Beiträge von Kiggie

    Aber ein anderer Gedanke, der mir heute morgen gekommen ist, ist ob die OP eventuell als junge Frau ein Produkt des zunehmenden Trends der Erziehung durch Helikoptereltern ist. Ihr Beitrag ist dadurch definiert, dass sie keine eigenen Vorstellungen von ihrem Lebensweg hat - was in dem Alter allerdings nicht wirklich ungewöhnlich ist - aber noch viel mehr, dass sie überhaupt nicht in Frage stellt, dass ihre Eltern ihren Lebensweg und ihr Studium planen. Junge Leute meiner Generation (Geburtsjahr 1968) hätten das als arroganten Übergriff verstanden und sich entschieden gewehrt.

    Wird diese Art von Kindern aus Helikopterfamilien verstärkt in die Gesellschaft und damit auch in die Schulen kommen? Ich fände so eine Tendenz bedenklich...


    Beobachte ich bei mir in der Familie zum Teil auch. Eltern Akademiker, als hat das Kind gefälligst zu studieren.
    Ich hatte da echt Glück mit meinen Eltern, die haben auch meine Ausbildung voll befürwortet, die Zeit, die ich brauchte um mich selber studierfähig zu fühlen.
    Ich durfte mich selber entwickeln. Sehe aber leider oft genug, wie es anders ist.
    Solche Leute sitzen dann am Ende auch mit abgebrochenem Studium mit Ende 20 in der Berufsausbildung.

    Du bist 22 und hast einen BA.
    Du bist sehr, sehr, sehr, sehr jung...


    Absolut, das kann man nur ganz dick unterstreichen!
    Ich beende mein Ref mit 30 .... Habe eine Ausbildung, Studium und ein Jahr Ausland hinter mir. Gerade die Ausbildung ist für mich nach wie vor super gewesen und kann ich nur empfehlen.
    Einen Master kannst du später noch machen, den Bachelor nimmt dir ja auch keiner.

    Das Finanzielle ist sicherlich auch von Bedeutung, aber überlege dir halt, dass du den Job dann wahrscheinlich 40 Jahre machst. Da wäre mir die Lebensqualität doch wichtiger.

    Ansonsten es gibt ja nicht nur Erzieher, ich kenne mich da aber im Detail nicht aus.

    Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten!
    Meine größte Angst ist es tatsächlich, dass ich im Ref herausfinde, dass der Job nichts für mich ist,


    Die Lehrer, mit denen ich während meiner Praktika gesprochen habe, meinten immer, dass ihnen das Studium auch überhaupt keinen Spaß gemacht hat und nur die Praktika sie motiviert hätten, weiterzumachen. Ich fand die Praktika ok, also nicht schlimm, aber war jetzt auch nicht total begeistert. Gut, ich habe auch meistens nur rumgesessen oder die Hausaufgaben abgestempelt und mal ein Bewegungsspiel mit den Kindern gemacht.


    Die Praktika sind die Chance rauszufinden, ob es passt. Deswegen hat das Studium ja nun auch mehr Praktische Inhalte.

    Bei uns hatte im Mai ein Reffi angefangen, noch nach LPO studiert, also lange dabei, und hat nach 3 Tagen aufgegeben. Der war vom Typ her so wie du es erzählst. Er hat nun ein Staatsexamen und sonst erst einmal nichts und das mit Ende 20.

    Du kannst ja auch jetzt ein Jahr Pause vor dem Master machen und vielleicht verschiedene Praktika in anderen Bereichen.

    Jetzt bist du schon so weit gekommen, dass du einen Abschluss hast.
    Fang dein Referendariat an und schau, ob du vor der Klasse zurechtkommst ...


    Sie hat bisher "nur" den Bachelor, braucht also noch den Master. Von daher wäre es jetzt sinnvoller sich nach Alternativen umzuschauen.

    Es ist etwas schade, dass du dein Praktikum im Studium nicht genutzt hast. Aber etwas machen, bei dem man sich unwohl fühlt klingt nicht nach Traumberuf.
    Wenn du aber gerne mit Kindern arbeitest wäre vielleicht etwas in Richtung Erzieher oder soziale Arbeit was für dich?

