Beiträge von Caro07

    Sicher, dass du nicht lieber als Arzt arbeiten und gut verdienen willst (mit ü35)?

    Ich fände es toll, wenn es noch mehr niedergelassene Ärzte gäbe, die ganzheitlich und integrativ arbeiten und sich in Ernährungsmedizin auskennen. (Ich bin ein Fan von den Ernährungsdocs und DocFleck.) In meiner Gegend gibt es ein paar wenige , aber zu wenige, die allerdings nur privat behandeln (da habe ich als Beamtin Glück), aber dafür mehr Zeit haben.

    Also der Gedanke abseits von der Alternative Lehrerberuf: Hat man nicht im Arztberuf viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren?

    Aber Grundschullehrerinnen in BY heißen heute schon Studienrätin, wenn sie A13 erhalten. Das passiert, wenn man bestimmte Funktionen hat oder Konrektorin ist ...

    Kleine Korrektur:

    Es stimmt, wenn man A13 erhält, wird man automatisch Studienrat/Studienrätin in der Amtsbezeichnung, Aber es heißt dann entsprechend Studienrat/rätin im Grundschuldienst bzw. Mittelschuldienst bei Grund- und Mittelschulen.

    Die Beförderung nach A 13 geht über A12Z und dann zu A13. A13 ist in der Grund- und Mittelschule eine funktionslose Beförderung. Sie hing, als sie eingeführt wurde, von der Beurteilung und dem Alter ab. Wegen des Alters hatte die GEW geklagt, somit fiel das Alter raus und es wurde nur noch die Beurteilung herangezogen. Also konnten schon junge Lehrkräfte je nach der Beurteilung früh bis A13 kommen. In der Praxis geschah das aber in meinen Augen selten.

    Nachfrage aus NRW: Wird das Wort "Studienrat" in Bayern im Alltag benutzt? Also um über Lehrer*innen zu sprechen oder um sie anzureden?

    Da musste ich jetzt doch ein bisschen schmunzeln. Ich dachte dabei an die alten Heinz Rührmann Filme. Das typische Klischee.

    Sooo antiquiert sind die Bayern jetzt doch nicht in der überwiegenden Mehrzahl. (Wenngleich auch Söder gerne aus publizistischen Gründen einen anderen Eindruck erwecken will.)

    Ich habe es noch nie erlebt, dass sich ein Studienrat bzw. eine Studienrätin usw. am Gymnasium oder an der an der Realschule so anreden ließ. In der Grundschule steht es nur, wenn offizielle Amtsbezeichnungen eingefordert sind, z.B. unter Zeugnissen.

    Am Anfang gehörte ich zu den eher wenigen, die diesen "Titel" (Studienrätin im Grundschuldienst) bekamen. Wir verschwiegen das eher, weil wir eine Neiddebatte befürchteten. Geoutet wurde man dann, wenn die Dienstbezeichnung gefragt war. Der einzige, der sichtbar stolz war, war mein Vater, aber der gehörte zu einer Generation, wo Titel noch etwas bedeuteten.

    Die Beförderungen zu A13 werden immer mehr. Schön ist es, dass die Entwicklung jetzt doch zu A13 für alle hingeht.

    Ich möchte gerne das Thema "Alt werden im Lehrerberuf" aufwerfen, weil ich das Bedürfnis habe, mich mit Gleichaltrigen (Mitte 50 und aufwärts) auszutauschen und Fragen nachzugehen wie etwa:

    Hat die Arbeitsbelastung zu genommen oder fühlt es sich nur so an?

    Vor 2 Jahren bin ich ganz normal ohne Altersteilzeit o.ä. in Pension gegangen. Ich war bis zum Schluss ziemlich aktiv im Beruf, wie man auch bei meinen Beiträgen z.B. auf dieser Seite sehen kann. Über die Entwicklung der letzten beiden Jahre kann ich also nicht mehr mitreden.

