Beiträge von Miss Jones

    Vor allem - kein Perfektionismus, wo er nichts bringt.
    Ich lebe nicht in einem Museum.
    Vor längerer Zeit kam mal sehr überraschend mein Vater bei mir zu Besuch.
    Und meinte sowas wie "Wie siehts denn hier aus?"
    Ich hab geantwortet "bewohnt. Ist kein Museum. Wenns dich stört - da steht der Mop, da steht der Staubsauger, ich habe genug anderes zu tun."
    Und rate mal wer geputzt hat.
    Ich wars sicher nicht... ich hab nur was leckeres gekocht, und sonst gar nix.

    btw @Kathie - länger als ca ne halbe Stunde koche ich auch nicht für mich alleine, oft geht das sogar schneller, ist aber auch ne Frage des "gewusst wie" und ner funktionellen Küchenlogistik. Ich koche häufig mediterran oder asiatisch, da brauche ich nur eine Pfanne oder einen Wok, und selbst ein klassisches "Jägerschnitzel mit Fritten (übrigens handgeschnitten und nicht aus der TK) geht in ca 20 Minuten. Am längsten braucht die Jägersauce.
    Und wenn ich selber koche, weiß ich, es schmeckt, weiß ich was drin ist, es ist günstiger, leckerer und gesünder als der ganze Fertigpampf... ich koche auch nicht mit "Päckchen", mal abgesehen ab und an von Fond (denn der dauert einfach zu lange).
    Klar, es hilft, daran Spaß zu haben.
    Aber einfach mal auspprobieren...

    hui du machst es dir ja einfach. Gehst du auch so mit deinen Lerngruppen um? Meinst du echt es dreht sich alles um dich?

    Das findest du also "einfach".
    Mag sein.
    Ich nenne das konsequent und durchdacht.
    Einfach nochmal den letzten Absatz lesen und verinnerlichen.
    Deshalb - und nur deshalb - kann das funktionieren.
    Denn wenn das Fundament zusammenkracht, bricht auch der Rest zusammen.

    Aber lass es mich mal ein wenig bildlicher darstellen...
    Wir stellen uns mal unseren Organismus vor - als Haus, ich denke, das kann jeder.
    Da ist was richtig teures drin, nennt sich Leben - also "teure Einrichtung".
    Damit das keiner klaut oder kaputtmacht, haben wir da eine Schließanlage - das Immunsystem.
    Und damit wir auch merken, falls da trotzdem wer versucht einzubrechen, gibts auch ne Alarmanlage - dargestellt durch diverse Symptome, von Lymphknoten angefangen über Histaminausschüttung zu was nicht noch.

    So. Spielen wir das Szenario mal durch. Irgendein Störfaktor, sei es Bakterium, Virus, oder auch ne übermäßige Ladung Stress, will da einbrechen und Randale machen.
    Alarmanlage geht los - heißt, es gibt zB Kopfschmerzen, dir wird kotzübel, dir läuft die Nase, du bekommst Durchfall, was weiß ich...
    Was macht man bei einem solchen "Einbruch"? Entweder reingehen und den Störenfried wieder rauswerfen, oder, wenn man das alleine nicht kann, die Polizei rufen, ja?
    Aber was machen denn viele?
    Die sind von den Symptomen so genervt, daß sie gegen die Symptome irgendwas einwerfen, weil das ja gerade stört - im übertragenen Sinne drehen sie der Alarmanlage den Saft ab, weil die ja so laut trötet...
    ...und tun nix weiter...
    ...und wundern sich dann, wenn irgendwann die Bude leer ist.

    Merkst du was?
    Und... kleiner Tip... wer auf seinen Organismus hört... entwickelt über die Zeit ein sehr robustes Immunsystem. Da beißen sich die "Einbrecher" dann die Zähne dran aus... dann geht die Alarmanlage gar nicht erst an.
    Ich kann es dir nur von mir sagen - die Gelegenheiten, wo ich mal "krank gemeldet" bin, also wirklich nen gelben Zettel einreiche, die kannst du rot im Kalender anstreichen.
    Aber der Grundstein dafür ist eine entsprechende Lebenseinstellung.
    Erst kommst du selbst. Wenn du in Ordnung bist, kannst du dich dann um das nächste kümmern.
    Alles andere ist chronisch ungesund.

