Beiträge von plattyplus

    Moin Micky,

    was die ewigen Notendiskussionen und auch das "Wann schreiben wir überhaupt eine Klausur?" angeht, habe ich da zwei Regeln:

    • Ich gebe sämtliche Klausurtermine für das komplette Schuljahr gleich in der ersten Stunde nach den Sommerferien bekannt. Also bei mir wissen die Schüler jetzt schon, daß sie die 4. und letzte Klausur am 15.06.2018 schreiben werden. Da gibt es dann keine Diskussionen, ganz im Gegensatz zu "Wir müssen nächste Woche die nächste Klausur schreiben."
    • Die Klausurrückgabe sieht bei mir so aus, daß ich erst die Arbeiten rausgebe, dann kurz die erwartete Musterlösung skizziere und mir danach die Schüler alphabetisch einzeln nach vorne hole, um ihnen die Quartalsnoten für die sonstige Mitarbeit bekanntzugeben. Sollte es Rückfragen zur Klausur geben (Punkte falsch addiert, Bewertung unklar), sollen sie die Klausur bitte zur Quartalsnotenbesprechung gleich mitbringen. Da wird dann gleich alles abgefrühstückt.

    So habe ich dann die Schüler alle einzeln vor der Nase und diese Gruppendynamik "Warum hat der und ich nicht", kommt erst gar nicht in diesem Umfang auf. Außerdem fange ich ab einem gewissen Punkt an einfach mal die bisherigen Noten zusammenzuaddieren, um den Schülern zu zeigen, wie unwichtig eine geringfügige Notenverbesserung sich auf die spätere Zeugnisnote auswirkt.

    Ist Unterrichtsausfall - so lange nicht über Wochen ein bestimmtes Fach ausfällt - wirklich das große Problem, zu dem er gemacht wird?

    Das wollte ich gerade sagen.
    Ich finde diese ewigen Diskussionen zum Stundenausfall wegen Krankheit etc. irgendewie total abartig. Die paar Stunden, die da ausfallen, machen den Kohl nicht fett.

    Die weitaus größere Baustelle sehe ich bei den Stunden, die gar nicht erst im Stundenplan für die Schpler auftauchen, weil aufgrund von Lehrermangel vorab mal gleich zusammengestrichen wird. Was meint ihr, wie toll das ist, wenn in einer Klasse ein Fach von einer Doppelstunde im kompletten Schuljahr auf eine Stunde in nur einem Halbjahr zusammengekürzt wird wegen Lehrermangel. Trotzdem soll man die Azubis auf die gleiche Abschlußprüfung vorbereiten, obwohl mal eben 75% der Unterrichtszeit wegfallen.

    Nur diesen Unterrichtsausfall sieht niemand, weil er natürlich nicht offensichtlich für ide Eltern in Erscheinung tritt. Wer vergleicht schon die Stundenpläne der letzten 20 Jahre, um nach solchen Kürzungen zu suchen?

    Pilot und Fluglotse sind Ausbildungsberufe. Soviel zur "formalen Qualifikation"... Und die meiste Zeit steuert in diesen Berufen mittlerweile sowieso der Computer das Geschehen...

    Nur mal so nebenbei: "Pilot" ist kein Ausbildungsberuf. Das sind alles einfache angelernte Kräfte. Eine Fluglizenz ist nichts weiter als ein Führerschein oder eine Taxilizenz. Allerdings ist es auch ein Irrglaube, daß alle Piloten so fürstlich verdienen wie die bei der Lufthansa. Im weltweiten Vergleich reden wir da eher über Einstiegsgehälter von 10.000,- USD jährlich.

    Ich empfehle dazu:

    Für die Allgemeinheit:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Für Leute, die sich etwas mit den Strukturen auskennen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Aber du bist ja eine ziemliche Ausnahme. Die meisten verbeamteten Lehrer haben eine PKV.

    Also bei uns im Kollegium (von ca. 80 Personen) haben wir drei Beamte, die in der GKV sind, weil sie aufgrund der Krankenakte nicht in die PKV können bzw. wenn, dann nur mit massiven Aufschlägen. So selten scheint das nicht zu sein. Oder ist das bei mir an der Schule jetzt die ganz große Ausnahme.

