Beiträge von Tom123

    Würde es gut finden, wenn sie eine Zulassung in der EU beantragen (AZ). Letztlich können wir es von außen gar nicht beurteilen, wie seriös die Zahlen sind. Dafür sind die Experten da.

    Mir ging es vor allem darum, ob sie noch eine neue Studie starten oder die Zulassung beantragen.

    Für weiterführende Schulen galt die schon ab einer Inzidenz von 50. Warum das im Primarbereich nicht gemacht wurde, erschließt sich mir zunächst auch nicht. Das mag aber daran liegen, dass die Gesundheitsämter vor Ort relativ schnell und adaptiv auf veränderte Lagebilder reagiert haben. Bislang sind die Grundschulen hier auch nicht unbedingt als Hotspots bekannt, was unser Minister im Detail in deiner Quelle auch erläutert. Im Übrigen ist bis 199 ein MNB nur im Unterricht unter Einhaltung der Mindestabstände optional, in anderen Situationen gilt diese Pflicht dennoch. Insofern ist das Attribut "lächerlich" völlig unpassend.

    Es mag sein, dass ihr eine tolle Schulleitung habt und vor allem einen Schulträger, der das Geld hat. Das ist in Niedersachsen aber keineswegs normal. Schulbegehungen habe ich noch von keiner Schule gehört. Das Geld, dass vor Wochen für weitere Schutzausrüstungen zugesagt ist, ist bei vielen Kommunen immer noch nicht da. Da sind das ganze 25 Mio für ganz Niedersachsen. Das Hygienekonzept spricht großzügig von Querlüftung ignoriert aber, dass das in den meisten Klassenräumen nicht möglich ist. Gleiches gilt für die Vorgaben zum Händewaschen etc.. Vieles hört sich auf dem Papier toll an, lässt sich aber vor Ort nicht umsetzen. Kommunen und Land schieben sich den schwarzen Peter hin und her.

    Dazu passt auch, dass man viele Entscheidungen nach unten durchdrückt. Die Gesundheitsämter sollen mal machen. Dazu passend wird in jedem Landkreis in gleichen Situationen anders entschieden. Bei einem geht die ganze Klasse in Quarantäne bei anderen nur die Nachbarn oder gar keine.

    Letzter Punkt, dass die wissenschaftliche Begründung für die Maßnahmen fehlt. Im Gegenteil wurden einige Maßnahmen als unzureichend kritisiert. Mal davon abgesehen, dass man die RKI Empfehlungen nicht umsetzt.

    Das kommt offenbar wirklich sehr auf die Räumlichkeiten an. Ich kann mit meiner Strategie in meinen Raum das CO2 konstant bei 700 ppm halten. Man muss ein bisschen experimentieren und schauen was welchen Effekt bringt.

    Mein Vorschlag Messgeräte anzuschaffen, wurde vom Schulträger abgelehnt. Dafür bekommen wir weitere Plexiglasscheiben ....

    Wollsocken: Das "Erfroren" hängt ja mit den Außentemperaturen zusammen. Gerade bei uns an der Küste haben wir oft ein relativ mildes Klima. Wenn die Temperaturen also mitspielen, sitze ich gerne mit durchgehend geöffneten Fenster und Tür.

    Mir ging es darum, dass wenn ein Durchzug herrscht (und die Temperaturen mitspielen), durchgehend geöffnete Fenster auch aus Infektionssicht sinnvoll sind. In #832 heißt es, dass es aus Sicht des Infektionsschutz keinen Sinn ergibt. Dem wollte ich widersprechen oder sehe ich das falsch?