    Warum habe ich diesen Beruf bis zum Schluss ausgeübt?

    Um es auf einen Nenner zu finden: Die Punkte, wo mir der Beruf Spaß gemacht hat, waren mehr als die negativen und nervigen Seiten.

    Wenn ich die Stresspunkte im Laufe des Berufes anschaue:

    Zuerst hatte ich Stress und ließ Nerven aus Unerfahrenheit, aber die zeitlichen Anforderungen vom Beruf hielten sich im Rahmen. Ich war froh, dass ich in den 90igern einmal eine längere Auszeit wegen der Kinder hatte.

    Um 2000 fing ich wieder an - da hat sich allmählich einiges an Anforderungen geändert. Dokumentationspflicht, Zeugnisberichte, Schulprofil usw. Der zeitliche Aufwand wuchs dadurch immer mehr. Durch den damaligen neuen Lehrplan kamen ganz neue Ideen in den Unterricht, die mich faszinierten, aber auch größeren zeitlichen Aufwand bedeuteten. Ab hier habe ich viel in Fortbildungen usw. investiert, weil ich von den Ideen der Unterrichtsgestaltung fasziniert war. Zudem arbeitete ich in meiner Schule in vielen Teams mit, weil ich die Arbeit sinnvoll fand und für mich und meiner Arbeit mit der Klasse einen Profit gesehen habe.

    Zeitmanagement:

    Da ich leider perfektionistisch (gründlich) veranlagt bin, hat mein zeitlicher Aufwand für den Beruf bis zum Schluss nicht abgenommen. In den letzten Jahren hatte ich Altersermäßigung, das fand ich gut. Ich habe ab 2000 ca. ein 3/4 + Deputat gehabt, davon die meisten Stunden in meiner Klasse in fast allen Fächern der Grundschule. Das empfand ich für mich passend. Für mich war es gut, dass ich die letzten paar Jahre dann kaum mehr Stunden in anderen Klassen hatte. Die letzten beiden Jahre habe ich mich aus der aktiven Mitarbeit in Schulteams immer mehr zurückgezogen.

    Obwohl ich im Schnitt 24 Stunden unterrichtet habe, habe ich dennoch ca. 50 Stunden oder mehr in der Woche für die Schule investiert. (Als ich noch freiwillig viel in Teams mitgemacht habe, viele multiprofessionellen Gespräche zu bewältigen hatte, wahrscheinlich mehr.)

    Die Korrekturen der Hausaufgaben, schulischen Arbeiten, Nachkontrollen der Selbstkontrollen bei offenen Unterrichtsphasen usw., Aufsätze und manchen umfangreichen Arbeiten empfand ich als lästig und zeitraubend, aber als notwendig und für die Förderung der Schüler gut.

    Der andere Part, also, was den Unterricht betraf, hat mir größtenteils Spaß gemacht und fand ich persönlich interessant. Ich war immer auf Suche nach kleinen Veränderungen und habe mich gerne mit anderen und auch Referendaren über neue Unterrichtsideen ausgetauscht.

    Schöne Ergebnisse und gelungene Unterrichtsstunden haben mich beflügelt.

    Das Problem war aber seit den Wechseljahren, dass ich nicht mehr so gut schlafen konnte, ständig Hitzewallungen hatte und aus der Haut fahren konnte und öfter als mir lieb war, unausgeschlafen war.

    Was mich in Bezug auf Zeitmanagement zusätzlich genervt hat, waren einige unnötige von oben her verordnete Aufgaben (Schulleitung, Schulamt, Ministerium, unnötige Aktionen, "politische" Veränderungen des Lehrplans, teils nicht durchführbar und dazu aufoktroyierte Zwangsforbildungen, usw.). Da hätte ich meine Zeit besser für das Schulsetting zu nutzen gewusst. Das empfand ich dann tatsächlich als Stress, weil es mir keinen Spaß gemacht hat und ich es aufgedrückt empfand. Solche Dinge haben seit 2000 enorm zugenommen. Da war es diesbezüglich vor 2000 richtig entspannt.

