Beiträge von Tom123

    Unsere sind nicht ausreichend erdbebensicher, Fukushima zeigte, dass es auch mal 10x stärker beben kann als erwartet. Wir haben weniger starke Beben, aber unsere sind in dieser Hinsicht auch nicht so sicher gebaut.

    Das ist ja alles subjektiv. Die Grenze für ausreichend sicher ist letztlich subjektiv. Absolute Sicherheit gibt es nie. Aber wir reden ja auch nicht über 10 Monate länger sondern erstmal über 3 Monate. Ein Erdbeben könnte es auch jetzt geben. Dann müsstest du fordern, dass alle AKW sofort runtergefahren werden. Und bitte auch alle in Frankreich etc..

    Nicht genau gelesen? Sie liefen im letzten Winter nicht, nicht im April und voraussichtlich im kommenden Winter nicht. (Frankreich hat endlich mal geprüft. ) Es geht doch nicht nur um Sommer (aktuell werden sogar Regeln ausgesetzt, 4 der übrigen 27 AKWs dürfen ausnahmsweise auch bei zu warmen Kühlwasser laufen).

    Wir reden doch von Deutschland. Und Probleme mit zu warmen Wetter werden wir wohl eher nicht haben.

    Deutschland verzichtet seit Jahren auf richtige Prüfungen (es sollte ja Ende des Jahres abgeschaltet werden) , wird es auch jetzt nicht tun, dazu müsste herunter gefahren werden, ideologisch ist da etwas ganz anderes.

    Das ist in dieser Form falsch. Die Kraftwerke werden permanent überwacht und geprüft. Die in 2019 fällige 10-Jahres-Prüfung wurde aber angesichts des Ausstieges nicht mehr vorgenommen und müsste nachgeholt werden. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man nur 3 Monate verlängern will oder gleich ein paar Jahre.

    Das BMWK hält das übrigens nicht für sinnvoll, sagt aber im Gegensatz zu dir, dass man bei allen drei Kraftwerken die aktuellen Strommengen bis April 2022 strecken könnte.

    Aktuell stehen von 56 Atomkraftwerken 29 still (also mehr als die Hälfte). Bei zunehmender Wassertemperatur werden weitere folgen.

    Wir reden ja über ein Problem im Winter. Da werden wir kaum ein Problem zu hohen Temperaturen haben. Ich denke, dass es ja auch nicht darum geht grundsätzlich zur Atomenergie zurückkehren. Es geht darum jetzt alle Optionen zu nutzen und nicht aus ideologischen Gründen am Atomausstieg zum 31.12. festzuhalten.

    Photovoltaik, Windturbinen (gibt es übrigens auch für daheim), Pumpspeicher, Fließwasser- und Gezeitenkraftwerke, Biogasanlagen, Nah- und Fernwärme.

    Dezentralisierung schmeckt den großen Energiekonzernen natürlich nicht, denn ihre Struktur ist zu ineffizient für sowas.

    Da bin ich bei dir. Nur aus unseren geografischen Gegebenheiten ist Solarenergie nicht unbedingt die erste Wahl für uns. Sie wird im Rahmen eines Energiemixes eine Rolle spielen aber die Priorität im Ausbau müssen aus meiner Sicht andere haben.

    Und Polen hat schon eine milliardenschwere Wunschliste zusammengestellt.. Dafür würden sie evtl etwas Gas an uns abgeben...

    Interessant finde ich, dass das Gas an Polen nicht mehr fließt und sie dafür Gas aus Deutschland einkaufen ..ich durchblicke das sicherlich nicht, aber es hört sich schon merkwürdig an...

    Da müssen wir aber aufpassen, dass wir jetzt nicht auf Blödzeitungsniveau abgleiten.

    Momentan aktuell verkauft Russland kein Gas an Polen aber an Deutschland. Die deutschen Händler verkaufen ein Teil ihres Gases an Polen statt an deutsche Firmen. Nennt sich Binnenmarkt. Genauso kaufen wir Dinge in Polen.

    Wenn aber Russland kein Gas mehr an Deutschland liefert, können wir auch kein Gas mehr weiterkaufen. Polen ist aber deutlich weiter mit seiner Unabhängigkeit von Russland als wir. Beispielsweise haben sie schon funktionieren LNG-Terminals und importieren Flüssiggas.

