Beiträge von Miss Jones

    Ich habe die Wahlergebnisse nicht so en detail eingesehen - gibt es im tief-konservativen, ländlichen Bayern tatsächlich Wahlbezirke, in denen die CSU zu Gunsten der AfD nicht gewonnen hat?

    es gibt Bezirke, wo die beiden Parteien (die ich btw beide für eine Zumutung halte) in etwa gleiche Anteile haben... so Richtung "Oberpfälzer Wald", Richtung Cham oder noch "hinterwäldischer" (die nennen das übrigens selbst so). So die richtigen "Arsch der Welt Ecken" (von wo aus man den zumindest sehen kann). Hat mir eine Freundin aus der Region berichtet - und war darüber ebenfalls entsetzt. Sind nicht solche Prozentpunkte wie bspw. in Sachsen, aber du kannst da durchaus schon von "Hochburgen" sprechen.
    Das AfD-"Gefälle" ist also offenbar "schräg" - stark im Osten UND Süden, relativ irrelevant im Westen UND Norden.


    Mein Ansinnen ist es die Leute in Eigentumswohnungen und -häuser zu bekommen und eben raus aus der Miete. Darin unterscheiden wir uns.

    So etwas gibt es schon - nennt sich USA. Fliegt beim nächsten Tornado dann komplett weg.
    Nee. Eigentum in bezahlbar - schön wärs...
    Glaub mir, familiär bedingt kenne ich "die Baubranche".
    Die, die wirklich in Eigentum wohnen wollen (dauerhaft) bauen "Tempel".
    Die, die "investieren" wollen, wollen abzocken, ergo...
    ...kann sein daß es echt nur über Enteignung geht.
    Ja, gibt viele Auflagen. Da ist Deutschland Meister...
    ...erinnerst du dich an den Hochhausbrand in London vor nicht allzu langer Zeit?

    Das Problem ist das Übertünchen der echten Probleme durch möglichst medienwirksame "Baustellen", die man schön aufbauschen kann, und möglichst verschiedene "schuldige Parteien" dumm hinstellen kann, die man dann schön gegeneinander aufhetzen kann...
    ...was nicht gerade dazu beiträgt, irgendwelche Probleme wirklich zu lösen.
    Es kann nicht angehen, irgendwelche großen Gesellschaften fast zu Monopolisten, zumindest Oligopolisten aufsteigen zu lassen, die für "Bruchbuden" unbezahlbare Mieten verlangen... wegen solcher Machenschaften stehen Wohnungen leer, oder werden dem Verfall überlassen... schlimmstenfalls kommt noch ein findiger Vermieter auf die idee, solche Buden mit Jugendherbergsbetten vollzupropfen und dann per Kopfprämie für Flüchtlinge der jeweiligen Stadt zu vermieten... das darf nicht. Und sowas macht natürlich wütend.
    Und rate mal, welche Partei so einen Sch... sponsort... U wie Unmöglich. Und einer wie der "Posterboy" würde das auch noch als "sinnvoll" ansehen.

    hey, da sind wir ja mal einer Meinung, @plattyplus...

    Ich denke, das einzige, was im Moment wirklich "Wähler" irgendwem "zurück"bringt, wären angemessen bezahlte Jobs / Mindestlöhne, die den Namen auch verdient haben, und vor allem bezahlbarer Wohnraum, vor allem auch für Singles.
    Wer das liefert - und nicht nur verspricht - kann Wähler gewinnen.

    @Kapa
    Es ist aber leider wahr - die AfD "Hochburgen" sind überall da, wo das Feindbild "Ausländer/Migrant" quasi gar nicht vorhanden ist... tief im Osten, und auch zB in den ländlichen Regionen von Bayern.
    Da, wo man den Leuten wohl sowas noch als Schreckgespenst verkaufen kann.
    Hier zB im Pott kennen wir genug Migranten, mit denen wir gerne zusammenleben.
    Klar gibts auch hier welche. die "wir" gerne los wären.
    Aber das ist eine Minderheit. Nur das erklär mal denen, die weder die einen noch die anderen live kennen.
    Eigentlich eine dringend zu unterrichtende Thematik für KuK in den betroffenen "Ostgebieten", in sowas wie "Sozialwissenschaften" vllt?

    @Krabappel
    Versuch dir mal folgendes vorzustellen...
    Es gibt durchaus Kinder - gar nicht wenige - die mit ihren Klassenkameraden wenig bis gar nichts anfangen können. Die froh sind, diese Hackfressen "nur" in der Schule sehen zu müssen, und die ihre Freizeit mit Leuten und Hobbys ihrer Wahl verbringen wollen. Ich möchte fast wetten, das ist sogar die Mehrheit.

