Beiträge von O. Meier

    Es geht doch nicht darum, wer „Schuld“ hat. Mit der Frage könnt ihr euch im Beichtstuhl auseinandersetzen.

    Es dreht sich doch darum, wie man den Unterricht gestaltet. Selbstredend hat ein iPad ein höheres Ablenkungspotenzial als ein Mathematikheft. Daraus ergibt sich mehr Aufwand, un dieser Ablenkung entgegenzuwirken.

    Da darf man schon fragen, wieviel Zeit und Mühe man da investieren möchte.

    Ich mein, in den meisten Schulen ist die Verwendung von Mobiltelefonen verboten, weil sie die Schülerinnen ablenken. Und da kann man die im gleichen Atemzug zur Verwendung eines iPads verpflichten, weil da schon slles klar geht? Das haben wir alles im Griff?

    In einem Thread im Primarbereich zu den Einsatzmöglichkeiten von iPads las ich gerade:

    Nun haben wir die Dinger nun einmal und werden dazu angehalten, sie auch zu nutzen.

    Ich dachte mir, angesichts der hier hoch geschätzten Berufsvergleiche, gut, dass Polizistinnen das nicht sagen (also, hoffentlich nicht alle).

    Ernst bei Seite. Was ist das für ein Ansatz? Ich habe mal gelernt, dass der Medieneinsatz zieladäquat sein soll.

    Und wer „hält“ euch dazu „an”, diese Geräte zu benutzen? Und wie?

    Ich finde es schon hochnotdämlich, Geräte abzukippen und die Empfängerinnen damit im Regen stehen zu lassen. Aber zu wollen, dass sie eingesetzt werden, ohne zu vermitteln, wie und für was, ist schon eine erhebliche Unverschämtheit.

    Ich habe ein Jahr in einer der "Tablet"-Klassen unterrichtet. Da habe ich meinen Unterricht nicht anders gemacht als sonst. Der einzige Unterschied war, dass ich bemüht war, Material rechtzeitig auf die Lernplattform zu laden, damit die Schülerinnen sie sich dort ziehen können. Die haben allerdings lieber Fotos von den Papierversionen gemacht.

    Für das Zeichnen (Funktionsgraphen etc.) habe ich explizit die "Parole Papier" ausgegebene, nachdem die Schülerinnen nicht aufhören, darüber zu meckern, dass das am iPad nicht ginge (und so sahen die Zeichnungen auch aus). Sonst war's mir wurscht, wie sie mitschreiben.

    Ich habe nie einen der iPad-Koffer eingesetzt, von denen wir die ersten schon lange vor Covid-19 und Digitalpakt hatten. NIE. In Worten: 0 mal. Ich habe diese iPad-Nummer komplett ignoriert. Und das hat niemanden interessiert.

    Ich ließe mir da keinen Druck machen. Nach nordrhein-westfälischen Schulgesetz unterrichte ich "in eigener Verantwortung".

    Schulleitung

    Auch unsere Schulleitungen haben den entsprechenden Leuten Wertschätzung entgegengebracht. Und einige haben da auch Punkte für ’ne Beförderung gesammelt. Bei uns gibt einige digitale A14erinnen. Das ist eigentlich ’ne sicherer Sache.

    Trotzdem macht es von vorne bis hinten keinen Spaß. Ich habe eigentlich nicht studiert, um an Steckern zu wackeln. Und auch nicht, um mich von halbgebildenen Mitarbeiterinnen einer Wartungsfirma anpöbeln zu lassen.

    Die Wertschätzung der Kolleginnen kann durchaus etwas wert sein, wenn man mal einen Gefallen braucht. Schokolade mag ich auch.

    Das zusammen mit mangelnder zwischenmenschlicher Wertschätzung führt dann zur Frustration

    Über Wertschätzung und Dankbarkeit in der Zeit, als ich noch unter den Tischen 'rumgekrochen bin, kann ich mich nicht beschweren. Bei uns wurde und wird wahrgenommen, das Rechnerwartung ein Kampf gegen Windmühlen ist. Ich bin da aber raus und bin da nicht bös' drum.

