Beiträge von Caro07

    Ich kann hier auch nur sagen, verliere nicht den Mut und ziehe Konsequenzen aus deinen Erfahrungen. Gerade eine erste Klasse ist heikel - wenn man keine idealen Bedingungen antrifft - und man macht da große Lernerfahrungen. So jedenfalls ist es mir passiert.
    Vor vielen Jahren war ich schwerpunktmäßig in Klasse 1/2 an einer Brennpunktschule. Die erste 1. Klasse, die ich hatte, ging so etwas von daneben. Gerade disziplinmäßig habe ich vieles - so sehe ich es im Nachhinein - aus Unerfahrenheit trotz des Studiums und spezieller Erstklassliteratur in dieser Altersstufe falsch gemacht. Ich war froh, dass dann die Kollegin in 3/4 einiges ausgebügelt hat. Die nächste Klasse lief viel besser; ich habe aus meinen Fehlern gelernt.
    Mit dem Lernerfolg war es nicht so schlimm, denn wir unterrichteten nach einer Fibel, Buchstabe für Buchstabe inklusive der Förderung von basalen Fähigkeiten, also keine LdS Methode. Da haben gemeinsame Vorbereitungen mit erfahrenen Kolleginnen und der sonstige Austausch sehr geholfen.
    Prinzipiell glaube ich, dass man immer wieder seine Methoden und seinen Umgang mit den Schülern reflektieren muss und entsprechende Konsequenzen daraus ziehen muss; in der 1. Klasse empfand ich diese Arbeit am intensivsten.

    Ich finde, dass wir in unserem Bundesland noch ganz gut dran sind, was die Elternausgaben betrifft. In vielen anderen Bundesländern müssen die Eltern sogar die Schulbücher finanzieren. Das ist viel teurer als das Kopiergeld.
    Übrigens arbeiten wir mit Schulbüchern. Kopien sind notwendiges Ergänzungsmaterial. Nicht nur an den Grundschulen wird in Bayern Kopiergeld eingesammelt. Kopiergeld ist in Bayern in den Schulen üblich, dafür bekommen die Schüler die Schulbücher kostenlos als Leihgabe zur Verfügung gestellt.
    Bei uns scheint das Kopiergeld bezuschusst zu sein bzw. hat unser Schulträger wohl mit der Firma, die die Kopierer zur Verfügung stellt, gute Vertragsbedingungen ausgehandelt. Die Kopie kostet nämlich um einiges weniger als im Kopiershop.

    In Bayern gibt es ganz klar Lernmittelfreiheit in Bezug auf die Schulbücher. Die Schulbücher werden gestellt - man muss entsprechend darauf achten. Wer sie übermäßig verschmutzt, bezahlt eine Abnutzungsgebühr oder wer sie beschädigt, muss sie abhängig vom Benutzungsjahr vollständig bezahlen.

    Verbrauchsmaterialien bezahlen die Eltern. Das Kopiergeld ist vom Schulträger geregelt, meistens müssen das die Eltern übernehmen. Eltern, die nicht bezahlen können, können beim Jobcenter einen Antrag auf "Bildung und Teilhabe" stellen und erhalten unter bestimmten Voraussetzungen Schulzuschüsse.

    @Lehramtsstudent:
    Ich kann es dir nur sagen, wie es bei uns wäre/ist:
    Mathematik: Die Geomaterialien haben wir alle in verschiedenen Modellen an der Schule. Wahrscheinlichkeit ist bei uns neu im Lehrplan - dazu haben wir im letzten Schuljahr Material angeschafft, das ich zugegebenermaßen noch nicht benutzt habe, weil ich die Stunde anders aufgebaut habe und den Vorschlag vom Buch übernommen habe, wofür ich erstmal nur Säckchen (die habe ich mir einmal selbst angeschafft, weil man die immer wieder für Lernspiele braucht) und Würfel gebraucht habe. Es wäre aber kein Problem bei uns, diese Materialien von unserem jährlichen Etat für die Schule anzuschaffen; wir haben z.B. einen ganzen Würfelkoffer mit unterschiedlichen Würfeln. Wenn man etwas mit Münzen und Glücksrad machen möchte, es ist es kein Problem, Münzen einmal selbst mitzubringen oder ein Glücksrad aus ausrangierten CDs herzustellen.
    Wir achten darauf, dass wir nichts unnötig Teures anschaffen, das man schnell selbst beigebracht hat. Wir schauen schon auf das Preis- Leistungsverhältnis. Meine Experimentierstationen zu Hohlmaßen mache ich fast alle mit ausrangierten Alltags- und Küchenmaterialen - da nehme ich nur die Messbecher von unserer Schule.
    Naturalien: Wenn ich das für den Unterricht brauche (ist z.B. auch beim Thema "Rezept" so), mache ich das entweder so, dass jeder etwas mitbringt oder ich die Sachen besorge und es dann auf die Schüler umlege. Dazu sammle ich Materialgeld im Schuljahr ein; ich benötige ja auch einmal Bastelmaterial, das ich für alle besorge. Allzuhoch sind diese Beträge wirklich nicht.

