Beiträge von Miss Jones

    Ich deke mal, "EinLehrer" hatte die illusorische Vorstellung, wenn er - alleine - eine DAB schreibt, würde der Schulleiter irgendwie "entsorgt"... Tja, ist andersrum eben "einfacher". Da hättest du dir schon Unterstützung im Kollegium suchen müssen. Wenn du da alleine stehst, und der Rest kommmt mit dem SL klar, na, dann gehst eben du, weil - wer sagt denn, ob die mit einem neuen SL alle klarkämen?
    Wenn du wirklich der einzige bist, der Sek II Physik unterrichten kann, sollte der SL aber "im Austausch" jemanden erhalten, der das auch kann. Oderer lässt es drauf ankommen, und deine Referendarin bekommt mächtig "Spaß".

    Sieh es doch einfach positiv... du bekommst das gleiche Geld, bist den SL, mit dem du Probleme hast, los, brauchst dich nicht um Abiturprüfungen zu kümmern, weil die dort nicht vorkommen...
    gefällt dir nicht?
    Dann hast du wohl was falsch gemacht.

    Das stimmt - das muss ich mir hinter die Ohren schreiben. Ich habe auch kein Problem damit, 5en zu geben, allerdings haben viele KuK bei uns keine Lust auf die Diskussionen und geben dann lieber 4en. Aber das kann ich ja auch machen ....

    NEIN!
    Konsequent sein, und - was für Diskussionen? Note steht, Ende aus, Klappe zu, Affe tot.
    Es ist nicht dein Job, unfähigen Vollpfosten auch noch einen Abschluss zuzuschustern. Dann sind die irgendwann wirklich gar nichts mehr wert...

    Zitat

    Ich habe zweierlei Bildungsgänge - bei den Erziehern ist die Motivation hoch, im Moment habe ich eine tolle, extrem lernwillige Klasse. Aber das setzt mich dann noch mehr unter Druck, ALLES wissen zu müssen :( Der andere Bildungsgang ist schwächer, überwiegend Hauptschüler, die muss man beschäftigen, sonst werden sie laut. Auch anstrengend. Aber ich werde sie in Zukunft einfach mehr schreiben lassen und nicht den Lehrplan durchpeitschen.


    Falsche Herangehensweise...
    Bei den Erziehern konkret auf deren Interessen eingehen (sofern lehrplankonform) und auch mal die SuS machen lassen. Du musst nicht alles wissen - aber du solltest wissen wo es steht. und dann guckt ihr eben zusammen nach.
    Was ist der "andere Bildungsgang" denn? Die werden "laut"? Mach doch mal ne realitätsorientiere Exkursion mit denen, zur nächsten JVA zum "Probewohnen", denn da werden die mangels Benehmen und Bildung bald landen... kann durchaus heilsam sein...

    Sagen wir mal, beide Extreme müssen nicht sein.
    Weder brauchen wir rückgratlose Jasager (davon haben wir schon mehr als genug), noch "Aus-Prinzip-Dagegen-Demonstranten". Ich bin slber auch irgendwo Revoluzzer... und bei manchen "eingeschlafenen Füßen" ist das auch nicht verkehrt, denn wenn man immer alles wie früher gemacht hätte, würden wir wohl noch in Höhlen hausen, oder vielleicht doch auf Bäumen...?

    Wer sich wieviel "traut" ist natürlich individuell unterschiedlich, und ob es nötig ist, ist auch von Fall zu Fall verschieden. Aber eine Idee abzutun, nur weil jemand "neu" ist, ist ebenso unprofessionell wie dumm. Natürlich hat ein "Neuer" erst mal kaum Praxiserfahrung, aber wenn es funktioniert? Es gibt keinen für jeden gleichermaßen perfekten Unterricht, weder für einen Lehrer noch für SuS. Ich weiß, so wie ich unterrichte könnten es viele andere sicherlich nicht. "zu chaotisch", "Die SuS dürfen viel zu viel" - komisch, ich schaffe alle Vorgaben, die SuS kommen gerne in den Unterricht, meine Kurse werden gewählt, ja was will ich denn mehr?
    Natürlich kann ich dann mit einer FL aneinanderrappeln... indirekt. Ich "darf" dieses Jahr auch mal wieder Mentorin sein. Und irgendwie freue ich mich drauf.

