Beiträge von O. Meier

    Mit DIN 5008 geht's los, da muss dich niemand fragen, ob du das schön findest.

    DIN5008 arbeitet AFAIR immer noch mit Leerzeilen zur Formatierung, z. B. um die Anschrft auf die richtige Höhe zu bekommen. Das war ja hüsch als bei den Schreibmaschinen die Zeilenhöhe noch ein festes Maß war. Heutzutage wird da wohl einen Rahmen der Textfeld, oder wie auch immer bei den einzelnen Programm heißt, verwenden.

    Oder habe ich da etwas verpasst?

    Ja, das stimmt, dafür muss man aber kein Informatik studieren

    Ja, aber irgendwie müssen trotzdem diese Erkenntnisse in die Köpfe der Lehrerinnen. Ich würd's halt trotzdem ins Studium packen und Lehramtstudierenden eine gehörige Portion informationstechnische Grundbildung verordnen. Mit Schein und Prüfung. dann wäre scoh mal ein Anfang gemacht. Die aktive Kolleginnen müsste man trotzdem aus- bzw. fortbilden.

    Aber von beidem ist nichts zu sehen.

    Ich denke auch, man müsste in der Lehrerbildung in allen Fächern anfangen.

    Hamwaabanich. Zusammaen mit der geringen Zahl von Informatiklehrinnen, weiß man dann auch schon, dass jede Digitalisierungsinitiative mit Anlauf vor die Pumpe flitzen wird, egal wieviel Hardware man in den Schulen abkippen wird. Wir werden nicht darüber hinaus kommen, mit dem Mikroskop Nägel einzuschlagen. Und das zeigen wir den jungen Menschen und die machen dann so weiter.

    So entstehen auch so kaputtformartierte Fomulare, von denen yestoerty berichtet. In so Behörden sitzen ja auch Leute mit einer kauffrauischen oder Verwaltungsausbildung. Was haben die eigentlich in der Berufsschule mit den Computern gemacht?

    Habe ich schon mal erzählt, wie unser Büro eine PDF-Datei erzeugt, um sie statt einer Word-Datei als Anhang zu vermailen?

    ja, und auch Lehrkräfte- eine Grundbildung zu ermöglichen und zu zeigen, worum es geht.

    Damit müsste es anfangen. Ich habe mal eine Doppelstunde Textverarbeitung an einem Fortbildungsnachmittag für die Kolleginne gehalten. Ich habe ihnen erklärt, wie man Formatvorlagen so einsetzt, dass man Übungsblätter schnell schreiben kann. Zuerst wussten sie nicht, was das solle, sie machten das immer anders und das gehe ja auch. Und dass das längert dauert, sei ja wohl egal.

    Hinterher hat sich aber zumindest eine Kollegin bedankt. Sie habe jetzt das gelernt, was sie schon immer wissen wollte. Das man sich einen zurechtfuddeln müsste, war ihr schon vorher suspekt.

    Ich habe entsprechende Kurse dann später mehrfach anzubieten versucht, habe aber keine Interessierten gefunden.

    Aber letztendlich geht es den Kolleginnen in weiten Teilen wie den Schülerinnen. Sie merken schon gar nicht, dass es eine systematische Arbeitsweise auch für diese Programme gibt und dass sich so ein Kurs lohnen könnte.

    Eigentlich müsste man sie zwangsbeglücken, also verbindliche Kurse anbieten und den Lernfortschritt überprüfen. Aber das habe ich nicht zu entscheiden.

    eine Textseite erstellen können, die den Anforderungen an handelsübliche Seitengestaltung entspricht,

    Das müsste ihnen halt auch jemand zeigen, die weiß, wie die aussieht und wie man sie herstellt.

    dass Blocksatz einen anderen Eindruck macht als linksbündig.

    Insbesondere macht ein ungelenker Blocksatz einen furchtbar schlechten Eindruck. Außer, man bewirbt sich bei einer Spedition, die können mit den 40-Tonner-Parklücken zwischen den Wörtern etwas anfangen. Man müsste zumindest die automatische Silbentrennung aktivieren und diese an Stellen, an denen sie nicht klarkommt, mit manuell zu setzenden Trennfugen ("bedingter Trennstrich") unterstützen.