    Problemfelder:

    Es stimmt, dass sich die Schüler allmählich ändern und geändert haben. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch schon in den 80iger Jahren sehr schwierige Klassen und Eltern hatte. Vielleicht war es damals meine Unerfahrenheit, dass ich es damals nicht so handeln konnte. Ich hatte vor über 10 Jahren eine meiner schwierigsten Klassen, die mich an den Rand eines Burnouts gebracht hat. Irgendwann - zu dieser Zeit oder etwas vorher - habe ich angefangen an Supervisionsgruppen teilzunehmen. Das hat mir sehr geholfen und mir nachhaltig Gelassenheit gebracht.

    Mit meinen letzten beiden Klassen hatte ich Glück, von der Disziplin her lief es okay. Allerdings war ich auch immer intensiv am Arbeiten mit den Kindern, was das Verhalten betraf und habe mich mit erziehlichen Maßnahmen auseinandergesetzt. Das war immer notwendig. Man musste vieles aufarbeiten. Dinge, die früher eher einmal selbstverständlich waren im Umgang miteinander und mit Lehrern, waren einigen Schülern nicht mehr klar. Respektlosigkeit habe ich immer angesprochen.

    Von der Heterogenität (unterschiedliche Leistungsniveaus) her waren die letzten drei Klassen ziemlich herausfordernd. Die letzte Klasse war am größten (29 Schüler) und mit am heterogensten.

    Mit Eltern hatte ich zuletzt so gut wie keine Probleme, vermutlich durch meine gewonnenen Erfahrungen und was ich von den Supervisionen mitgenommen habe. D.h., den Schlaf geraubt haben mir Schulprobleme die letzten Jahre so gut wie nicht mehr (sondern das Alter).

    Ich glaube, es muss jeder für sich entscheiden, wie er die letzten Jahre handelt. Für mich war der Beruf eine Sache, die zu mir passte und die Aufgabe mir Spaß gemacht hat. Die lästigen notwendigen Dinge habe ich aus Pflichtbewusstsein gemacht und die nicht notwendigen lästigen Sachen habe ich oberflächlich gemacht.

    Um empfundene Angriffe auf die eigene Psyche abzuwenden, habe ich an Supervisionesgruppen teilgenommen. So bin ich einigermaßen "gesund" durch den Beruf gekommen.

    Was ich aus Zeit- und Erschöpfungsgründen vernachlässigt habe, war, noch besser auf meinen Körper zu hören (Sauna habe ich regelmäßig gemacht, aber Dinge, wo man aktiv sein musste wie Sport, Ernährung habe ich teilweise sträflich vernachlässigt) - das habe ich dann gleich zu Beginn meiner Pension verstärkt in Angriff genommen.

    Du unterrichtet als GS-Lehrkraft im Normalfall eh alles. Ich fand es sinnvoll, Fächer zu studieren, die für die Grundschule essentiell sind, also Lesen, Schreiben, Rechnen, sprich Deutsch und Mathe. Musik war dann als drittes Fach meine persönliche Vorliebe.

    Studiere, was du unterrichten wirst, denn so kennst du die Fachdidaktik und tust deinen Schülern einen großen Gefallen.

    Ich habe ja kein Kunst studiert (sondern eben Musik), male und zeichne selbst total gerne und habe auch ein wenig Talent, aber leider von der Didaktik des Faches keine Ahnung und schwimme heute noch, nach 24 Jahren, im Fach Kunst. Mir fehlt einfach der didaktische Hintergrund

    (und dazu ein gutes Buch zu lesen ersetzt kein Studium).

