Beiträge von Tom123

    Was für eine Einstellung: Meckern was das Zeug hält, aber bloß nicht den Aufwand auf mich nehmen, mich mal für ein paar Stunden hinzusetzen, was auf die Beine zu stellen und sich womöglich wählen zu lassen.

    Du hast aber schon mitbekommen, dass ich kein Problem mit Klassenfahrten habe? Ich bin auch im SV und komme damit klar. Aber wenn mir ein Kollege droht, dass ich doch bitte für das oder das stimmen soll, weil ich sonst nicht wiedergewählt werde, würde ich einmal herzhaft lachen. Erstmal wäre mir der Posten nicht so wichtig und zweitens müsste es erstmal einen Gegenkandidaten geben, der die gewünschte Meinung vertritt, bereit ist mitzuarbeiten und auch noch gewählt wird.

    Diese Vergleiche mit Bäckereien immer. Nun gut, wenn der Kunde sich also über die langweiligen Brötchen beklagt, obwohl der Deutsche Bäckerverband mit Weltmeisterbrötchen wirbt, findest du also, der Angestellte einer Bäckereienkette sollte schnell noch Weltmeisterbrötchen backen, die Zutaten selbst kaufen und Sonntags dafür einen Stand aufmachen?

    Blödsinn. Wer hat das denn gefordert? Ich habe doch mehrfach geschrieben, dass ich kein Problem damit hätte, wenn das Land keine Klassenfahrten macht. Es stört mich, dass mein direkter Chef mit Klassenfahrt wirbt ohne das Personal dafür bereitzustellen. Ich kann doch wohl schreiben, dass das nicht gut ist, wenn hier die Meinung vertreten ist, dass das eine gute Lösung ist.

    Hm, ’ne Schulkonferenz muss ja auch gewählt werden. Und die Kolleginnen, die da drin sitzen, wollen vielleicht mal ’was von jemandem.

    Vielleicht solltest du dich mal erkundigen, wie es in Grundschulen wirklich zugeht. Die meisten Kollegen haben nicht wirklich Interesse and einer Mitarbeit im Schulvorstand. Außerdem gibt es ja sicherlich auch genug Kollegen, die das gut finden.

    Ächt? Muss ich?

    Quelle?

    Wenn du meine Beiträge nicht richtig lesen möchtest / kannst / willst, findest du alle Quellen durch einfaches Googeln.

    Aber ich glaube, dass es auch keinen Sinn macht hier weiter zu diskutieren. Es gibt halt noch ein wenig mehr als nur Verordnungen und Erlasse.

    Wenn ein Bäcker seinen Angestellten vorgibt, dass nur normale Brötchen gebacken werden aber er gleichzeitig mit Weltmeisterbrötchen wirbt, werden die unzufriedenen Kunden bei seinen Angestellten auflaufen. Diese werden sich dann zurecht über ihren Chef beschweren. So ähnlich ist es auch bei uns. Natürlich ist es freiwillig und ich kann keinen zwingen. Trotzdem ist die Situation nicht gut.

    Deine Argumente gelten doch für Vollzeitkräfte genauso. Es gibt doch auch genug Vollzeitkräfte, die Pferde oder Haustiere zu betreuen hat. Oder die ihre Eltern versorgen müssen. Oder alleinerziehend sind. Bei der Frage von Teilzeit- oder Vollzeit spielen ja auch finanzielle Gesichtspunkte mit rein.

    Für mich stellt sich dann halt die Frage, was ist ein wirklicher Grund. Der gilt dann für alle. Und was nicht. Die Mutter von einem zweijährigen Kind kann sicherlich nicht mitfahren. Wenn ich aber im Sommer 4 Wochen nach Mallorca fliegen kann und dann 2 Wochen später meine Pferde versorgen muss, würde ich schon nachfragen, warum es da keine anderen Möglichkeiten gibt.

    Was du auch nicht vergessen darfst ist, dass an Grundschulen oft fast alle Teilzeit arbeitet. Bei uns arbeitet nur die Schulleitung Vollzeit.