    Aber auch dann sieht's nicht immer doll aus, weil Word & Co. nur zeilenweise umbrechen und daher die Wortabstände aufeinanderfolgender Zeilen nicht gut zusammenpassen.

    Für die FHR Abschlussklausuren, ja. Wer die jedes Jahr bastelt hat absolut keine Ahnung.

    Kann man sich die irgendwo ansehen? Manchmal gibt es ja so etwas zum Download.

    Sind mir nämlich noch nicht begegnet. Könnte aber auch ein BezReg-Spezifikum sein. Bin aber aus der FOS 'raus. Ich kann mich aber noch lebhaft an Vorlagen für Deckblätter erinnern, die offensichtlich jemand mit einem Dampfhammer im Vollrausch geklöppelt hat. Irgendwie alles in eine Tabelle gedongelt. Wenn man was 'reinschrieb, passten die Tabellenzellen von vorne bis hinten nicht. Dann entstanden lauter lustige Umbrüche, das Deckblatt war dann meist zweiseitig und übersichtlich wie der Dachboden eines abgebrannten Hauses.

    Ich habe einmal versucht, die Fehlformatierungen zu reparieren, hat 'nen Haufen Zeit gekostet, die ich eigentlich nicht hatte. Im nächsten Jahr gab es ein anderes Formular. Da habe ich dann 'reingeschrieben, was ich 'reinzuschreiben hatte und ein paar mal die Piratentaste gedrückt, wenn mir danach war. So habe ich das gedruckt.

    Die Kolleginnen waren etwas ängstlich, dass man das noch nicht machen könne. Ich erklärte, dass jede von ihnen die Möglichkeit habe, sich um die Umformatierung zu kümmern, ich es aber nicht täte. Von denen hatte dann auch keine Lust. Also haben wir es so verschickt und keine hat's gestört.

    Mal abgesehen davon, dass ich (in Mathematik) nie einen Prüfungsvorschlag in Word erstellte[*], ginge ich hier analog vor. Nimm das Formular und füll's aus. Dann sieht's aus, wie's aussieht. Geh' doch davon aus, dass es so gewünscht ist. Unterstelle doch nicht gleich, dass ja jemand einen Fehler gemacht hat.

    Ausdrucken, abschicken, fertich.

    [*] Ich habe das in der Tat einmal gemacht. ich war neu bei den Prüfungen und die Kolleginnen baten mich. Das hätten sie immer so gemacht, da das andere kannten sich gar nicht (ey, wo habt ihr denn Mathematik studiert?) und das ginge auch ganz einfach. Dank Formeleditor.

    Dieser Formeleditor hat mir mehr graue Haare gebracht als das Ausfegen einer Backstube am Samstag. Das hat ewig gedauert und sah doch eher, räusper, bescheiden aus.

    In den Folgejahren habe ich dann angeboten gerne wieder die unbeliebte Tipperei zu verwenden. Das habe ich dann ein paar Jahre so gemacht. Wenn nicht gerade die Inquisition ums Eck kommt und mich mit der Folter bedroht, sehe ich keinen Anlass, auf ungeeignete Software umzusteigen, nur weil eine Schreibtischtäterin nichts anderes kennt.

    Und wonach sollen Eltern sich richten, wenn sie sich für eine Schule entscheiden?

    Nach den Hygienestandards. Eine Schule, die bei hohen Infektionszahlen einen Tag der offenen Tür stattfinden lässt, wäre bei mir "raus".

    Online-Angbote in Zusammenarbeit mit den Zubringerschulen bieten sch doch an. Anstatt die jungen Menschen busweise zu uns zu Karren bietet man ihnen Räume an, in denen bildungsgang- bzw. themenbezogene Video-Konferenzen angeboten werden.

    Begriffe wie Klassen oder Objekte? :autsch: Keine Chance.

    Ja, Objektorientierung. Das ist kein einfaches Konzept. Damals an der Uni hatte ich den Eindruck, dass die meisten nicht häcken, wo's da drum geht. Das war doch häufig imperatives Denken in Objekt-Syntax.