    Das mit "milliardenschwere Wunschliste" ist AFD-Polemik und Polen-Bashing. Polen hat jahrelang gegen die Deutsche Energiepolitik protestiert. Man hat darauf hingewiesen, dass wir uns damit auch die EU zu abhängig von Russland machen. Man war gegen Nordstream 2. Uns ging das und auch ein paar andere Sachen (Stichwort Verteidigungsausgaben) ziemlich am Arsch vorbei. Jetzt ist genau das eingetroffen. Wir sind wirtschaftlich abhängig und die Bundeswehr ist noch nicht mal Lage militärische Hilfe zu liefern. Und wenn wir jetzt die Hilfe unsere Nachbarn brauchen, machen wir denen erstmal Vorwürfe? Wenn Polen im Fall des Gasstops Deutschland unterstützt, sollten wir erstmal dankbar sein. Und wenn sie dann unangemessene Forderungen stellen, kann man sich immer noch beschweren.

    Damit wir realistisch mit Solar- und Windenergie versorgt werden können brauchen wir Speichermöglichkeiten und Lasten die schnell auf- und abgeworfen werden können.

    Ist es nicht vor allem auch sinnvoll, stärker auf Windenergie als auf Solarenergie zu setzen, da sie im Winter besser verfügbar ist? Hat man uns irgendwo mal erzählt. Gerade auch offshore-Anlagen und Anlagen mit einer hohen Höhe sind wohl auch im Winter deutlich besser verfügbar.

    Klar war das im Sommer und in den Ferien.

    Das ist der große Unterschied. Die Dinger erzeugen bei schlechtem Wetter im Winter deutlich weniger und der Stromverbrauch ist deutlich höher. Aber man könnte die AKWs jetzt schonen, um sie im Januar bis April noch als Reserve betreiben zu können.

    Ich hatte einen Bericht bei ntv? gelesen. Da ging es um den Fall, dass Russland kein Gas mehr liefert und um europäische Solidarität. Polen könnte zum Beispiel Deutschland unterstützen. Ein Aspekt, der dabei angesprochen wurde, war, dass die anderen europäischen Länder sich natürlich fragen, warum sie Deutschland ggf. mit Gas unterstützen sollen während Deutschland sich den Luxus gönnt seine Atomkraftwerke runterzufahren. Die Frage verstehe ich.

    Warum haben wir das nicht schon? Der Ausstieg aus der Kernenergie wurde ja nicht gestern nachmittag beschlossen, das Ende der Kohleverstromung übrigens auch nicht. Tasächliche Alternativen wurden systematisch politisch verhindert. Jetzt stehen wir mit heruntergelassenen Hosen da und sagen laut „Oh“.

    Nicht nur politisch. Auch die Menschen vor Ort haben es abgelehnt. Beispielsweise Stromtrassen oder Windenergieanlagen.

    Wir könnten auch jetzt die Gasspeicher mehr füllen, wenn wir AKWs voll laufen lassen.

    Das ist so nicht richtig. Einerseits ist es eine Frage Strombedarf und Stromerzeugung. Es kann sein, dass die AKWs momentan sowieso runtergefahren werden, weil Solar und Wind zu viel erzeugen. Strom kann ja nicht gespeichert werden.

    Dafür gelten die Atomverträge nicht mehr. Müssen überarbeitet werden, wie lange dauert das, wenn evtl. zusätzliche Wünsche geäußert werden? Wird weiterhin nicht überprüft (dann müsste es ja herunter gefahren werden) ? Normalerweise alle 10 Jahre , jetzt bereits 3 Jahre überfällig.

    Es wurde auch jetzt geprüft. Die Vorgaben wurden angepasst. Sicherlich muss man bei einem Weiterbetrieb noch mal genau überlegen.

    Das Argument mit dem Atomverträgen finde ich vollkommen unwichtig. Ich habe das Gefühl, dass da eine Grundangst vor einem Wiedereinstieg in die Atomkraft mitschwingt. Wir haben nach Fukushima gemerkt, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen Atomkraft ist und haben den Ausstieg vereinbart. Wenn wir nun unter neuen Bedingungen feststellen, dass wir doch weiter nutzen wollen und bei der nächsten Bundestagswahl entsprechende Parteien an die Macht kommen, wird man damit leben müssen. Das nennt sich Demokratie. Hier wird die Atomkraft gerade als Weltuntergangstechnologie dargestellt. Das ist doch ideologisches Denken. Letztlich ist eine Technologie mit Vor- und Nachteilen. Ich habe immer noch die ganzen Anti-Atomkraft-Demonstranten vor den Augen, die aber auch den Kohleausstieg und keine Windräder und keine Stromtrassen wollen. Wie soll das gehen?

