Beiträge von plattyplus

    Wie geht ihr damit um, wenn Schüler fehlen?

    • Als Fachlehrer: Schüler fehlt, ich vermerke das im Klassenbuch, fertig. Stelle ich nach 2 Wochen fest, daß der Klassenlehrer die Stunde als unentschuldigt gewertet hat, werte ich die Mitarbeit in der Stunde mit der Note 6.
    • Als Klassenlehrer: Schüler hat gefehlt, Attest liegt nicht vor, Schüler fehlt damit unentschuldigt. Ich notiere das entsprechend im Klassenbuch.

    Was gibt es da überhaupt zu diskutieren? Wenn ein Schüler im Unterricht fehlt, ist es mir egal warum und wieso, er ist einfach nicht da. Ggf. muß er dann auch damit bezahlen, daß er das Schuljahr wiederholen muß.

    An der Uni war es früher doch auch so, daß man zweimal/Semester fehlen durfte. Danach gab es einfach keinen Sitzschein mehr und man durfte im nächsten Semester die Veranstaltung noch einmal wiederholen. An der Uni kam noch verschärfend hinzu, daß auch keine Atteste akzeptiert wurden, Krankheit war also ein Privatproblem. Oder, wie es ein Prof. mal auf den Punkt brachte: "Sie dürfen zwei Wochen im Semester fehlen, egal ob sie da im Krankenhaus liegen oder am Strand in der Dominikanischen Republik."

    @mad-eye-moody
    So z.B.: https://www.nw.de/lokal/kreis_pa…hat-Erfolg.html
    Beide waren Azubis in einem Betrieb und beide hatten sie die selbe Freundin, was wohl zu der Tat führte. Wenn da auf einmal zwei Personen bei dir im Unterricht fehlen, kommt irgendwann mal die Meldung.

    Wie ich das aushalte? Nun ja, wie schon einmal an anderer Stelle gesagt, denk an die Wenigen, denen du helfen konntest.

    Oder, wie es mein Oberarzt formulierte, als ich Zivi auf einer Kinder-Intensivstation war: "Die Knirpse werden hier aus ganz Deutschland zusammengekarrt. Die anderen Ärzte haben sie schon aufgegeben. Also denk dran, jeder, der hier trotzdem lebend raus kommt, ist Dein persönlicher Gewinn!"

    Und ja, das hat mir damals schon geholfen einfach weiterzumachen, auch wenn ich in den 3 Stunden zuvor zwei Knirpse zum Einsargen schieben mußte.

    Was die Schule angeht, nun ja, da hatte ich als Refi schon so einen Fall. Das Mädel hatte Angst nach Beendigung der Schule irgendwo in Anatolien zwangsverheiratet zu werden. Ihr habe ich damals eröffnet, daß sie eigentlich nur zwei Alternativen hat. Entweder kann sie sich in einem Frauenhaus ihr Leben lang verstecken oder sie kann, da sie einen deutschen Paß hatte, bei der Bundeswehr anheuern. ich würde die Marine empfehlen, weil die Wahrscheinlichkeit doch recht gering ist, daß sie da bei einem Auslandseinsatz ihr Leben verliert. Außerdem will ich sehen, wie ihre Großfamilie es schaffen will an der Wache am Kasernentor vorbeizukommen. Hinzu kommt zumindest noch ein Sold/Gehalt, so daß man nicht von Hartz 4 leben muß.

    Und ja... 4 Jahre später habe ich einen Brief aus Wilhelmshaven von der Marine erhalten, der den Weg über meine alte Schule zu mir gefunden hatte.
    Mein Tipp hatte sich wohl ausgezahlt, auch wenn ich dafür damals Ärger mit der Schulleitung bekommen hatte. Von wegen Bundeswehr und wie man jemandem empfehlen könne dort anzuheuern.

    Soviel zu den Wenigen, die ich erreichen konnte und dem "persönlichen Gewinn".

    Habt ihr auch interessante, amüsante oder gar traurige Anekdoten über Schüler, die in die weite Welt entlassen wurden?