    Letztlich ist es ja auch keine Dauerbelastung. Bei uns fährt man in der Regel einmal. D.h. alle 4 Jahre. Da wir immer mehr als die beiden Klassenlehrkräfte mitnehmen, fahren einige alle 2 Jahre. Wenn man dann mit 50% der Stunden wirklich nur alle 4 Jahre fährt, ist doch wirklich auch für viele möglich, dass zu organisieren. Und wenn ich mal nicht mitfahre und dann 4 Jahre später sage, jetzt geht es aber, ist doch auch keiner böse.

    Die Frage ist doch, was ist mit denen, die einfach keine Lust haben. Ist das ok oder nicht? Wenn man sagt, dass ist ok, dann kann man auf der anderen Seite nicht sagen, wir wollen aber das ihr auf Klassenfahrt geht.

    Gut, dann stellst du dir jetzt 20 harte Halbjahre vor ...

    Wenn alles immer so locker-flockig wäre, wie es bei dir klingt, dann wären Klassenfahrten vielleicht gar kein so großes Problem,

    aber es soll ja Schulen geben, da fehlen Lehrkräfte, Schulleitungen etc.

    ...

    Ja, aber grundsätzlich sollten Schulen in Niedersachsen auch zu mindestens annähernd gleich ausgestattet sein. Wir haben seit Jahren an den Grundschulen eine Unterrichtsversorgung um die 100% gehabt. Und das PMs Unterricht erteilen war vor Corona schlicht und einfach verboten. Das kann man natürlich von außen nicht beurteilen aber letztlich liegt es dann auch an Schulleitung und Referenten das zu lösen. Aber das ist bei einer durchschnittlichen Unterrichtsversorgung von 100% sicherlich nicht der Regelfall. Und wenn an einer Schule Probleme sind, ist es doch klar, dass dann Sachen nicht gehen.

    Selbst wenn es eine Dienstpflicht ist, muss es auch da Ausnahmen geben, wenn die Person nicht belastbar ist und die Verantwortung einer Klassenfahrt nicht tragen kann.

    Selbstverständlich. Das macht man doch sowieso. Kollegen, die keine Aufsichten machen müssen oder bestimmte Vorrechte beim Stundenplan bekommen. Kollegen mit Beeinträchtigungen. Aber um die geht es ja auch nicht.

    Die Schule hat sich hier ein Problem gebacken, indem sie ein Fahrtenkonzept beschlossen hat, dessen Umsetzung sie nicht sicher stellen kann. Ist denken bei euch auch freiwillig?

    Du musst echt mal lesen, was man schreibt. Aber ich versuche es noch mal.

    Das Land sagt, dass die Teilnahme für Lehrer und Schüler freiwillig ist.

    Das Land sagt aber auch, dass Klassenfahrten wichtig sind und die Schulen sie anbieten sollen.

    Daher macht die Schule ein Konzept. Jetzt haben wir mal rechnerisch eine Grundschule mit 8 Klassen und 8 Lehrkräften. Jetzt sagen 7 von 8 Lehrkräften: Mit einer eigenen Klasse möchte ich das gerne machen. Im Schulvorstand sind in der Regel Schulleitung und Eltern sowieso dafür.

    Jetzt will Lehrkraft Nummer 8 aber nicht fahren. Wenn jetzt -nur als Beispiel- die Schule in Klasse 2 und 4 eine Fahrt mit Übernachtung macht, hat man alle 2 Jahre ein Problem. Entweder man lässt die betroffene Klasse zu Hause. Das ist für die Kinder nicht schön und zieht einen ganzen Rattenschwanz an weiteren Problemen hinterher. Oder man muss jemanden finden. Aber meistens ist es ja so, dass man zwar gerne mit der eigenen Klasse fährt aber nicht mit fremden Klassen. Auch nicht gut.

    Jetzt können wir natürlich sagen, wir fahren alle gar nicht. Einmal fänden das 7/8 Lehrern doof. Kann man vielleicht sagen, dass sie ja auch nur mit ihrer eigenen Klassen fahren wollen.

