Beiträge von Tom123

    Ja, ist es, aber wie du sagst: freiwillig. Und ich bin ziemlich sicher, ein Großteil derer, die die App runtergeladen haben, hätten das nicht getan, wenn Bewegungsprofile gespeichert würden und Gesundheitsamt ermächtigt würde, auf Standorte der letzten 3 Monate zuzugreifen.

    Wer redet denn davon? Es geht um den Aspekt, dass positiver Ergebnis erst nach Einwilligung weitergeben werden. Und es geht darum, dass Du schreibst, dass du hoffst, dass Datenschutz wichtiger ist als Gesundheitsschutz.

    Wo man nachher die Grenze setzt, wird man sicherlich überlegen müssen. Aber für mich ist der Grundsatz, dass der Gesundheitsschutz wichtiger ist als der Datenschutz. Bei dir ist es zu mindestens nach deinem erst Post andersrum.

    Dass Datenschutz hohe Priorität hat? Ich dachte, du seist Lehrer, wie kannst du sowas sagen?:weissnicht:

    Naja, das mein Dienstherr den Datenschutz für sehr wichtig hält, muss mir ja auch nicht gefallen. Ich bin eher für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Daten. Das ich auf einen Surface Schülerdaten verarbeiten darf aber nicht auf einem Ipad Pro verstehe ich zum Beispiel nicht.

    Aber zurück zum Thema: Es geht nicht um Datenschutz. Es geht darum, ob der Datenschutz hinter dem Schutz der Gesundheit zurücktreten sollte. Und da habe ich eine klare Priorität. Wenn wir am 1.000 Tote durch weniger Datenschutz verhindern können, wäre es mir wert. Wohl gemerkt alles auf Freiwilligkeit. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn bei der Corona-App ein positives Ergebnis automatisch geteilt wird. Wer es nicht will, nutzt halt die App auch nicht. Aber die App nutzen aber das eigene Ergebnis nicht zu teilen, ist schon irgendwie kontraproduktiv.

    Ich will's hoffen, dass dem so ist!

    Ich finde es schrecklich. Man setzt doch sowieso auf Freiwilligkeit. Das der Datenschutz wichtig ist, wenn etwas verpflichtend ist, kann ich ja verstehen. Aber warum muss man hier das so eng fassen? Letztlich geht es darum Leben zu schützen.

    Persönlich kann ich es auch nicht nachvollziehen, dass jemanden der Datenschutz wichtiger ist als die Gesundheit oder das Leben. Aber gut, wir sind ein freies Land und Du zeigst ja, dass es durchaus Menschen gibt, die diese Prioritäten setzen. Dann muss man damit leben. Aber ich mag nicht daran glauben, dass diese Menschen in der Mehrheit sind.

    Bei uns findet der Sportunterricht in der Schule zwar weiterhin statt, allerdings dürfen nur noch Sportarten durchgeführt werden, die keine Kontaktsportarten sind, also z. B. Badminton. Die Sport-KuK machen zwischendurch auch immer mal wieder Sporttheorie. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es bei uns in einigen Bildungsgängen - bspw. den Berufsschulklassen - sowieso keinen Sportunterricht gibt und in den meisten Vollzeitklassen nur ein Halbjahr.

    In den allgemeinbildenden Schule ist es von der Inzidenz im jeweiligen Landkreis abhängig, was erlaubt ist und was nicht. Wobei Sportarten, die kontaktbetont sind, grundsätzlich verboten sind. Aber ab 50 sollen die Kinder beim Sport 2 m Abstand halten. Das klappt super an den Grundschulen mit ihren kleinen Hallen oder sogar Gymnastikräumen...

    Aber als Vertreter einer Gewerkschaft darf man sich auch problemlos äußern😂

    Du bist nicht Vertreter einer Gewerkschaft, sondern du nimmst als Lehrervertreter teil. Das Ganze auf Basis des Schulgesetzes und der Kommunalverfassung. Und selbstverständlich darfst du dich in weiten Teilen frei äußern. Du darfst natürlich zum Beispiel keine personenbezogenen Daten oder Dienstgeheimnisse verraten. Aber selbstverständlich darfst du dich dort zur Heizungssituation äußern und auf Probleme aufmerksam machen. So etwas ist sogar deine Aufgabe. Dafür bist du dort. Um die Sicht der Lehrkräfte in dem Ausschuss wiederzugeben. In Niedersachsen hast Du sogar bei allen Schulangelegenheiten volles Stimmrecht.

