aha. die männer werden "diskriminiert". lehramtsstudent, hast du zahlen dafür oder sonstwas empirisches jenseits der anekdote?
dass jetzt frauen teils per rechtlicher regelung ("bevorzugung bei gleicher qualifikation") die ihnen zustehende hälfte der macht bekommen, ist übrigens keine "diskriminierung" der männer, sondern ein kleiner schritt hin zur lange fälligen umsetzung der gleichberechtigung
Kommt drauf an aus welcher Situation heraus du diese "Bevorzugung bei gleicher Qualifikation" siehst. Würdest Du diese "Bevorzugung bei gleicher Qualifikation" wirklich überall in der Wirtschaft durchziehen, dürfte in den nächsten 20 Jahren kein Mann mehr irgendwo befördert werden, bis die Parität hergestellt ist. Das bedeutet dann für alle Männer im aktuellen Alter von 30-40, daß ihre Karriere komplett gelaufen ist, weil sie es sind, die quasi im Gneration Gap zerrieben werden. Sie werden nie aufsteigen können, weil in ihrem kompletten relevanten Berufsleben die ganz alten Säcke der Vorgeneration noch an ihren Chefposten kleben werden und während ihrer Karriere ausschließlich Frauen befördert werden, um so schnell wie möglich auf die Parität zu kommen.
Was ich an der Diskussion hier aber wirklich faszinierend finde, ist die Diskrepanz der Aussagen der Hauptprotagonisten, auch wenn ich dies mit den Aussagen in anderen Diskussionen, z.B. zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg vergleiche.
Wenn ich sage: "Von Männern geht aufgrund sexueller Triebe eine größere Gefahr für die Gesellschaft aus, was statistisch erwiesen ist, weshalb es für sie schärfere Regelungen gibt." (z.B. Begleitung bei Klasenfahrten, dem Ausgangsproblem einer einzelnen Schülerin in der Klasse, Sitzplatzvergabe bei Fluggesellschaften, Gesetze nur für Männer - §183 StGB) Dann ist das gesellschaftlicher Konsenz und ich als Mann habe mich dem gefälligst zu Beugen, weil ich Teil der Gruppe bin und es entsprechend für alle auszubaden habe.
Wenn ich aber sage: "Von Mahgreb-Asylanten geht statistisch erwiesen eine Gefahr für die Gesellschaft aus, weshalb für sie schärfere Regelungen gelten sollten (z.B. bzgl. Abschiebehaft)", bin ich ein Rassist und Rechtsradikaler.
So, jetzt vergleicht mal die beiden Aussagen. Die erste Aussage ist salonfähig und wohl auch beim Gesetzgeber so Konsenz, die zweite Aussage nicht.
Im angelsächsischen Raum haben sie es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht: "He stated that the policy (of men not beeing allowed to sit beside unaccompanied children) could be the thin end of a wedge with men soon banned from sitting next to children at sports events and on other forms of public transport. Gill also raised the issue of what would happen if the policy had been race based and targeted ethnic minorities rather than men." (aus: Wikipedia)
Wobei "men" hier wirklich mit "Männer" und nicht mit "Menschen" zu übersetzen ist.