    So haben sie's aber auch gelernt. Ich hole mal aus. Als ich mit dem Studium angefangen habe, haben wir im ersten Semester SCHEME als Referenzsprache verwendet. Ein LISP-Derivat, funktional, dynamisch typisiert. Die, die wir von Pascal und Basic, teilweise C, kamen, taten sich anfangs schwer. Unterm Strich haben wir viel gelernt. Uns sind auch schon objektorientierte Konzepte wie Datenkapselung und Message-Pasing begegnet.

    Später wurde dann als Einführungssprache alles Mögliche andere verwendet. Eine zeitlang C++, wie ich mich entsinne, und irgendwann Java, eben weil's objektorientiert sei. Aber so richtig objektorientiert ging's dabei nach meinem Eindruck nicht zu. Wenn überall "static" 'rumsteht, hat man sich doch verraten.

    Auf der einen Seite solte man die Objektorientierung von Grund auf lernen, auf der anderen Seite ist vielleicht Perogrammiererfahrung hilfreich, wenn man etwas Komplexes lernen soll.

    Ich bin nach wie vor ein Freund funktionaler Programmierung und meine auch, dass man damit ganz gut ins Programmieren einsteigen kann. Das ist aber vielleicht so'n Mathematikerinnen-Ding. Viel über Objektorientierung habe ich übrigens bei der Beschäftigung mit OCaml gelernt, einer Sprache mit einem funktionalen Kern. Allerdings haben wir uns damals recht abstrakt damit beschäftigt und insbesondere das Typsystem ziemlich genau betrachtet. So habne wir dann auch verstanden, dass Subtyping etwas anderes ist als Vererbung.

    Objektorientierung in der Schule. Weiß ich nicht, fehlt mir die Erfahrung. Wir haben ja nicht so wirklich 'ne technische Ausrichtung an unserem Koch- und Backkolleg. Trotzdem habe ich immer mal wieder Versuche mit Programmierung unternommen. Zuletzt habe ich in einer Fachoberschulklasse Scratch benutzt. Das war für viele der künftigen Studierenden zu hoch. Den fehlte die Möglichkeit, die passenden Strukturen im Kopf anzulegen. Klick, klick, geht nicht. Natürlich fehlte uns ein wenig die Atmosphäre in der man Programmieren lernt. Runtergelassene Rollläden (oder Keller), halbvolle Pizzaschachteln und Kaffee (oder etwas modernen: Mate-Tee).

    Die objektorientierten Phänomene, die man daran erleben konnte, blieben wenigen vorbehalten.

    Ich glaub, was am meisten fehlt, ist die Notwendigkeit ein Programm zu schreiben. Damals (TM) gab's ja nix, also fingen wir einfach mal an. Warum sollte man heutzutage Nachmittage darin investieren, einen zweidimensionale Katze einem zweidimensionalen Ball hinterherzucklen zu lassen, wenn man für 1,99 'ne Fußballsimulation haben kann, die man kaum von einem TV-Mitschnitt unterscheiden kann?

    Früher war alles besser, zumindest haben uns Computer Spaß gemacht. Und wenn was nicht lief, sind wir 'raus gegangen und haben etwas anderes gemacht. Heutzutage sind die Kästen unvermeidbarer Bestandteil des Lebens. Wir müssen damit klarkommen. Das sind ganz andere Voraussetzungen. Vom Spaß ist nicht mehr viel übrig.

    PS: Objektorientierung in der Sek I stelle ich mir echt schwer vor. Ich weiß nicht, ob das gut klappen kann. Ich weiß auch nicht, ob das unbedingt sein muss.

    Natürlich kann man simulieren, wie eine Nachricht den Zustand eines Objektes verändert. Aber davon hat man ja immer noch kein handliches Beispiel, das man da ausprogrammieren kann.

    Laschet/Gebauer können keine Fehler zugeben.

    Dann hätten sie auch viel zu tun.

    Ich stelle aber an vielen Stellen fest, dass das Eingestehen von Fehlern heutzutage nicht mehr sonderlich üblich ist. Da steht die NRW-Landesregierung nicht allein da, auch wenn Notenerfinder Laschet da besondere Erfahrungen aufzuweisen hat.