    An den Klassenräumen mag was dran sein... ich bin ja auch "Fachlehrerin", aber in Klassenräumen unterrichte ich quasi nur im Notfall, heißt, in Vertretungsstunden, ich habe ja meine Fachräume (die ich zwar nicht exklusiv alleine nutze, aber die Gruppe der Mitnutzer ist dann doch angenehm überschaubar).

    @Krabappel
    Die 20/80 Regel meint ausreichende Effizienz bei möglichst wenig Aufwand, sprich, Effizienzmaximierung: Um von 80% auf 100% zu kommen müsstest du die fünffache Leistung bringen, was nicht "lohnt".
    Ein ähnliches Statement wäre "perfect is the enemy of good enough" - was durchaus stimmt. Du akzeptierst eben von vorneherein, kein "perfektes" Ergebnis zu bekommen, aber dafür eben ein gutes, was einer deutlichen Mehrheit nützt, und dich eben weit weniger Ressourcen (sprich Energie und gute Laune) kostet.
    Rechnerisch umgesetzt bekämst du so für 5 x 20 % eben 400 % - und nicht für 1 x 100 % eben 100 %. Überlege selber, wovon du - und auch deine SuS - mehr profitieren.

    "mysteriös" ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck, aber die gab es auch nicht bei den Eltern, sondern bei Oma. Wirklich alte Schmöker über alles mögliche, ich erinnere mich vor allem an ein gefühlt uraltes Lexikon mit grünem Einband, winzigkleiner Schrift auf dünnen Seiten und ab und an Farbtafeln zu was auch immer... seien es Edelsteine, Vierfarbdrucktechnik, Stahlgewinnung... In dem Ding hab ich gerne rumgeschmökert.


    Wärest du nicht Lehrer geworden - was dann?

    Da erwähnt ihr etwas, was eigentlich für jede Sprache gilt... am einfachsten lernst du, indem du dich der Sprache aussetzt, in jeder möglichen Form. Das, was zB oben über die Skandinavier gesagt wurde, trifft auch auf die Niederländer zu. Deren Fernsehprogramm besteht nämlich zu großen Teilen aus englischen oder deutschen Originalfilmen und -serien mit niederländischen Untertiteln, weil sich eine Synchro für die paar Niederländer einfach nicht rechnet. Und als Konsequenz fällt es ihnen dann deutlich leichter, diese beiden Sprachen zu lernen.
    Was Literatur angeht... ich hab schon früh "gezwungenermaßen" Englisch gelesen - RPGs als Hobby, Übersetzungen kaum vorhanden, dann eben das Original und los... Interesse ist ein super Motivator. Das Resultat war dann das Cambridge Certificate of Proficiency in English mit 15 - weil ich es einfach wollte (Ach ja... "offiziell" hatte ich Englisch erst ab der 7 - sonderlich gestört hat mich das aber nicht).

    Dementspechend... SuS brauchen Material, das sie interessiert, auch thematisch. Und - lebe damit, alle wirst du nicht auf den Standard bringen, den du gerne hättest. Gerade Englisch wird leider von vielen nachher als "kleineres Übel" gesehen als manch anderes Fach...

    Ich weiß nicht, ob ich die richtige bin, dir hier zu kommentieren, denn ich unterrichte zwar (größtenteils) Sek II, aber einerseits an einem allgemeinbildenden Gymnasium (und nicht berufsbezogen), und andererseits in völlig anderen Fächern, idR Wahlfächern, heißt, ich kann idR eine gewisse Begeisterung der SuS für meine Fächer erwarten, was du wohl eher nicht kannst, was auch immer man dir an der Uni oder im Ref gepredigt haben mag...
    Ich mache das hier schon was länger, und diverse Unterrichtsinhalte und -abläufe habe ich somit konzepttechnisch drauf. Viel muss ich nicht vorbereiten, solange ich vorher weiß, wo ich mit den SuS "hin" will. Allerdings habe ich mir angewöhnt, nur "Eckpunkte" zu planen. Was dazwischen wie verläuft, ob hier mal ein Umweg und woanders dann eine Abkürzung, liegt durchaus auch an der Beteiligung durch die SuS. Wenn die merken, du gehst auf sie ein, sind sie mehr bei der Sache, und auch du wirst mehr Spaß am Unterricht haben. Bisher habe ich zumindest immer das vermitteln können, was ich wollte, oft sogar noch mehr, wobei die Initiativen dazu durchaus von den SuS kommen.
    Richtig ist auch das was lamaison gerade geschrieben hat... SuS haben durchaus oft mehr Empathie als sie ahnen oder zugeben. Und wenn sie merken, du machst das gerne, färbt das auch auf sie ab.

