Ich gehe nicht mehr zu Abibällen. Auch Zeugnisverleihungen klemme ich mir mittlerweile. Und wenn ich höre, dass dieses Konglomerat aus selten überzeugenden Reden und Amateurmusik auf zwei Stunden ausgedehnt wird, bin ich doch froh, dass ich die Zeit damit verbringe, die Wolken zu zählen.
Es gehört zu meinen Aufgaben, mich um die Schülerinnen zu kümmern, so lange sie bei uns sind. Ich bringe ihnen etwas bei und helfe ihnen, sich auf die Prüfung vorzubereiten. Wenn die Prüfung ’rum ist, ist meine Arbeit erledigt. Dann kümmere ich mich um die nächsten Jahrgänge. Dafür brauche ich auch Zeit.
Da werde ich mich nicht Freitag nachmittag dienstlich langweilen.
Schenken müssen die mir auch nichts. Insbesondere solche, die mich drei Jahre vollgenölt haben, dass die das alles nicht interessiert, sie eh keine Mathematik bräuchten, und überhaupt, bei mir sei alles so schwer und die alte Mathelehrerin war viel besser. Genau die müssen sich bei mir nicht für die „tolle Zeit“ bedanken. Erst recht nicht mit Tinnef, für den ich dann die Entsorgungskosten an der Backe habe.
Wenn sie meinen mir etwas schuldig zu sein, sollen sie etwas aus dem
machen, was ich ihnen beigebracht habe. Was sagte noch Captain Miller zu Private Ryan?