    Meine Strategie jetzt, drüber weggehen, auf Nachfragen nach weiteren Diskussionen ( 3 UStd sind meiner Meinung nach genug) , werde ich sagen, dass ja ein Meinungsbild erstellt wurde und ich jetzt im Stoff gerne weitermachen möchte und gehe nicht mehr darauf ein. Klar und sachlich bleiben. Nicht mehr den Wortführern eine Plattform geben. Oder habt ihr eine bessere Idee?

    Nee, so machen. bzw noch etwas deutlicher herausstellen, dass gewisse Dinge nicht gehen. Damit sie wissen, dass sie jetzt die Folgen ihres Handelns austragen müssen.

    dass er mich komplett unsympathisch fände, der nächste ich hätte hässliche Schuhe,

    Teile ihnen mit, dass auf der Ebene keine Gespräche möglich sind. Und dann wird nicht mehr diskutiert und 'rumgeeiert, sondern unterrichtet und gelernt.

    Die Damen und Herren hatte eine Chance, mit dir ins Gespräch zu kommen. Die haben sie abgelehnt.

    Zieh deinen Stoff durch und fertig. Schau, dass du die Noten ordentlich dokumentiert hast.

    Da darf ich mir dann auf die Schulter klopfen.

    Da bin ich dabei. Klopfklopf. Klopfklopf.

    Ich benutze Formatvorlagen (sogar im privaten Bereich), und habe auch Kenntnisse in z.B. Foliengestaltung (Powerpoint). Und ich meine hier die ergonomischen Aspekte wie Anzahl und Länge der Stichpunkte, Größe der Schrift, Konsistenz etc. etc.

    Überschriften überstreicht man nicht, weil die Unterlängen abgeschnitten werden.

    Fein.

    Kommst du mal bei uns vorbei und erzählst meinen Kolleginnen, dass das alles gar nicht schwer zu lernen war, aber alles viel einfacher macht?

    Jetz bringe ich dann doch noch ein paar Anekdoten (ich hatte neulich mal welche in einem Thread über Praktikumsberichte).

    1. Eine Kollegin sprach mich bezüglich eines Prüfungsvorschlages an, den sie am gleichen Tag abgeben müsste. Der war soweit fertig. Nur die Zeilennummern wären verrutscht.

    Das konnte ich mir so gar nicht erklären. Ich stellte dann fest, dass die ganze Quelle in eine Tabelle gesteckt war. In einer schmalen Spalte links die Nummern und rechts in einer breiten Spalte der Text. Man hatte dann abgezählt, wie viele Zeilen jeweils rechts in den Absätzen sind, links entsprechend oft die Piratentaste gedrückt. Alle fünf Zeilen hat man dann eine Nummer hingeschrieben.

    Es kam, wie's kommen musste, es waren nicht alle Zeilen gleich hoch, so wie man das noch vom letzten Jahr von der Schreibmaschine kannte. Und so verschob es sich. Meine erste Antwort war, dass man da nichts machen könne, die Gurke wäre vergurkt. Ich habe dann die Leerzeilen in der Nummerierungsspalte, so mit der Schriftgröße angepasst, dass es ungefähr hinkam. Mei, war das erniedrigend. Alternativ habe ich noch vorgeschlagen, zu drucken, die Nummer auszuschneiden und passend aufzukleben.

    b) Auch Prüfung, auch Zeilennummern. Ich hatte Aufsicht in eine FHR-Prüfung. Eine Schülerin fragte nach, ob etwas fehle, denn die Zeilenummern auf Seite 1 gingen bis 42 und auf der nächsten Seite ginge es mit Zeile 50 weiter (oder so ähnlich). Es wurden dabei Leerzeilen mitgezählt, die jemand verwendet hatte, um einen manuellen Seitenumbruch zu simulieren.

    Es waren aber auch Seiten 1 und 2 von 7. Seiten 3 bis 7 waren der Erwartungshorizont. Kann man ja alles in eine Datei packen. Man wusste halt nicht, dass man die Seiten abschnittsweise nummerieren lassen kann.

    Die Verwendung eines E-Mailprogramms hat aber mit Informatik eigentlich gar nichts zu tun. Ebensowenig wie irgendwelche Schreibprogramme oder Tabellenkalkulation. Wenn man die Verwendung von Programmen unterrichten möchte sollte man das Fach "Computerprogramme" oder so nennen, aber nicht Informatik...