    Es klingt für mich so, als suchst du hier eine Bestätigung aufzuhören. Ich finde es völlig legitim nach dem Bachelor einen anderen Weg einzuschlagen!

    So kurzes Update. Die Klassenkonferenz hat sich den Fall angehört und es wurde einstimmig beschlossen dem Widerspruch nicht stattzugeben. Nun wäre für den betroffenden Schüler der Gang zur Bezirksregierung, also Klage möglich.
    Aber ich denke und hoffe das passiert nicht. Er hatte, wie rauskam, auch einen anderen Lehrer bequatscht und der hat ihm mit schlechtem Gewissen die bessere Note gegeben.
    Er wollte es vielleicht einfach mal versuchen.

    Ich habe das jetzt 5x gelesen und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Meinst du das ernst?


    Ja,

    ich wähle meinen Wohnort nach Schule und Seminar. Wenn ich dann an andere Orte beordert werde, mache ich das auf meinem üblichen Wege, wenn der ÖPNV da Einschränkungen hat, dann komme ich halt später.
    Der Dienstherr kann nicht verlangen, dass ich ein Auto habe. Und nur darum ging es mir.

    Ein Auto braucht man hier auch, nicht unbedingt um an seine Ref-Schule zu kommen, aber um die anderen Ref-Schulen im Umkreis zu erreichen. Wir mussten an zwei Tagen die Woche woanders hin, das konnte schonmal weit sein.


    Also, ich hätte mir wegen des Refs kein Auto angeschafft. Bzw würde es nach wie vor nicht tun. Wenn mein Dienstherr verlangt, dass ich zu einem anderen Ort soll, muss das für mich auf normalen Wegen machbar sein oder es muss ein Taxi übernommen werden.

    Ich habe mal in einer international augestellten Firma gearbeitet und dass Ehepartner Arbeitsvisa bekamen war in den meisten Ländern nicht üblich.


    Ich kenne jemanden, der auch für ein Unternehmen in die USA geht (befristet für 2 Jahre) und da bekommt der Ehepartner ein Arbeitsvisum über die gleiche Firma. Bzw die kümmern sich.
    Aber wie das beim Schuldienst läuft, weiß ich nicht.

    Ich habe mir auch im Ref meine Planung mit OneNote angewöhnt, zu den Funktionen, wie etwas aussehen kann, fand ich die Anleitung sehr hilfreich:
    https://medium.com/tech-teacher/t…te-61e4fc74403b

    Hatte es aber auch schon in der Uni genutzt zum Mitschreiben in Seminaren etc. Allerdings nur klassisch auf dem Laptop. In Zukunft bin ich auch auf der Suche nach einem digitalen Gerät, wo ich auch drauf schreiben kann. Daher folge ich hier mal und schaue was es für Empfehlungen gibt.

    Das ist mit Sicherheit richtig. Der Knackpunkt, den du nennst ist "vorsorgen". Ich bezog mich auch eher auf das eher blauäugige Modell, dass die Mutti auf halbe Stelle geht und die Kinder versorgt und der Vati das Geld ranschafft - in der Hoffnung, dass das für immer so bleibt. Das ist naiv und davor muss man warnen.


    Ja, ich kenne auch solche Fälle.
    Meine Mutter hat mir und meiner Schwester immer beigebracht uns nicht "abhängig" zu machen.
    Heißt in einer Partnerschaft sollte man so etwas immer im Blick haben und auch absprechen.
    Ich gehe nach dem Ref VZ arbeiten, da mein Partner (der mich im Ref unterstützt hat) nun ggf noch ein Master-Studium nachziehen möchte und somit bei seinem Job reduziert.

    Darum wurde bei uns z.B. auch gebeten, aber es gibt dafür keine rechtliche Grundlage, wir haben das z.B. verweigert, denn es passt mit dem Vertrag auch nicht zusammen.