    Aber jetzt kommt vor allem noch das Land hinzu. Das Land sagt nämlich: Klassenfahrten sind ganz wichtig. Und man unterstützt es, dass die Lehrer auf Klassenfahrt fahren. Und man hat auch gerade erst die Rahmenbedingungen noch mehr verbessert. Und das Lehrer nicht fahren wollen, kann man gar nicht verstehen.

    Und spätestens hier fängt mein Problem an.

    Daher entweder sagt das Land, sorry Klassenfahrt sind Besonderheiten und eigentlich nicht vorgesehen und wenn eine Klasse nicht fährt ist das vollkommen ok oder das Land sagt Klassenfahrten sollen sein und es ist Pflicht. Wir hatten die ganze Aktion ja beim Klassenfahrtboykott. Die Lehrkräfte am Gymnasium haben keine Klassenfahrten mehr gemacht, weil sie mehr arbeiten sollten. Darauf hat das Land sich hingestellt und gesagt, dass es das überhaupt nicht versteht und Lehrkräfte hier ihre Wünsche auf den Rücken der Kinder durchdrücken.

    Ja, man kann sich das auch schön reden.

    Wie nimmst du denn deine Plus-Stunde, wenn die Vertretungskräfte (PM) alle im Pflichtunterricht stecken?

    Ich glaube tatsächlich, dass ihr eine sehr besondere Situation habt. Was macht ihr denn sonst mit euren Überstunden? Wenn jemand zum Beispiel mal Vertretungsunterricht gibt? Wir machen das genau so wie das Land es vorsieht. Wenn jemand Überstunden aufbaut, feiert er sie i.R. sofort oder im nächsten Halbjahr wieder ab.

    Wieso erteilen bei euch PMs Pflichtunterricht? Das ist doch eigentlich verboten oder gibt es da irgendwelche Corona-Sonderregelungen. Auch im Rahmen des Vertretungskonzeptes werden Sie zur Beaufsichtigung eingesetzt. Die Vorbereitung macht eine Lehrkraft. Hier findet man zum Beispiel etwas:

    https://www.mk.niedersachsen.de/download/11368…_und_Hilfen.pdf

    Soweit ich weiß, gibt es dieses Jahr auch die Möglichkeit Stunden aus dem Ganztag zu nehmen und nur eine Notbetreuung anzubieten, wenn ihr die Stunden nicht habt.

    Wir hatten auch schon mal ein hartes Halbjahr als eine Vollzeitkraft plötzlich komplett ausfiel. Nach 3 Monaten gab es dann eine Feuerwehrlehrkraft. Aber als Dauerzustand habe ich das in unserer Gegend noch nicht gehört. Was ist natürlich gibt, ist das DaZ oder andere Förderunterricht ausfällt oder gekürzt wird. Gerade bei den Sonderpädagogen gibt es immer mal wieder einen Mangel.

    Aber ansonsten hast du dich so geäußert als würden TZ-Lehrerinnen mit Kindern grundsätzlich die Kinder "vorschieben", nur um irgendwo nicht mitzumachen und das finde ich ziemlich daneben, v. a. wenn du scheinbar keine Ahnung hast, wie sehr man sich zwischen Job und Kindern manchmal zerreißt, insbesondere wenn Nachmittagsunterricht, außerschulische Termine usw. anstehen, was organisatorisch nicht immer einfach ist. Das ist kein "Vorschieben".

    Nein, ich habe gesagt, dass wenn das Land möchte, dass wir auf Klassenfahrt fahren, das Land es auch als Dienstpflicht machen soll. Entweder keine Klassenfahrten bzw. Klassenfahrten als Besonderheit oder aber sicher stellen, dass genug Personal zur Verfügung stehen. Das momentane Modell ist in der Praxis keineswegs so gut, wie es von außen aussieht, weil du ein Problem bekommst, wenn Leute nicht fahren wollen.

