Beiträge von Caro07

    Vielleicht hat das Kind eine psychische Erkrankung? Oder etwas Körperliches, was aber kein Reisehindernis darstellt? Vielleicht wollen die Eltern wirklich zu einem Spezialisten im Ausland fliegen?

    Wenn man nachweislich einen Arzttermin hat, kann man sich selbstverständlich im Voraus vom Unterricht befreien lassen. Zumindest ist das bei uns so. Gerade bei Kieferorthopäden und irgendwelchen längerfristigen Untersuchungen ist das oft unumgänglich.

    Bei uns wurden bisher die BJS bei schönem Wetter immer durchgeführt. Vorher wird allerdings auf entsprechenden Sonnenschutz hingewiesen: Cap und Sonnencreme, trinken. Der Elternbeirat hat unter Bäumen im Schatten eine "Saftbar" aufgebaut, wo es etwas zu trinken und Obst vom Schulobstprogramm, an dem wir teilnehmen, gibt.

    Dass Kinder im Freien bei heißerem Wetter nicht mehr so viel durchhalten, habe ich neulich gemerkt, als wir draußen für die BJS trainiert haben und kein Trinken mitgenommen haben. Meine insgesamt sportliche Klasse war nach kurzer Zeit ganz schön fertig im Vergleich zu Übungen in der Turnhalle und viele Kinder hatten nach kurzer Zeit schon das Bedürfnis etwas zu trinken, wo sie in der Turnhalle überhaupt nicht dran denken.

    Noch vor ein paar Jahren gab es ständig Ozonwarnungen. Da hat man tatsächlich bei solchen Warnungen auf den Sport im Freien verzichtet. In letzter Zeit hört man allerdings nicht mehr so viel. Aber vielleicht liegt es tatsächlich auch daran, dass die Ozonwerte insgesamt im Vergleich gestiegen sind.

    Was auch noch auffällt: Wenn die Kinder etwas machen sollen, dürfen - was ihnen viel Spaß macht, sind bei vielen die Symptome des "ich kann nicht mehr" wie weggeblasen. Das merkt man privat bei den eigenen Kinder ja auch.

    Woher weiss die Polizei eigentlich, ob ein Kind schwänzt oder ob andere Gründe vorliegen, warum das Kind nicht in der Schule ist?

    Bei uns ist das so geregelt: Wenn man frei haben will, muss man das vorher beantragen. Dann bekommt man - wenn die Gründe legitim sind - eine offizielle Schulbefreiung. Diese muss man mitführen im Fall des Falles. Wer keine Schulbefreiung vorweisen kann, der ist sozusagen ohne Schulerlaubnis unterwegs.

    @ Kathie
    Vom Grundsatz her sehe ich das auch so, wie du im Beitrag 460 geschrieben hast. Allerdings habe ich die Kritik in Bezug auf den Einsatz der Klangschale größtenteils so verstanden, dass es um die Sek I ging und Buntflieger sich hier als einziger Verfechter geoutet hat.

    Die "sabbernden Hunde" (Stichwort Konditionierung) habe ich als ein Argument gegen die Klangschale allgemein wahrgenommen.

    Wenn wir auf eine gottlose Gesellschaft zusteuern, brauchen wir moralische und ethische Grundsätze, die für alle gelten. Wenn christliche Grundsätze nicht mehr gelten sollen - ich denke da jetzt an die Quintessenz der Bergpredigt (liebe deinen Nächsten wie dich selbst, sagt doch schon alles aus) , dann brauchen wir neue Grundsätze, die uns das gute Zusammenleben ermöglichen.
    Nur einen Atheismus leben und jeder fühlt sich zu nichts mehr verpflichtet - das darf dann nicht sein. Da muss man dann auch weiter dran arbeiten, wie man das Zusammenleben gestalten will.

    @ O. Meier
    Ich zitiere mich jetzt einmal selbst. Warne ich da wirklich?
    Meine Absicht war, zu sagen, dass zu einer atheistischen (gottlosen) Einstellung eben noch ethische Grundsätze dazukommen müssen. (siehe die ersten beiden Sätze von Beitrag 84)

    Viele Atheisten bekennen sich zu säkularen Ethikprinzipien, die im wesentlichen auf dem Wohlergehen der Menschen oder etwas allgemeiner bewusster Lebensformen beruhen.