    Was ich mich anhand der Diskussion frage:
    Habt ihr als Kollegium nicht ein Mitbestimmungsrecht, was vom jährlichen Haushalt angeschafft wird?
    An meiner Schule stellt uns die Gemeinde als Schulträger Geld zur Verfügung, davon wird ein festgelegter Teil des Etats für Schulbücher ausgegeben, deren Anschaffung der Lehrmittelausschuss, bestehend aus Lehrern der Schule, beschließt. Dazu werden Lehrerbände für jeden Lehrer, der es braucht und anderes Material, das zum Schulbuch dazugehört - sofern es noch im Etat drin ist - angeschafft.
    Ein anderer Teil wird für Lehrmittel ausgegeben, da haben wir jährlich einen bestimmten Betrag zur Verfügung - wir überlegen uns jahrgangsweise, was wir für diesen Betrag kaufen wollen. Da sind auch einige Freiarbeitsmaterialien dabei. Ich muss allerdings dazusagen, dass unser Schulträger sehr schulfreundlich ist und uns einiges Geld zur Verfügung stellt.
    Größere Beträge in Bezug auf die Schulausstattung (Whiteboards usw.) sind Chefsache.
    Wir haben auch noch ein kleines Grundkontigent an Bastelmaterial, das reicht aber nicht, da müssen wir schon noch Geld von den Eltern einsammeln. Wir haben sogar einen Etat für Klassenlektüren, da können wir ab und zu Klassensätze von Ganzschriften anschaffen.

    Schwierig ist es allerdings auch bei uns, zur Grundausstattung zusätzliches Mobiliar zu bekommen. Das ist dann das Privatvergnügen oder wir nehmen etwas Ausrangiertes. Ikea wird glaube ich von vielen Grundschullehrern diesbezüglich heimgesucht. In Bezug auf Klassenzimmerausstattung sind die entsprechenden Stände bei Lehrerfortbildungen und Lehrertagen gut von (Grund)schullehrern belagert - es gibt Verlage, die sich auf die kleinen Heferlein richtig spezialisiert haben - der TT Verlag z.B.
    Da viele Grundschullehrer Material- und Methodenfreaks sind - wird uns ja auch auf Fortbildungen vorgemacht und Verlage machen uns den Mund wässrig - stecken dennoch viele, sofern sie es sich leisten können, einiges in Zusatzmaterial rein. Ich selbst erliege regelmäßig bei Kinderbüchern zum Thema und manchmal bei vorgefertigten kleineren Lernspielen (habe keine Lust, das alles selbst herzustellen) der Versuchung.

    Dann geht es mir so wie in anderen Beiträgen angedeutet - eher zwangsweise gebe ich Geld für das aus, was mir das Leben als Lehrerin bequemer macht, von Kopiervorlagen, Büchern mit guten Anregungen zum einem Unterrichtsfach, sofern bei uns nicht in der Lehrerbücherei vorhanden (gebe schließlich fast alle Fächer, da kommt schon einiges zusammen) bis hin zur Büroausstattung.

    Eine Frage, die auch zum Thema gehört:

    Stichpunkt: Merkfähigkeit

    Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Auswendiglernen und der Gedächtnisleistung?

    Oder anders gefragt: Habt ihr den Eindruck, dass durch (vermehrtes) Auswendiglernen das Gedächtnis auch bei älteren Schülern geschult wird?

    Wir empfehlen bei schwachen Grundschülern, die Defizite in der Merkfähigkeit haben, u.a. als Gedächtnistraining Memoryspielen bzw. stellen bei solchen Schülern fest, dass solche Spiele zuhause kaum gemacht wurden.
    Ich lasse zwar nicht viele Gedichte auswendig lernen, doch ich merke von Gedicht zu Gedicht eine Steigerung. Drittklässler können sich nicht so viel HSU- Stoff merken wie Viertklässler. Da ist auch eine Steigerung erkennbar.

    Meine eigene Erfahrung: Ich hatte bei mir selbst den Eindruck, dass sich von Prüfung zu Prüfung meine Gedächtnisleistung (also da, wo es um auswendig gelernten Faktenwissen ging) gesteigert hat. Meine beste Gedächtnisleistung hatte ich zum 2. Staatsexamen.

    Also vielleicht diese These: Auswendiglernen kann man ebenso als Gedächtnistraining sehen.

