Beiträge von Schmidt

    Da oute ich mich mal. Geringerer Bildungsstand käme für mich nicht infrage. Ich beschwere mich aber auch über nichts, ich stelle nur fest.

    Eben

    Gegen die Einstellung ansich ist mMn nichts einzuwenden. Dass der Partner mindestens (bis zum Diplom/Master) studiert haben sollte, wenn man das selbst auch getan hat, ist ja glücklicherweise nicht mal eine besondere Einschränkung. In dem Pool gibt es genug potentielle Partner.

    Ebenso denke ich, dass für Mädchen und Jungs nicht nur Chancengleichheit sein sollte, sondern dass sie ihr Lebensmodell nach ihren Wünschen unabhängig ihres Geschlechts gestalten können sollen. Dennoch wäre es aus meiner Sicht naiv, sie nicht bei den Erkenntnisschritten zu begleiten, dass das nicht immer ein einfacher Weg ist.

    Das sehe ich anders. Menschen sollten erstmal zu Individuen heranreifen, die selbstbewusst und mündig sind, bevor sie sich Gedanken über Partnerschaft und Nachwuchs machen (und auch darüber, ob sie das überhaupt wollen oder nur denken, sie müssten das wollen). Wenn Kindern und Jugendlichen nicht ständig vermittelt würde, dass eine heterosexuelle Hochzeit mit anschließendem Nachwuchs das einzig erstrebenswerte Lebensziel sei, wäre schon vielen geholfen. Dazu gehört auch, seinen individuellen Weg nicht davon abhängig zu machen ob sich dann der Partnermarkt unter Umständen reduziert.

    Erfahrungsgemäß halten bspw. Ehen zwischen gleichberechtigten Individuen deutlich besser, als Ehen zwischen Menschen, bei denen sie einen Ernährer sucht und er eine gut aussehende Vorzeige-Ehefrau.

    Und ganz ehrlich: das "Problem", dass gebildete Frauen schwieriger einen Partner finden, ist teilweise selbst gemacht (wer nicht mal in Erwägung zieht, sich mit einem Mann mit geringerem Bildungsstand/beruflichem Erfolg zu verpartnern, braucht sich nicht über Partnermangel zu beschweren) und relativiert sich schon in meiner Generation.

    Wie soll die "Sensibilisierung" eigentlich aussehen? "Tochter, bist du sicher, dass du dieses Stipendium annehmen möchtest? Bedenke: Männer bevorzugen ungebildete und weniger erfolgreiche Frauen." oder "Tochter, bist du sicher, dass du an der LSE studieren möchtest? Wäre nicht eher eine Ausbildung zur Steuerfschangestellten sinnvoller? Dann kannst du mit etwas Glück einen Juristen heiraten."?

    Wenn du das Studium zeitnah durchziehen kannst, dann würde ich persönlich einen Studienkredit (von der KfW, nicht von irgendwelchem dubiosen Anbietern wie der DKB) bevorzugen. Mit 20 Stunden Arbeit pro Woche, dauert das Studium noch länger. Die Energie würde ich lieber in einen zügigen Studienabschluss investieren.

    Es ging in diesem Thread niemals darum, dass das ein Naturgesetz ist. Ich nehme wahr, dass Dir dieses Thema besonders wichtig ist. Da Du Dich jedoch bei nahezu jedem Beitrag von mir so äußerst, wirkt das auf mich so, als würdest Du jeden Beitrag von mir mit einer entsprechend gefärbten Brille lesen und dann Dinge hineininterpretieren, die ich so nicht gesagt habe und die ich nicht aktiv fordere.

    Wir kommen wahrscheinlich darin überein, dass Du die Aufteilung bei mir in Ordnung findest und dass ich Deinen Wunsch nach entsprechender Wahlfreiheit, Lebensgestaltung o.ä. völlig "in Ordnung" finde.

    Meine nüchterne Wahrnehmung der Lebensrealität (und das ist eben keine Forderung!) in Verbindung mit meinen Zweifeln (ebenfalls keine Forderung!) hinsichtlich der Realisierbarkeit Deiner Forderungen scheinen mir hier zentraler Gegenstand des "Konflikts" zu sein.

    Daher abschließend noch einmal zusammengefasst:

    Der Umstand, dass ich einer Entwicklung im Sinne Deiner Forderungen skeptisch gegenüber stehe, kommt keiner Ablehnung Deiner Forderungen gleich und basiert stattdessen eben auf meiner Wahrnehmung der Lebensrealität und den von mir eingeschätzten Perspektiven für eine Entwicklung in die von uns beiden (!) als wünschenswert gesehene Richtung.

    Ich habe dich schon mehrfach gefragt, was dagegen spricht, seine Kinder entsprechend zu erziehen. Darauf antwortest du stets mit "Lebensrealität". Das ist aber keine Begründung.