    Nebenbei: Ich habe auch mehrfach geschrieben, dass Teilzeitkräfte so etwas auch nur anteilig machen sollten. Aber wenn ich an einer Ganztagsschule arbeite, kann ich nicht die Erwartungen haben, dass ich nur vormittags eingesetzt werde.

    Doch, das geht total gut. Es fahren die, die wollen. Die anderen nicht. Und alle sind zufrieden. ...

    Ich verstehe dein Problem nicht. Die in Niedersachsen geltende Regelung ist aus Lehrerinnen-Sicht die beste. Was wären denn die Alternativen? Keine fährt? Oder alle müssen (potenziell) fahren. So oder so. Für einen Teil der Lehrerinnen verschlechtert sich etwas.

    Darf ich fragen, woher Du die Erkenntnis hast, dass es total gut läuft? Bei euch ist es doch eine Pflicht und du bist an einer Berufsschule. Woher weißt du denn, dass es in Niedersachsen gut läuft?

    Das Problem habe ich ja schon dargestellt. Für die Schulen gibt es / sollte es geben ein Konzept für Schulfahrten. Beispielsweise findet in der 5. eine Kennenlernfahrt statt. Wenn Kollegin nicht mitfahren wollen, ist das für die Schule ein Problem. Entweder man lässt die Klasse zu Hause oder jemand muss einspringen. Leider gibt es nur sehr wenige Kollegen, die juhu rufen. Einfaches Beispiel von uns. Im letzten Jahr ist ein Jahrgang gefahren. Die Klassenlehrkräfte natürlich auch. 2 Lehrkräfte sind aber für 2 Klassen zu wenig. Eine dritte Lehrkraft war aber nicht zu finden. Am Ende ist wieder die Person mitgefahren, die es halt dann notgedrungen immer macht. Das ist auch nicht Sinn der Sache. Alternative wäre gewesen Klasse und Klassenlehrer zu Hause lassen. Ist auch keine tolle Lösung.

    Deswegen, wie ich ich bereits schrieb, entweder Klassenfahrten finde grundsätzlich nicht statt und sind dann nur ein Bonus oder Dienstpflicht.

    Dass das Land unheimlich viel dafür tun würde, kann ich gar nicht sehen, wenn ich 4 24Stunden-Schichten am Stück mache und keinen Ausgleich bekomme, wenn ich alle Stolpersteine selbst aus dem Weg räumen muss und am Ende doch zur Verantwortung gezogen werde, weil klar war, dass die Aufsichtssituation nicht einfach ist etc.

    Das Land kümmert sich nicht vorher und nicht hinterher um seine Lehrkräfte.

    Das Problem ist richtig aber es ist auch in allen Bereichen so. Ich hätte auch gerne deutlich mehr Personal in jeder Klasse. Grundsätzlich hat das Land aber die Situation durchaus verbessert. Die Kosten müssen übernommen werden. Der Verzicht ist nicht mehr so wie früher möglich. Die Erstattungssätze wurden angehoben (Ich bekomme eigentlich jedes Jahr mehr Geld wieder als ich bezahlt habe). Aufhebung der Deckelung der Entlastungsstunden.

    https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/akt…en--138305.html

    Wie gesagt, ich verstehe es, wenn man sagt man fährt grundsätzlich nicht. Aber das ist ja nicht der Fall. Man sagt, dass man fahren soll und nur mit Freiwilligen. Und das geht halt nicht.

    Hast du Kinder?

    Das kommt jetzt schon zum 2. Mal, dass du diesen allg. Vorwurf des "Vorschiebens" (kleine Kinder zu haben und daher dies und das nicht zu können). Ich finde das ziemlich anmaßend.

    Habt ihr keine Kollegen, die sich gerne mal drücken? Dann herzlichen Glückwunsch. Grundsätzlich erwarte ich von jemanden der Vollzeit arbeitet und Vollzeit bezahlt wird auch dass er die gleiche Arbeit leistet wie jeder andere. Wir haben eine alleinerziehende Kollegin mit einem Kind im Grundschulalter. Sie macht alles normal mit. Sie kommt zum Aufräumen, ist bei jeder DV, kommt zum Elternsprechtag. Da hätte ich volles Verständnis, wenn sie mal nicht kommen würde.