    Bei mir sind es überwiegend traurige Geschichten. Zusammenfassend: Die Jungs sitzen im Knast (reicht bis zum Mord) und die Mädels landen aufm Strich. :schreien:

    Wenn's an der anderen Schule relativ weniger Informatik-Lehrer gibt, ordnet man ab, [...]

    In dem System darf ich nie Schulleiter werden. Da wäre mir das Hemd näher als die Hose und ich würde an erster Stelle mal meinen eigenen Bedarf decken, bevor an Abordnungen überhaupt zu denken ist.

    Je nachdem. wo man landet, ist das ja keine Strafe.

    Haben Sie das Spielchen schon einmal mitgemacht? Da hat man am Ende nämlich praktisch zwei Teilzeitstellen mit allen negativen Folgen, was die Zusatztermine (Konferenzen etc.) angeht. Natürlich wird erwartet, daß man diese Termine bei beiden Schulen wahrnimmt. Sollten sich die Termine überschneiden, darf man sich noch selber darum kümmern welcher Schulletier einen jetzt "dringender" vor Ort haben will. Einschulung nach den Sommerferien ist da so ein schöner Termin, wenn man in beiden Schulen noch Klassenlehrer wird. Von dem Problem, daß die beiden Schulen unterschiedliche Ferientermine haben (bewegliche Ferientage: Karneval contra Pfingstwoche) und man in Folge seinen gebuchten Urlaub nicht antreten kann, weil man auf einmal an dem geplanten Termin kein Schulfrei mehr hat, rede ich mal nicht.
    Da kann man noch so sehr mit "wo man landet" argumentieren. Das System ist einfach eine Strafe, egal welche Schule daran teilnimmt.

    Nach abgeschlossenem 2. Staatsexamen kann man sich als Gym-Lehrer auch so am BK bewerben.

    Das kann ich aus der Praxis bestätigen. Alle rein allgemeinbildenden Kollegen haben an einem Gymnasium oder an einer Gesamtschule ihr Ref. gemacht, weil sie so die 12 Monate Praktikum umgehen konnten, bevor sie zu uns gekommen sind.

    Warum sie im Lk-Betrieb eingesetzt werden soll? Weil einer der zwei „richtigen“ Info-Kollegen bald Vater wird und entsprechend nicht zur Verfügung steht und der andere Kollege ist an eine andere Schule teilabgeordnet.
    Somit reichen unsere Kapazitäten aller Voraussicht nach nicht aus, Mittelstufen- und Oberstufenunterricht ausschließlich durch Fachlehrer durchzuführen.

    Da widersprichst Du dir doch selber.

    Wie kann ich jemanden teilabordnen, wenn ich meinen eigenen Bedarf in dem Fach nicht decken kann? Da wäre mein erster Schritt die Abordnung zu beenden, auf das der Kollege wieder mit vollem Stundendeputat in meiner Schule eingesetzt werden kann.

    Oder anders, sieh es doch mal aus Sicht des Kollegen, der da teilabgeordnet ist: Wofür bestraft ihr den mit der Teilabordnung? Warum sollte der nicht aus Frust gleich komplett den Büttel hinschmeißen und einen Versetzungsantrag an eine dritte Schule stellen, in der er dann wirklich gebraucht und nicht wieder abgeordnet wird? Unabkömmlich kann er ja nicht sein, denn sonst könntet ihr es euch nicht erlauben ihn auch nur teilweise abzuordnen.

    wie es beim Gymnasiallehrer oder Lehrer am BK der Fall ist

    Moin,
    da mußt zwischen Gymnasium und BK aber noch einmal unterscheiden. Der Lehrer am BK in den berufsbildenden Fächern muß noch mindestens 1 Jahr Industriepraktikum vorweisen, besser noch eine abgeschlossene Lehre.

    Was die allgemeinbildenden Fächer (Deutsch, Mathe, Englisch, ...) angeht, hast Du aber Recht. Da gibt es zwischen Gym und BK keinen Unterschied.