    Sich mit der Didaktik des Sachunterrichts im Studium zu beschäftigen, finde ich auch keine schlechte Idee, denn dieses Fach hat eine interessante Didaktik. Ich habe auch kein Kunst studiert, habe aber dann Fortbildungen gemacht, u.a. bot die erreichbare Uni Fortbildungen für Lehrkräfte an. Bei versierten Kolleginnen kann man auch etwas abschauen. Dafür habe ich dann wieder in Musik mein Wissen weitergegeben. So oder so lernt man dann vieles im Austausch untereinander und durch Fortbildungen dazu. Wichtig ist, dass man die Grundlagen im Studium und Referendariat lernt, dann kann man alles besser verstehen, einordnen und adaptieren.

    INSBESONDERE im Grundschullehramt (und Förderschullehramt) ist es ratsam, da zu studieren, wo man am Ende hinwill.

    Vor vielen Jahren bin ich aus familiären Gründen nach Studium, Ref und 10 jähriger Lehrertätigkeit von Baden-Württemberg nach Bayern gewechselt. Ich hatte Glück, dass Bayern zufällig gerade ähnliche Studienbedingungen hatte nach denen ich in Ba-Wü studiert hatte, sonst hätte ich trotz jahrelanger Praxis nachstudieren müssen. Andere aus weiteren Bundesländern hatten nicht so viel Glück. Die mussten nachstudieren.

    Umgekehrt kenne ich Fälle, die in Bayern Primarstufe studiert haben und auch in Bayern das Referendariat gemacht haben - also die volle Ausbildung absolviert haben - danach ohne Probleme in ihren Heimatbundesländern (Baden-Württemberg und Sachsen) eine Stelle bekamen.

    Beides würde ich auf jeden Fall in einem Bundesland machen. Wenn du in Thüringen bleiben willst, dann würde ich dort auch alles machen.

    Ich würde Studium und Referendariat als eine Einheit sehen und deswegen im selben Bundesland machen. Im Studium ist doch schon einiges bundeslandbezogen, z.B. beziehen sich Inhalte auf den Lehrplan des Bundeslandes usw. Es erleichtert die Sache auf jeden Fall.

    Mein Eindruck ist, dass sich die Inhalte im Referendariat von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, je nachdem, was vom Studium her vorausgesetzt werden kann.

    Ob man so locker das Referendariat in der Primarstufe in einem anderen Bundesland machen kann, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Vielleicht hat es hier schon jemand gemacht und kann aus praktischer Erfahrung berichten.

    ....weil man beispielsweise beim Sprechen so rhythmisiert.

    Genau und hier haben wir dann weitere didaktische Möglichkeiten. Es stecken einige gute Ziele dahiner:

    - Das rhythmische Zerteilen in Silben entspricht vielen Trennungen. Davon profitiere ich in Klasse 3/4. Die zusätzlichen Regeln muss man noch ergänzen.

    - Es gibt eine Parallele zu Musik.

    - Meine eigene Erfahrung über Jahre, weil ich immer in meinen Klassen Musik unterrichtet habe: Fast alle guten Schüler haben ein gutes Rhythmusgefühl. Die Kinder mit Leseschwierigkeiten haben größtenteils auch Rhythmusprobleme. Man müsste einmal untersuchen, was die physiologischen Ursachen dazu sind.

    - Durch das rhythmische Zerteilen könnte man auch einen Zugang Rechtschreibphänomenen gewinnen. Doch da stößt man irgendwann an seine Grenzen, man muss sich dann tatsächlich mit Regeln auseinandersetzen.

    Zur Zweifarbigkeit:

    Lesenlernen in kleinen Einheiten ist immer gut. Nach dem Leselernprozess muss man aber davon wieder loskommen. Denn irgendwann braucht man Farben für andere Kennzeichnungen z.B. zum Erkennen von grammatischen Strukturen usw.

    Bevor sich diese Zweifarbigkeit dank Mildenberger durchgesetzt hatte, arbeitete man öfter mit Silbenbögen. Bei manchen Klassen, die ich im 3. Schuljahr übernahm, war das so eintrainiert, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie auf Trennungsstriche umzugewöhnen.

