Wow! Solch einen Fall hatte ich noch nie! Wobei ich sagen muss, dass in unseren Berufsschulklassen im kaufmännischen Bereich i. d. R. größtenteils Haupt- und Realschulabsolvent*innen und z. T. Abiturient*innen oder SuS mit FHR sind (wir haben im Teilzeitbereich"nur" die Azubis aus dem Einzelhandel, Großhandel, Büromanagement, Industriekaufleute und Verwaltungsfachangestellte).
Aktuell hatte ich bei den Elektronikern Handwerk (!) mindestens drei Schüler mit abgebrochenem Studium. (In einer Stufe)
Bei der schulischen Ausbildung zum chemisch-technischen-assistenten sitzen regelmäßig SuS mit (Fach-)Abi, weil sie keine Lehre finden.
Aber auch da finden sich regelmäßig (aktuell bei zwei Klassen eine Person) Schüler mit abgebrochenem Studium.
Auch im Chemiebereich sitzen meist pro Klasse (~22 SuS) 2-3 Personen mit abgebrochenem Studium.
Da läuft in meinen Augen eben was falsch. Viele sind eben nicht studierfähig.
Ich war es auch nicht, aber meine Eltern haben mich beim Weg der Ausbildung unterstützt.
Für mich hat das einen faden Beigeschmack, wenn Leute mit Studium bzw. Hochschulreife behauptet, dass das zu viele studieren, dass eine Ausbildung besser wäre.
Ich sage nicht, dass eine Ausbildung besser ist. Ich erachte es aber für sinnvoll eine Ausbildung vorm Studium zu machen oder zumindest ein Jahrespraktikum oder so.
Eine Ausbildung hat so viel Mehrwert als nur der Abschluss auf dem Papier. Selbstständigkeit, man hat was gelernt, vielleicht auch mehr Berufe/Fähigkeiten kennengelernt.
Jahrespraktika in verschiedenen Bereichen um eben auch festzustellen was es gibt.
Am Gym sind so viele Lehrer die nur Schule und Uni kennen und die sollen dann Berufsberater spielen?
Ja, da bin ich vollständig dabei: die Übergänge sollten einfacher sein. Am besten und am ehrlichsten wäre es mit "Angleichungsmöglichkeiten". Einen kompletten Bachelor kann man mit einer Ausbildung nicht ersetzen. Das ist schon alleine wegen des praktischen ANteils nicht möglich. Aber 3 Jahre nachstudieren ist lächerlich.
Mir wurden ein paar Dinge erlassen im Studium, weil die Profs das ähnlich gesehen haben. Bei anderen Vorlesungen hatte ich es durch das Vorwissen viel leichter. Aber im Prinzip war das Niveau meiner Ausbildung nach dem 2. Semester erreicht und alles andere war on top. Da liegen, in meinen Augen, zumindest im naturwissenschaftlichen Bereich (kann zumindest für ET und Chemie sprechen) Welten.
Aber, mir fiel das Studium im Vergleich zu vielen anderen sehr leicht. In der Ausbildung hatte ich gelernt selbstständig Wissen anzueignen und eben auch mal 40 und mehr Stunden zu ackern. Kannte ich aus der Schule ja nicht.