Beiträge von Miss Jones

    Ich bitte um Entschuldigung für das "calling bullshit", aber Xiams Argument geht, wenn man es überspitzt in genau diese Richtung. "Parteien können sich ändern". Wenn das Beispiel genehmer ist: Die Linke ist aus genau dem Grund für viele Menschen (in West und Ost) absolut unwählbar, weil sie nie ihre diktatorische Vergangenheit (SED -> PDS -> Linke) aufgearbeitet hat. Es gibt Dinge, die getan worden sind, die eine Partei auch über Jahrzehnte noch unwählbar machen, dazu gehören in Deutschland NSDAP samt und sonders aller Ableger sowie die Linke samt und sonders aller (auch ehem. West-) Ableger.

    ...und dann dementsprechend auch die Union, denn keine Partei hat mehr Ex-SED-Funktionäre einfach "aufgenommen", allen voran FDJ-Mutti Merkel.
    Merkst du eigentlich nicht, was du da für einen gequirlten Sch... von dir gibst? Da bin ich anderes gewohnt...
    Die Linke ist für viele Menschen offenbar nicht wählbar, weil sie nicht richtig hingucken, rechtskonservativer Populismus sie noch weiter verdummt und ihnen einredet, sie machen ihr unbedachts Traditionskreuzchen schon richtig.
    Ich mochte die Union ja noch nie, aber seit ich mal CDU-Funktionäre mit stapelweise Briefwahlunterlagen ins Altenheim hab stapfen sehen, sind die erst recht bei mir unten durch.

    Es gibt aber auch Menschen, die bewusst Kinder bekommen und im Zweifelfall die Familie gegenüber dem Beruf priorisieren - auch das ist gut und wird nicht umsonst durch unser Grundgesetz vielfach gefördert :) .

    Na, wenn das wenigstens mal die wären, die auch dazu in der Lage sind, "Eltern" zu sein und nicht nur "Produzenten"...
    mMn sollten sich diese "Förderungen" am Kindeswohl orientieren und nur dann erfolgen, wenn dieses auch gesichert ist.

    Da bin ich doch mal echt entsetzt...

    Hinzu kommt, dass ich wirklich an allen Fronten kämpfe: meine Schüler sollen gut unterrichtet werden,

    Check, sehe ich genauso.


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    mein Kinder gesund ernährt, gut erzogen und schulisch unterstützt, mein Hund soll Gassi geführt, der Kater befüttert,

    entfällt, weil nicht vorhanden.


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    der Garten geschnitten, der Huashalt gepflegt werden

    ...dafür gibt es Gärtner und/oder Putzfrauen...


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    - und mein Mann möchte sich auch ab und an mit mir unterhalten.

    Wenn ich mal wieder ne Partnerin hätte, joa, denke ich auch. Habe ich aber derzeit nicht.


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    Und Sport sollte ich auch treiben

    Tue ich beruflich sowieso, und auch noch nebenher wenn mir danach ist...


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    und meine Schwägerin habe ich schon ewig nicht mehr angerufen...

    glücklicherweise nicht vorhanden, außerdem - nee. Wenn das schon nach Zwang klingt, und so liest es sich, ganz großes nee.


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    Wenn ich morgen früh um 5.30 aufstehe,

    ...hast du es so weit zur Schule, oder kriegst du die Kurve nicht schneller? Das ist ja deutlich vor dem Aufstehen...


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    blicke ich schon neidvoll zum Haus der Nachbarin - sie ist Hausfrau, schickt Sohnemann in die Schule, dann geht sie ins Fitnesstudio, erledigt Haushalt und Kochen, erwartet Sohnemann mittags mit einem veganen Gericht frisch vom Markt, überwacht die Hausaufgaben, erledigt Nachmittags die Wäsche, macht VHS-Kurse und abends kommt der Gatte heim. Da kommt in mir schon Neid auf,

    Ernsthaft? Auf so ein piefiges Spießerleben bist du neidisch? geh mir WEG... Das einzige was ich davon regelmäßig tue ist Kochen, und das mit Leidenschaft, aber ganz sicher nicht vegan, ich brauche nämlich eine gesunde Ernährung...