    Deshalb frage ich erneut: Was genau ist deiner Meinung nach problematisch daran, Kinder zu einer gleichberechtigten Einstellung und dem Selbstbewusstsein, den individuellen Weg nach den eigenen Wünsch wählen zu dürfen, zu erziehen?

    Ich antworte auf deine Beiträge explizit, weil du versuchst den Anschein zu erwecken, in einer gleichberechtigten Partnerschaft zu leben, gleichzeitig aber Stereotype für zwingende Lebensrealität hältst, die gerade keine Gleichberechtigung darstellen. Und vor allem keine zwingende Lebensrealität sind. Das passt nicht zusammen. Ich mag diese Art der Scheinheiligkeit nicht.

    (Und die lehrgangsmäßige Diskussionart ist ebenso ermüdend, das nur am Rande.)

    Ich gestehe, die Diskussion hier hat mich seit gestern ein wenig ins Grübeln gebracht. Aktuell könnte ich mir tatsächlich vorstellen, mit meiner Frau jeweils eine 2/3-Stelle zu machen.

    Das ist nicht der Punkt. Dass ihr alles so aufteilt, wie ihr das macht, ist mMn vollkommen in Ordnung.

    Es geht darum, dass die Aufteilung kein Naturgesetzt ist, weil Frauen qua Geschlecht weniger verdienen müssen als Männer, mehr Care Arbeit/Haushalt übernehmen müssen und nach dem Kinder-in-die-Welt-Setzen so oder so zuhause bleiben.

    Töchter müssen lernen, dass sie sich durch ihr Geschlecht nicht einschränken lassen müssen. Es gibt kein Gesetz, dass Mädchen/Frauen dazu zwingt, schlechter (aus)gebildet oder weniger erfolgreich zu sein, als Jungen/Männer.

    Natürlich müssen auch Söhne lernen, dass Hausarbeit keine "Frauenarbeit" ist. Und auch, dass es nicht "unmännlich" ist, wenn die Partnerin erfolgreicher ist. Oder, dass Väter ihre eigenen Kinder nicht "babysitten".

    Mädchen wenigstens implizit zu vermitteln, dass sie darauf achten müssen, nicht zu erfolgreich zu werden, um einen Mann abzukriegen und Jungen darauf vorzubereiten, dass sie mal eine Frau heiraten werden, die finanziell ausgehalten werden muss und sich im Gegenzug um die Kinder kümmert, ist befremdlich.

    Diese Wahlfreiheit existiert in der Lebenswirklichkeit jedoch nur sehr bedingt - und um diese nüchterne Beschreibung der Lebensrealität geht es mir.

    Warum sollte das so sein? Natürlich besteht die Wahlfreiheit. Wer oder was hindert Mädchen/junge Frauen daran, zu tun und zu lassen, was sie wollen? Abgesehen von Eltern, die ihren Mädchen beibringen, dass sie doch bitte nicht zu erfolgreich werden sollen, weil es sonst vielleicht keine Enkelkinder gibt.

    Nein. Aber hätte ich Töchter, würde ich ihnen durchaus mit auf den Weg geben, dass ganz oben die Luft (vulgo: die Chance auf einen passenden Partner) dünner werden kann.
    Und ich würde ihnen mit auf den Weg geben, dass Gleichberechtigung ein wünschenswertes Gut ist und sie dafür eintreten sollen, aber sie ebenso sich dessen bewusst sein sollten, dass dieses Ideal eben auch immer an der Lebenswirklichkeit scheitern kann.

    Wow. Du willst ihnen also de facto sagen, dass sie sich nicht zu sehr bilden sollten bzw. nicht zu erfolgreich sein sollten, weil sie sonst vielleicht keinen Mann abbekommen. Wow.

    Bei diesen Entscheidungen ist man (bzw. frau) leider nicht völlig frei, weil die jeweiligen Rahmenbedingungen dies vorgeben. Sie "darf" bereits heute alles frei entscheiden. Leider lassen sich die drei Bereiche eben nicht immer in den gewünschten Einklang bringen - das muss nicht zwingend eine bewusste Diskriminierung sein - einige Konstellationen funktionieren eben nicht - und Entscheidungen für etwas sind womöglich eben auch Entscheidungen gegen etwas anderes. Das ist also auch eine Frage der Opportunitätskosten.

    Deswegen ist das eben ein frommer Wunsch. Nachvollziehbar, berechtigt - und dann trifft er auf die Lebenswirklichkeit.

