ormulierung des Textes einer E-Mail gehört in den Deutsch-Unterricht, das Tippen am Rechner und die Benutzung der Software etc. gehört in den Informatikunterricht.
Schon interresant, dass man überhaupt erklären muss, wie so ein Programm zu bedienen ist, da uns die Industrie seit mittlerweile Jahrzehnten erklärt, wie einfach die Geräte doch zu bedienen sind. Click, boom, fertig.
Das Versprechen haben sie halt bisher nur in Teilen eingelöst.
Auf der andere Seite das die jungen Menschen, die so überhaupt kein Interesse daran haben, irgendwie mit dem Computer in Kontakt zu kommen, weil Handy.
Ich erlebe in Datenverarbeitungskursen immer wieder einen regelrechte Aversion gegen Erklärungen, wie man z. B. systematisch ein Textverarbeitungsprogramm bedient. In Mathematik kenne ich es auch, dass Schülerinnen nach alternativen Lösungswegen fragen, erklären, dass das halbgare Gewurschtel der Nachhilfelehrerin viel einfacher sei und ähnliches. Auch wenn mir dann an der einen oder anderen Stelle Unverständnis oder gar Enttäuschung für meine Antwort begegnet, so sit das doch ein ganz anderer Stil, als er mir gelengtlich in der Datenverarbeitung entgegenschlägt.
Da wird dann "Ich mach' das halt anders." oder "Ich will nicht wissen wie man das Sch*** Computer macht." teilweise oder pampig entgegengeschleudert. Da sind junge Menschen, die der festen Überzeugung sind, dass man den Umgang mit dem Computer nicht lernen muss. Entweder, weil sie nicht einsehen, überhaupt einen Computer zu benutzen, oder weil sie meinen, das nötige Computer-Wissen sei angeboren.
Die Idee, dass der da vorne Ahnung haben könnte, ist in Informatik oder Datenverarbeitung deutlich seltener anzutreffen als z. B. in Mathematik.
Diese Tendenz nimmt in meiner Beobachtung zu.
Den jungen Menschen wird auf der einen Seite vermittelt, dass die Geräte alles können und alles ganz einfach ist. Man muss ja nur noch "Jarvis, schreib' meinen Praktikumsbericht" sagen. Auf der anderen Seite erleben sie die Informationstechnik auf einem so hohen Abstraktionslevel, dass sie keine Chance haben irgendetwas davon mitzukriegen, wie das alles überhaupt funktioniert.
Für manche war schon die Erkenntnis erschreckend, dass sich jemand hinsetzen muss, um dieProgramme zu schreine, und dass es nicht reicht, die Idee zu haben und die dann irgendwie ins Handy diffundiert.
Ja, ging's darum in dem Thread? Ein Bisschen.
Zum einen finde ich es unfair, mit der Auflösung der Widersprüche Kolleginnen fachfremd zu beauftragen. Ich kenne kein Fach, das ich guten Gewissens fachfremd unteriichten lassen könnte. Aber aus der Situation, dass wir der gesellschaftlichen Entwicklung im Bereich IT und Medien in den Schulen um Jahrzenhte hinterhinken, ist fachfremder Informatik-Unterricht nun wirklich nicht angesagt. Aber wo will man denn die Informatik-Lehrerinnen hernehmen, wenn niemand Informatik auf Lehramt studiert? Da habe ich auch keine Idee.
Damit möchte ich nichts gegen fachfremde Informatik-Lehrerinnen gesagt haben, im Gegentum richte sich meine Kritik gegen die, die den Kolleginnen das aufbürden, ohne sie entsprechend zu begleiten, unterstützen und auszubilden. Da sind mir schon Äußerungen von Schul- und Abteilunsgleiterinnen der Form "Computer kann halt jede, dann kann das auch jede unterrichten." begegenet.
(Kleine Anekdote zu Berufskollegs mit hauswirtschaftlich-sozialpädagogischem Schwerpunkt. In NRW kann man zwar "Wirtschaftsinformatik" für Wirtschafts-Kollegs studieren und "technische Informatik" für Technik-BKs. Aber für die anderen gibt es da nichts. Wir können also gar keine studierten Informatik-Lehrerinnen zu uns an die Schule bekommen. Außer ein paar veirrten und versprengten. So sind und waren, die Kolleginnen mit Informatik-Fakultas bei uns sämtlich Quereinsteigerinnen.)
Zum anderen hielte ich es in der beschriebenen Situation für einen möglichen weg, auch die User-Sichtweise vom Verständnis der dahinterliegenden Technik aufzubauen. Wurde ja hier auch schon vorgeschlagen. Computer sind Artefakte. Man sollte sie auch als solche verstehen und benutzen. Mit naturwissenschaftlichen Methoden kommt man ihnen nur bedingt bei. Aber läuft's ja meistens. Man probiert 'rum, die empirischen Brocjen reichen für eine These, die man dann zu überprüfen vergisst, sondern lieber der Nachbarin brühwarm präsentiert.
So, ich hoffe damit darf ich in diesen Thread einsteigen. Zur Objektorientierung sag' ich auch noch was, vermutlich.