    Für meine Wahrnehmung an der Schule war das sicherlich ein Booster. Das hat mir unterm Strich nicht geschadet. Aber den Ruf als hilfsbereit und kompetent wird man nicht so schnell los.

    Nochmal ließe ich mich nicht darauf ein. Ich kümmerte mich lieber um andere Sachen.

    1: Das Kind spielt mit dem IPAD und ich spare mir die Anschaffung von einem

    2: Das Gerät welches ich privat für die Schule nutze ist in einer Preisklasse, welche niemals gestellt werden würde. Bevor ich mich also mit einem 400 Euro Lenovo Laptop rumärgern darf, welches mir vermutlich nach längerem rummaulen gestellt werden würde, arbeite ich doch lieber mit einem Macbook Pro. Ärgert mich weniger, läuft schneller, macht keine Geräusche und ich muss das Gerät über den Tag auch nicht laden.

    Da kaufte ich doch lieber dem Kind eine iPad und arbeitete dienstlich mit dem dienstlichen MacBook Pro. Irgendwie sieh das da oben nach einem schlechten Geschäft aus. Aber ja, das ist Phantasie, in der realen Welt werden wir niemals bauchbare Geräte kriegen.

    Dass ein Tablet, welches zu Hause nur rumgammelt, dann erst einmal Updates zieht, wenn es doch mal eingeschaltet wird, liegt in der Natur der Sache.

    Soll es doch Updates ziehen. Die Updates ständig abzubrechen und mich mit Fehlermeldungen vollzutexten, nervt halt.

    Und überhaupt interessieren mich diese Meldungen nicht. Ich will gar nicht wissen, ob da ein Update eingespielt wurde oder ob Bananen gelb sind. Das kann kann das Gerät mit der Administratorin klären. Ich möchte auch nicht auf „Bestätigen“ drücken müssen, damit ein Update eingespielt wird. Wenn's nötig ist, soll's eingespielt werden.

    Warum können die Updates denn nicht über Nacht laufen? Tagsüber stören die halt schon. Gerät an Strom und einschließen. Am nächsten Morgen ist alles pronto. Wenn es aber noch nicht mal einen Platz gibt, wo ich das Gerät über Nacht hinlegen kann, liegt's halt zu Hause. Bzw. tut es jetzt ja nicht mehr.

    Nee, da wurde keine sieben Sekunden drüber nachgedacht, was damit passiert, nachdem sie gekauft wurden. Und das passiert dann auch damit.

    Ich kann nicht sagen, wie viele der iPads bei uns noch genutzt werden. Aber anfangs stand das Lehrerinnenzimmer damit voll, jetzt sieht man noch vereinzelte. Die privaten Laptops sind deutlich in der Überzahl.

    Schwierigkeiten, neuen Kolleginnen, Referendarinnen und Vertretungen eines auzuhändigen, scheint es nicht zu geben.

    Da sind leider keine Arbeitsblätter drin. Pro Thema höchstens eine Übung.

    In eingeführten Büchern? Schade.

    Man kann aber auch Aufgaben an die Tafel schreiben.

    Da wir aber auch nicht mehr kopieren dürfen, bereite ich auch keine Arbeitsblätter an meinem Laptop vor. Hingegen bereite ich digitales Material vor.

    Ich habe ein umfangreiches Archiv von Arbeitsblättern auf meinem privaten Rechner. Die stelle ich gern zur Verfügung. Wenn ich die nicht mehr verwenden soll, lasse ich es.

    Dann schreibe ich an die Tafel. Also, wenn es eine gibt. Sonst wird diktiert.

    Mich zwingt ja keiner das zu tun bzw. zu benutzen. ABER: es erleichtert mir das Leben und spart Zeit. Es ist ja nicht verpfllichtend.

    Das Leben erleichtert es mir nicht. Ob’s die Arbeit erleichtert? Statt Arbeitsblätter am privaten Rechner vorzubereiten, könnte ich auf das Buch verweisen.

    Natürlich kann man auf Dienstgeräten nicht einfach jede beliebige App selbst installieren

    Ich will das auch gar nicht können. Ich möchte keine Apps installieren, ich möchte mich nicht um die Wartung von Geräten kümmern, ich möchte keine Updates einspielen.

    Ich möchte etwas, das funktioniert.

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