    Seph: Ich glaube das KM freut sich über Mitarbeiter wie dich. Man könnte jetzt natürlich überlegen, ob 20-5-20 wirklich eine Formel ist, die immer so pauschal Sinn ergibt. Wir haben zum Beispiel Räume, die sich super Querlüften lassen und wir haben Räume, die sich nur begrenzt Lüften lassen. Wir haben sehr unterschiedlich Raumgrößen. Wir haben Klassengrößen von 14 bis 26 Schülern bei gleicher Raumgröße. Dann was Jule schrieb. Co2 Messer reagieren teilweise früher. Dann kommen noch die Unterschiedliche Stundentafeln. Nicht jede Schule hat nur 45 Minuten Stunden mit anschließender Pause. Um es zusammenfassen, ist es vollkommen unwahrscheinlich, dass man mit einer pauschalen Formel eine Lösung für alle Klassenräume findet. Aber Herr Tonne hat ja schon mitgeteilt, dass Schulen sichere Orte sind.

    Und zu guter letzt macht "Dauerzug" auch aus Gründen des Infektionsschutzes überhaupt keinen Sinn.

    Klassischer Fall von "gut gemeint" ungleich "gut gemacht".

    Das kommt doch drauf an. Wenn du wirklich einen Dauerzug hast, macht es durchaus Sinn. Wenn sich die Luft irgendwann ausgetauscht hat und es keinen Wärmeunterschied mehr gibt und dadurch die Luft im Klassenraum steht, macht es keinen Sinn.

    ich lese regelmäßig die Zeit und habe mich tatsächlich gewundert, warum diese Studie nicht veröffentlicht wurde. Es wurde immer wieder nachgefragt, aber (von Hamburg) nicht geantwortet oder vertröstet. Das fiel schon auf (und schafft eben kein Vertrauen, zerstört es sogar).

    ....

    Noch einmal, ich bin nicht für Schulschließung, aber ich möchte nicht angelogen werden (und leider habe ich in den letzten Monaten das Gefühl erhalten). Einen sehr großen Beitrag hat Hamburg dazu geleistet (ich verfolge das schon länger), einen weiteren mein KuMi. Das schafft auch Probleme für die Zukunft (Vertrauen ist wie eine Pflanze). Und genau deshalb bin ich besorgt auch über Corona hinaus.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Das ganze Verhalten der Kultusminister hat einen sehr starken Beigeschmack. Man beachte nur, die AOK-Studie zu den Erziehern.

    Das Mantra der sicheren Schulen ist aus meiner Sicht klar widerlegt. Man müsste sich jetzt überlegen, wie man damit umgeht und versuchen Schulschließungen zu vermeiden. Durch das Wiederholen der Mär von den sicheren Schulen drückt man sich gleichzeitig davor, Maßnahmen zu beschließen, um Schulen sicherer zu machen. Ich glaube uns allen Fallen ganz viele verschiedene Maßnahmen ein, wie wir -teilweise kostenlos- unsere Schulen sicherer gestalten könnten. Gleichzeitig würde auch die Akzeptanz bestimmter Maßnahmen bei den Eltern steigen. Wir haben tatsächlich schon Eltern, die ihr krankes Kind mit der Aussage zur Schule geschickt haben, dass Kinder sowieso kein Corona bekommen.

    Aktuell zeichnen sich auf bei Sinovac - dem chinesischen Impfstoff, der am weitesten verbreitet ist - Ergebnisse ab, die eher ernüchternd sein könnten. Die echten Daten kommen erst Anfang Januar, aber aus der entscheidenden (weil als einzige unter internationalen wissenschaftlichen Standards durchgeführten) Studie in Brasilien ist über die Gesundheitsbehörde schon durchgesickert, dass die Wirksamkeit "besser als 50% aber auf jeden Fall unter 90% sein wird", was im Grunde irgendwo zwischen "relativ gut" und "praktisch unbrauchbar" rangiert. (Sinovac googeln, falls es interessiert.)