    Die Klimakrise wurde übrigens von den meisten Wissenschaftlern und ich denke auch von den meisten Deutschen vorausgesehen. Wir können natürlich nur relativ wenig erreichen. Ist halt letztlich ein globales Problem.

    Viele Experten sind der Meinung, dass es lediglich möglich wäre, die Atomkraftwerke jetzt mit reduzierter Leistung laufen zu lassen, um sie dann noch ein paar Monate Anfang 2023 weiterbetreiben zu können. Die Strommenge die dabei erzeugt würde, ließe sich dadurch aber nicht groß vermehren – sie könnte nur über einen längeren Zeitraum verteilt, also gestreckt werden."

    Also da geht jetzt viele durcheinander. Letztlich geht es ja gerade darum, dass die Optionen jetzt überprüft werden sollten. Viele Experten ist natürlich einer sehr schwammige Formulierung. Es gibt auch viele Experten die das Gegenteil behaupten.

    Jetzt haben wir bisher nur den Tüv Süd der das Kraftwerk vor Ort kennt und eine Einschätzung abgeben hat. Ein Wissenschaftler in Berlin wird kaum aus der Ferne raten können, wie lange die Brennstäbe noch halten etc..

    Aber selbst wenn wir im Worstcase die Strommenge nur strecken können, wäre viel gewonnen. Wir werden doch sicherlich im Winter ein Problem bekommen und nicht jetzt im Sommer. Dann könnten wir die Kraftwerke jetzt schonen, um im Januar bis März genug Reserven zu haben.

    In der Überprüfung im Frühjahr hieß es, der Aufwand (Kosten) lohnt sich nur bei 3 - 5 jähriger Verlängerung. Söder möchte einen Weiterbetrieb. Und Politiker machen meistens, was die (laute) Bevölkerung will, zumindest wenn sie wieder gewählt werden wollen. Deshalb der Vorschlag 2 - 3 Monate. Die rechtliche und sicherheitstechnische Seite wird vernachlässigt. Sind die Atomverträge dann hinfällig.

    Perfekt. Dann lasst uns die Dinge 3-5 Jahre weiterbetreiben. Wenn das technisch möglich ist, bin ich sofort dafür. Das ist die Zeit die uns fehlt um bei den Alternativen weiterzukommen. Das Problem des radioaktiven Mülls haben wir jetzt schon 3-5 Jahre mehr von 3 Kraftwerken machen da keinen wirklichen Unterschied. Die letzten 30 Jahre liefen die Dinger sicher. Sie sind auch 10 Jahre jüngere als andere Kraftwerke, die gerade erst abgeschaltet wurden. Und soweit ich informiert bin, sind die deutschen Kraftwerke deutlich sicherer als die französischen oder tschechischen, die dafür an unserer Grenze jetzt stehen. Ich sehe keine Probleme.

    Und aus der Atomenergie kann man ja trotzdem aussteigen. Vielleicht erkennt man aber auch in den nächsten 5Jahren, dass die Klimakrise doch das größere Problem ist und eine Anzahl X an Atomkraftwerken vielleicht doch nicht so schlecht ist ... Das hat aber mit der aktuellen Diskussion nichts zu tun.

    Ich glaube, Kris, dass du eine sehr extreme Position einnimmst. Da bringt die Diskussion nicht viel. Für dich hat Atomkraft nur Nachteile. Das kann man sicherlich nicht so stehen lassen. Immerhin setzen die meisten Staaten weiterhin auf Kernenergie. Wir haben in Deutschland eine Situation, wo die Mehrheit findet, dass die Nachteile von Kernenergie überwiegen. Damit kann man leben. Persönlich hätte ich mir einen Atomausstieg 10 bis 20 Jahre später gewünscht. Aber das tut nichts zur Sache.