    Mit welchem Vertrag?

    Ich hatte für meine Thesis (beide sogar) einen Job an der Uni, habe geforscht und dafür Gelder aus einem Pott bekommen, somit war das für mich kein Problem.

    Meine Abschlussarbeit wurde auf Grund einer Empfehlung des betreuenden Profs von der Uni selbst kostenfrei veröffentlicht. Für mich ist es selbstverständlich, dass jeder in Bibliotheken kostenfrei darauf zugreifen kann. Das habe ich nicht aus Eitelkeit gemacht (wie oben jemand schrieb) oder um Geld zu machen, sondern um etwas - und wenns nur ein Tröpfchen ist - zur Wissenschaft beizusteuern. Dass es dazu taugt, wurde ja außerdem nicht von mir entschieden, sondern von Leuten, die fest im wissenschaftlichen Sattel sitzen.

    der Buntflieger


    Also innerhalb der Uni sind sowohl Bachelor- als auch Masterthesis eh frei zugänglich. Also steht nicht im Regal, aber können zur Einsicht angefordert werden, dafür muss man bei uns extra ein zusätzliches Exemplar abgeben.


    Ansonsten: Ich habe fachwissenschaftlich geschrieben und die Themen waren interessant, aber die interessanten Teile wurden als Paper (von meinem Betreuer mit mir als Co-Autor) veröffentlicht.

    Da ich das gerade bei uns erfragt hatte: Eine Wahl in die Schulkonferenz ist verpflichtend (NRW), das Amt kann nicht abgelehnt werden.
    Es gibt ein Treffen zur Bildung und ansonsten ist es ja nicht unbedingt viel Arbeit.

    Lehrerrat sind bei uns nur Leute, die das aktiv wollen.

    Die Gymnasien lassen uns zur Beratung aber nicht gern rein: Die befürchten, dass wir mit der Konkurrenz berufliches Gymnasium ihnen Schüler wegschnappen.

    Da müssten unabhängige Berater eher drauf hinwirken (Arbeitsamt etc)


    Jup ich weiß.
    Uni erschwert es später noch zusätzlich. Chemie für BK, das hat mein Prof nicht verstanden und ich durfte mir Sek I Zeug bis zum gehtnichtmehr antun.

    Einverstanden: Aber wie erzielst Du dann, dass nicht alle Deutsch/Geschichte studieren, sondern eben Mathe, Physik, Maschinenbau und Elektrotechnik? Werden nur diese Absolventen gut bezahlt?


    Problem an E-Technik und Co ist, dass die Gymnasiallehrer zum großen Teil selbst keine Ahnung von berufsbildenden Schulen haben. Die Schüler natürlich noch weniger.
    Die meisten die Lehramt für BK oder BBS machen haben eine Ausbildung zuvor genossen, wodurch diese Schulform erst bewusst wird.
    Ich habe Elektrotechnik auch nur auf Lehramt studiert, weil ich es durch meinen Vater und Onkel kannte. (Und weil es zu der Zeit kein Chemietechnik gab)
    Ich meine also da müsste Aufklärung gerade auch an Gymnasien erfolgen, also ein Blick über den Tellerrand hinaus.
    Die meisten wählen ja doch Fächer, die sie selber hatten und die sie gut fanden oder in denen sie gut waren.

    Ich bin absolut pro dafür, dass Schüler nach der Schule eine Ausbildung oder ein praktisches Jahr machen sollten. Manche meinen das wäre vertan Zeit, auch ich werde immer gefragt, warum ich nicht direkt studiert habe, aber ich bin so froh über meine Ausbildung (Chemielaborant) und meine Entwicklung durch diese.

    Die Ausbildung (egal ob Ref oder Seiten/Quereinstieg) dient ja dazu, einen auf den Stand zu bringen der verlangt wird.
    Nicht drauf - vielleicht aktuell nicht. Aber auf die Kritik einlassen und daran arbeiten muss man natürlich.
    Wenn man das nicht will, ist man leider falsch (so ist das System, damit muss man sich abfinden)

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