Puh.
Klingt nach nem ziemlich festgefahrenen Haufen Schüler, die vor allem sehr auf das "eingefahren" sind, was der Kollege so gemacht hat.
In 2 Jahren auf ne B1 ist durchaus "machbar" - wie viele Wochenstunden hast du die Klasse in Spanisch?
Arbeitest du frei, oder habt ihr eine Lehrmaterialvorgabe?
Ich unterrichte Spanisch an einem allgemeinbildenden (sprachorientierten) Gymnasium, wenn genügen SuS es wählen als WP-Fach ab der 9, insofern kenne ich die Altersklasse, aber vermutlich sind meine Gruppen geschlechtsmäßig das Gegenteil von deiner(deutlich mehr Mädchen als Jungs).
Was ich in meinen Kursen idR schon zu Beginn tue: Ich lasse die SuS ein alter ego entwerfen - jemand aus einem spanischsprachigen Land, den sie innerhalb des Kurses dann verkörpern. So banal es klingt, dadurch fällt ihnen der Umgang mit der Sprache auch untereinander viel leichter. Über sich selber mögen sie in diesem Alter nie viel reden, aber über "Pedro" oder "Elena" kann viel berichtet werden.
Einerseits sorgt die kontinuierliche "Beschallung" mit Spanisch als Unterrichtssprache unterbewußt für mehr Sprachhgefühl, und andererseits kannst du über Alltagssituationen die korrekte Grammatik einfach "mit einbauen". Spanisch ist glücklicherweise ziemlich logisch strukturiert und hat nur wenige Ausnahmen, und es ist mMn hilfreich, wenn die SuS sich gar nicht erst fragen "wofür lerne ich das eigentlich", sondern das eben durch die Praxis selbst lernen. Wie das ganze heißt was sie dann gerade lernen flechte ich dann fast beiläufig ein-
Was genau du machst muss natürlich auch zu dir passen - ich spreche zB ganz bewusst im Spanischunterricht "mit Händen und Füßen", ich singe auch mit meinen SuS spanische Lieder - keine Ahnung ob dir das liegt, aber ich weiß, dass es bei mir funktioniert.
wenn du eine "hohe Anzahl spätpubertierender Frührasierer" hast... hmm... ggf fußballinteressiert? Lass sie doch mal lateinamerikanische Fußballtalente verkörpern. Da können sie mal Rampensau sein ohne sich "selbst" profilieren zu müssen. Nur so ne Idee. Autoritär würde ich bei so einer Gruppe nicht versuchen, sonndern souverän über den Dingen. Geh möglichst relaxed in die Stunde, und lenke nur wenig - wenn die merken, dass sie "dürfen", sollte der Eigenantrieb kommen. Die eher guten Ergebnisse passen insofern zur Tiefstapelei der SuS, dass sie absolut keine Rückschläge gebrauchen können, sich lieber positiv überraschen. Je nach Umfeld sind die es möglicherweise gewohnt, dass sowieso "nicht viel erwartet wird" - so liest es sich für mich.
Natürlich ist eine Übernahme "mittendrin" eher doof, vor allem, wenn die Unterrichtskonzepte so unterschiedlich sind.
Ansonsten einfach viel Erfolg.