    Zuerst mal... nicht jedes Kind interessiert sich überhaupt für Sport (kann ich dir als Sportlehrerin leider nur zu gut bestätigen). Wieso also sollten die dann zB an "Basketball" überhaupt Interesse haben? Oder an Fußball, oder was nicht noch?
    Wenn ich weiter oben was von "Handyzeit" lese - na, da hat wenigstens mal eine Schule aufgepasst, was derzeit bei den Kids "in" ist, aber wieso sollten die das gerade dann und auch noch in Gegenwart irgendwelcher Nervensägen tun wollen?

    Ich denke mal an meine Schulzeit zurück. Ich hab mich da nachmittags durchaus "sportlich betätigt", aber dann zB Schwimmen im örtlichen Baggersee, oder eben auch Kampfsport - beides nicht so wirklich im "Schulangebot" (letzteres biete ich zwar heute als AG an, aber das ist nun mal lägst nicht überall im Angebot). An anderen Tagen gabs zB Klavierunterricht, oder - und das war das Häufigste - man hat sich Freunde eingeladen oder ist von denen eingeladen worden, und hat dann irgendwas gespielt. Und ich würde das insgesamt eine durchaus angenehme Kindheit nennen. Ganztag? Nee, das hätte keiner mitgemacht.

    Und... nur Akademiker können "leben", @plattyplus?
    Komisch... mein Vater hat "8 Jahre Volksschule", dann Kaufmann gelernt, war selbstständig... meine Erzeugerin hatte zwar nen Beruf gelernt (sogar mit Diplom), war aber zumindest finanziell nicht nötig, weiter zu arbeiten. Oma hat im (eigenen, nicht "finanzierten") Haus eine Etage drüber gewohnt, noch ne Etage drüber war ne Wohnung vermietet, beide Eltern hatten Autos mit "Stern", wir hatten wöchentlich ne Putzhilfe, es ging jedes Jahr mit dem Flieger in den Urlaub, manchmal sogar mehr als einmal... ich hatte ordentliches Taschengeld, der Klavierlehrer hat das auch nicht umsonst gemacht, wir hatten sogar eine ganze Weile ein Ferienhaus...
    ...war vielleicht kein "goldener Löffel", aber immerhin n silberner, würd ich sagen. Soviel zu "nur Akademiker".
    Und trotzdem hab ich ein gesundes soziales Gewissen entwickelt.
    Und von daher muss da mal so einiges - vor allem Geld - sinnvoller verteilt werden.

    "vernünftig bezahlte Jobs", "gerechter Lohn", "faire Löhne", ...

    Solche Kategorien taugen höchstens als Wahlversprechen, aber ergeben keinen Sinn in unserer Gesellschaft, in der Löhne durch einen Markt mittels Angebot und Nachfrage gebildet werden.

    ...das taugt auch dazu, die Gesellschaft wieder auf einen Stand zu bringen, der den Namen verdient, zu verhindern, dass das mit Vollgas gegen die Wand gefahren wird und dann einen Mords-RUMMS gibt, auf den wir - wenn sich das nicht sehr bald grundlegend ändert - so richtig "schön" zusteuern.
    Wie das funktionieren soll, @plattyplus - na, indem Arbeit nicht outgesourced wird, der "Mindestlohn" ein akzeptabler welcher wird (und es keinen "Niedriglohnsektor" wie er jetzt existiert mehr gibt), und die wenigen "Absahner" ganz oben eben mal deutlich weniger bekommen, was immer noch mehr als genug zum Leben ist.
    Führt dann wieder zu Erziehung, da wo sie hingehört (ELTERN), Dadurch auch sinnvollerer Unterricht möglich, führt - wünschenswerterweise - zu besserer Bildung, dadurch höherer Qualifikation - na das wollen die AG doch (angeblich), oder?

    Immer dran denken... Keine Bildung ist viel zu teuer...
    Wofür zahlst du lieber Geld...
    ein ordentliches Gehalt für ordentliche Arbeit,
    eine Grundversorgung für einen Arbeitslosen,
    ein Vielfaches davon für einen JVA-Insassen?

    ...oder, wenn die "mittlere Gruppe" sich noch mehr verarscht vorkommt als ohnehin schon...
    ...was ist "dir" (angenommen du wärst Arbeitgeber) dein (Über)leben wert?

    Ist ein Rattenschwanz, der an der ganzen Problematik - wie auch an vielen anderen - mit dranhängt.
    Es kann keine Lösung sein, Kinder zu "produzieren", und die dann möglichst bald ganztags "beschäftigt" zu wissen, ohne da selbst was für zu tun.
    So sehe ich das zumindest.
    Und dementspechend wenig halte ich von Ganztagsschulen.
    Und ja, sowas von so ner "Linken Socke" wie mir.