    Wie viel PKV zahlt ihr tatsächlich von eurem eigenen Geld ohne Zuschuss vom AG? Ich bin freiwillig GKV und zahle von meinem eigenen Geld 440€ - die Differenz zu meinen (ledig, keine Kinder) 814€ zahlt der Arbeitgeber als gnädigen Zuschuss.

    Moin,

    ich fange dann einfach mal an. Verbeamtet in NRW, A13, Erfahrungsstufe 6, ledig ohne Kinder, also Steuerklasse 1:

    • gesetzliches Netto: 3.154,82 € monatlich
    • GKV inkl. Pflegeversicherung: 689,21 € monatlich

    ------------------------------
    tatsächliches Netto: 2465,61 €

    Und komm mir jetzt keiner mit "Warum bist denn in der GKV", bei meiner Krankenakte aus Kindertagen will mich keine PKV haben und wenn doch, dann nur mit massiven Aufschlägen.

    Mich würde jetzt mal interessieren, wie viel ein angestellter Lehrer gemäß TV-L 13 nach Hause bringt?

    ja, die gesunden Kollegen, die Vollzeit arbeiten müssen die volle Zeit arbeiten. Ganz genau dafür werden sie nämlich auch bezahlt.

    Also soll ich mir an unserer Schule dann folgende Termine grundsätzlich freihalten?

    • Montags: 7.30-21 Uhr
    • Dienstags: 7.30-21 Uhr
    • Mittwochs: 7.30-16 Uhr
    • Donnerstags: 7.30-21 Uhr
    • Freitags: 7.30-16 Uhr
    • Samstags: 7.30-14 Uhr

    Sollte das Dein Ernst sein, daß ich gefälligst als männlicher Single (ohne Kinder) in Vollzeit wirklich für die ganze Zeit abrufbereit sein soll, hätte ich gerne diese Rufbereitschaft zusätzlich bezahlt!

    Und nein, als ich nach einem Knochenbruch wieder den Dienst aufgenommen habe, gab es keine Wiedereingliederung, ganz im Gegenteil. Der SL hat mir nur mit einem Disziplinarverfahren gedroht, weil mein Humpeln nicht dem Standard der Schule entsprechen würde oder so. Das jemand unter Schmerzmitteln Dienst schiebt, wird einem da noch negativ ausgelegt.

    Nicht dass ich den Beamten ihr um einige hundert Euro höheres Netto

    Moin,

    von welchem Netto redest Du? Als Beamter habe ich bei mir immer das "gesetzliche Netto" auf der Soldabrechnung (vgl. Gehaltsabrechnung). Klar ist das höher als das Netto bei den Angestellten. Allerdings muß ich von diesem "gesetzlichen Netto" noch die Krankenkasse bezahlen. Da gehen also in meinem Fall noch 700,- € für die GKV (muß ja den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil zahlen) runter, die bei dir schon vorher abgezogen wurden.

    Von daher sage ich immer: Vergleicht den Beamtensold "nach Krankenkasse" mit dem Netto des Angestellten.

    Mehr als 10 Jahre alte Hardware ist Schrott, daran ändert auch Linux nichts.


    :top:
    Nur erzähl sowas mal dem Schulleiter. Wenn bei uns Rechner angeschafft werden, meint die SL, daß die mindestens 7 Jahre durchhalten müssen, bis es neue Geräte gibt. Das schafft kein PC, allein schon vom Vandalismus her. Aber unsere SL hat ja einen Informatiker gefunden, der sie darin bestärkt, daß das alles kein Problem ist und der hat dafür auch a15 bekommen. :daumenrunter:

    Sollten sie es doch schaffen, muß ich heute dann allerdings Rechner für min. 1.000,- € / Stück kaufen, eher sogar noch viel mehr, auf das sie dann auch in 7 Jahren noch für die dann aktuelle Software ausreichend schnell sind.

    Ansonsten: Kann Linux auch Rechner wiederbeleben, die mit geplatzten Kondensatoren auf der Werkbank stehen? ;)

    @goeba:

    Ja klar kannst Du da ein kleines WLAN nur für den Klassensatz iPads aufmachen und das dürfte auch funktionieren. Ich sehe das Problem darin, daß die Schüler noch sehr viele andere WLAN-Geräte (Smartphones) mitbringen. Klar kommen die nicht in das WLAN für die iPads rein, aber hab du nur mal 100 Schüler im Gebäude, die auf ihrem Handy einen WLAN-Hotspot laufen haben. Man kann effektiv nur drei Funkkanäle benutzen, um die Daten zu verschicken. Wenn auf diesen wenigen Funkkanälen jetzt hunderte Netzwrke laufen... wird nichts.