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    mein Tagesablauf sieht deutlich unentspannter aus. Klar, im Alter sind wir voraussichtlich sehr gut versorgt, bei ihr müssen beide von der Rente des Gatten leben.

    Na also... hast es doch selber erkannt... wieso nennst du "nicht langweilig" denn "unentspannt"?


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    Im Übrigen würde ich in einer Zeit, in der jede dritte Ehe geschieden wird, nie meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die Partnerschaft hält.

    Warum wohl...
    nur jede dritte? Ich hätte mehr geschätzt...
    In meinem Schuljahrgang hast du eher nicht gefragt "wie gehts denn deinen Eltern?", sondern "bei wem lebst du?". War eher die Regel als die Ausnahme.

    Es ist doch ganz einfach.
    Es gibt drei grundsätzliche Modelle, denen man als Frau bzw. Mutter nachgehen kann.

    a) Vollzeit berufstätig, Kinder ganztägig betreut (oder vom Vater)
    b) Teilzeit berufstätig und Teilzeitmutter
    c) Hausfrau und Mutter, "arbeitslos"

    Die moderne Frau von heute hat immerhin die Wahl, von welchen beiden Vertreterinnen der jeweils nicht gewählten Varianten sie sich für ihre Entscheidung in die Fresse hauen lässt.
    Ich habe selten so eine Stutenbissigkeit erlebt wie beim Austausch über das jeweilige Lebensmodell. Da müssen die beiden anderen Varianten moralisch delegitimiert werden, nur um die eigene Variante zu rechtfertigen.
    Dass jede Variante ihre Daseinsberechtigung hat und die Gründe dafür sehr verschieden sein können und nichts mit charakterlichen Defiziten zu tun haben, wird leider oft nicht gesehen.

    Es gibt noch ein viertes Modell...
    d) Vollzeit berufstätig, keine Kinder.

    Das sollte man auch mal bedenken.

    ...oder, um das mal aufzugreifen: Nur weil die Wähler der AfD mehrheitlich minderbemittelt sind, müssen das die Parteimitglieder noch lange nicht sein. Die wissen auch ziemlich genau, wie sie etwas formulieren. Das merkt man schon zB am Wahlprogramm dieser... Gruppierung (wie gesagt, "Partei" ist was anderes). Da stehen durchaus auch Dinge drin, die eben nicht so ein Unsinn wie die ganze populistische Polemik sind.
    Die wissen genau, welche Argumentationsstruktur sie nutzen, um ihren ideologisch rechten Müll mit einigen sinnvollen Punkten so zu verknubbeln... wenn man das nur oberflächlich liest, könnte man diesen Unfug sogar für glaubwürdig halten. So wird beispielsweise die umgehende Rückführung Krimineller in ihre Heimat gefordert - man muss nicht rechts sein, um das richtig zu finden. Ich stehe auch auf dem Standpunkt, wer schon Asyl sucht, der muss sich an geltendes Recht halten, und wenn er dieses bricht, wars das eben mit dem Asyl, ist derjenige ja selber schuld.
    Was dann aber folgt an Ideen zur Umsetzung ist ungefähr so schlüssig und realistisch wie Trumps "Mauer vor Mexiko", die angeblich die Mexikaner bezahlen. Und wer dumm genug wäre, so etwas zu glauben, wäre auch dumm genug, der AfD zu glauben.

    Was hilft gegen Dummheit?
    Ein recht probates Mittel wäre erfahrungsgemäß Aufklärung und Bildung.
    Aber die sabotieren die "etablierten Parteien" ja schon lange.
    Intelligente Leute könnten ja merken, wenn sie beschissen werden.
    Also mal schön weiter behaupten, dafür wäre kein Geld da...
    Immer daran denken... Keine Bildung ist viel zu teuer.
    Wer Angst vor intelligenz hat, weil er dann ja "durchschaut" würde, sollte sich mal vor Augen führen, was eine dumme Masse macht, wenn ein Wahnsinniger sie kontrolliert. Man schaue mal 80 Jahre zurück. Oder hatten die alle keinen Geschichtsunterricht?