    Übrigens finde ich das lautgetreue Auf- und Abbauen von Wörtern auch eine gute Leselernmethode.

    Wenn du GS machen willst, dann studier's.

    Ich kenne eine Reihe von Grundschullehrer- und Grundschullehrerinnen, die vorher ganz andere Berufe gemacht haben und dann nochmals Grundschullehramt studiert haben.

    Mein Eindruck aus verschiedenen Schilderungen ist, dass Hessen schon ganz viele Ansprüche an seine Leute stellt. Von daher würde ich eher, wenn man wirklich Grundschullehrerin werden möchte, das Ganze nochmals studieren. Dann ist man auch nicht mit der Praxis so überfordert, sondern wächst hinein.

    Es scheint um eine Qualifizierungsmaßnahme von 6 Schulhabjahren mit anschließender Prüfung zu gehen. Ich bin mir auch nicht sicher (und kann es mir nicht vorstellen), ob du mit deinem Studium den richtigen fachwissenschaftlichen Hintergrund für M oder D mitbringst.

    Auf der Seite des hessischen KMs befindet sich in der pdf Datei eine Telefonnummer. Da könntest du dich direkt erkundigen:

    Quereinstieg Grundschule Hessen

    Genaue Infos pdf Datei

    Die Qualifizierungsmaßnahme sieht ziemlich fundiert aus. Wer allerdings noch nie mit so etwas befasst war, für den wird das nicht leicht, vor allem, weil man gleich eigenverantwortlichen Unterricht hat. Außerdem muss man sich zusätzlich noch eine Reihe weiterer Elemente aneignen.

    kann man einfache Inhalte auf verschiedenen Niveaustufen gut erklären

    Ich finde deinen Beitrag#44 gut. Zusätzlich einige Anmerkungen:

    - Es sind aber auch komplexe Inhalte (in 3/4), die man auf das Niveau der Schüler und altersangemessen herunterbrechen muss ohne dass die Fachlichkeit verloren geht. Das ist manchmal eine größere Herausforderung.

    - Feiern, Feste, Aufführungen: Kommt auf die Schule an. Wenn man etwas professionell einübt, hat man auch etwas fürs Fach getan (Musik, Deutsch).

    - umfangreiche Korrekturen: Es fallen in der Grundschule verstärkt Kontrollen der Hausaufgaben an, Kontrollen des in der Schule Fabrizierten, Aufschriebe von Schülerbeobachtungen, Lernentwicklungsgespräche, Zeugnisberichte....

    - Elternarbeit: Hier fallen bei einer Klasse mit verschiedenen individuellen Problemen noch viele Gespräche mit anderen Berufen an, die in Therapien oder in die Beratung einbezogen sind.

    Wenn am Gymnasium die Entwicklung so ist, dass hier sehr viel Differenzierung wegen der Schülerschaft stattfinden muss, frage ich mich, weshalb man in manchen Bundesländern diese Schulform überhaupt weiterführt. Da wäre doch insgesamt eine Gesamtschule viel sinnvoller.

    Durch die vielen Hilfsaufgaben "nach unten" macht man den Schüler insgesamt auch nicht wesentlich schlauer. Er braucht eben Unterstützungsmaßnahmen in der Differenzierung. In der Folge muss man dann das Abitur leichter machen, um offiziell den Verbleib an der Schulart zu legitimieren, was allerdings einen Niveauverlust bedeutet. Da ist ja gerade unser Dilemma. Indem die Schularten bleiben, aber nicht mehr klar definiert und immer mehr gewertet werden, gibt es gerade bei den früheren anspruchsvolleren Schularten so ein Wischiwaschi- Niveau.

    Als ich als Lehrerin angefangen habe, galt die Hauptschule noch als die Schulart, wo man eine gute Schulbildung bekam, wenn man einen handwerklichen Beruf ergreifen wollte.