    Warum sollten das nur Fragen sein, die Frauen betreffen? Warum sollen weibliche Kinder von vorneherein mit der Einstellung aufwachsen, dass sie später von einem Mann (!) finanziert werden, weil sie Kinder bekommen und dann zuhause bleiben werden? Warum kann eine Frau nicht beim Daimler dual E-Technik studieren, dort arbeiten, Karriere machen und sich die Arbeit zuhause mit ihrem Mann (oder ihrer Frau) teilen? Es geht ja nicht darum, dass das alle so machen müssen. Es geht nur darum, dass sich niemand aufgrund seines Geschlechts in der Wahlfreiheit beschränken lässt. Weder Männer noch Frauen.

    Der Wunsch einer Frau, nicht halbe-halbe in allen drei Aufgabenbereichen (Geld, Haushalt, Care) zu machen, ist damit nicht pauschal Ausdruck der ihr nicht bewussten Unmündigkeit oder der absichtlichen Unterdrückung durch ihren Partner oder durch die Gesellschaft sondern in vielen Fällen eine bewusste Entscheidung.

    Im Prinzip ja. Das macht aber die Erziehung der Kinder zu selbstbewussten Individuuen, die wissen, dass sie alles werden können, nicht zu einem frommen Wunsch. Selbstverständlich können Mädchen/Frauen (im Rahmen ihrer Fähigkeiten), machen, was sie wollen. Durch das eigene Geschlecht sollte sich niemand beschränken lassen. Das kann man als Eltern durchaus als Erziehungsziel sehen.

    Falls du Töchter hast: was bringst du denen denn bei? "Ihr müsst nicht gut in der Schule sein, weil ihr ja so oder so irgendwann einen Mann heiratet und euch dann um die Kinder kümmert, während euer Mann das Geld ranschafft. Und eure Arbeit ist dann eher ein Hobby"?

    Ein frommer Wunsch. Die Realität wird sie einholen. (Und in meinem Umfeld erlebe ich, dass die Frauen, ganz gleich ob sie Vollzeit, Teilzeit oder gar nicht arbeiten, sich das Leben gegenseitig am schwersten machen. Vielleicht könnte man ja da auch einmal ansetzen...)

    Das erlebe ich auch so.

    Allerdings ist es dennoch richtig, dass Frauen alles machen können, was sie wollen. Wieso sollte das ein frommer Wunsch sein? Man muss nur früh lernen, sich seine Freunde gut auszusuchen und nicht im Mainstream der Clique mitzuschwimmen. Das ist in erster Linie eine Sache des Selbstbewusstseins.

    Wenigstens der Papa hätte mehr auftauchen können. Vielleicht hätte der Papa Leo aus dem Kindergarten abholen können, weil Mama heute ihren ersten Tag bei der neuen Arbeit hat und nicht genau weiß, wie lange sie dort sein muss. Dafür hat sich der Papa dann einen halben Tag freigenommen. Oder so. Oder der Papa erklärt, dass es ganz normal ist, dass Mama, jetzt, wo Leo so groß ist, dass er in den Kindergarten gehen kann, wieder arbeiten geht. Oder noch besser, beide zusammen erklären ihm das.

    Es hätte viele modernere Ansätze gegeben, die zwar berücksichtigen, dass die Aufteilung tatsächlich häufig noch so ist, aber der Papa in der Erziehung auch eine entscheidende Rolle spielt und es normal ist, dass Mama arbeiten geht, weil sie das will (und nicht nur, weil sie muss, weil das Geld knapp ist).

    Das passt doch alles. Alle so, wie sie können und wollen. Wenn dann manche Bereiche "traditionell" aufgeteilt sind, ist das vollkommen in Ordnung. Solange sich keiner qua Geschlecht dazu genötigt fühlt eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen, ist alles gut.

    Gefühlt ist das im Forum schon mehrfach geschrieben worden, aber eh sich die Diskussion wieder im Kreis dreht:

    In NRW gelten die Aussagen aus der Arbeitszeitverordnung ausdrücklich nicht für Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen. Das Bundesarbeitszeitgesetz gilt ausdrücklich nur für Arbeiter und Angestellte.

    Ob das richtig ist, ist eine andere Frage.

    Als angestellter Lehrer bist du doch auch Angestellter. Die Arbeitszeitverordnung für Landesbeamte in NRW sieht auch eine Ruhezeit von 11 Stunden zwischen Dienstende und Dienstbeginn vor.

    Ok, dann fangen wir mal ganz grundsätzlich an: Wie läßt man sich in ein anderes Bundesland versetzen, in dem es die berufsbildenden Fakulten, die man selber besitzt, gar nicht gibt? Wie läuft das dann mit einer a14 Funktionsstelle?

    Das ist nicht mein Problem. Um deine Probleme musst du dich schon selbst kümmern. Nur jammern hilft nicht.

    Wie wärs mit der freien Wirtschaft? Da kannst du ja offenbar viel mehr verdienen, als als Lehrer? Oder vielleicht doch nicht?

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