    In der Liste fehlt vor allem der Platz 1: DU.

    Meint du selbst, deine Gesundheit, deine Interessen.
    Dann kommt - erst mal NIX.

    Und jetzt mal wie ich das ordnen würde, wenn ich mich in deine Mischung hineinversetzen täte:

    Als nächstes - je nach deren Alter - vermutlich Kinder. Wobei dein Partner da gefälligst hilft (ich hab keine...)
    Mann - na, ich hab keinen, Göttin sei Dank, aber da du einen hast - der wird ja wohl klarkommen.

    Haushalt - mal abgesehen von Kochen (was bei mir Leidenschaft ist) - dafür gibts Personal, denn du hast genug zu tun.

    Schule. Ja, Job eben. Gehört mMn an diese Stelle, und das passt auch.

    So, und was hatten wir noch... Eltern "unterstützen"? Wobei denn? Je nachdem um was es geht, gibts auch da Personal (weiß gar nicht ob ich manches überhaupt könnte, wenns in die Richtung Pflege geht zB ganz sicher nicht mein Job).

    Und dein "politisches Engagement", was durchaus sinnvoll sein dürfte, gehört in etwa
    HIER
    hin, ebenso wie das ein oder andere Ehrenamt (was ich zB meinerseits habe).

    So.

    Glaub mir - funktioniert. Vor allem, wenn Punkt 1 da oben festgenagelt ist. Das ist nämlich dein Akku. Und wenn der leer ist, läuft überhaupt nix mehr.

    Wie würden wohl in Deutschland die Eltern reagieren, wenn ein Fremder mal die Erziehung ihrer Kinder "übernimmt"?

    Keine Ahnung, aber ich hatte mal so nen Fall im Bus... ich nutze ja des öfteren ÖPNV. Da war so ein Früchtchen mordsmäßig am Angeben, und das in einer Lautstärke... der wird vielleicht so 13-14 gewesen sein, profilierte sich gegenüber ein paar gleichaltrigen Mädels, unter anderem wen er schon alles flachgelegt habe usw... "unterhielt" eben alle Fahrgäste auf einmal.
    Der Bus hielt, die Tür ging auf, ich sag ihm "du wolltest aussteigen".
    "Nö, wieso?"
    "Ich bin mir sicher du wolltest aussteigen"
    "Ich muss hier aber nicht raus..."
    "Dann hältst du ab sofort die Klappe oder ich steig dich aus. Verstanden?"
    die Kinnlade brauchte etwas länger zum Wiederfinden.
    Die Mädels haben sich schlappgelacht.
    Das lustigste war aber die Oma gegenüber, die applaudiert hat.

    Echt... "Erziehung"...
    Ich habe dieses Jahr mal wieder eine 7, weil die Kunstkollegin mit der Klasse nicht klar kam - die hatte sie in der 6 und hatte den Chef quasi angebettelt, sie abgeben zu dürfen.
    Gut, zwischen 6 und 7 fliegen oft einige Chaoten raus.
    Ich weiß dennoch was sie meinte.
    Trotzdem benehmen sich diese "Chaoten" bei mir zumindest einigermaßen. Ja, die Klasse ist "anstrengender" als andere, aber vieles liegt auch daran, wie du als Lehrkraft auftrittst. SuS merken, wen sie wie "kriegen" können - oder eben auch nicht. Wer entsprechend souverän rüberkommt, wird da weniger Probleme haben. N gesundes Selbstbewußtsein, etwas Selbstironie und Humor, vorzugsweise gepaart mit Schlagfertigkeit, hat noch keinem Lehrer geschadet...

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