    Und ja, 3500 Schüler sind kein Problem. Wir haben bei uns insg. 3 Berufskollegs, ein Gymnasium, eine Gesamt- und eine Realschule um einen Schulhof gruppiert. Da reden wir eher über noch sehr viel mehr Schüler. Die ganzen Schulen sind quasi ein eigenes Stadtviertel. Bei uns gibt es auch nur Doppelstunden ( dann eben im 2-wöchigen Wechsel), weil die Wege zwischen den Unterrichtsräumen in verschiedenen Gebäuden einfach viel zu lang sind, um mal eben zu wandern. Um über das komplette Gelände zu kommen, benötigt man wirklich 15 Minuten.

    Naja, das kommt drauf an, ob man wenigstens ein gutes WLAN hat.

    Gutes WLAN für 3500 Schüler mit ihren Smartphones und Tablets? Viel Spaß. Bei der Menge ist die WLAN-Technik selber das Problem. Um es mal auch für die mitlesenden Laien hier verständlich zu machen: Durch die große Anzahl von WLAN-Geräten auf engstem Raum stören die sich alle gegenseitig. Da hilft auch heute noch nur das kabelgebundene LAN und für den Netzwerkadapter am Lightning-Anschluß des iPads fehlt dann das Geld. :sterne:

    Das liegt nicht an der Technik per se.

    Meiner Erfahrung nach liegt das nicht an er Technik sondern einfach am Geld und den Leuten, die das verwalten. Ich schlage z.B. dringend vor, daß jeder IT-Lehrer für seinen Fachraum jährlich ein bestimmtes Budget (5.000,- €? Über die Höhe können wir gerne diskutieren.) zur Verfügung bekommt und dafür dann den Raum am Laufen halten muß. Ob er dann alle 3 Jahre neue Computer für 250,- € das Stück dafür anschafft oder alle 7 Jahre welche für 1.000,- € ist dann ihm überlassen. Der Laden muß "nur" laufen.

    Ansonsten kann ich morse nur zustimmen. Solange wir beim Schulleiter darum betteln müssen neue Mäuse für 1,95 € das Stück zu bekommen, ist das Diskutieren eh sinnlos. Leider gibt es an allen Schulen irgendwie die "eh da-Kosten"-Mentalität. Wenn jeder die Arbeitszeit für die ganzen Anträge etc. mit dem Überstundensatz fakturieren würde, wären viele Diskussionen keine mehr, weil dann jeder einsieht, daß es ab einem gewissen Punkt keinen Sinn mehr macht die alten Schlonten mit viel Arbeitszeit weiter am Laufen zu halten. Da werden dann Neuanschaffungen echt billiger.

    Oder anders: Als ich mal mit einen komplett altersschwachen PC ersetzt haben wollte, wurde das abgelehnt mit der Begründung, daß man den doch reparieren könne. Klar kann man den reparieren, aber wenn ich mit dem Lötkolben anfange die geplatzen Kondensatoren zu ersetzen und gar noch beim Arbeitsspeicher auf den einzelnen Riegeln die Chips (in SMD-Technik verlötet) zu tauschen, ist das arbeitszeittechnisch einfach überhaupt nicht mehr darstellbar.

    Disclaimer: Wenn Du das unten zitierte freiwillig machst, sind meine folgenden Ausführungen hinfällig. Bitte unterlasse dann aber dein verallgemeinerndes "Klar geht das".