    Für Spanisch sieht das bei mir so aus: Da ich idR kein Buch verwende (wirklich gute sind mir wirklich noch nicht untergekommen), sondern eher Texte ausgebe, wird sehr viel frei formuliert (also ich diktiere idR eine Aufgabenstellung, es sind nicht unbedingt "Blätter"). Auf ausgeteilte Texte kann es sich durchaus beziehen, aber maximal vielleicht zu etwa 20%. Zusätzlich können sich Hausaufgaben natürlich, wenn wir eine solche behandeln, auf eine Lektüre beziehen - aber das ist auch kein Lehrbuch.
    Dementsprechend ziemlich umgekehrt proportional zu dir.

    Diese These ist meiner Auffassung nach zu simpel und wird auch in den seriösen Medien und in der Wissenschaft kontrovers diskutiert.

    Die Konditionierung von oben, wie Du sie nennst, mag auf die Großelterngeneration der heutigen Jugend in den neuen Ländern noch zutreffen, aber die Eltern und die Kinder sind heute sicherlich nicht mehr so konditioniert.
    Das Gefährliche an Deiner These ist, dass Du mittelbar selbst ein altbekanntes "Feindbild" schaffst, nämlich den tumben, leicht zu manipulierenden, mit der Einheit überforderten Ossi.

    Natürlich sind nicht alle "Ossis" so (wäre ja auch schlimm wenn), allerdings sind es genau diese "Ossis", die AfD wählen, wenn sie nicht selbst zu den Kandidaten gehören, dieser Stereotyp eben (den es ja durchaus gibt, es wäre schön wenn dem nicht so wäre, aber deren Existenz zu leugnen ist genauso schwachsinnig wie die Existenz krimineller und sozial inkompatibler Muslime zu leugnen - auch die gibt es, sie sind aber deshalb nicht die Norm/Mehrheit).
    Was die Konditionierung angeht... die erfolgt jetzt nicht mehr vom Staat, aber wird durchaus weitergegeben. Die jetzige Elterngeneration hat davon durchaus noch was mitbekommen, und weiß nichts anderes ihren Kindern zu vermitteln. Übrigens - "Obrigkeitshörigkeit" und "Traditionskreuzchen" sind auch im Westen ein Problem, das erklärt auch den andauernden "Erfolg" der Partei mit dem C trotz miserabler Politik, die nicht im Interesse der Mehrheit der Bürger handelt.


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    Die zweistelligen Werte der AfD im Westen erklärt das aber noch lange nicht.
    Animal Farm thematisiert vom Kontext her ja eine ganz andere Zeit. Die Haltung der "Ossis" lässt sich mit Animal Farm nicht erklären.

    Andere Zeit ja, Thematik passt aber trotzdem... die "AfD-Ossis" sehe ich als die "Hunde" im Buch.


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    Die Idealisierung des Westens, in dem es alles gebe und wo jeder automatisch Wohlstand genießt, ist das eigentliche Problem. Dass es im Westen eben auch eine große Zahl an armen Menschen gab, dass es dem von Rationalisierung, Automatisierung und Strukturwandel leidenden Industrieproletariat mitunter schlechter ging als in der DDR, wurde ebenso ausgeblendet wie der Umstand, dass Wohlstand erarbeitet werden muss und nicht vom Himmel fällt.
    Letztlich war die Wiedervereinigung politisch und gesellschaftlich keine Vereinigung sondern eine Annexion. Westdeutschland hat Ostdeutschland auf dessen Bitte hin geschluckt und ihm seine gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Werte übergestülpt. Dass das nicht funktionieren konnte, hätte man wissen können. Es standen sich die politischen und somit gefühlt moralischen Sieger im Westen und die entsprechenden Verlierer im Osten gegenüber. Augenhöhe gab es da nicht.
    Dass soziale Stagnation die Entwicklung von Feindbildern begünstigt, dürfte evident sein.