    Der Unterschied ist, dass es hier um ein politisches Organ geht und um ein Mitbestimmungsrecht. Das ist etwas ganz anderes als wenn ich zum Chef gehe und drohe, dass ich zur Presse gehe. Oder glaubst du die Leute im Bundestag/Landtag/Kreistag fragen vorher um Erlaubnis bevor sie etwas kritisches ansprechen?

    Auch der PR durfte nicht an die Presse, alle durften nur mit dem Schulträger reden (und das hat lange nicht gereicht). Bis es dort wirklich auf der Tagesordnung stand, war es Frühjahr und die Temperaturen in den Räumen höher (und all das wiederholte sich einige Jahre). Wir Kollegen hatten daher wirklich das Bedürfnis, die Lokalkpresse zu informieren (haben es aber gelassen).

    Ich rede auch nicht vom Personalrat. In Niedersachsen gibt es auf kommunaler Ebene einen Schulausschuss. Dort sitzen die Mitglieder des Stadtrates / des Kreistages sowie Schülervertreter, Elternvertreter und Lehrervertreter. Sogar mit Stimmrecht. Der Ausschuss tagt bei uns relativ regelmäßig. So 6 mal pro Jahr. Dort gibt es immer einen Tagesordnungspunkt, indem die Mitglieder des Ausschusses Fragen an die Verwaltung stellen können. Eigentlich sind auch immer Pressevertreter anwesend und bei uns steht auch fast immer etwas davon ab nächsten Tagen in der Zeitung.

    Wir hatten das Problem vor Jahren und ein Kollege drohte im Gespräch mit Presse. Daraufhin wurde uns sehr deutlich von der SL mitgeteilt, dass wir dies lassen sollen (und weil wir uns an der Schule im großen und ganzen wohl fühlen, haben wir es gelassen).

    Deswegen habe ich es ja auch gerade so geschrieben. Wenn Du deinen Arbeitgeber damit drohst, an die Presse zu gehen ist das fast immer problematisch. Wenn Du aber die/der gewählte Vertreter(in) der Lehrkräfte im Schulausschuss ihr/sein gesetzliches Mitwirkungsrecht ausübt, ist das vollkommen unproblematisch.

    Sicher, mit vollem Namen würde ich auch nicht in Erscheinung treten, sondern es etwas geschickter anstellen. Solche Anfragen können ja auch besorgte Eltern stellen und sich ggf. bemerkbar machen.

    Du kannst auch unproblematisch euren Lehrervertreter im Schulausschuss ansprechen. Dafür sind sie ja gewählt.

    In solchen Fällen sind wenige Dinge effektiver, als ein gut platzierter Artikel in der Lokalpresse...

    Da muss man natürlich etwas vorsichtiger als Beamter sein. Gute Ansprechpartner sind auch die Lehrervertreter in den Schulausschüssen der Schulträger. Dort gibt es immer den Punkt "Anfragen an die Verwaltung". Da kann man einfach mal direkt nachfragen. Dass die Presse meistens auch im Zuschauerraum sitzt, kann man ja leider nicht ändern. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Sachen im Schulausschuss auf einmal ganz anders möglich sind, als bei Anfragen bei der Verwaltung. Der Hinweis, dass xy ja beschlossen wurde, wirkt da Wunder.

    Ich finde es echt erschreckend, was bei manchen von euch läuft. Da müsste man eigentlich permanent zur Schulaufsicht und zum Personalrat rennen. Da muss ich unsere Schule echt loben. Auch wenn vieles falsch läuft, sind wir tendenziell eher noch härter als die Verordnung es vorsieht. Infektionsschutz hat da echt Vorrang.

    Alles nette Theorie, sind die Räume aber voll gibt es eben nur den einen.

    Nein, nicht nette Theorie. Sehr geehrter Chef, der Raum XY kann es den und den Gründen nicht zum Unterricht genutzt werden. Ich bitte um Zuweisung eines anderen Raums.