    Moin,

    sagen mir mal "halb freiwillig". Als ich angefangen habe an der Schule hatte ich im ersten Halbjahr einen Stundenplan, der wie folgt aussah:

    • montags frei
    • dienstags 1.+2. Stunde sowie 9.-12. Stunde. Da war ich dann also von 7.30 Uhr bis 21 Uhr in der Schule, hatte aber von 9-18 Uhr Leerlauf. Allerdings war der Fahrtweg zu weit, um zwischendrin heimzufahren.
    • mittwochs: 1.+2. Stunde
    • donnerstags: 1.-12. Stunde, also 7.30 Uhr bis 21 Uhr
    • freitags: 1.-8. Stunde, also 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr

    Ich habe jetzt donnerstags ab 7, weil noch die Frühaufsicht hinzugekommen ist. Im zweiten Halbjahr wurde der Stundenplan damals dann etwas besser, weil einige Prüfungsklassen weggefallen sind, so daß ich übers ganze Jahr auf 25,5 Stunden gekommen bin. Die nomale Lehre dauert in Deutschland ja 3,5 Jahre, so daß bei uns am Berufskolleg im Sommerhalbjahr immer weniger los ist, weil die Abschlußklassen weg sind.

    Damals im 1. Jahr nach dem Ref. bin ich freitags in der 7. Stunde echt schon einmal vor den Schülern auf dem Pult eingepennt. :rotwerd: Da half es dann auch nichts, daß montags frei war.
    Daher meine immer wiederkehrende Bitte an den Stundenplaner: Den Tag mit der Abendschule kannst mir ruhig voll packen, aber dann muß der nächste Tag frei sein. Da hilft es dann auch nichts erst zur 3. Stunde anzufangen oder so. Da bin ich einfach platt.

    Tja, aber wie machst du das, wenn doch keine Tafel mehr da ist (und kein OH-Projektor), sondern nur noch das ActiveBoard und auch keine Dokumentenkamera dazu? Dann wird es nämlich schon echt schwierig.

    Moin,
    die Situation kenne ich. Meine Antwort darauf: "Ihr wollt doch alle die Fachhochschulreife? Dann üben wir jetzt mal den Vorlesungsbetrieb. Ich sage euch wie der Laden läuft, ihr müßt selber entscheiden was wichtig ist und das mitschreiben."

    Wenn ich die Diskussionen zu den Kopierkosten hier lese, kann ich nur den Kopf schütteln. Da stelle ich mir dann nämlich immer die Frage, warum die Kollegen in anderen Fächern Lehrbücher bekommen und ich nicht. Wenn ich dann Bücher in mehrfacher Klassensatzstärke haben will, heißt es nur: "Das Budget der Elternzuzahlung ist ausgeschöpft und im Schulbudget gibt es auch kein Geld für die ganzen Bücher." So bin ich dann schon gezwungen zu kopieren und das im extremen Umfang. Und nein, bei den Vorraussetzungen habe ich da auch kein schlechtes Gewissen dabei den Kopierer auf Schulökosten zu belagern.

    Dann biete eine AG an. Einführung in die Steuerlehre .

    AG? Ich mache sowas immer im Rahmen eines Exkurses im Umfang von einer Doppelstunde oder wenn ich irgendwo Vertretung schiebe. Daraus eine AG machen? Also ich weiß nicht. Ich finde es halt nur beschämend, daß selbst die grundlegenden Dinge so einer Steuererklärung nirgendwo abgehandelt werden. Über die ganzen Anlagen rede ich gar nicht, aber die "vereinfachte Steuererklärung für Arbeitnehmer" sollte jeder ausfüllen können.

    --> https://www.steuerklassen.com/content/est_1_v_2016.pdf

    Die reicht ja für die üblichen Gesellen bzw. Facharbeiter später aus. Die ganzen Anlagen brauchen sie dann alle nicht.

    Meine Kollegen machen es in unseren AV-Klassen usw. ähnlich. Da gibt es dann auch den Unterricht in "Wie fülle ich meinen Hartz 4 Antrag aus?" Komischerweise sind die Schüler bei diesen Exkursen weitaus mehr bei der Sache als bei dem Unterrichtsstoff des kompletten Jahres. ;)

    Stattdessen müssen wir unterrichten ab welcher Betriebsgröße ein Betriebsrat freizustellen ist und wie darin die Posten nach Geschlecht aufzuteilen sind. Was natürlich weitaus näher an der Lebensrealität der Schüler ist. Wie man mit Überweisungen, EC- und Kreditkarten umgeht, was eine Lastschrift ist und das eine Bürgschaft auch schwerwiegende Folgen haben kann, kommt hingegen nirgendwo im Lehrplan vor.

Werbung