Es geht doch nicht um Beleidigung. Aber ich habe ein Bild von mir und das trage ich – wie jeder andere Mensch – auch nach außen.
Warum hast du dann so eine starke Aversion dagegen, dass andere dich für heterosexuell halten (könnten)? Menschen mit normalem Selbstbewusstsein wollen auch nicht mit aller Macht vermeiden, dass sie jemand für einen Bauarbeiter hält, obwohl sie Lehrer sind. Dann hält mich eben jemand für einen Bauarbeiter. Wo ist das Problem? Auf Gedanken wie "Ohje, hoffentlich hält mich niemand für einen Bauarbeiter." oder "Oh, die Hose ziehe ich kieber nicht an, sonst könnte mich noch jemand für einen Bauarbeiter halten" oder auch "Ich will nicht für einen Bauarbeiter gehalten werden." käme ich beim besten Willen nicht.
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Aber wenn jemand etwas fragt, was unterstellt, dass ich heterosexuell bin, dann kläre ich das auf (sofern die Umstände dafür sicher genug sind, das ist nicht immer der Fall).
Schon die Wortwahl ist merkwürdig. "Unterstellen" kann man Menschen negative Eigenschaften, zum Beispiel, dass sie lügen. Man "unterstellt" aber niemandem, heterosexuell zu sein. Das ist die selbe Wortwahl, wie bei homophoben, die es für eine dreiste Unterstellung halten, wenn jemand denkt, sie könnten schwul sein.
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Wenn man mir dann vorwirft, ich würde meine Homosexualität wie eine Monstranz vor mich hertragen, dann ist das eben so, aber in der Regel bin nicht ich es, der das im Übermaße thematisiert (übrigens auch nicht hier im Forum), sondern die, die latent etwas dagegen haben.
Naja, wenn man Heterosexualität für eine Unterstellung hält, kann schon der Eindruck entstehen, dass du deine Sexualität in ihrer Bedeutung, insbesondere für andere Menschen, erheblich überbewertest.
Und nein, einfach nur zu sagen, dass man schwul ist bzw. selbstverständlich damit umzugehen, ist nicht das Verhalten, das hier teilweise kritisiert wird.