    Das dürfte sehr von der Schule abhängen, wie "weit" du von deiner Uni-Theorie weg musst.
    Das reicht von "Ja, du solltest das Fach können, aber es auch vermitteln können, und bedenke, es sind KINDER, keine Studenten" bis zu "vergiss alles, was du an der Uni hattest und belege einen Survivalkurs".

    Muss niemand... ist durchaus manchmal förderlich für Ideen, einfach mal zu lesen, wie was anderswo läuft (oder eben nicht läuft). Den eigenen Schul-Dunstkreis kennt man ja, und ob man mit dem immer was anfangen kann, ist ja auch nicht gesagt.

    Ich fühl mich an sich nicht "ferienreif", und bis zu den Herbstferien ist ja doch noch etwas Platz... auf die freue ich mich aber trotzdem.

    @Caro07
    klingt mal wieder nach bayrischer Extrawurst.
    Was macht ihr denn, wenn die zu prüfenden Fächer quasi generell Doppelstundenfächer sind (war bei mir der Fall)?

    Immer dran denken... Regel Nummer Mirdochegal - wenn Bayern und ein anderes Bundesland irgendwelche Dinge unterschiedlich regeln, kannst du davon ausgehen, die Ausnahme von der Regel ist Bayern...

    Ausnahme - wie ich vorhin von Conni erfahren durfte - ist der Berliner Irrsinn, muslimische (also nicht gesetzliche) Feiertage als Entschuldigung für Fehlen zuzulassen... das finde ich reichlich daneben. Ich kann ja auch nicht einfach an meinen Feiertagen frei nehmen, die eben nicht auf irgendwelche "gesetzlichen" fallen (die mich idR reichlich wenig interessieren).

    Schon mal darüber nachgedacht, so eine Art "English for Runaways" umzukehren?

    Das Problem ist ja offenbar, im Denken nicht "umschalten" zu können.
    Also nimm dir mal englische Sätze und übersetz die "wortwörtlich" ins Deutsche. Die Schüler werden sich kaputtlachen. Und dann sag ihnen mal, wie ihre englischen Sätze klingen aus genau diesem Grund...
    ...vielleicht lässt das mal die Idee zu, zumindest zeitweise "Englisch zu denken".

    Nein, ein "Horrorlehrer" ist Ralf sicher nicht. Aber du beschreibst es schon ganz gut. Ich kenne solche Lehrer sowohl aus meiner Schülerzeit as auch jetzt aus dem kollegialen Bereich... und komme da zu folgendem Fazit:
    Mit Schülern, die gerne und motiviert in den Unterricht kommen, bekommst du idR auch den Stoff schneller und effizienter behandelt. Die haben weniger Anreiz zum Stören, die wollen mitmachen, weil es eben Spaß macht... und du merkst auch, spätestens im Gymnasium bei den Wahlfächern, wie sich das innerhalb der Schülerschaft auswirkt.

    Beispiel aus der Schule, wo ich selber Schülerin war... wir hatten zwei Philosophielehrer. Der eine hatte Deutsch/Philo, der andere Kunst/Philo. Philosophie gab es bei uns nur ab der Oberstufe, und da der Kunstkollege im Kunst gefragter war, bekam er erfahrungsgemäß jeden dritten Jahrgang, die anderen beiden bekam der Deutschkollege.
    Nun war der Kunstkollege aber wirklich ein super Lehrer - sowohl fachlich als auch pädagogisch, und auch menschlich einfach toll. Der Deutschkollege war... das eben nicht. Ich habe ihn nie im Unterricht gehabt, aber ein Geheimnis war es eben nicht. Und so war die Kursgröße der Philosophiekurse "ganz erstaunlicherweise" alle 3 Jahre deutlich höher...

    Natürlich muss ein Lehrer nicht zwingend der beste Kumpel sein. Aber die "Distanz" kann auch sehr aufgesetzt wirken, und überzogen. Und ehrlich gesagt - ich wünsche mir auch Feedback. Also ob meine SuS den Stoff verstehen, ob etwas noch mal erklärt werden muss... bei mir gibt das. Ob bei einem "Ralf" - wage ich zu bezweifeln, da schalten die SuS dann umgekehrt auf "Hauptsache durch, wann ist endlich die Stunde vorbei", und schlimmstenfalls merkt es dann der Lehrer als letzter, wenn mal was nicht läuft wie es soll...

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