    Dazu ein klares Jein. Den systematischen Umgang mit dem Computer und sonstiger Informations- und Medientechnik müssen die jungen Menschen lernen. In welchen Unterricht man das macht, ist zweitrangig. Anknüpfungspunkte gibt es in vielen Bereichen. Die Informatik stzt sich mit der dahinterliegenden Technik auseinander, im Deutschunterricht lernt man, wie man überhaupt etwas schreibt, im Kunstunterricht kann man sich umdie gestalterischen Grundlagen kümmern. Usw.

    Letztendlich bruacht man aber Leute, die die Inhalte selbst durchdringen, damit sie sie unterrichten können. Da sehe ich derzeit dunkelschwarz. Und man braucht die Zeit dafür. Man kan nicht einfach etwas im Deutsch-Unterricht dazu nehmen, ohne etwas anderes zu streichen oder mehr Stunden zu brauchen.

    Matheunterricht, warum nicht auch Tabellenkalkulation?

    Es gibt außer der Möglichkeit damit zu rechnen, noch weitere Aspekte von Tabellen, z. B. deren Gestaltung, um sie ausdrucken zu können. Oder die allseits beliebten Serienbriefe. Ist das noch Mathematik?

    Viel zu lernen gibt es bei einer Textverarbeitung finde ich ehrlich gesagt nicht, das ist eher learning-by-doing

    Nee, bitte nicht mehr. Expertinnen, die sich voll gut mit Word auskennen, hatte ich schon genug. Da werden dann die Überschriften zentriert (gerne auch mit Leerzeichen-Clustern) und unterstrichen und das sieht dann "doch echt gut" aus. Nee, das 'rumgewurschtele ist nicht zielführend. Rumgewurschtele unter Aufsicht einer Deutschlehrerin auch nicht. Mir ist bisher eine (in Worten: 1) Deutschlehrerin begegnet, die vernünftig mit einer Textverarbeitung umgehen kann.

    Die Programme sind für eine bestimmte, optimale Arbeitsweise entworfen (oder wenige Alternativen). Die sollte man benennen und den jungen Menschen zeigen. Natürlich können die schülerinnen da auch entdeckend und probierend 'rangehen. Dann muss ihnen aber jemand sagen, ob das richtig ist, was sie zu entdecken gegalubt haben. Oder ob das ziemlicher Quatsch ist und sie nur einen andere Methode gefunden haben, mit dem Mikroskop Nägel einzuschlagen. Ob diejenige, die das tut, nun mit Deutsch, Kunst, Informatik oder Medientechnik im Stundenplan stht, ist nachrangig.

    Ansonsten finde ich bei handwerklichen Tätigkeiten, die klassische Handwerksdidaktik immer noch angemessen: vormachen, nachmachen, üben.

    In den Informatikunterricht dagegen gehört das was hinter der Anwendung passiert. Wie kommt meine E-Mail von mir zu einer anderen Person? Wie rechnet ein Computer? Wie werden die Zeichen gespeichert und was passiert bei einer anderen Schriftart?

    Unbedingt. Und insbesondere, die Erkenntnis, dass da etwas nachvollziehbares passiert und eben keine Zauberei.

    ormulierung des Textes einer E-Mail gehört in den Deutsch-Unterricht, das Tippen am Rechner und die Benutzung der Software etc. gehört in den Informatikunterricht.

    Schon interresant, dass man überhaupt erklären muss, wie so ein Programm zu bedienen ist, da uns die Industrie seit mittlerweile Jahrzehnten erklärt, wie einfach die Geräte doch zu bedienen sind. Click, boom, fertig.

    Das Versprechen haben sie halt bisher nur in Teilen eingelöst.

    Auf der andere Seite das die jungen Menschen, die so überhaupt kein Interesse daran haben, irgendwie mit dem Computer in Kontakt zu kommen, weil Handy.