    Finde ich gar nicht so schlimm. Ich denke alles, was besser als 50% ist, ist schon ein Fortschritt. Wir haben doch auch Jahre, wo der Grippeimpfstoff nur 60% schafft. Ich meine, dass auch Fauci irgendwann mal im Sommer gesagt hat, dass man keine zu hohen Erwartungen haben darf. Die große Überraschung sind eher die >90% der Biontech/Moderna Impfstoffe. Mal gucken, ob Curavec dort auch landet.

    Ich denke für die traditionellen Impfstoffe gilt am Ende das gleiche, was Biontech auch schon bezüglich möglicher Mutationen angekündigt hat. Man wird die Impfstoffe schlichtweg in den nächsten Jahren weiterentwickeln müssen.

    Wie gesagt, ich wäre auch bei Biontech. Aber es gibt auch Leute, die Vorbehalte bei einem mra-Impfstoff haben. Letztlich ist es gut, wenn wir Alternativen haben und vor allem, wenn wir mehr Impfstoffe habe. Man weiß ja auch noch nicht, ob es nicht bei Biontech oder Moderna Gruppen gibt, die den Impfstoff nicht vertragen.

    Kurze Gegenfrage: Woher nimmst du dein Wissen? Ich habe jetzt gerade interessehalber mal auf der Homepage des NDR geschaut: https://www.ndr.de/nachrichten/in…ergrund100.html Demnach sind im Landkreis Wittmund - Stand heute - nur 12,5% aller belegbaren Betten auf der Intensivstation belegt; das ist der niedrigste Wert in ganz Norddeutschland.

    Da war zu Beginn der zweiten Welle. Erst stand Wittmund gut da, dann gingen die Zahlen hoch und dann waren auf einmal die Betten voll. Ich weiß allerdings nicht, wo man die alten Daten findet. Wenn du die aktuellen Zahlen siehst, siehst du auch, dass es nur 8 Intensivbetten im Landkreis gibt. Laut DIVI sind 5 belegt (https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/kartenansichten). Bleiben 3 freie Betten. Wenn da jetzt 3-4 Coronapatienten kommen, hast du ein Problem. Naja, wahrscheinlich schon bei weniger.

    Wo du die Zahlen vom NDR her hast, weiß ich nicht. Ich würde aber grundsätzlich eher den Zahlen des DIVI vertrauen.

    Danke, Wollsocken und Kris. Das ist genau das was ich meine.

    Für mich war die Meldung, dass die Charite in den Notbetrieb umschaltet der Punkt. Irgendwann müssen wir die ganzen OPs etc. nachholen. Und die Verlegung von Patienten (in den Norden) geht auch nur begrenzt. Wenn wir uns die aktuellen Zahlen ansehen und dann noch überlegen, dass Weihnachten und Sylvester vor der Tür stehen...

    Wollsocken:

    Klar ist es nicht so einfach die Zahlen zu vergleichen. Aber selbst, wenn personalbedingt nur die Hälfte der Betten zur Verfügung stehen würde, wären wir noch über den Durchschnitt. Letztlich stimmst Du mir doch sicherlich zu, dass unser Problem nicht in einem schlechten Gesundheitssystem liegt.

    Samu, lass uns doch mal das annehmen, was kleiner grüner Frosch schrieb. Was sind die Argumente?

    Auch bei allen Problemen im Gesundheitssystem haben wir noch eines der besten der Welt. Hier zum Beispiel:

    https://www.wissenschaft.de/scienceblogs/c…undheits-check/

    https://www.faz.net/aktuell/wirtsc…n-16708166.html

    Siehst du, dass wir (mit) am meisten Intensivbetten pro 100k Einwohner in Europa haben. Wenn die Statistik stimmt sind es 5 mal so viel wie Schweden und immerhin fast 3 mal so viel wie die Schweiz. Viermal so viel wie Italien, doppelt so viel wie Frankreich.