    Wir hatten mal eine Kollegin mit einem Kind im SEK 1-Bereich (Klasse 7 -10). Diese Kollegin wollte nachmittags nicht arbeiten, damit ihr Kind nicht so viel alleine ist. Sie ist gegangen als ihr Kind in die 10. gekommen ist. Ihre Einstellung war von 7-10 gleich.

    Wir hatten einmal Kollegin, die nicht auf Klassenfahrt gefahren ist, weil ihr Oberstufenkind 12. Klasse !!!! dann eine Woche mit dem Vater alleine wäre.

    Es gibt Kollegen, die grundsätzlich bei jeder DV etc. ihre pflegebedürftigen Eltern zum Arzt begleiten müssen. Oder grundsätzlich ihre Facharzttermine auf den Vormittag legen. Das kann alles passieren, aber irgendwann fällt es auf.

    Ich war mal an eine Schulung abgeordnet. Da ist diese Kollegin nach ihrer eigenen Zeugniskonferenz, die man extra als erstes gemacht hat, nach Hause gegangen, um "mit ihrer Mutter noch einkaufen zu fahren". Der SL hat später mal erklärt, er wüsste dass das alles nicht geht. Aber wenn er Druck macht, fällt sie erstmal für ein paar Wochen aus...

    Wie gesagt, es gibt immer mal Fälle, wo es einfach doof läuft und wo man die Kollegen auffangen und unterstützen sollte. Aber je mehr Kollegen, sich alles rausnehmen wollen, desto mehr schaden sie denjenigen, die wirkliche Probleme haben.

    Und wenn ich ein Grundschulkind zu Hause habe und Vollzeit arbeite, muss ich mir halt auch einfach Gedanken um eine Betreuung machen. Oder halt keine Klassenlehrerschaft übernehmen und nur Teilzeit arbeiten.

    Genug Stunden hieße genug Personal, dass nach 8 Stunden Klassenfahrtschicht jemand anderes übernähme und ich dann in mein amtsangemessenes Hotelzimmer ginge, nachdem ich meine amtsangemessene Mahlzeit eingenommen habe? Ja, so sollte das laufen.

    Dann sehe ich aber immer noch nicht, dass der Nutzen den Aufwand rechtfertigt.

    Bei euch ist es doch sogar eine Dienstpflicht?

    Das mit dem amtsangemessen ist natürlich immer eine Frage. Mal so als Vergleich. Ärzte, Feuerwehrleute, etc. haben auch Bereitschaftsdienste und bekommen dann kein angemessenes Hotelzimmer etc. gestellt.. Unsere Berufsfeuerwehren kochen in der Regel selber. Was machen andere pädagogische Berufe? Sozialpädagogen, die Jugendfreizeiten begleiten? Sind die dann nebenan im Hotel untergebracht.

    Man könnte ja mal behaupten, dass Klassenfahrten zum Job des Lehrer dazugehören. Nun muss man fragen, ob man es dir zumuten kann alle paar Jahre für eine Woche in eine Jugendherberge zu gehen.

    Nebenbei gibt es übrigens auch genug Jugendherberge mit Leiterzimmern, die es durchaus mit Hotels aufnehmen können.

    Der Erlass regelt, dass z.B. in Klasse 3+4 bis zu fünf Tage mit Übernachtung in Anspruch genommen werden KÖNNEN.

    Das regelt das Maximum.

    ...

    Du verstehst mein Argument nicht. Normalerweise sollte es an den meisten Schulen ein Fahrtkonzept geben. Das regelt wann man fährt und ggf. wie lange und wohin. Zum mindestens an den weiterführenden Schulen ist das normal. Z.B. Kennenlernfahrt im 5. Jahrgang. Klassenfahrt in 8. innerhalb Deutschland. Abschlussfahrt in der 10. Klasse.

