Es kann nicht angehen, irgendwelche großen Gesellschaften fast zu Monopolisten, zumindest Oligopolisten aufsteigen zu lassen, die für "Bruchbuden" unbezahlbare Mieten verlangen...
Dafür trägt aber die Politik die Hauptverantwortung! Wer hat denn in den 1990ern die ganzen Wohnungen ziegtausendfach an private Investoren verkauft? Das war doch die öffentliche Hand. Und warum hat sie das getan? Weil sie über Jahrzehnte über ihre Verhältnisse gelebt und nie Rücklagen für die Renovierung der Wohnungen gebildet hat. Stattdessen wurde das Geld immer für Wahlgeschenke rausgehauen genauso wie die Rücklagen für die Bematenpensionen, die nie gebildet wurden. In den 1990ern ließen sich die Politiker noch für diesen Schachzug feiern, von wegen "die Last der überfälligen Renovierung los und gleichzeitig noch den Haushalt saniert". Manche haben den Haushalt auch nicht saniert sondern einfach noch mehr Wahlversprechen gemacht. Und genau diese Politiker sind es, die jetzt das Maul am weitesten aufreißen.
--> https://www.tagesspiegel.de/berlin/experte…n/24025252.html
Und trotzdem wählten sie in Berlin den Wowereit immer wieder. Und jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, sind die bösen bösen Investoren schuld?
Also den privaten Investoren vorzuwerfen, daß sie die Wohnungen gekauft haben und jetzt Profit daraus ziehen, ist mehr als nur heuchlerisch.
Und was den Hochhausbrand in London angeht: Schonmal dran gedacht, daß nicht alle Menschen in Hochhäusern wohnen und bei den normalen EFH eine normale Aluleiter reicht? Das Problem mit den Hochhäusern ist doch, daß die Feuerwehr mit ihren Leitern nicht mehr an die oberen Stockwerke kommt.
Ich bleibe dabei: Wir brauchen keine Mietpreisbremse und sonstige Gängelungen, wir brauchen ein Wohnbau-Programm wie in den 1950ern. Und ja, ich bleibe bei meinem Gedanken an Eigentum. Schließlich geht es den meisten Europäern schlechter als uns und alle haben sie eine höhere Eigenheimquote als wir. Die anderen Länder bekommen das hin, wir nicht. "Murks in Germany" halt.
--> https://de.statista.com/statistik/date…oten-in-europa/
Und ja, bevor ich eine kommunistische SPD wähle, die eh alles und jeden enteignen will (siehe Kevin Kühnert), weil die DDR ja so schön war... also damit hätten sie sich noch mehr disqualifiziert als die Alternative. Entschuldigung, aber ich habe schon zwei Enteignungen hinter mir. Einmal wegen einer Eisenbahnlinie und einmal wegen eines Fluß-Deichs. Nach Enteignung können nur die schreien, die nichts haben, was man enteignen könnte.
Gerade die SPD ist es ja, die sich eh nicht an ihre Aussagen gebunden fühlt. Erst Bauland an den höchstbietenden versteigern um den Haushalt zu sanieren und dann maulen, daß bei entsprechend hohen Grundstückspreisen und den Auflagen kein sozialer Wohnungsbau mehr möglich ist, weil die Baukosten so nie wieder rein kommen. Bei den Voraussetzungen geht halt nur Luxus-Bau, weil der Luxus die Bude auch nicht mehr viel teurer macht.
--> https://www.zeit.de/2018/03/immobi…-mieten-anstieg
Gradlinigkeit in der Politik gibt es nicht mehr. Hier in NRW sehen wir es ja beim Thema Braunkohletagebau und Hambacher Forst. Wer war es denn, der das genehmigt hat, als er in der Landesregierung war? Das waren die Grünen und die SPD. Und heute nölen die Grünen darüber, daß RWE die Rechte auch wirklich nutzen will? Das sind doch alles nur machtgeile Politiker ohne Rückgrat, egal welche Partei man da vor sich hat.
--> https://www.welt.de/regionales/nrw…er-Gruenen.html
Der Spiegel hatte in seiner Kolumne vielleicht doch Recht: https://www.spiegel.de/wissenschaft/m…-a-1269173.html
"Der deutsche Politikbetrieb und seine Beobachter haben sich an diese kleineren und größeren Lügen, Verzerrungen, Weglassungen, Mauscheleien, an die Lobbyistensprache so sehr gewöhnt, dass all das kaum noch wahrgenommen wird. Der Satz "Naja, welcher Politiker sagt vor der Wahl schon die Wahrheit?" gilt hierzulande nicht als zynisch, sondern als Ausweis von politischer Abgeklärtheit. Das ist fatal."