    Dann ist doch alles gut. Ich wollte eben klarstellen, dass Atheismus alleine nicht genügt und noch nichts darüber aussagt, wie derjenige zum menschlichen Zusammenleben steht.
    Die Religionen außer dem Buddhismus vielleicht machen diese Aussagen immer im Zusammenhang mit einem höheren Wesen.
    Über das Christentum perse zu diskutieren bin ich die Falsche; ich habe mich damit und mit der Bibel immer wieder auseinandergesetzt und sehe dort viele Dinge sehr differenziert, z.B. Stichpunkte wie Parallelen aus der ägyptischen Mythologie, historischer Hintergrund des Gottesbildes im AT, Theologie des Paulus, verheimlichte, archäologische Funde und Aussagen usw.
    Ob es einen oder keinen Gott bzw. höheres Wesen gibt, ist nicht bewiesen, wenn auch Naturwissenschaftler die sg. "Gottesbeweise" gedacht haben... das ist Glaubenssache - ich selbst schließe es nicht aus, kann mir aber den Gott, den die Religionen vermitteln, auch nicht vorstellen.

    Von dem christlichen Grundgedanken heiße ich das für gut, was ich am Anfang von Beitrag 67 geschrieben habe, wobei ich die Nächstenliebe globaler sehe - wie du schon richtig schreibst, hat es etwas mit Achtung zu tun. Wenn sich jemand darüber hinaus noch für andere einsetzt und denen Gutes tut, das verstehe ich schon unter Nächstenliebe. Ich habe großen Respekt vor allen Menschen, die sich so selbstlos für andere einsetzen, egal ob christlich oder nicht motiviert. Dennoch gibt es unter den Christen eben einige solcher Leisetreter, die gerne vergessen werden, wenn man über die negativen Seiten des Christentums schreibt.

    Prosoziales Verhalten geht auch ohne Religion.

    Du widersprichst mir dadurch nicht. Mir geht es letztendlich um das gute, soziale Verhalten untereinander.

    Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde:
    Welche Voraussetzungen müssen denn eurer Meinung nach erfüllt sein, dass sich Menschen sozial verhalten? (Also nicht nach dem Motto: Ich bin mir selbst der Nächste.)
    Bildung? Lebensumstände? Gesetze?

    Auf jeden Fall braucht man einen gemeinsamen Überbau, der alle in gewisser Weise verpflichtet. Das wollte ich damit ausdrücken.
    Und du hast Recht - vieles in unserer Gesellschaft ist überhaupt nicht christlich. Wo geht es überhaupt noch um "Nächstenliebe"? Ich sehe da nicht viel. Allerdings wollte ich im Beitrag 67 einmal auf diese Art von Christen hinweisen, die diese zentrale Botschaft auch versuchen zu leben. Für mich ist nur diese Art, von der ich oben geschrieben habe, akzeptabel.
    Wenn wir von Christentum und Kirche sprechen, sehen wir hauptsächlich die negativen Seiten des Machtmissbrauchs. Es gibt allerdings auch Christen, die nichts mit der Amtskirche zu tun haben wollen.
    Die Art, ob und wie an einen Gott geglaubt wird und was man dann daraus macht, ist wieder eine andere Sache. Das hat viel mit persönlicher Einstellung, Erfahrung und Sozialisation zu tun.

    Wenn ich mir jetzt Menschen anschaue, die aus Überzeugung regelmäßig zum (katholischen, evangelischen) Gottesdienst gehen und versuchen, Christentum zu leben (also nicht nur der Show wegen oder aus eigenen egoistischen Gründen): Fast alle sind liebe, harmlose Menschen, die sehr angenehm im Umgang sind und sich oftmals ehrenamtlich - ganz still und leise - für soziale Zwecke einsetzen. Ich denke da z.B. an unsere örtliche Hospizgruppe.
    Von deren Verhalten können sich manche eine Scheibe abschneiden!

    Wenn wir auf eine gottlose Gesellschaft zusteuern, brauchen wir moralische und ethische Grundsätze, die für alle gelten. Wenn christliche Grundsätze nicht mehr gelten sollen - ich denke da jetzt an die Quintessenz der Bergpredigt (liebe deinen Nächsten wie dich selbst, sagt doch schon alles aus) , dann brauchen wir neue Grundsätze, die uns das gute Zusammenleben ermöglichen.
    Nur einen Atheismus leben und jeder fühlt sich zu nichts mehr verpflichtet - das darf dann nicht sein. Da muss man dann auch weiter dran arbeiten, wie man das Zusammenleben gestalten will.