    Leider lehnt unser SL ab, das Schulkonto dafür zu nutzen.

    Wahrscheinlich aus diesem Grund haben wir zwei Schulkonten. Eines ist ein Durchlaufkonto für solche Fälle wie Schullandheimaufenthalte, auf das die Eltern die Beträge einzahlen. Am Ende des Schuljahres wird bei beiden Konten durch ein Lehrerteam eine Kassenprüfung gemacht. Zusätzlich kommen noch Vertreter der Gemeinde und machen bei dem Konto, was sie betrifft, eine Kassenprüfung.

    Ich kann Krabappel nur zustimmen.
    In dem Fall, wenn man von der Schulleitung nicht die adäquate Unterstützung hat, Personalrat um Hilfe bitten und falls du Mitglied bei einem Lehrerverband bist, dich an die dortige Rechtsabteilung wenden.
    Kommst du da nicht weiter, bei der vorgesetzten Dienstbehörde vorsprechen und deinen Fall schildern oder alternativ wie vorgeschlagen einen Anwalt nehmen. Ich würde aber erstmal schauen, ob du innerhalb des Dienstes Unterstützung bekommst. Am besten wäre, wenn du als Mitglied eines Lehrerverbandes die Rechtsabteilung um Rat fragen könntest, bei uns macht solche Sachen der BLLV sehr kompetent.

    Das erinnert mich an meine Studentenzeit, als ich ein Date mit einem Medizinstudenten hatte, der mich mit Fremdwörtern zutextete, von denen ich - einigermaßen fit darin - nur die Hälfte verstand. Auf weitere Treffen hatte ich dann keine Lust mehr.
    :autsch:

    Aber wie willst du darauf reagieren?

    Eine analoge Uhr im Klassenzimmer aufhängen oder die Eltern animieren, zuhause eine analoge Uhr aufzuhängen. Ganz ausgestorben sind die nicht, die gibt es sogar funktgesteuert.

    Muss man die Analoguhr heutzutage noch ablesen können?

    Viele Armbanduhren sind auch analog - nicht nur die eleganteren, auch die Kirchturmuhren und viele Uhren in/an öffentlichen Gebäuden sind analog. Deshalb ist es schon noch sinnvoll, sich mit analogen Zeitangaben zu beschäftigen.

    Bei mir konnten in den letzten Jahren vielleicht 1-2 Kinder nicht viel mit der analogen Uhr anfangen. Ein kleiner Teil war es nicht geübt mit diesen Uhrzeiten umzugehen.

    Der Anteil an Moslems hat sich in der Schweiz seit 1980 mehr als verzehnfacht. In Deutschland sind derzeit ca. 5.5 % der Bevölkerung Moslems, in der Schweiz sind es 5.1 %, hier in Basel sind es um die 10 %, in den kleinbasler Quartieren gar sowas wie 20 %.

    Recherche macht Spass... Der Anteil an Mitbürgern türkischer Herkunft ist in der Schweiz doppelt so hoch wie in Deutschland. Bis 2015 gab es prozentual gesehen in der Schweiz auch mehr Moslems als in Deutschland.

    Wo hast du die Zahlen her?
    Ich habe bei Wiki folgendes gefunden:
    Liste Bevölkerungsanteile
    Da sind es ganz andere Zahlen. Da macht wieder Deutschland das Rennen. ;)

    Die offiziellen Zahlen sind wie sie sind, aber ich würde, wenn ich dahingehend Entscheidungskraft hätte, wohl bereits bei 2,0 den Cut machen. Oder was sagt deine Erfahrung dahingehend?

    Bei 2,33 habe ich tatsächlich Bauchweh, und besonders großes, wenn eine 3 in einem Hauptfach diesen Schnitt verursacht. Man muss natürlich auch darauf schauen, wie die Note zustande kam. Ich habe diesbezüglich zu wenig Rückmeldungen von den wenigen 2,33 Schnitten, die aufs Gymnasium gingen. Mit 2,33 gehen die meisten auf die Realschule. Ich weiß aber von einigen Schülern, bei denen ich Bedenken hatte, dass sich davon über die Hälfte nach 1-3 Jahren nicht mehr auf dem Gymnasium befanden oder Nachhilfe brauchten. Dasselbe gilt auch für die knappen Realschulfälle. Ich denke, man hat mit 2,33 durchaus eine Chance, aber es ist die Frage, ob man sie nützen kann und will. Die Gefahr, überfordert zu sein, ist bei 2,33 wesentlich höher.

    Es ist wirklich eine Huhn oder Ei Frage. Wo hat das Problem denn angefangen? Es wäre schon schön, wenn die Schulen wieder ihre eigentliche "Rolle" bekämen.