    Je nach Antwort remonstrieren, Personalrat, Lehrervertreter im Schulausschuss, Elternvertreter, Gewerkschaft, Anwalt, ...

    Ein Problem ist, dass wir Lehrkräfte viel zu viel mit uns machen lassen.

    Heizungen auf höchster Stufe. Trotzdem wir es bei komplett geöffneten Fenster echt kalt. Die Experten können mir mal gerne erklären, wie es besser geht. Ich weiß nicht, wie das bei richtig niedrigen Temperaturen werden soll.

    Ich hatte es schon mal im anderen Thread geschrieben. Es gibt Studien, dass sozial schwächere Schichten stärker von Corona betroffen sind. Das gleiche gilt für den Zusammenhang von Bildungsniveau und Gesundheit. Entsprechend müsste die Inzidenz bei Lehrkräften deutlich unter dem Bundesschnitt liegen. Da sie eher drüber liegen, kann es eigentlich nur am Arbeitsplatz liegen. Jetzt müsste man wissen, wie viel vergleichbare Personengruppen unter dem Bundesschnitt liegen. Dann kann man wirklich, um wie viel das Risiko höher ist.

    Irritierend, dass bei einer Inzidenz von "nur" 324 schon das Chaos ausbricht, das klingt vor allem nach schlechter Planung. Basel hat in der 1. Welle selbst mit der stillen Reserve noch Patienten aus dem benachbarten Elsass aufgenommen. Jetzt verteilt die Rega Patienten übers ganze Land. Wenn das hier über drei Sprachregionen möglich ist müsste man meinen dass es in Sachsen wenigstens von einem in den nächsten Landkreis funktionieren sollte.

    Ich merke immer wieder, dass die medizinische Versorgung in Deutschland regional sehr unterschiedlich ist.

    Bald müssen Masken auf dem Parkplatz vor dem Einkaufscenter getragen werden. Das hilft sicherlich. Bei uns gab es bisher nicht mal Masken für Lehrkräfte. Die Stadt hat sogar extra darauf hingewiesen, dass aus ihren Mitteln keine Masken für Lehrkräfte gekauft werden dürfen. Irgendwann kam dann ein Schreiben vom Landkreis, dass man bittet, dass Lehrkräfte im Sportunterricht doch eine ffp2 Maske tragen sollen. Begründung war, dass es einen Fall mit über 100 Kontakten gab ... Gestellt wurden die Masken immer noch nicht. Inzwischen gibt es Gelder von der Landesregierung, woraus auch Masken gekauft werden dürfen. Oder halt Plexiglasscheiben. Immerhin 20 Mio für ganz Niedersachsen. Verglichen mit den Milliarden für die Wirtschaft. Nunja. Wir warten momentan noch darauf, dass wir das Geld auch ausgeben dürfen. Offiziell dürfen wir noch nichts bestellen. Der Schulträger wartet noch auf die entsprechenden Vorgaben aus Hannover. Wenn wir Glück haben, kommen die Masken noch vor dem Impfstoff. Achja. Von dem vielen Geld dürften wir sogar notfalls Luftreiniger für die Räume kaufen, wo keine Lüftung möglich ist. Leider reicht das Geld an einer normalen Grundschule noch nicht mal für ein hochwertiges Gerät. Aber das ist ja nicht schlimm. Die Lieferzeit ist inzwischen so lang, dass man eh nicht mehr bestellen braucht.

    Aber ich bin froh, dass sich unserer Landesregierungen so um die Sicherheit der Schulen bemühen. Ich wäre ja für einen bundesweiten Schulstreik...

    Also die werden sonst nie tätig?

    Vielleicht machen die ja so manches falsch; aber die machen doch immerhin was.

    Warum die Kritikaster immer nörgeln, aber selber nicht in die Politik gehen!

    Was für ein blödes Argument. In einer Demokratie ist es Sinn der Sache, dass sich auch Bürger mit der Politik auseinandersetzen und ihre Meinung dazu sagen. Du wählst wohl auch immer die gleiche Partei, ohne dich damit auseinanderzusetzen, was die machen.

    Was machen denn die Länder bisher für die Schulen?

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