Beiträge von O. Meier

    wären dann auch nur die absolut notwendigen Konferenzen und Dienstbesprechungen erlaubt

    Viele Kolleginnen, darunter auch koordinierende Lehrkräfte und Schulleiterin halten traditionell das fruchtlose Gesabbel, das leider bei solchen Anlässen vorherrscht, für absolut notwendig.

    Insofern befürchte ich, dass eine Diskussion darüber, was notwendig ist, länger dauern wird, als die Konferenzen selbst. Bei so etwas hilft nur eine abgeklärte und sachorientierte Schulleiterin. Die hat man oder hat man nicht. Man kann die nicht verordnen.

    Ich ein großer Fan davon, möglichst vorab alles zu klären bzw. festzulegen und dann hinterher auch so zu verfahren. Allerdings müssen wir die Regeln auch so festlegen, dass sie praktikabel und verhältnismäßig sind. Eine 6 wegen krankheitsbedingter verspäteter Abgabe erscheint mir nicht verhältnismäßig. Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Entscheidung ein Widerspruchsverfahren nicht übersteht.

    Was das Lüften anbetrifft, so ging mir die Aversion vieler Kollegen und der meisten Schüler gegen frische Luft schon lange auf den Keks. Häufig wurde in den Pausen nicht gelüftet und man kam in einen Tigerkäfig statt in einen Klassenraum. Lehrerzimmer ähnlich.

    Ich verbringe auch in Herbst und Winter Zeit im Freien. Man kann sich an wechselnde Temperaturen gewöhnen. Ihr habt das 3-Grad-Märchen der Ministerin doch nicht geglaubt, oder? Ja, wenn man die Luft austauscht, tauscht man auch die Temperatur.

    Leider muss man sich all zu oft anhören, dass man sich von frischer Luft „den Tod hole“. Ein grobes Missverständnis von Virus-Erkrankungen der Atemwege, das sich jetzt rächt.

    Beim Warm-Anziehen die Mütze nicht vergessen. Das Hirn macht nur 2% der Körpermasse aus, verbraucht aber 20% der Energie (man fragt sich, wofür). So verliert man entsprechend viel Wärme über den Kopf.

    Ich gehöre auch zur Fraktion, die für angemessene Noten steht. Aber da das flächendeckend nicht mehr gewünscht wird, bringt es auch nichts, da gegen Windmühlen anzukämpfen. Auf Dauer werden alle Abschlüsse immer weniger wert. Unterm Strich wird darunter auch das Bildungsniveau leiden.

    Sich dafür noch anpöllen zu lassen, müsste ich auch nicht haben. Allerdings kann man einem Schulleiter auf Kontra geben. Gerade im Rahmen einer Notenkonferenz, wenn man vorberitet ist und die Noten begründen kann. Ich hab da durchaus schon zur Erheiterung beigetragen, im wesentlichen zu meiner eigenen.

    Aber auf Dauer lohnt das nicht.

    Bis vor diesen neuen Maßnahmen sah ich das so: Jeder muss für sich selbst Verantwortung übernehmen und wenn man der Auffassung ist, dass man mit den Risiken leben kann, bitte schön!

    Ja, das mit der Eigenverantwortung hat ja gut geklappt. Häufig geht es darum, mit den Risiken für andere leben zu können. Das scheint einigen erstaunlich leicht zu fallen. So, leben sie damit, während die anderen dann damit sterben.

    Erwachsenen Menschen etwas vorzuschreiben, wird nicht klappen,

    Die allermeisten Menschen halten sich sowohl an gesellschaftliche Konventionen als auch an geltendes Recht.

    Ich habe aber im Urlaub - also anderswo als zu Hause - weit weniger häufigen und weit weniger intensiven Kontakt zu anderen Menschen; wenn ich Ansteckung vermeiden will, dann fahr ich weg;

    Hier ähnlich. Wir sind dabei im Wesentlichen nur draußen auf Menschen getroffen, schön auf Abstand. Kein Hotel, kein Appartemeng, kein Restorang. Einkäufe kann man so planen, dass man möglichst wenig in Läden muss etc. Geht im Urlaub tatsächlich super entspannt.

    Kommt natürlich a Bissrl drauffi an, wo dass man hinfahren tut und welcherlei dass man Urlaub bevorzugt.

    Ich würde es auch so verstehen, dass die 187.000 Lehrer in NRW insgesamt 155.000 Vollzeitstellen besetzen.

    So verstünde ich das auch. Bedeutet, dass 32.000 Geräte fehlen, wenn 155.000 angeschafft werden. D.h. 17% bleiben ohne. Ds deckt sich nicht mit der öffentlichen Behauptung "alle" Lehrerinnen bekämen Endgeräte.

    Ich glaube, die GEW hat da jahrelang für gekämpft.

    Ich glaube nicht, dass die Gewerkschaft dafür gekämpft hat. Wozu man Arbeitsgeräte brauchen kann, ist mir aber auch eh klar. Wofür man diese Endgeräte brauchen soll, aber nicht. Die sind offensichtlich zu wenig, zu klein und zu schlecht.

    Das ist zumindest der bisherige Eindruck. Was wir dann tatsächlich haben werden, sehen wir, wenn wir mal etwas bekommen. Mal Vergaberecht hin, Ausschreibung her. Nur ankündigen und verschieben ist uncool.

    Unser Schulträger hat übrigens auch verlautbaren lassen, dass sie die Bedingungen, dass Lehrerinnen damit erbiten sollen, so verstehe, dass damit auch Verwaltungstätigkeiten ausgeführt werden können sollen. Deshalb suche man nach einer Lösung, die Geräte ins Verwaltungsnetz einzubinden, obwohl amn sie da gar nicht drin haben wolle. Da dürfe dann tatsächlich maximale Verdongelung die IT-Abteilungs-Antwort Nummero uno sein.