    Sicherlich läuft im Gesundheitssystem einiges falsch. Meine Mutter ist pflegebedürftig und chronisch krank. Ich ärgere mich jedes Mal über die Einsparungen im Gesundheitssystem. Aber das ist momentan nicht unser Problem. Im Gegenteil. Ohne unser Gesundheitssystem hätten wir noch viel mehr Szenen wie in Bergamo.

    Unser Problem ist eine Pandemie, die im Gegensatz zur ersten Welle inzwischen ganz Deutschland im Griff hat. Es gibt momentan (fast) keine Region mehr, wo es keine Probleme gibt. Es gibt nur große und kleine Probleme.

    Samu, man sollte aufhören die Tatsachen zu verharmlosen. Wir haben kein Problem mit Einzelfällen. Wir haben auch kein Problem mit einem kaputten Gesundheitssystem. Das haben Ländern wie (Süd)italien und England.

    Natürlich wäre es jetzt schön, wenn unser Gesundheitssystem besser dastehen würde. Nichtsdestotrotz haben wir eines der besten der Welt. D.h. nicht, dass wir nicht langfristig überlegen müssen, ob wir nicht mehr Geld für Gesundheit ausgeben wollen. Aber da erreichst du kurzfristig rein gar nichts.

    Und wenn man die Situation in Deutschland auf regionale Probleme oder Einzelfälle reduziert, spielt genau den Leugner in die Tasche. Wir haben kein regionales Problem. Wir haben vielleicht wenige einzelne Regionen, wo wir kein Problem haben. Auch wenige Coronafälle binden Personal und dazu noch Ärzte und Pflegekräfte, die selber in Quaränte sind. Da kommen auch die Regionen mit wenig Fällen schnell an die Grenze.

    P.S.

    Samu, danke für deinen netten Beitrag. Das Problem ist aber nicht das Forum. Oder die Berufswahl. Ich glaube durchaus, dass es in jedem Beruf solche und solche Menschen gibt. Aber versuch es doch einfach mal mit Fakten und Argumenten statt mit solchen Kommentaren. Erklär doch einfach mal, warum Ärzte vor dem Kollaps warnen, wenn das alles nur Einzelfälle und regionale Probleme sind.

    Moebius, woher nimmst du dein Wissen?

    Ich war gestern in meiner Heimat beim Hausarzt. Eine Region mit niedriger Inzidenz und auf dem Papier noch freie Intensivbetten. Seine Frau arbeitet als Oberärztin im örtlichen Krankenhaus. Er meint, dass sie seit Monaten auf dem Zahnfleisch gehen und kurz vor dem Kollaps stehen. Urlaub etc. gibt es nicht mehr. Dafür Extraschichten, um die ausfallenden Kollegen zu ersetzen.

    Hier in der Nachbarschaft Kreis Wittmund. Lange Zeit kaum Fälle. Waren zu Beginn der 2. Welle sogar im Fernsehen, weil sie die niedrigste Inzidenz in ganz Deutschland hatten. Kurz später sind alle Intensivbetten belegt, genauso im Nachbarkreis. Bedeutet im Notfall mal eben 30 - 60 Minuten Fahrzeit zum nächsten Krankenhaus. Grafschaft Bentheim führt gerade eine Ausgangssperre ein. Oldenburg wurde vom Personal beim ndr berichtet, dass die Intensivstationen zwischenzeitlich überfüllt waren und keine Patienten mehr aufgenommen werden konnte. Region Hannover hat er gestern davor gewarnt, dass sie überlastet sind.

    Z.B. hier:

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…ationen100.html


    Und dann kommst Du und sagst, dass das alles nur regionale Probleme bzw. Einzelfälle sind? Und bei uns im Norden ist alles gut?

    Da verstehe ich den guten Ruf der Lehrer in anderen Berufsgruppen. Vielleicht einfach mal darauf vertrauen, was die Experten sagen. (Fast) alle Ärzte, Krankenschwestern etc. warnen seit Wochen davor, dass das Gesundheitssystem vor dem Kollaps steht.

Werbung