    Kriegen wir jetzt a14 als Einstiegsgehalt? ;)

    @DeadPoet:

    Ok, dann guck mal hier: http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/57448A10F058B164C12579EA0023B28C/$FILE/PAS%20Innofrutta%2004_07_IF_Titelstoy.pdf

    Das erinnert mich hier so langsam an die schräge These einer Schülerin, daß man besser Fleisch aus Massentierhaltung essen sollte denn aus artgerechter Haltung. Ihre Begründung: Das Tier in der Massentierhaltung mußte eh leiden, so daß der Tod eine Erlösung war. Deshalb wäre es auch nicht verwerflich das Fleisch nachher zu essen. Wohingegen das Tier aus artgerechter Haltung ein erfülltes Leben gehabt hätte, das man nicht so einfach beenden dürfe, bloß um es zu essen.

    Ich kaufe schweizer Fleisch und selbstverständlich hat das eine bessere Ökobilanz als Importware aus dem Ausland, vor allem natürlich, wenn diese aus Übersee kommt (Brasilien, Argentinien, ...). Alleine schon, weil die Transportwege minimal sind.

    Das erinnert mich immer an die Umweltbilanz eines Apfels und ob es unter ökologischen Gesichtspunkten mehr Sinn macht einen Apfel hochtechnisch einzulagern oder doch besser aus Neuseeland (wo er gerade geerntet wird) einzufliegen.

    Ergebnis: Der eingeflogene Apfel hat in der Produktion nur geringfügig mehr Co2 produziert. Aber wenn man auch nur 1km mit dem Auto zum Einkauf fährt, macht man die Ökobilanz so kaputt, daß es auch keine lokalen Lebensmittel mehr rausreißen können.

    Es bleibt zu hoffen, dass qualifizierte Berufsanfänger nicht auf die diesjährige "Vorzugsbehandlung" der Berufseinsteiger bei der Erhöhung der Tarifentgelte im öffentlichen Dienst hereinfallen, sondern sich vielmehr an der langfristigen Entwicklung der Entgelte der "Bestandsbeschäftigten" bei den Ländern orientieren und ihre Chancen, die sich durch den demografischen Fachkräftemangel ergeben, anderweitig nutzen.

    Das Verrückte in diesem Zusammenhang ist ja, daß die öffentliche Hand, um auch nur halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben, bei den oberen Gehalts- bzw. Besoldungsgruppen eigentlich wesentlich mehr drauflegen müßte als bei den unteren Gruppen. Aktuell läuft es durch die Sockelbeträge aber genau andersrum.

    Mal sehen, wie weit die Schere bei a13 und a14 noch aufgeht im Vgl. zu den Löhnen in der Wirtschaft, bis auc hdie letzten kapieren, daß man für den Lohn nicht einmal mehr Seiteneinsteiger bekommt. ;)

    Ein Kunde hat die Wahl: billiger und umweltschädlicher, oder teurer und umweltfreundlicher kaufen?
    Ein Unternehmen hat die gleiche Wahl: billiger und umweltschädlicher, oder teurer und umweltfreundlicher herstellen?

    Du vergißt die dritte Version:
    Der Kunde kauft teuer und glaubt daran, daß das, was er kauft, umweltfreundlich hergestellt wurde. Der Unternehmer, dessen Ziel die Gewinnmaximierung ist, bewirbt das Produkt mit "umweltfreundlich" und läßt es trotzdem in der gleichen Fabrik wie das billige und umweltschädliche Produkt fertigen.

    Irgendwann bemerkt der Kunde dies und wendet sich frustriert ab. Wenn sie eh alle billigst produzieren, kann er dann auch ruhigen Gewissens billigst kaufen. Der Umweltschaden entsteht ja eh, egal welches Produkt er kauft.

    Ich bin Realist und glaube nicht, dass eine staatliche Regulierung etwas ändern würde. Ich halte das auch für den völlig falschen Weg. Aufklärung und Information sind sehr viel wichtiger, denn staatliche Vorgaben werden in breiten Bevölkerungsteilen abgelehnt werden. Die Leute müssen überzeugt, nicht gezwungen werden.

    Als gutes Beispiel dafür muß man sich nur mal das Verbot von Glühbirnen angucken.