    Um das zu sehen, kann man vielleicht die Bundesländer vergleichen.

    Ich kann von uns sagen:
    Wir haben bekanntlicherweise noch die traditionelle Dreiteilung (mit der Aufweichung, dass man ab der Sek.stufe über verschiedene Schultypen viele Wege zum Abitur hat.) Gesamtschule gibt es so gut wie nicht mehr. (Gab's mal häufiger als Schulversuche vor ca. 20 Jahren.)

    Wir haben nach der GS einen Übertrittsschnitt. Der Schnitt aus den Fächern D, M, HSU: bis 2,33 Gymnasium, bis 2,66 Realschule, ab 3,0 Mittelschule. (Mittelschule deswegen, weil man ab Klasse 7 bei einem entsprechenden Schnitt den M- Zweig bis Klasse 10 mit mittlerem Schulabschluss machen kann.)
    Wir haben sozusagen einen Pseudoelternwillen, weil man bei 2,33 und besser sich als einzigstes die gewünscht Schulart auswählen kann, wo tatsächlich nicht alle Gymnasium wählen. Bei 2,66 kann man zwischen Realschule und Mittelschule "wählen" - da kann man sicher sein, dass alle Realschule nehmen. Seitdem wir seit ca. gefühlten 8-10 Jahren diesen Schnitt haben - drängen alle mit diesem Schnitt auf die Realschule.
    Auch ist bei uns trotz der Schnitte ein gewisser "Verfall" bemerkbar im Vergleich zu vor 10 Jahren. Die Mittelschule ist noch die Restschule, Realschule ist die neue Hauptschule.
    Das hängt auch damit zusammen, dass in dieser Zeit man dem "Elternwillen" nachgegeben hat und sich die Schnitte gelockert haben.
    Früher hatte man mit 2,0 eine Gymnasialempfehlung, mit 2,33 eine bedingte Gymnasialempfehlung und eine eindeutige Realschulempfehlung. Bei 2,66 musste man eine Aufnahmeprüfung machen, hatte aber für die Realschule bessere Voraussetzungen als jemand mit einem schlechteren Schnitt. 2,66 war insgesamt bitter.
    Letztendlich haben sich auch bei uns in der Grundschule die Anforderungen in der 4. Klasse, die man braucht, um eine gute Gesamtnote zu erreichen, schleichend aufgeweicht. Zusätzlich habe ich noch festgestellt, dass durch jüngere, neue Lehrer die Anforderungen ebenfall sinken.

    Was will ich damit sagen? Einerseits hat es sich auch in Bayern im Lauf der Jahre gelockert und die Mittelschule ist zu einer Restschule geworden. Etwas aufgewertet wurde sie durch den M-Zug.
    Andererseits machen gewisse Aufnahmebedingungen - bei uns ist es der Übertrittsschnitt - es möglich, dass das Schülerklientel passender den Schularten zugeordnet wird.
    Ich glaube, dass das vielen anderen Bundesländern fehlt - Elternwille allein genügt eben nicht, weil doch viele Eltern nur sehen, was eine Schulart bietet und nicht, ob ihre Kinder es dort überhaupt bewerkstelligen können.

    Ich finde es jetzt auch nicht so toll, dass auf uns allen - Eltern, Schülern und Lehrern - so ein riesen Druck lastet, den fast keiner locker wegstecken kann. Vielleicht gäbe auch andere Wege, die nicht so stressig sind, wo man feststellen kann, wer für welche Schulart geeignet ist.

    Oder man führt die Grundschulen dynamisch als Gesamtschulen weiter und differenziert innerschulisch und lässt alle anderen Schultypen wegfallen bzw. privatisiert sie. Einfach mal so in der Raum gedacht... Die optimale Lösung weiß ich auch nicht.

    @Bolzbold
    Es geht doch gar nicht um die Ablehnung einer Kultur, sondern um die Verschleierung an sich und was sie über die Gleichberechtigung der Frau aussagt. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man dieses Argument nicht beachten kann.
    Dann noch einen Schleier im Staatsdienst zu tragen, ein Symbol der Unterwerfung der Frau, nein.

    Außerdem gibt es auch im Islam weltoffene Leute hier bei uns - diese werden viel zu wenig gehört! Das ist so, wie man bei den Katholen die Lehre der Erzkatholiken gegenüber weltoffenen Theologen (z.B. Hans Küng) bevorzugen würde oder die Sütterlinschrift gegenüber der heutigen Ausgangsschrift bevorzugen würde, um ein nichtreligiöses Beispiel zu nennen.

    Siehe dazu meine Beitrage 54 und 215 mit den Links, vor allem 215 erklärt die (politischen) Hintergründe gut.

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