Da beißt sich die Katze in den Schwanz, @Krabappel
"Normalerweise" hast du recht - eine ordentliche mittlere Reife sollte für die eisten Ausbildungsberufe völlig ausreichend sein. Ebenso ein ordentlicher Hauptschulabschluss - wenn der denn noch das wäre, was er sein soll.
Da mittlerweile vielerorts auf Hauptschulen nur noch die "Ausschussware" an Schülern landet, die eigentlich im gesamten Bildungssystem nichts verloren hat, und alles andere "mindestens eine Stufe höher flüchtet", führt das natürlich zur Abwertung der jeweiligen Schulformen, und auch zu dem Irrsinn vieler Ausbildungsbetriebe "unbedingt Abiturienten" als Azubis zu wollen.
Das Dilemma ist leider echt, und das "Gespenst Inklusion" macht es nicht besser. Wie bereits erwähnt - was an Inklusion (insbesondere körperlich) Behinderter möglich ist, wird auch meist ungesetzt, gerade was Hilfsmittel angeht, seien es Prothesen, Gerätschaften, was weiß ich, gibt es jeden Tag etwas neues, was vielleicht vor kurzem noch nicht möglich gewesen wäre.
Das wirklich massive Problem sind die (immer häufiger werdenden) EmSoz-Fälle, die im schlimmsten Fall absolut unbeschulbar und sogar gemeingefährlich sind, im besten Fall einfach "nur" den regulären Unterricht in einem Ausmaß stören, das die Effizienz dieses Unterrichts extrem beeinträchtigt (und damit den regulären SuS schadet).
Wo hier genau wie anzusetzen ist, darüber kann und muss man diskutieren, aber zwangsweise auf Teufel komm raus "inkludieren" kann nicht der Gral der Wahl sein. Es muss an die Ursachen rangegangen werden, nicht an die Symptome, und die sind mMn vor allem bei "Eltern" zu suchen, die nicht in der Lage sind, ihre Kinder gesellschaftstauglich zu sozialisieren, zu erziehen, sondern das schlicht verweigern und meinen, das würde schon "von staatlicher Seite" oder wie auch immer passieren.
Für diese Kinder bräuchte es eine ganz neue Form von "Betreuung" - vorzugsweise noch früher als die Schulpflicht beginnt - damit diese Extreme gar nicht in dem Maße entstehen. Und wenn das heißt, Kinder zwangsweise vonn ihren unfähigen Eltern zu trennen, dann ist das eben so. Das erfordert vermutlich (deutliche) Gesetzesänderungen und vor allem Eingreifen seitens des JA usw. - aber wegignorieren lässt sich diese Problematik einfach nicht.