    Wenn ich mir deine reichlichen Zitate ansehe, ist eigentlich nur eines relevant: Der TÜV Süd, der als Kontrollinstanz das Kraftwerk sehr gut kennt, hält es technisch für möglich. Das ist in deinen Zitaten die einzige sinnvolle Quelle.

    Das Umweltverbände das nicht gut finden, hätte ich dir auch so sagen können. Übrigens klagen die auch gegen das LNG-Terminal in Wilhelmshaven, gegen verschieden Stromtrassen um aus Winderenergie gewonnen Strom nach Süden zu transportieren und gegen verschiedene Windparks. Das ist alles vollkommen legitim. Aber wenn wir nur Projekte realisieren, gegen die keine Bedenken von Umweltverbänden vorliegen, haben wir einen sehr kalten Winter ohne Strom und Gas.

    Selbst 5% sind ziemlich viel. In Oldenburg wurde das Warmwasser in den Duschen in Stadien während der Sommerferien abgeschaltet. Schalke wird beim DFB-Pokal deswegen kalt duschen müssen. In verschiedenen Städten bei uns wurden die Öffnungszeiten von Schwimmbädern oder die Temperatur des Wassers reduziert. Das bringt alles deutlich weniger.

    Hast Du mal mitbekommen, dass sich viele Leute jetzt elektrische Lüfter oder Heizungen für den Winter kaufen? Mal abgesehen davon, dass das wahrscheinlich wenig sinnvoll ist, können 5% Strom bei einem harten Winter viel bringen. Wir wissen nicht wie viel Wind im Frühjahr da ist. Letztes Jahr hatten wir extrem wenig Energie aus Windenergie, weil einfach der Wind nicht so stark war. Und bis der Ausbau der erneuerbaren Energien an Geschwindigkeit zunimmt vergeht mindestens noch ein Jahr.

    Und um noch mal zu ergänzen: Warum nicht einfach um 3 Monate (wenn technisch möglich) verlängern. Danach kommt sowieso der weniger kritische Sommer. Letztlich würde man damit 9 Monate gewinnen. Zeit um die LNG-Terminals auszubauen. Weitere Windenergie und Solaranlagen in Betrieb zu nehmen. Zeit mehr Wärmepumpen zu installieren usw..

    Sicherlich werden 3 Monate mehr oder weniger in der Regel nicht den großen Unterschied machen.

    Nur weil Australien, USA und Kanada Demokratien sind, heißt es nicht, dass Minderheiten geschützt werden.

    Noch mal: Enercon verwendet in seinen neuen Anlagen seltene Erden, da sie dann preiswerter werden. Die werden in China unter ähnlich schlechten Umständen gefördert. Solaranlagen kommen oft auch aus China. Australische Kohle wird wahrscheinlich auch nicht besser gefördert. Welche Energieform sollen wir denn nehmen?

    Weißt du unter welchen Umständen unsere Kleidung produziert wird? Oder dein Handy?

    Bitte nicht falsch verstehen. Das ist alles doof. Aber ist ein anderes allgemeines Problem.

    Kurz

    Uran wird unter menschenwürdigen Bedingungen abgebaut, die Landschaft wird dauerhaft unbewohnbar (deshalb überwiegend indigene Gebiete). In Deutschland gibt es nur noch 3 AKWs mit sehr begrenzten Brennstäben. Die Beschaffung von neuen dauern zwischen 12 und 24 Monaten, wenn alles gut geht, die Energie war schon immer die teuerste. Die wenigen Prozente könnten eingespart werden, stattdessen laufen die AKWs dann noch mindestens 6 Jahre. (Sie sollen gegen Erdbeben bis Stärke 8 geschützt sein (wird angezweifelt), 7 gab es in der Region schon und Fukushima war auch plötzlich 10x so stark wie vorher erwartet. )

    Genau das sollte jetzt überprüft werden. Wenn die AKWs nicht benötigt werden oder nicht sinnvoll betrieben werden können, sage ich ja gar nicht. Aber man sollte es doch prüfen. Du weißt doch weder, wie lange die aktuellen Brennstäbe noch halten würden oder wie es mit der Beschaffung neuer aussieht. Vielleicht halten die alten in Lingen noch 3 Jahre? Oder vielleicht lassen sich zufällig genau diese Brennstäbe zeitnah beschaffen? Vielleicht hat der Hersteller vor dem Atomausstieg gerade welche vorbereitet? Weißt du das alles?