    Stimmt. Das waren versprechungen seinerzeit der CDU die von vorneherein nicht hätten gemacht werden dürfen. Man kann aus Scheisse nun mal keine Bonbons machen, bzw wenn man es macht, schmecken die eben... scheisse.


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    Dass die Menschen im Osten gefühlt fremdenfeindlicher sind als im Westen hat auch damit zu tun, dass im Osten jeder ausländisch aussehende Mitbürger sofort auffällt und im Westen eben nicht mehr. Dass wir im Westen in den 50er und 60er Jahren aber nicht weniger fremdenfeindlich waren, wird geflissentlich übersehen. Geschichte schreibt eben buchstäblich wie metaphorisch immer der Sieger.

    Es ist nicht nur im Osten - es ist (eher) ein Stadt-Land-Gefälle. In Ballungsräumen gibt es zwar auch eine rechtsradikale Szene, diese wird zumindest im Westen immer noch regelmäßig "eingestampft", im Osten fehlt da - außer vielleicht in Berlin - die Gegenbewegung.
    In ländlichen Gegenden hast du auch im Westen zumindest eine latente, wenn nicht aktive Fremdenfeindlichkeit, und dazu eine weit größere "Ignoranz", weil die Leute durchaus gerne "keine Ausländer" wollen, sich aber nicht selber drum kümmern möchten - dann aber wegschauen, wenn irgendwelche Rechten aktiv werden.
    Vieles dringt nicht wirklich weit nach außen. Ich erinnere mich an ein Gespräch schon vor vielen Jahren, da steckte ich noch im Studium und unterhielt mich mit einer jungen Frau aus einem... na, sagen wir mal größeren Dorf im Kölner Umland... irgendwann haben wir "Fotos geguckt", und mir fielen ein paar Leute auf diesen auf, die man schon optisch problemlos der rechten Szene zuordnen konnte.
    Darauf angesprochen, was sie denn mit denen zu tun habe, meinte sie "Naja, toll sind die nicht, aber bei uns gibts quasi nur Türken und Rechte, und auf die Türken habe ich noch weniger Bock"... entsetzlich. Was auch einmal mehr die "Landflucht" der denkenden Fraktion erklärt...

    @Bolzbold
    Natürlich sind die nicht alle "doof". Du hast recht, die "Köpfe dahinter" sind durchaus intelligente welche... die wissen ganz genau, wie man die "dumme Masse" lenkt. Populismus ist nicht schwierig, baue Feindbilder auf und du bekommst die Masse gesteuert.
    MMn ist das im "Osten" einfacher, weil dort entsprechende "Konditionierung von oben" auch nach dem zweiten Weltkrieg erfolgt war - nur eben aus anderer Quelle. Und die "dumme Masse" war ggf von der Menge an neuem nach der Grenzöffnung überfordert... das ist bis heute noch nicht richtig angekommen, und aus Überforderung und entsprechendem Frust wächst Wut, die sich eben durch Populisten leicht lenken lässt...

    na, jetzt weißt du, woher deren "Haltung" kommt.
    man lese "Animal Farm" von George Orwell...

    ...zu viel zu tun in seiner Freizeit...
    ...ah ja...
    ...und wer ermöglicht/finanziert die?
    ...ich würde mal sagen... "Freizeit" beginnt erst, wenn die Arbeit getan ist.
    Wenn die Mutter fördern will muss sie auch fordern.
    Ich verstehe schon, wenn er nicht die Schule wechseln will - du schreibst ja, er ist sozial gut integriert. Das ist in dem Alter so ziemlich das wichtigste...
    ...aber wie gesagt, die "Freizeit" und auch das "Taschengeld" im Schrumpfmodus können da durchaus motivieren.
    Wenn er weiß, nicht nur keinen Abschluß zu bekommen, sondern auch noch keine Freizeitaktivitäten und kein Geld zu haben, wenn er den Hintern nicht hochbekommt, wird er hoffentlich mal mitdenken...

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