    Auch Grundschulen haben das teilweise. Meine erste Praktikumsschule hatte sogar eine Beteiligung an einem Schullandheim, wo man 2 mal hingefahren ist. Wir haben auch die Absprache, dass man immer Anfang Klasse 4 fährt.

    Natürlich ist es dann immer noch freiwillig. Aber das ist doch gerade das Problem. Hast du damals nicht mitbekommen, was für Ärger gab als die Gymnasien alle Fahrten wegen der Mehrarbeit abgesagt haben? Sowohl Eltern als aber auch das KM haben das groß kritisiert. Und genau das kann es doch nicht sein. Möglichkeit 1 ist, dass wir sagen in Niedersachsen finden grundsätzlich keine Klassenfahrt statt. Es gibt Ausnahmen aber normal ist es nicht vorgesehen. Das ist aber nicht vorgesehen. Es wird vom Land ganz offiziell gesagt, wie wichtig Klassenfahrten und andere Fahrten mit Übernachtung sind, das man ja ganz viel tut, um das zu unterstützen usw.. Richtig ist, dass es natürlich keine Vorgabe gibt, dass du in Klasse XY so und so viele Tage fährst. Richtig ist aber auch, dass eine Fahrtenkonzept haben muss. Für deine Schule müsste da also drin stehen: Wir fahren grundsätzlich nicht auf Klassenfahrten. Finde ich sogar ok. Aber der Regelfall ist doch, dass man in bestimmten Jahrgängen fährt. Und dann ist es ein Problem, wenn man sagt, ob die Lehrkräfte mitkommen muss jeder selber entscheiden. Weil dann machst du ein Angebot, ohne dass du sicher bist dass du das Personal hast. Und das endet damit, dass manche Mehrarbeit leisten für andere, die zu Hause bleiben. Es ist doch utopisch zu sagen, dass Klasse 5c sich nicht an der Kennenlernfahrt beteiligt, weil die Lehrerin nicht mitfahren möchte.

    Also entweder konsequent sagen, wir fahren nicht. Oder sagen wir fahren und jeder KL, der keine echten besonderen Gründe hat, muss mit.

    Stimmt.

    Aber weil Klassenfahrten dann doch nicht so wichtig sind, ist es nur ein Wunsch, den man ablehnen kann, u.a. mit der Begründung, dass man diesen Wunsch zwar erfüllen möchte, aber nicht kann, weil die individuelle Arbeitszeit und Belastung es nicht ermöglichen und die Unterrichtsversorgung innerhalb der Schule seit Jahren so klamm ist, dass man keine weiteren Ausfälle für die eine Woche wie auch im Anschluss tragen kann.

    Anders sieht es eigentlich bei DaZ, Förder etc. aus, das ist nämlich per Erlass geregelt.

    Dennoch ist es offenbar nicht wichtig genug dafür, dass man entsprechende Stunden in der Unterrichtsversorgung zur Verfügung stellt und auch für entsprechende Vertretungsstunden sorgt.

    Und der Erlass Schulfahren regelt was genau?

    Und wenn jetzt der Schulvorstand eines Gymnasiums beschließt, dass in der 5. Klasse eine Kennenlernfahrt stattfindet. Das ist z.B. bei unseren Gymnasium und wahrscheinlich bei vielen anderen auch der Fall. Jetzt sagen 4 Klassenlehrkräfte ok und Nummer 5 nee, kein Bock. Dann sagst du den Eltern der 5. Klasse, dass das eher so ein Wunsch ist? In der Praxis wird irgendeine andere Lehrkraft überredet, weil man ja schlecht eine Klasse zu Hause lassen kann.

    Bei uns an den Grundschulen ist es übrigens auch so. Bei euch müsste dann der Schulvorstand beschließen, dass aufgrund eurer Situation keine Schulfahren stattfinden. Aber das ist natürlich fast nirgendswo der Fall...