    Vielleicht muss man in der Alternative zu einem stark gegliederten Schulsystem eine Schulart kreieren, wo jeder auf seinem Niveau lernen kann und dann gemäß seiner Begabung einen qualitativ hohen Abschluss erreichen kann. Eine verbesserte Gesamtschule?

    Ich mache mir konkret Sorgen darüber, ob ich dazu in der Lage wäre, kreativ und entertaining genug zu sein, um wirklich guten, spannenden Unterricht in der Grundschule durchführen zu können.

    Außerdem fehlt mir in meinem Studium die fachliche Tiefe

    und ich wäre vermutlich eine sehr ungeduldige Person im Umgang mit dem eher langsamen Lernprozess.

    Auf jeden Fall würde ich auch zu Praktika anraten!

    Eine kleine Anmerkung zu den drei Aussagen:

    Aussage 1: Ich bin ausgebildete GHS - Lehrerin, habe hauptsächlich an Grund-, aber auch an Hauptschulen unterrichtet und habe im Rahmen meiner Lehrertätigkeit auch schon an Gymnasien und Realschulen hospitiert. Was ich am Gymnasium und an den Realschulen total bewundert habe, war der Unterricht, wo die Lehrkraft frontal vor der Klasse gestanden ist, den Unterricht sehr gut durchgeplant hat und mit Energie die Schüler in den Bann gezogen hat. Für mich habe ich gedacht: Wow, da muss man zum Alleinunterhalter geboren sein oder werden.... (Was ich nicht bin...) Durch den Stundenwechsel musste man ja auch stringent sein. Da ich selbst Schülerin am Gymnasium war, war mir das Gymi jetzt nicht so fremd, vieles erinnerte an die eigene Schulzeit.

    In der Grundschule habe ich durch die häufiger eingesetzten offenen Unterrichtsformen es eher so empfunden, dass ich auch einmal die Schüler habe länger an Aufgaben arbeiten lassen und ich eher als Impulsgeberin gefragt war. Allerdings müssen offene Unterrichtsformen sehr gut vorbereitet werden, didaktisch durchdacht und gut eingeführt sein, damit sie funktionieren. Aber das lernt man mit der Zeit oder sogar schon im Studium und Ref.

    Aussage 2: Wegen der Tiefe kann ich nicht viel sagen, mein Studium ist schon zu lange her. Ich empfand es zu meiner Zeit ziemlich anspruchsvoll, obwohl ich an einer PH in Ba-Wü studiert habe. Aus eigenem Interesse habe ich dort, wo es mich interessiert hat, auch einmal "über den Durst" hinaus studiert.

    Aussage 3: Es ist eine größere Herausforderung Schülern, die langsamer sind, etwas beizubringen. Man muss da oft verschiedene Methoden und Wege ausprobieren, damit sie einen Zugang finden. Grundlagen dazu lernt man im Studium. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber das muss man mögen.

    Bei allen Schularten kommen die Probleme mit der Unterrichtsdisziplin dazu - in der Grundschule hat man zusätzlich noch die Aufgabe, die Schüler erstmal an den Schulalltag und das Miteinander in der Klasse heranzuführen. Wo man viele Stunden als Klassenlehrkraft hat, hat man auch eine Reihe an erziehlichen Aufgaben.

    Grünkohl wird meiner Meinung nach auch im südlichen NRW gegessen...

    Anscheinend wird der jetzt auch in Bayern gegessen, denn in letzter Zeit findet man diesen bei uns in einigen Discountern wie Aldi, Netto und Lidl regelmäßig. ;)

    Sieht zwar gekocht jetzt nicht sooo ...... aus, aber gesund soll er sein. Habe den schon in Wirsing versteckt und dann alles püriert. Hat dann jeder gegessen.