    Zur Konditionierung:
    Jede Erziehung konditioniert im weitesten Sinne auch. Erziehung arbeitet mit Strafe und Belohnung. Wenn man erwünschtes Verhalten belohnt, versucht man eine Konditionierung, was beim Menschen mit Verstand allerdings nicht unbedingt so automatisch funktioniert wie bei Tieren.

    Pawlow hat erwünschtes Verhalten bei einem akustischen Signal bei Hunden (ohne menschlichem Verstand) belohnt. Wenn beim akustischen Signal nicht gleich ein Gummibärchen zur Belohnung erfolgt, dann sehe ich da keine Gefahr. ;)

    Was sind denn Rituale? Rituale sind Dinge, die man immer wieder im Unterricht einsetzt, die immer wieder wiederkehren und für die Schüler einen Erkennungswert haben und den Unterricht strukturieren. Die Klangschale und andere Zeichen können zum Beginn als akustisches Zeichen für ein solches Ritual eingesetzt werden. Man kann auch optische Zeichen nutzen - doch akustische eignen sich in manchen Situationen einfach besser. Rituale benutzt jeder, Grundschul- und Klassenlehrer mehr, weil sie den Unterrichtsalltag deutlicher rhytmisieren müssen.
    Ein Sekundarstufenlehrer, der z.B. zu Stundenbeginn immer dasselbe macht, hat eben dieses anfängliche Stundenritual.

    Hier ein eher weiter Begriff von Ritualen:
    https://www.forrefs.de/grundschule/un…unterricht.html

    Ich muss einmal etwas zur "Rettung der Klangschale" schreiben.

    In der Grundschule ist diese als akustisches Signal sehr nutzvoll. Ich habe vor Jahren einmal Geld investiert und mir eine unverwüstliche "wohlklingende" Klangschale in mittlerer Tonlage besorgt. Eine solche Klangschale kostet etwas mehr als ein Lehrerband und da man diese sein Lehrerleben lang hat, sofern man sie wirklich einsetzt, finde ich dies eine nützliche Anschaffung. Wegen des angenehmen Klangs mag ich auch nicht die üblichen, hohen Klangstäbe, die auch zu diesem Zwecke angeboten werden, die zwar günstiger sind, aber irre hoch klingen und in meinen Ohren nicht sehr angenehm sind.

    Ich setze sie dann ein, wenn die Schüler bei einer Arbeit im offenen Unterricht oder bei Partner- und Gruppenarbeiten sind, also dort, wo es zwangsläufig lauter in der Klasse zugeht - z.B. Wochenplan, Werkstätten usw. - und ich zwischendurch noch eine Information geben muss und es augenblicklich ruhig sein soll. Das funktioniert wirklich gut. Das Signal zur Beendigung solcher Arbeiten ist bei mir übrigens meistens eine bestimmte Musik.
    Andere KollegInnen setzen die Klangschale ein, wenn eine solche größere Arbeit beendet ist.
    Das spart Stimme und ist ein angenehmer Akzent (Atmosphäre) im Unterricht.
    Je jünger die Schüler, desto eher nutzt man sie.

    Dass die Klangschale und ihre "Verwandten" auch in der Sekundarstufe eine Rolle spielen, höre ich zum ersten Mal, kann es mir aber gut in jüngeren Klassen dort vorstellen, die oft offen arbeiten.

    In welchem Fach muss man denn seine eigene Einstellung zu Gott oder "gottlos" so thematisieren, wie es im Eingangsthread geschildert ist?
    sjaalmann: Könntest du diesbezüglich einmal Beispiele nennen?

    Mit fällt nämlich kein Fach ein. Allerdings kann ich mir nur vorstellen, dass, wenn jemand Religion unterrichtet, dieser in gewisser Art zumindest hinter vielen der Aussagen, die er unterrichtet, stehen muss/sollte.

    Umso ärgerlicher finde ich es, wenn unsere SL Schüler für den letzten Tag / die letzten Tage vor den Ferien auf Antrag der Eltern sogar beurlaubt, damit die den billigeren Flug nehmen können.