    Die Erdbeben muss man sicher beachten. Andererseits laufen die Dinger schon seit 30 Jahren. In Lingen haben ich jetzt keine Erdbeben der Stärke 7 oder 6 entdecken können. Vielleicht hast du da andere Informationen. Das stärkste, das ich gefunden habem war 5,9 vor 30 Jahren in den Niederlanden.

    Aber wenn es so ist, dass man die nicht sicher betreiben kann, muss man sie dicht machen. Aber dann auch sofort und nicht erst in 6 Monaten.

    Dein Mädchenargument ist auch eine grundsätzliche Sache. Wenn Kraftwerke unsicher sind, müssen sie sofort stillgelegt werden. Aber der Beweis fehlt mir noch...

    Kanada verkauft seine Brennstäbe selbst (62 % plus das in den USA), es wird extrem un(a)sozial gewonnen (indigene Völker in Kanada werden nicht gleichberechtigt behandelt). 70 % des Uranabbaus in Nordamerika geschieht in indigenen Gebieten, die nachher eigentlich unbewohnbar sind (aber wen kümmert dies).

    Noch einmal, die AKWs bringen nichts zusätzliches für den kommenden Winter und vielleicht auch nicht den Winter drauf, die Bestellung benötigt lt. Tagesschau 12- 24 Monate. In zwei Jahren soll auch das Gasproblem gelöst sein. Dann werden mindestens 3 Jahre die Erneuerbaren ausgebremst, ich habe in den letzten Monaten viele Experten gelesen und alle waren anfangs dagegen, die allermeisten sind es immer noch.

    Es muss Unsummen an Geld ausgegeben werden. Dafür kann man auch andere Energie teuer einkaufen und subventioniert weiter geben.

    Enercon benutzt jetzt verstärkt seltene Erden für seine Windenergieanlagen um preiswerter zu produzieren. Das Zeug kommt unter fragwürdigen Umständen aus China. Wenn Du so rechnest, kann man fast nichts nehmen.

    Selbst bei 80% ohne neue Brennstäbe hätten wir etwas gewonnen. Wann neue Brennstäbe benötigt werden und wie lange die Lieferzeit ist, kann man nur raten. Vielleicht halten die aktuellen Brennstäbe auch noch 2 Jahre? Das wissen wahrscheinlich nur die Betreiber.

    Wenn es am Ende so ist, dass das Kraftwerk X sofort am 31.12. neue Brennstäbe und beispielsweise nicht mit 80% wie im Bericht angegeben weiterbetrieben werden kann, und wenn die Lieferzeit für diese Brennstäbe 2 Jahre sind und nur Russland sie bauen kann dann ist es halt raus.

    Aber warum müssen wir Kraftwerk Y, dass wir vielleicht ohne große Umstände 3 Jahre betreiben können nun sofort stilllegen. Ist die Angst, dass der Atomausstieg falsch war so groß? Macht es wirklich ein Unterschied wenn noch mal eine handvoll Jahre für einzelne Kraftwerke hinzukommt? Zumal die Kraftwerke mind. 5 Jahre jünger sind als die Kraftwerke, die zuletzt außer Betrieb gegangen sind. Es mag gute Gründe dagegen geben. Bisher warst du aber wenig überzeugend.

    Mich stört insbesondere dieses kategorisch Nein. Die Bundesregierung prüft es ja gerade. Vielleicht kommt dabei raus, dass du Recht hast. Aber lasst uns die Option doch wenigstens objektiv prüfen. Und das ist sicherlich kein Tagesschaubericht oder irgendwelche Experten im Fernsehen. Nicht umsonst setzen unsere Nachbarn auch auf Atomenergie.

    Trotzdem muss man natürlich die erneuerbaren Energien ausbauen. Aber warum geht die Welt unter wenn wir 2022 nicht alle Reaktoren ausschalten während unsere Nachbarn neue bauen. Warum versuchen wir nicht die Umstellung in 10 Jahren hinzubekommen?