    Als ich mich neu einarbeiten musste, gab es verschiedene Informationsquellen:

    - Lesen, was im Lehrplan steht, welche Inhalte zu welchem Thema hineinmüssen (ist in Bayern wahrscheinlich konkreter gefasst als in anderen Bundesländern)

    - gemeinsame Erstellung eines Stoffverteilungsplanes, wo man sich Gedanken über die Einheiten macht

    - Austausch mit erfahrenen Kollegen, auch Materialaustausch, optimalerweise enge Zusammenarbeit - als Neuling habe ich mich erst einmal an erfahrenen Lehrkräften orientiert.

    - Nachschauen im verwendeten Sachkundebuch und den Lehrermaterialien, wie die den Stoff unterteilt haben. Wenn es mir getaugt hat, bin ich nach dem Sachkundebuch vorgegangen.

    - Nachschauen auch in anderen für das Bundesland zugelassenen Schulbüchern - wenn ein Buch neu eingeführt wird, gibt es manchmal Exemplare für Lehrkräfte kostenlos oder reduziert oder die Schule hat Ansichtsexemplare.

    - letztendlich ggf. Fachliteratur zum speziellen Thema (früher habe ich viele Materialien vom pb Verlag genutzt, später nur noch Teile davon)

    - Begleitmaterialien zu Experimentierkästen (ist meist zu ausführlich, muss man reduzieren)

    - Manchmal habe ich bei Supra Sachunterricht nachgeschaut, aber das war nur untergeordnet.

    - Zu manchen Themen wie z.B. zu Strom habe ich auch schon gute Einheiten im Internet gefunden, doch da muss man schon eine Ahnung haben, was man überhaupt will.

    Mit der Zeit bekommt man einen ganz guten Überblick. Jedes Mal "optimiert" man seine Dinge.

    Es war überhaupt nichts bekannt.

    Tja, dann wird es echt problematisch. Die ersten Aufgaben sind jetzt noch die, die man am Anfang vom vierten Schuljahr macht bzw. wiederholt, aber Würfelgebäude, Würfelnetze, Ergänzungen zum Würfel, Kombinatorik (und Symmetrie) sind ohne Wiederholung fraglich. Vor allem, wenn man etwas begründen muss, sollte man schon in der Thematik drin sein. Allerdings sind es auch nur 9 Punkte von 31.

    Ich finde die Aufgabenstellungen nicht sehr sinnvoll. Anstatt dieser sinnlosen Müsliaufgabe hätte man sich insgesamt auf grundlegende Themen beschränken können. Sicherer Umgang mit den Grundrechenarten und ganz besonders Bruchrechnung, wobei ich diese nicht genau einer Klassenstufe der Grundschule zuordnen kann. Eventuell kommt Sie auch später.

    Ich glaube, bei dem Test sollte vor allem das flexible Denken und das Durchdringen von Aufgaben abgefragt werden; so erklären sich die unterschiedlichen Themengebiete. Die bisher durchgenommmenen Grundrechenarten werden vorausgesetzt. Schriftlich hat man bis dahin (im 3. Schuljahr) die Addition und Subtraktion durchgenommen und Multiplikation und Division halbschriftlich gemacht (wenn man sie nicht ausgelassen hat). Fast alle Aufgaben sind einem hohen Anforderungsbereich zuzuordnen.

    Die schriftlichen Grundrechenarten hat man bis dahin in der 4. Klasse noch gar nicht durchgenommen, außerdem bilden sie nicht den Hauptbestandteil des Unterrichts. Bruchrechnen kommt in der Grundschule nicht vor, höchstens im Zusammenhang mit Hohlmaßen, aber hier werden einfache Literangaben nur auswendig gelernt.

    Mit dem Beherrschen von grundlegenden Themen kann man noch keine Gymnasialfähigkeit herauslesen. Wir in Bayern schreiben ja ganz normale Klassenarbeiten. Für uns sind diejenigen gymnasialgeeignet, die Aufgaben in den oberen ABs lösen können.

    Zauberwald oder Plattenspieler oder andere GS- Lehrkräfte aus Ba-Wü:

    Waren die Themen wie bei VERA vorher bekannt?