    Ich mach mir keine Hoffnungen, dass wir damit wirklich werden arbeiten können. Aber was soll's sind ja nur öffentliche Gelder, die verheizt werden.

    Da wird vermutlich weder die Installation von Programmen oder Apps möglich sein

    Ja, befürchte ich auch. dann bekommt man das MS-Office, das haben ja "eh alle". Und mehr Software braucht man nicht. Ich verstehe gar nicht, wozu Computer als frei programmierbar entworfen werden, wenn nachher der Funktionsumfang einer Schreibmaschine ausreicht.

    So haben wir dann alle nachher ein weiteres Gerät zu Hause stehen, mit dem wir weniger machen können als mit dem privaten Rechner, den wir seit Jahren und Jahrzehnten einsetzen. Wozu braucht man dann dieses neue "digitale" Endgerät?

    [29.10.2020] Einbindung von dienstlichen Endgeräten in Netzwerke an Schulen

    https://www.schulministerium.nrw.de/ministerium/sc…on-dienstlichen

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe, aber für mich klingt das danach, dass man das Gerät einbinden und einsetzen darf, wo man mag, Hauptsache irgendjemand außerhalb des Ministeriums mit für den Datenschutz verantwortlich.

    In der Konsequenz getrennter Netze (gibt es die an allen Schulen?) bräcuhte man entweder je zwei Geräte oder aber zweierlei VPN mit getrennten Accounts etc.

    Die Tatsache, dass nach Fragen eine solche Anzwort kommt, bedeutet doch, dass man vorher da nicht drüber nachgedacht hat. Womöglich weiß man im Minserium nicht, dass getrennte Netze aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen nötig sind.

    Mir scheint, dass einzige, was man sich überlegt hat sind die 500-Euro-Grenze und den Aufkleber mit dem Landeswappen (dessen Kosten die Schulträger nicht erstattet bekommen).

    Irgendwie haben wir alles gehant, dass da nichs bei 'rumkommt, wenn das MInisterium ankündigt, für unser dienstliches Arbeitsmaterial zu sorgen. Jetzthammwas.

    Die Geldmenge ist ziemlich exakt auf 500€ pro volle Stelle berechnet

    Dann liegt da wohl der Hase im Pfeffer. Patsch!


    noch in diesem Jahr in Rechnung gestellt werden, sonst gibt es im schlimmsten Fall Probleme mit der Refinanzierung...keine Ahnung wie das bei öffentlichen Schulen aussieht.

    Laut Schulmail ist das entsprechende Projekt verlängert worden. Ich meine, bis Mitte nächsten Jahres.

    500 Euro pro Gerät ist ja schon sparsam. 500 Euro pro volle Stelle ist einfach nur noch Quatsch.

    Das verstehe ich nicht, du meinst also, dass man die Wirtschaft über das Leben stellen sollte?

    Ja, so wie immer.

    Auch finde ich es fragwürdig, dass teilweise gravierende Eingriffe in die Grundrechte am Parlament vorbei verabschiedet werden.

    In etwas so, dass es gestern einen Debatte im Bundetag dazu gab? Das ist am Parlament vorbei?

    Das Problem mit den Parlamenten ist doch schon lange in anderes. So richtig viel geht von denen auch sonst nicht aus. Zwischen Fraktionszwang und Kolaitionsvertrag nehmen die Parlamentarier zu wenig Entscheidungsgewalt in Anspruch. Das ist eine Entwicklung die sich schon sehr lange zeigt.

    Laut denen werden nur soviele Geräte gekauft, wie Vollzeitstellen an den Schulen rechnerisch notwendig sind. Hat eine Schule zur Deckung des Unterrichtbedarfs 100 Vollzeitstellen notwendig, es arbeiten aber 150 Leute dort, weil einige in Teilzeit beschäftigt sind, gibt es dort wohl nur 100 Geräte.

    Hat schon jemand was ähnliches gehört? Wäre interessant, ob das eine Entscheidung des Schulträgers war oder ob das in irgendeiner Verwaltungsvorschrift des Landes steht.

    Das ist 'ne Schulträgeridee. Das Land sagt in seinen FAQ:

    Zitat

    5. Dürfen mehr mobile Endgeräte beschafft werden als Lehrkräfte an den Schulen des jeweiligen Schulträgers gemäß Berechnungsgrundlage verzeichnet sind?

    Ja. Sollten mehr mobile Endgeräte angeschafft werden können, dürfen Schulträger auch weitere Geräte bis zur Höhe ihres zugewiesenen Budgets gemäß Anlage 1 verausgaben.

    Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber

    Da ich so viel mache, würde man mich natürlich auch nicht gehen lassen wollen. Man weiß ja, was man verliert.

    Mache Ihnen klar, dass sie dich schon verloren haben. Entweder, weil du weg bist oder weil du den ganzen Kram hinschmeißt. Löse dich von der Vorstellung, dass du etwas davon hast, wenn es an der Schule gut läuft. Das ist ein Job, mehr nicht. Dir dankt eh keiner was. 3 Wochen nachdem du da weg bist, kennt keiner mehr deinen Namen, dein Gesicht oder weiß, was du da gemacht hast.

    Dein Angebot könnte lauten, dass, wenn sie dich ziehen lassen, du die verbleibende Zeit nutzen kannst, alles zu sortieren, zu übergeben, Kolleginnen einzuarbeiten. Oder du bleibst und machst, was du machen musst. Du musst das nur geschickt formulieren. So direkt will das keiner hören.

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