    Guck dir alleine die Entwicklung bei erneuerbaren Energien an. Die Anlagen werden immer besser und immer effektiver. Wenn wir den Ausbau auf 10 Jahre fokussieren erreichen wir eine Entwicklung und werden automatisch aus der Atomenergie rauskommen. Statt dessen wir es im Hauruckverfahren gemacht. Volkswirtschaftlich vollkommen unnötig. Alleine die Mrd., die uns das kostet. Das Geld hätte man in die Förderung erneuerbarer Energien stecken sollen. Ich möchte Windkraftanlagen und vor allem Solaranlagen made in Germany oder zu mindestens in der EU.

    Unser Uran geht also von Russland über die Niederlande nach Deutschland und dann wird gesagt, wir erhalten es nicht direkt.

    Also irgendwie verrennst du dich. Woher weißt du denn, dass die Niederlande das Uran in Russland und nicht in Kanada oder Australien kaufen?

    Zum Thema Kasachstan gerade aktuell:

    "Verbot des „Z“-Symbols, Nicht-Anerkennung der „Volksrepubliken“, Ölhandel mit der EU: Kasachstan ist nicht einverstanden mit dem Krieg in der Ukraine. Das hat Folgen für den Kreml."

    https://www.handelsblatt.com/politik/ukrain…t/28511478.html

    Da wäre es doch sogar gut Kasachstan zu unterstützen.

    Und was hindert uns daran die Brennstäbe in Kanada, Australien oder den USA zu kaufen? Wir bräuchten ja auch nur einmal Brennstäbe. Da ist nichts mit Abhängigkeit.

    Das ist mehr als beim Gas (von 100 % sprach niemand, ist beim Gas auch nicht der Fall). Und die Bestellung dauert 12 - 18 Monate, wenn wirklich der Rohstoff geliefert wird, sie kommen daher frühestens 2023, wenn heute bestellt wird und Russland/Kasachstan umgehend liefert, müssen dann aber mindestens 4 Jahre brennen.

    Wenn 40% des Urans von Russland/Kasachstan kommen, bedeutet das im Umkehrschluss, dass 60% nicht aus Russland kommen. Wenn wir heute bestellen, wären wir also nicht zwingend auf Russland angewiesen. Dazu kommt ja auch die Frage, wie weit man die 40% ersetzen kann. Beim Gas ist es schwierig, da sowohl Leitungen als auch Flüssiggasterminals im großen Stil fehlen. Vielleicht kann Kanada seine Exporte auch relativ leicht erhöhen?

    Statista nennt übrigens vor Russland noch Australien und Namibia. Die Uranvorräte in Australien sollen auch dreimal so groß sein wie in Kasachstan. Ich denke wir können das alle nicht beurteilen aber eine starke russische Abhängigkeit kann ich an der Stelle nicht erkennen. Auch Frankreich & co. werden ja sicherlich jetzt nicht vom russischen Gas weggehen und sich im Gegenzug vom Uran abhängig machen.

    Ich las genau wie kodi, dass das fehlende Personal ein großes Problem ist. (Aussage der Betreiber, die es anfangs völlig ablehnten. Ist vermutlich auch Preisfrage, bei doppeltem Gehalt verschiebe ich evtl. auch meine (Früh-)Pension. Außerdem kann man Mitarbeiter aus dem Ausland einkaufen.)

    Vermutlich gibt es wieder unterschiedliche Interpretationen dank unterschiedlicher Interessen.

    Sicherlich ist es eine Frage des Geldes. Ich zitiere mal:

    In einer Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios weist der Betreiber RWE darauf hin, dass die Personalplanung auf die Stilllegung zum Ende des Jahres ausgerichtet wurde. Nuklearfachmann Tromm sieht das weniger kritisch: Das Personal wäre auch für den Rückbau vorgesehen gewesen und könnte die jeweiligen Anlagen vermutlich weiter betreiben.

    Letztlich wird man aber auch für den Betrieb von 3 Kernkraftwerken keine Unmengen von Mitarbeitern benötigen. Da reden wir von 1500 Menschen. 1500 Arbeitsplätze, die zur Zeit belegt sind. Notfalls verdoppelt man deren Gehalt. Es gibt ja auch freie Mitarbeiter aus den bereits stillgelegten Kraftwerken und aus dem europäischen Ausland.

    Man muss auch sehen, was auf der anderen Seite steht. Da diskutieren über massive wirtschaftliche Schäden und kalte Wohnungen.

    Es gibt sicherlich Argumente gegen einen Weiterbetrieb. Personalmangel ist für mich aber keines.

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