    Es wurden ja auch einige Sachen aus dem 3. Schuljahr abgefragt, meistens in einer höherer Schwierigkeit (z.B. Würfelnetz).

    Die Plättchenaufgabe hat eine Stolperfalle drin, die wir auch öfter klären mussten:

    Geht man immer von der Ausgangszahl aus oder legt man fortlaufend um?

    Wenn man den Stoff gerade frisch gemacht hat, dann gehen die ersten Aufgaben. Im November haben wir den ZR erst bis 2000 erweitert, aber das könnten gute Schüler ableiten.

    Doch es wird so viel angeschnitten: Zahlenmuster, Kopfgeometrie, Schaubilder mit komplizierter Aufgabenstellung und einfacher Lösung, Würfelgebäude...

    Wenn man aber noch vorher Kombinatorik -Aufgaben machen muss, was den Schülern nicht leicht fällt und man dazu Zeit braucht, finde ich es schon stressig.

    Die Kombination aus so vielen Aufgabenbereichen finde ich zu dem Zeitpunkt schwierig, denn rein zeitlich kann man nicht alles wiederholen und erweitern. Bis November schafft man die grundsätzliche Wiederholung, die Erweiterung in der Arithmetik und vielleicht zwei kleinere Einheiten z.B. eine aus der Stochastik und eine aus der Geometrie. Das ist aber schon optimistisch gedacht.

    Zeit 45 min: Wenn mancher Stoff schon länger her ist, bräuchte man mehr Zeit zum Überlegen, aber diese hatten die Schüler nicht. Entweder musste man sofort liefern oder man bekam ein Zeitproblem. Und viele der Themen werden einmal gemacht und man braucht sie dann längere Zeit nicht mehr. Wiederholung ist nicht gegeben.

    Zusätzlich würde ich mich persönlich nerven, dass man zu diesem Zeitpunkt (November) gerade schön im Stoff erarbeiten ist und wegen des Tests Mathestunden für die Wiederholung von Randgebieten opfern muss.

    Da die Aufgaben ähnlich wie VERA gestaltet sind, frage ich mich, warum man wenige Monate nach VERA wieder so etwas abfragt.

    Tja und die Bewertung: alles oder nichts ist ein Ärgernis und spiegelt nicht richtig den Leistungsstand wider.

    Ich glaube sofort, dass sehr gute ältere Schüler einige Aufgaben nicht (mehr) lösen können, weil sie mit der Art wohl dann später nicht mehr konfrontiert werden und einfach nicht mehr wissen, wie man die Aufgaben angeht.

    Wir alle würden andere Tests aufsetzen und diese vor allem auch anders bewerten.


    Wir alle würden, wären dies Tests und Bewertungen aus unserer Feder uns zu einem Beschwerdengespräch bei der Schulleitung oder dem Amt wiederfinden.

    1. Das war ein offizieller Test. Die Aufgaben finde ich nicht schlecht. So ähnliche habe ich auch schon gestellt, aber nicht in der geballten Form in einer Probe.

    2. Solche Tests mit solch unterschiedlichen Themengebieten entwerfen wir gar nicht. Wir fragen den Stoff, den wir vorher durchgenommen haben, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden ab. Das ist eine andere Konzeption.

    Zu weilen sind die Antworten der Kinder klüger als die Fragen.

    3. Ist mir in meiner ganzen Praxis noch nicht aufgefallen.

    Die SFZ in Bayern decken normalerweise die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung ab.

    Stimmt, aber interessanterweise wandten wir uns an das regionale SFZ nur, wenn Probleme beim Lernen und was damit zusammenhing bestanden. Es hieß immer, dass es bei uns solche spezialisierte Schulen für verhaltensauffällige, nahezu unbeschulbare (aber nicht lernbeeinträchtigte) Schüler nicht gibt, höchstens eine Privatschule weiter weg oder eben die Kinder- und Jugendpsychatrie.

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