    Die gibt es bei der gebundenen Ganztagsschule eben nicht mehr. Wo willst Du die sozialen Kontakte denn aufbauen? Im Sportverein etwa oder in der Musikschule? Vergiß es. Da kommst Du nie hin, weil Du als Schülerin die Schule für die Trainings- bzw. Proben-Termine nie verlassen darfst.
    Rate mal, warum wir zusammen mit praktisch allen Sportvereinen gegen die Ganztagsschulen sturmlaufen? :stumm:

    Die einzige Ganztagsschule, die meiner Meinung nach Sinn macht wäre eine, wo der Unterricht am Vormittag läuft und nachmittags eine Betreuung wie zuvor im Kindergarten möglich ist. Dies muß aber auch ganz klar so kommuniziert werden, denn sonst sehen die Eltern die Schule nur noch als Dienstleister und wenn die Kinder nicht funktionieren, ist der Dienstleister dran Schuld.

    Ich würde mir auch mal wünschen, daß ganz klar kommuniziert wird, daß für die Erziehung heutzutage die ganze Großfamilie, also inkl. der Großeltern, ran muß. Quer durch die Republik umziehen geht dann aber nicht mehr. Wobei ich aber auch anmerken muß, daß in der Generation meiner Eltern und sogar in der Generation meiner Großeltern alle Frauen voll berufstätig waren und das sogar ohne Elternzeit. Nach ein paar Wochen Mutterschutz ging es also voll weiter. Da war aber immer auch allen klar, daß für die Erziehung/Betreuung die ganze Großfamilie ran muß. Das Hausfrauenmodell habe ich nie kennengelernt. Auch wenn ich damit im Westen der Republik wohl die große Ausnahme bin?

    ...hat das etwas so geklungen als hielte ich da was von?
    Das Problem ist aber vielschichtig.
    Einerseits reicht das Geld selbst bei "Doppelverdienern" dank Lohndumpings oft vorne und hinten nicht - dabei sollte doch ein Gehalt an sich reichen, um eine Familie zu ernähren (zumal es ja eh nicht genug Arbeit für alle gibt). Und... Großfamilie... das war einmal. Ich hatte ja gerade noch eine Oma (zugehörigen Opa gar nicht erlebt, die anderen beiden Großeltern nur kurz - etwa bis zur Einschulung), und die war auch durchaus für mich da, aber damit war ich im Umfeld auch eher "Ausnahme"... weil viele "Großeltern" eben entweder verstorben, oder schon Pflegefälle (also musste sich jemand um DIE kümmern, nicht umgekehrt), und/oder die Familie war froh, mit denen nix mehr zu tun zu haben (immer bedenken - Freunde suchst du dir aus, Familie nicht, aber da kannst du dann auch auf Distanz gehen...).
    Es geht also weniger um die "Großfamilie", die hat ohnehin ausgedient, sondern um vernünftig bezahlte Jobs für ALLEINverdiener, dann kann der Partner sich um Erziehung kümmern. Alleinerziehende haben wir trotzdem, jede Menge sogar, und die brauchen halt entsprechende Unterstützung... und sei es finanziell, damit dann eine "Teilzeit"stelle (wärend Kind(er) in der Schule sind) reicht, um diese "Familie" zu unterhalten, und diese Schule soll ruhig "Mittags" enden.
    ich rede da nicht von AGs oder ähnlichen Veranstaltungen am Nachmittag, die eine Schule anbietet - die sind halt eine Alternative zum Verein, Jugendtreff, was auch immer. Aber jeden Nachmittag Schule, da wirst du doch rammdösig...

    In der Primarstufe war ich - Anfang 80er - (nach dem Klassensprung) selber in der Klasse meines damaligen Rektors. Der hat mit uns einen Versuch durchgeführt, der sogar erfolgreich war - wenn wir während der Unterrichtszeit - also von morgens 8 bis mittags - das Pensum an Stoff durch hatten, gab es überhaupt keine Hausaufgaben. Kein Witz. und das hat motiviert wie nur was. Unsere Klasse hat die beiden Parallelklassen durch die Bank "stehen lassen", der Anreiz nach der Schule und Mittagessen direkt irgendwas mit Freunden unternehmen zu können und vor dem nächsten Tag überhaupt nicht mit Schulkram "belästigt" zu werden, war entsprechend groß. Es haben ALLE mitgezogen, und die Leistungen gaben dem Konzept recht.
    Klar, am Gymnasium war dann erst mal Entsetzen - "wieso denn Hausaufgaben"... ich hab die oft schon "nebenher" in der Schule gemacht wenn möglich (bestes Beispiel, Mathelehrer diktiert eine Aufgabe, während des Mitschreibens Kopfrechnen und Lösung danebenschreiben - spart Zeit...).
    Geschadet hat das aber nicht, und ich habe eher den Eindruck, das ganztags irgendwo "abgeladene" Kinder weit weniger schnell (wenn überhaupt) selbstständig werden.

