Beiträge von Miss Jones

    Das verstehe ich nicht.
    Warum soll das Vokabelnlernen mittels Kontext nicht auch in alten Sprachen besser sein?
    Warum entspricht eine Tabelle anstatt Kontext beim Lernen dem einseitigen Übersetzen der Fremdsprache ins Deutsche?
    Wenn unsere Schüler nur noch Englische Texte ins Deutsche übersetzen müssten, würde das Lernen mittels Kontext doch auch besser sein, als reine Tabellen - oder nicht?

    Nein.
    Das Ziel ist es, sich in der Fremdsprache ausdrücken zu können (bei modernen Sprachen). Natürlich wird in beide Richtungen übersetzt, aber zielführend ist die Übersetzung in die Fremdsprache.
    Bei "alten Sprachen", die eben nicht mehr (außer vielleicht in der Kirche) gesprochen werden, ist das natürlich schwieriger. Da sind es meist (historische) Texte, die dann ins Deutsche übersetzt und analysiert werden.

    Zitat

    Warum lernen fast alle Schüler, auch oder gerade die guten, mittels Tabelle - wo die kontextualisierenden Methoden doch so viel besser sein sollen?
    Diese Frage treibt mich um bzw. lässt mich daran Zweifeln, ob diese Methode wirklich so viel besser ist, obwohl mir das in der Theorie auch so scheint.

    Das liegt mMn an der Innovativität des kontextualen Lernens. Das ist noch neu, manchen (gerade älteren) Kollegen vllt suspekt, und insbesondere "helfenden Eltern" völlig unbekannt.
    Hingegen "komm, ich frag dich Vokabeln ab" kennt quasi jeder.

    idR kannst du mit dem Stundenplaner schon reden - solange du es rechtzeitig tust, und ggf wenn es um "Gewohnheit" geht, darauf achtest, ob wer anders übernimmt, da musst du ggf dran erinnern. Ich bekomme meistens meine "Wünsche" (zB unseren kleinen Musikraum für die Spanischkurse, der liegt strategisch günstig und ich mag die Bestückung), und was sowieso weiterläuft, muss der Stundenplaner ja auch wissen (zB wann ich mit der AG die Halle blocke).

    Bolzbold hat das schon ganz gut aufsummiert... erst muss die Blockung stehen, dann der Rest, und Platz muss auch noch sein.
    Trotzdem verstehe ich, wenn unser TE von der Situation wenig begeistert ist.

    @Morse
    Das ist an jeden gerichtet, der Interesse hat, Sprachen zu lernen.
    ;)

    Und - "abgefragt" wird mehr schriftlich, aber gelernt wird imho besser über received pronounciation.
    Natürlich ist auch geschriebene Sprache ein Teil des Lernstoffs. Aber wenn du dir die Realität mal anguckst - die Kommunikation wird verbal-direkter, in jeder Hinsicht. Du kannst dank Internet mittlerweile quasi gratis mit der ganzen Welt per Voice-over-IP usw verbal kommunizieren. Und weniger wird das nicht mehr werden.

    es ist eher eine Frage des wie. Natürlich "lernt" man Vokabeln, aber ich habe die Erfahrung gemacht (gilt für alle Sprachen, sehe ich im Spanischen genauso), wer "aus dem Kontext" die Vokabeln lernt, behält sie besser. Denn man weiß dann etwas mit ihnen anzufangen. Eine Liste quasi "runterzubeten" ist ziemlich hirnlos, und wird idR nicht so behalten.

    Führe dir immer wieder vor Augen - Sprachen leben davon gesprochen zu werden. Also, willst du eine Sprache lernen, setze dich ihr aus. Kommuniziere, wenn die Möglichkeit besteht, mit Muttersprachlern, höre Musik und schaue Filme in dieser Sprache, lese Bücher - aber keine "Wörterbücher".

    noch was jünger ist auch nicht schlimm, musst halt drauf achten womit sie schon umgehen können.
    Ich hab als Kiddie im Grundschulalter einen "Kochkurs" mitgemacht - und (zwar unter Aufsicht, aber quasi in Eigenregie) einen Nudelauflauf mit Schinkenstreifen hinbekommen, der sehr lecker war.

    Übrigens - im 1. Post werden Pizzen erwähnt... auch Pizza oder Flammkuchen sind eigentlich recht einfach herzustellen, notfalls mit fertigem Teig, wenn das zu aufwendig ist.

    tabellarische Vokabeltests, also "Hier ist eine Liste, bitte übersetzen" bevorteilen höchstens "Auswendiglerner". Die lernen aber wirklich das, also auswendig, und nicht die Sprache.
    Das Lernen wie auch die Kontrolle im Gesamtgefüge ist imho deutlich sinnvoller, immerhin sollen die SuS die Sprache lernen, und nicht als wandelndes Wörterbuch kandidieren.

    Labskaus sieht zwar teilweise nicht gerade appetitlich aus,schmeckt aber, wenn richtig gemacht, tatsächlich nicht schlecht (lass das Spiegelei weg!!!).

    Ansonsten... von welchem Alter reden wir hier? Teenies 13+ allein zu Haus?
    Hatte vor Jahren mal Projekttage zu dem Thema. Hat denen Spaß gemacht, sowas mal zu lernen.

    was ganz gut geht sind definitiv verschiedene Nudelgerichte (ein paar Anregungen gibts auch hier im "Heute koche ich..." Thread), wie auch Curries mit Reis (Woks sind etwas faszinierendes, was den Kids gut gefallen hat).