    Ich erlebe in Datenverarbeitungskursen immer wieder einen regelrechte Aversion gegen Erklärungen, wie man z. B. systematisch ein Textverarbeitungsprogramm bedient. In Mathematik kenne ich es auch, dass Schülerinnen nach alternativen Lösungswegen fragen, erklären, dass das halbgare Gewurschtel der Nachhilfelehrerin viel einfacher sei und ähnliches. Auch wenn mir dann an der einen oder anderen Stelle Unverständnis oder gar Enttäuschung für meine Antwort begegnet, so sit das doch ein ganz anderer Stil, als er mir gelengtlich in der Datenverarbeitung entgegenschlägt.

    Da wird dann "Ich mach' das halt anders." oder "Ich will nicht wissen wie man das Sch*** Computer macht." teilweise oder pampig entgegengeschleudert. Da sind junge Menschen, die der festen Überzeugung sind, dass man den Umgang mit dem Computer nicht lernen muss. Entweder, weil sie nicht einsehen, überhaupt einen Computer zu benutzen, oder weil sie meinen, das nötige Computer-Wissen sei angeboren.

    Die Idee, dass der da vorne Ahnung haben könnte, ist in Informatik oder Datenverarbeitung deutlich seltener anzutreffen als z. B. in Mathematik.

    Diese Tendenz nimmt in meiner Beobachtung zu.

    Den jungen Menschen wird auf der einen Seite vermittelt, dass die Geräte alles können und alles ganz einfach ist. Man muss ja nur noch "Jarvis, schreib' meinen Praktikumsbericht" sagen. Auf der anderen Seite erleben sie die Informationstechnik auf einem so hohen Abstraktionslevel, dass sie keine Chance haben irgendetwas davon mitzukriegen, wie das alles überhaupt funktioniert.

    Für manche war schon die Erkenntnis erschreckend, dass sich jemand hinsetzen muss, um dieProgramme zu schreine, und dass es nicht reicht, die Idee zu haben und die dann irgendwie ins Handy diffundiert.

    Ja, ging's darum in dem Thread? Ein Bisschen.

    Zum einen finde ich es unfair, mit der Auflösung der Widersprüche Kolleginnen fachfremd zu beauftragen. Ich kenne kein Fach, das ich guten Gewissens fachfremd unteriichten lassen könnte. Aber aus der Situation, dass wir der gesellschaftlichen Entwicklung im Bereich IT und Medien in den Schulen um Jahrzenhte hinterhinken, ist fachfremder Informatik-Unterricht nun wirklich nicht angesagt. Aber wo will man denn die Informatik-Lehrerinnen hernehmen, wenn niemand Informatik auf Lehramt studiert? Da habe ich auch keine Idee.

    Damit möchte ich nichts gegen fachfremde Informatik-Lehrerinnen gesagt haben, im Gegentum richte sich meine Kritik gegen die, die den Kolleginnen das aufbürden, ohne sie entsprechend zu begleiten, unterstützen und auszubilden. Da sind mir schon Äußerungen von Schul- und Abteilunsgleiterinnen der Form "Computer kann halt jede, dann kann das auch jede unterrichten." begegenet.

    (Kleine Anekdote zu Berufskollegs mit hauswirtschaftlich-sozialpädagogischem Schwerpunkt. In NRW kann man zwar "Wirtschaftsinformatik" für Wirtschafts-Kollegs studieren und "technische Informatik" für Technik-BKs. Aber für die anderen gibt es da nichts. Wir können also gar keine studierten Informatik-Lehrerinnen zu uns an die Schule bekommen. Außer ein paar veirrten und versprengten. So sind und waren, die Kolleginnen mit Informatik-Fakultas bei uns sämtlich Quereinsteigerinnen.)

    Zum anderen hielte ich es in der beschriebenen Situation für einen möglichen weg, auch die User-Sichtweise vom Verständnis der dahinterliegenden Technik aufzubauen. Wurde ja hier auch schon vorgeschlagen. Computer sind Artefakte. Man sollte sie auch als solche verstehen und benutzen. Mit naturwissenschaftlichen Methoden kommt man ihnen nur bedingt bei. Aber läuft's ja meistens. Man probiert 'rum, die empirischen Brocjen reichen für eine These, die man dann zu überprüfen vergisst, sondern lieber der Nachbarin brühwarm präsentiert.

    So, ich hoffe damit darf ich in diesen Thread einsteigen. Zur Objektorientierung sag' ich auch noch was, vermutlich.

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