    Als damals das Verbot kam und man aufgefordert wurde dafür Energiesparlampen zu kaufen, war der Aufschrei groß und sehr viele Bürger (ich auch) haben Glühbirnen gebunkert. Einige Jahre später kamen dann die LEDs und damit waren die Energiesparlampen weg vom Fenster. Die LEDS sind es, die heute absolut den Markt beherrschen.
    Ich wage mal zu behaupten: Auch ohne das Glühbirnenverbot wären wir zur LED gekommen, weil die Technologie einfach besser ist als das, was wir vorher hatten. Nur war das Glühbirnenverbot für viele einfach nur eine Gängelung.

    Wie wenig ernst es der Regierung mit dem Umweltschutz ist, sieht man doch an Großprojekten wie dem Stromnetz. Wo sind die Süd-Link Stromtrassen? Wo ist die Eisenbahn-Zuwegung zum Gothart-Tunnel in der Schweiz? Wir in Deutschland sind nicht mehr dazu in der Lage Großprojekte durchzuführen. Nicht einmal die Gorch Fock schaffen wir schwimmfähig zu halten, von baufälligen Schulen will ich gar nicht reden, und dann faseln alle etwas davon die Welt zu verbessern?

    Wäre das alles so dringlich, hätten Bundeswehr-Pioniere und das THW die Stromleitungen schon lange verlegt, auch gegen den Willen der Grundstückseigentümer und ohne auf irgendwelche Gerichtsurteile bis zum St. Nimmerleinstag zu warten, ohne Windräder abstellen zu müssen, weil in der Nähe eine Fledermaus flattert und ohne Rücksicht auf den Juchtenkäfer, den man inzw. im Internet kaufen und gezielt aussetzen kann, um ungeliebte Bauarbeiten in der Nachbarschaft zu verunmöglichen.

    Nur mal so zum Vergleich: Der Flughafen Berlin Tegel wurde innerhalb von 7 Monaten unter Belagerungszustand erbaut. Sowas würde heute in Deutschland niemand mehr hinbekommen.

    Ich würde die NZZ empfehlen. Es hat zwar keine rechtliche Bindung, aber im Kanton St Gallen z B kam es im Zuge dessen zur Debatte über eine mögliche Kerosinsteuer.

    Ok,
    dann die NZZ: https://www.nzz.ch/schweiz/schuel…-aus-ld.1461370

    Zitate daraus:

    • "Insbesondere am Begriff Klimanotstand stiessen sich diverse Mitglieder des Grossen Rates. «Notstand» stehe für die Ausserkraftsetzung des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens und sei daher nicht adäquat."
    • "So erklärte der liberaldemokratische Grossrat André Auderset, mehrere Forderungen seien fragwürdig. Ausserdem würden die Jugendlichen nicht ernst genommen, wenn man eine Resolution im Wissen übernehme, dass sie gar nichts bewirke."

    Also doch wieder Wahlkampf.

    Und zur Kerosinsteuer im Kanton St. Gallen: An welchen Flughäfen in St. Gallen wird denn Kerosin in nennenswertem Umfang verkauft? Die kleinen Propellerflugzeuge mit Kolbenmotoren benötigen AvGas (=Benzin) und kein Kerosin (= vergleichbar mit Diesel). AvGas wird seit jeher besteuert. Bei uns kostet der Liter AvGas der Standard-Sorte 100LL an die 3,- €/l.

    Da ist der Beschluß in St. Gallen dann auch wieder Symbolpolitik, die aber absolut nichts bringt. Das wäre so, als würden wir in Deutschland den Weltraum-Tourismus besteuern oder das Fracking zur Erdölgewinnung, wohlwissend, daß es sowas bei uns nicht gibt bzw. inzw. verboten ist.
    --> https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/…tungen/fracking

    Wenn das Argument gegen Klimawandel ist, dass wir noch nicht alle tot sind, dann fällt mir auch nichts mehr ein...

    Ich sehe aktuell jedenfalls die Gefahr, daß uns eine Atombombe auf den Kopf fällt, wesentlich größer an als unseren Beitrag zum Klimawandel.

    Man erinnere sich bitte an den Herbst 1983, wie schnell es gehen kann bis zum Weltuntergang:
    --> https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw…row#Der_Vorfall

    Nur, weil der eine Mann damals nicht auf den Knopf gedrückt hat, leben wir überhaupt noch. Das war knapper als die Cuba-Krise 1962.

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