    Man hat ja auch keinen DaZ, Förderunterricht, Sportförder, Stunden für Inklusion etc., weil sie Jahr für Jahr zu Vertretungszwecken gestrichen werden, um den Pflichtunterricht besetzen zu können.

    Wenn man nicht genug Personal hat, müssen Klassen zu Hause bleiben.

    Fahren also 2 Lehrkräfte auf Klassenfahrt, bleibt mindestens eine andere Klasse zeitgleich zu Hause, damit für den Rest der Unterricht bzw. die Betreuung gewährleistet werden kann?

    Dann habt ihr aber auch eine besondere Situation. Momentan ist bei uns auch eng. Aber die Jahre vorher hatten die Schulen bei uns im Landkreis immer eine gute Versorgung.

    Warum sind diese Aufgaben nicht in der Arbeitszeit generell mit eingebunden, sodass es dann zu keinem Ungleichgewicht kommen kann? Wie wäre es, wenn ein angemessener Ausgleich für die Klassenfahrt gewährt würde? 4 oder 5 Tage 24 Stunden statt 8 Stunden Dienst - im Anschluss 2 Wochen frei, und zwar ohne Vertretungsmaterial hinlegen zu müssen, Bereitschaft zu haben, für Absprachen oder Konferenzen zur Verfügung zu stehen.

    Wie kommst du denn darauf, dass solche Aufgaben nicht mit eingebunden sind? Theoretisch ist die Arbeitszeit so berechnet, dass alle Aufgaben mit eingerechnet sind. Also z.B. dass du alle 3 Jahre mal auf Klassenfahrt fährst. Durch diese ganze Berechnung ergibt sich deine Stundenzahl als Vollzeitlehrkraft. Natürlich haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer dazu unterschiedliche Auffassungen. Es gab doch bei uns die große Arbeitszeitstudie der GEW. Da wurden auch Klassenfahrten berücksichtig. Momentan verhandelt man darüber, welche Entlastungsmaßnahmen man macht. Mehr Stunden für Schulleiter oder die 4 Covid-Entlastungsstunden kommen daher. Natürlich muss da noch viel mehr machen. Wobei laut GEW-Studie, die normalen Grundschullehrkräfte noch relativ gut dastehen.

    Bei allen anderen Sachen ist natürlich auch so. Aber da ist es klar, dass es eine Dienstpflicht ist. Trotzdem haben wir auch Lehrkräfte, die keine Aufsicht machen können, keinen Ganztag oder für gemeinsame Aktionen sowieso keine Zeit haben. Auch nicht antteilig. Und wenn ich Vollzeit arbeite, muss ich mir auch mal einen Nachmittag einplanen um beispielsweise die Sammlungen meiner Fächer aufzuräumen. Aber dann kommt "Ich habe ja kleine Kinder / pflegebedürftige Eltern / eigene Krankheit." Das schlimme ist ja, dass das alles auch gute Gründe sein können. Aber viele schieben es vor und machen das Leben für die, die wirkliche Probleme haben schwerer.

    Aber zurück zur Klassenfahrt: Ich sage nicht, dass wir genug Stunden bekommen. Meine Kritik ist, dass das Land ganz offiziell sagt, dass wir als Schule auf Klassenfahrt fahren sollen aber auf der andere Seite es für die Lehrkräfte freiwillig macht. Entweder müsste das Land sagen: Sorry, für Klassenfahrten haben wir nicht die benötigen Mittel oder es als Dienstpflicht machen. Momentan haben wir eine sehr unfaire Verteilung. Einige Kollegen fahren, weil sie es als ihre Pflicht ansehen. Andere sagen einfach, mach ich nicht. Entsprechend fahren andere mehr. Kollegen, die das gerne machen, haben wir nur wenige. Die meisten machen es, weil sie finden, dass es zu unserem Job dazu gehört.

