Linie. Das hat "das Yvonn'sche" Gebauer (Schulministerin NRW) bei uns im Kollegium jedenfalls erreicht. Alle, aber auch wirklich alle fahren in den Urlaub und das außerhalb Deutschlands!

    Das stimmt einfach nicht.

    Also ich sehe da schon einen gewaltigen Unterschied zwischen Geimpften und Getesteten. Denken Sie einfach mal an die Quarantänepflicht bei der Rückreise aus dem Ausland. So haben Geimpfte bei der Rückreise aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten keine Quarantänepflicht, Nicht-Geimpfte hingegen schon. Bei einer Rückkehr aus Hochinzidenzgebieten können sich die Nicht-Geimpften davon auch nicht komplett freitesten.

    die Lehrer sind aber geimpft und die Kinder und Jugendlichen haben milde Symptome wie bei einer Grippe

    Ja und? Wann bekommen die Kinder und Jugendlichen dann ihre Rechte zurück? Derweil würde ich allein schon aufgrund der psychologischen Folgen (unabhängig von der Corona-Gefahr) generell alle Kinder und Jugendlichen impfen. Ich denke da an so Dinge wie Reisefreiheit, Kinobesuche etc., die der Jugend aktuell praktisch verwehrt werden, weil sie nicht geimpft sind. Selbst bei den Genesenen muß ja noch eine Impfung folgen, um die rechte zurück zu erlangen.

    Und ja, ich bin gegen staatlich organisierte Corona-Partys in den Schulen im Herbst, weil die Symptome ja ach so milde sind.

    Die Generation unserer Eltern hat die Pocken nicht ausgerottet, indem sie sich alle überlegt haben warum sie nicht geimpft werden müssen, sie haben gehandelt und nicht irgendwelche Titer bestimmt oder von Wolkenkuckucksheim geträumt.

    --> https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/kuh-pocken-impfung-jenner-100.htm

    So geht Seuchenbekämpfung! und wenn dann jemand aus Versehen zu häufig geimpft wird, egal. Die nadellosen Injektionspistolen (schießen den Wirkstoff in Tröpfchenform durch die Haut) hat heute noch jeder Veterinär.

    Ich denke, spätestens im Oktober sind wir mit der Impfkampagne durch, dann kommen die Booster-Impfungen gegen die Varianten.

    Aber: Wieler sagt, dass bis Mitte 2022 im Unterricht Maske getragen werden muss und getestet wird. Scheint nämlich so zu sein, dass die Impfung die Ansteckungen nicht verhindern.

    Wir sind bis Oktober noch lange nicht mit den Impfungen durch. Oder gibt es schon einen Impfstoff für die Kinder im Alter von 0 bis 12? Gibt es eine generelle Impfempfehlung der Stiko für die 12-15jährigen?

    Nein? Ok, dann kommen also im Herbst in den Schulen und Kindergärten alle Nicht-Geimpften zusammen und feiern schöne staatlich organisierte Corona-Partys. :(

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