    @plattyplus und @Morse haben es schon angedeuet...
    Ob es um "problematische" Familienverhältnisse geht, ist da gar nicht der springende Punkt.
    Es ist nun mal leider vielerorts "standard" geworden, dass eben beide Elternteile (Vollzeit) arbeiten müssen, damit die Familie einigermaßen Auskommen hat, Konsequenz des rücksichtslosen unüberlegten Lohndumpings, Outsorcens und sinnfreien Privatisierens.
    Ergo - für "problematische" Elternhäuser wäre das sicherlich gut, aber es gibt auch schlicht "zeitlich nicht vorhandene", und wenn ich mir vorstelle, sowas als Schülerin...? Nee, ich hätte gestreikt, aber massiv. Bis inklusive Mittelstufe war mein Schultag schön brav um 13 Uhr nochwas zu Ende, es sei denn es war AG einmal die Woche oder so... in der Oberstufe gabs dann vor allem Sport nach dem "Mittagessen" (das es da übrigens nicht aus der Schulkantine gab da wir schlicht keine hatten), und nach wie vor einmal AG... also EINEN Tab die Woche bis 17 Uhr, manche Tage bis 14 Uhr, einen alle 2 Wochen bis 15 nochwas, sonst auch Mittags Schluss. Und das war auch gut so...
    Gibt schließlich auch soziale Kontakte außerhalb des Mikrokosmos "Schule", oder nicht?
    Ich weiß nicht, ob wir hier wirklich "japanische Verhältnisse" brauchen (Clubs und AGs im Anschluss an den Unterricht und alles im gleichen Sozialen Umfeld).

    Zu den oben erwähnten Sportvereinen usw. - die gibt es zwar, aber es gibt genug Jugendliche, die dieses Angebot nicht anspricht. Bedenkt bitte, wir haben die "Generation digital" vor unserer Nase, und deren "soziales Umfeld" kann durchaus sonstwo in der Weltgeschichte sein - Zugang eben via Internet usw.

    na, fürs "Linkposten" aus reiner Stimmungsmache gibts aber ganz andere Kandidaten...
    einer ist zum Glück weg, ein anderer machts nach wie vor...

    ...insofern - im besagten Thread hat Meike doch geschrieben "erst mal zu".
    Was ich nicht schlimm finde.
    Vielleicht nutzt ein gewisser User die Zeit ja mal, richtig zu lesen und auch mal zu verstehen.

    Ich weiß nicht ob dir das jetzt hilft, ich hatte - schon eine ganze Weile her - eine Schülerin mit PTBS. Da du ja nach einem Fallbeispiel gefragt hast, kann ich dir einfach mal meine Erfahrungen aufzeigen, ich nenne keine Namen, dann sollte das anonym genug sein.
    Das Mädchen stammte aus Mostar und hatte den Bosnien-Herzegowina-Krieg quasi "live vor der Haustür" erlebt. Als sie zu uns ans Gymnasium kam, sprach sie zwar schon ganz ordentliches Deutsch, war aber insgesamt eher verschlossen und wurde mit anderen SuS nicht richtig "warm". Der erste wirkliche "Ausbruch" war ein gewalttätiger, als sie von ein paar Jungs (sexistisch) "dumm angemacht" worden war.
    Ich habe sie daraufhin in die Selbstverteidigungs-AG eingeladen, wo sie dann auch langsam aufgetaut ist. Gerade das meditative Training hat ihr gut getan - vor allem hat sie langsam aber sicher gelernt, sich nicht so leicht triggern zu lassen. Gelassenheit fällt derart traumatisierten Kindern schwer.
    Natürlich hat sie auch eine außerschulische psychologische Behandlung erfahren, und ist auch immer mal wieder in meine Sprechstunde gekommen, wenn sie "mal reden" wollte. Das hat geholfen, und im Endeffekt wurde sie im Sport meine Jahrgangsbeste, ich habe sie in der AG nachher gerne zu Demonstrationszwecken dazugeholt, und sie hat bei uns ein gutes Abi gemacht.
    Es ist uns also mittelfristig gelungen, sie "ankommen" zu lassen. Sicherlich hat ein besseres Wissen über das, was sie kann, auch geholfen, ihre Kräfte besser einzuschätzen und dementsprechend Gewaltausbrüche auch bewusst zu vermeiden. Möglichen Triggern kann man nicht immer aus dem Weg gehen, dazu ist die Realität leider zu unfreundlich. Aber durch entsprechendes Training erlernte Selbstkontrolle ist ein guter Weg, zumindest mit dieser Variante einer PTBS umzugehen.

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