    Wenn die SL das macht, fällt sie allen anderen Schulleitungen in den Rücken, die dies eben nicht tun und sendet die falschen Signale. Außerdem wertet sie damit den Unterricht der letzten Schultage vor den Ferien ab und unterläuft das Gesetz der Schulpflicht.
    Meine Schulleitung hat bei Auffälligkeiten schon gemahnt und/oder die Fälle an die zuständigen Behörden weitergegeben. Da ging es allerdings nicht nur um einen Tag Ferienverlängerung.
    Es gibt in Bezug auf Freistellung aufgrund von Ferienverlängerungen ministerielle Vorgaben. Ich kann mich jedenfalls nebulös an einen diesbezüglichen Erlass erinnern, solche Sachen, die wir regelmäßig in den "Bekanntmachungen" lesen sollen.

    @Sommertraum
    Mathematikbücher wurden schon immer gut genutzt. Ein Problem tat sich für die meisten bei den Sprachbüchern im alten Lehrplan auf. Kaum einer fand die angebotenen Sprachbücher so, dass man sie durchgängig nutzen konnte. Das erklärt, dass viele Grundschullehrer in Bayern sich das Arbeitsmaterial in Deutsch selbst zusammenstellten. Außerdem wurde bayernweit ein bestimmtes Rechtschreibarbeitsheft im alten Lehrplan favoritisiert. (Weiß ich von überregionalen Fortbildungen.)
    Jetzt im neuen Lehrplan sieht es in dieser Beziehung besser aus.
    Dennoch führen viele bayerische Grundschullehrer in Klasse 3/4 das auch in der Sekundarstufe übliche "Merkheft" in Deutsch und Mathematik ein und führen u.a. HSU- Hefte, in denen viele Einträge stehen. Gerade da und in den Übungsheften für D und M lernt man gut Hefteinträge zu strukturieren. Wobei ich mit manchen Schülern in dieser Beziehung einen Kampf bis zum Ende des 4. Schuljahrs führe. Es gibt Schüler, die ignorieren einfach, was man sagt, wieder einfordert, nochmals schreiben lässt... Da gibt es hartnäckige Fälle.
    Des weiteren muss man die Schreibentwicklung der Schüler - wie Anja schon erwähnt hat - berücksichtigen. Im 3. Schuljahr füllen meine Schüler mehr Lückentexte als "Merkeinträge" bzw. irgendwelche Stoffsicherungseinträge aus - einfach, weil es viel zu lange dauern würde, die Schüler alles schreiben zu lassen. Wenn ich zusätzlich auf die Geschwindigkeit beharre, dann sieht die Schrift übel aus und ist voller Rechtschreibfehler. Also brauchen Grundschüler auch eine gewisse Zeit, um Einträge ordentlich und richtig zu schreiben.
    Im 4. Schuljahr geht das schon wesentlich besser und Lückentexte sind aus Zeitersparnisgründen kaum mehr notwendig. Ich verfahre ebenfalls so: Die Schüler schreiben das, was sie leisten können. Fehlt aber die Zeit und der Stoff muss irgendwie fixiert sein, dann gibt es Arbeitsblätter.
    Man sollte eben immer im Hinterkopf haben, warum man jetzt ausgerechnet dieses Arbeitsblatt so einsetzt. Priorität hat bei mir erstmal das Buch, sofern darin brauchbare Sachen stehen.

    Gut zusammengefasst, Bolzbold.

    Bei einem muss ich dir widersprechen: Ich ärgere mich über die anderen Einstellungen nicht, ich kann sie so stehen lassen, denn das ist tatsächlich Einstellungs- und Typsache und wir Menschen sind verschieden.

    Vielleicht gibt es noch einen weiteren 4., etwas modifizierten Grund:
    Ich schaffe das gerne an, woran ich selbst Freude habe bzw. durch das mir dieses Thema dann wesentlich mehr Spaß macht zu unterrichten. Ich ziehe dabei ganz egoistisch für mich einen Nutzen daraus (denn so ein Gutmensch bin ich nicht, dass ich das alles nur für andere tue ohne mich selbst in diesem Zusammenhang zu sehen), der sich dann wiederum auf die Schüler spiegelt. Denn Schülern sind motivierter, wenn sie merken, dass der Lehrer bzw. die Lehrerin selbst Freude an dem hat, was er/sie macht und wie er/sie es macht.

Werbung