    Vielleicht solltest du einmal vernünftige Leute kennenlernen. :rotfl:

    Du meinst die erwachten Menschen? Die trifft man leider heutzutage viel zu oft. Mein Favorit sind immer die Menschen, die meinen das ihr Kind durch einen Test eine seelische Behinderung bekommt. Oder auch die, die sich weigern im Schulgebäude die Maske aufzusetzen, weil sie ja gesund sind. Mit denen kann man viele tolle Diskussionen führen. Die haben alle ungefähr das gleiche Niveau.

    Mal im ernst, wie machst du es eigentlich in der Schule? Was machst du wenn du auf solche Eltern triffst? Sagst du dann: Sie haben Recht? Ich kann mir schon vorstellen, dass für Lehrer die eher den Maßnahmengegnern nahe stehen echt schwer sein muss.

    Fahren also 2 Lehrkräfte auf Klassenfahrt, bleibt mindestens eine andere Klasse zeitgleich zu Hause, damit für den Rest der Unterricht bzw. die Betreuung gewährleistet werden kann?

    Das ist aber ein großer Unterschied:

    Deine Aussage ist: Wir können in der konkreten Situation keine Klassenfahrten anbieten, weil wir (aktuell) nicht genug Stunden haben. Das verstehe ich und sehe ich genauso.

    Meine Aussage ist: Wenn wir grundsätzlich Klassenfahrten anbieten sollen, müssen wir das als Pflicht machen, damit es fair auf alle verteilt wird.

    Da geht es um zwei verschiedene Sachen.

    Wenn ihr genug Stunden und genug Reisekostenbudget hättet, würdet ihr dann auf Klassenfahrt gehen? Wie würdet ihr dann damit umgehen, wenn 90% sagen ok, aber nicht jedes Jahr und 10% sagen wir fahren gar nicht. Fahren dann nur bestimmte Klassen und wer Pech hat, bleibt halt zu Hause? Ist dann sinnvoll, dass manche jedes Jahr fahren müssen und andere gar nicht fahren? Das Problem gibt es doch genauso bei ganz vielen schulischen Aufgaben. Manche drücken sich, andere müssen mehr machen. Und selbstverständlich ist es vollkommen ok, dass Teilzeitkräfte nur entsprechend anteilig mitmachen.

    Bei deiner Bewertung solltest du, Tom123 , im Blick behalten, dass du von 5 Betreuungspersonen für 2 Klassen ausgehst, von jungen BuFdis, die Aufgaben übernehmen, und offenbar nicht davon, dass man sich über Jahre mit Unterversorgung irgendwie über Wasser hält. Auch die schlechte Unterrichtsversorgung ist ein Grund, weshalb Klassenfahrten unmöglich erscheinen. Wenn ich den Unterricht so schon nicht besetzen kann, ist keine zweite Lehrkraft zu entbehren - mit den neuen PM-Verträgen dann auch nicht mehr zu vertreten.

    Das sind ja alles Probleme, die wir auch haben. Aber das eine hat aus meiner Sicht nichts mit den anderen zu tun. Wenn wir jetzt sagen, wir machen wieder einen Klassenfahrtstreik, weil wir nicht genug Lehrerstunden haben, bin ich sofort dabei. Oder wir machen keine freiwilligen Aufgaben mehr bis das Deput angemessen gesenkt wird. Aber leider sind die meisten unserer Kollegen dazu leider nur sehr begrenz bereit.

    Aber das eine ist das Problem der Unterversorgung / Arbeitsbelastung. Da bin ich voll bei dir.

    Das andere ist das Problem, dass das Land etwas wünscht aber es auf Freiwillige abschiebt. Das kann nicht sein. Machen wir ja bei anderen Aufgaben auch nicht so. Klassenlehrerschaften wären das gleiche Problem. Was wäre, wenn das Land sagt, dass man in Zukunft nur noch Freiwillige für die Klassenlehrerschaften nehmen soll? Das hinkt natürlich etwas, weil man ohne Klassenfahrten auskommt, aber man braucht auch keinen DaZ, Förderunterricht, Sportförder, Einschulungsfeiern, ...

    Ich hoffe, dass damit klarer ist, was mein Problem damit ist.

Werbung