    Ansonsten noch "lecker und wenig Zutaten" zB Tortilla Espanola, Reibekuchen mit Apfelmus, Rheinischer Kesselknall... die klassische Jägersauce zum Schnitzel, oder auch mal so ne Pilzpfanne...

    Da bleibt man vor allem nicht sitzen. Nicht vorgesehen.
    Was du also nicht lernst, kommt im nächsten Jahr noch mal - zusätzlich - zum Pensum.
    Wo das endet kann man sich leicht ausrechnen.
    Einen Abschluss haben sie dann, aber ob sie was "können" ist eine ganz andere Frage.

    Mal ganz "böse" ausgedrückt...
    Wenn du als Lehrkraft den Stoff, den du vermitteln sollst, vermittelt bekommst, deine SuS das kapieren, umsetzen können, und ihre Arbeiten die erwünschten Ergebnisse erzielen... dann machst du einen guten Job. Wie du das genau hinbekommst, sollte im Grunde piepegal sein. Möglicherweise unterscheidet sich die Vorgehensweise sogar von Kurs zu Kurs.

    Ein Lehrer, der sein Fach kann, vorne steht und labert, und keiner rafft was, ist für die SuS eben nicht sonderlich nützlich...

    Wie gesagt - Äpfel mit Autos.
    Japanisch zB wird in Hiragana, Katakana (Transliterationen aus anderen Sprachen oft aus amerikanischem Englisch) und Massen an Kanji geschrieben. Theoretisch kann man Nihongo-o (Japanisch) komplett in Hiragana schreiben - aber dann schreibt man "Kinderbücher". Selbst ein Japaner lernt sein ganzes Leben lang neue Kanji - ein gewisser Grundwortschatz wird in der Schule vermittelt, aber "Fachjapanisch" lernt man eben wenn man es braucht, im Extremfall gibt es Furigana (Hiragana in winzig obendrüber, ähnlich einer Fußnote, damit man weiß wie das gesprochen wird). Die Kanji sind aber notwendig zu kennen, da es Worte gibt die exakt gleich heißen, aber ubterschiedliche Bedeutungen haben können (Japanische Sprachkultur und auch der Humor lebt geradezu von Wortspielen). Bspw. "Yuki" kann "Glück", aber auch "Schnee" (und auch noch anderes, aber das sind die beiden häufigsten) bedeuten. Wird eben mit einem unterschiedlichen Kanji geschrieben...

    ...ich hoffe der Miniexkurs zeigt, wie wenig das zu unserer Sprachlehr- und Sprachlernpraxis vergleichbar ist. Und ebenso der Alltag. Die Schule ist dort quasi das Leben, ist der Unterricht vorbei, geht man in den jeweiligen "Club" dem man sich angeschlossen hat (wie unsere AGs, nur intensiver und schülerorganisiert). Die Arbeitswelt wirkt auf uns extrem "programmiert" und auf Effektivität getrimmt. Das Gefühl, nur ein winziges Rädchen zu sein, ist allgegenwärtig. Zumindest ich empfinde diese Mentalität zwar als interessant, aber auch absolut "alien", und könnte das nicht (und ich bezweifle das auch für so ziemlich alle anderen auch, die nicht aus solch einer Kultur stammen).

    Möchtest du eine Gesellschaft, wo du als Lokführer, wenn du mehr als einmal nur eine Minute zu spät kommst, in ein Konditionierungsprogramm müssen, und, weil du das als so demütigend empfindest, um ein weiteres solches zu vermeiden, im Ernstfall zu viel Gas geben, und einen Hochgeschwindigkeitsszug entgleisen lassen (und frag nicht wieviele Leute dabei umbringen)? Klingt hanebüchen? Ist passiert. Vorher hatte aber keiner darüber nachgedacht, ob diese Methode nicht "vielleicht" übers Ziel hinausschießt...

    Also bitte... das sind "Welten". Ebensowenig vergleichst du unser Schulsystem mit irgendeinem Drittweltland, wo die Schulinfrastruktur so miserabel ist und kaum ein Kind überhaupt in die Schule gehen kann mangels Angebot...

    @Valerianus
    Ich habe mich durchaus mit der asiatischen Kultur (insbesondere der japanischen) auseinandergesetzt, und ich empfinde das, wie es dort verläuft, wirklich zu nicht unbedeutenden Teilen so - oftmals "kollektives" Denken, und eben ganz andere "Wertigkeiten" als wir sie kennen. Das Individuum hat dort wirklich nicht ansatzweise die Priorität wie hierzulande, und das finde ich stellenweise ganz schön gruslig. Interessieren tun mich die asiatischen Länder dennoch, ich möchte auch das ein oder andere mal besuchen, aber dort leben? Nö.

    Von daher denke ich, dieser Vergleich hinkt extrem, da die Grundvoraussetzungen eben ganz andere sind. Ich halte das übrigens nicht für "rassistisch", sondern eben für einen deutlichen kultuellen Unterschied, der eben existiert, ob man den nun gut findet oder nicht.

    Wer von der gesamten Erziehung quasi wie ein Ameisenstaat denkt, also nur "funktioniert", und das Individuum irgendwo unter ferner liefen abhandelt, erst nach Staat, Konzern und Familie, tut mir einfach nur leid. Das ist auch eine Art von Konditionierung, und ich bin froh, diese hier nicht zu haben.

    Also hört auf Äpfel mit Autos zu vergleichen (das sind nicht mal ansatzweise Birnen).

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