Beiträge von Schmidt

    Wenn du solche Sprüche raushaust, ja. Aber womöglich kommt es ja bei einigen an. Dann passt es ja.

    Welche Sprüche? Habt ihr noch nie bis fünf Uhr morgens auf einer Party mit Leute gesessen und euch über die Welt unterhalten? Und ja, unter jungen, aufgeschlossenen, entspannten Leuten unterhält man sich auch, unter vielem anderen, über Partnerschaften. Mit einigen Gesprächspartnern hatte ich danach nie wieder etwas zu tun, mit anderen bin ich heute noch befreundet.

    Bei uns privat entstehen die Diskussionen dadurch, daß die Kinder in Niedersachsen zur Schule gehen, aber alle Erwachsenen in NRW arbeiten. Die Werksferien orientieren sich natürlich an den Schulferien in NRW und nicht an denen in Niedersachsen. Im Ergebnis sieht unser "Ferienplan", also die Zeit, in der sich die Ferien in NRW und Niedersachsen überschneiden, aktuell so aus:

    • Ostern: 1 Woche
    • Sommer: 2,5-3 Wochen
    • Herbst: gar nicht
    • Weihnachten: 1,5 Wochen

    Das sind fünf (einhalb) Wochen. Wo ist das Problem? Arbeitnehmer haben insgesamt kaum mehr Urlaub.

    Zitat

    Aktuell geht z.B. der Streit darum: Welcher Elternteil (Eltern geschieden) darf mit den Kindern in der einen Osterwoche in den Urlaub fahren? Ähnlich läuft die Schote bei Weihnachten, wenn das wieder von Mittwoch bis Mittwoch geht und weder das Wochenende am Anfang noch am Ende mit einbezogen wird.

    Erwachsene werden doch sicher in der Lage sein, sich zu Gunsten der Kinder zu einigen.

    Was wollen denn die Kinder?

    Egal, ob 10% oder doch nur 5%: Dieser gerade veröffentlichte Artikel (https://www.ndr.de/nachrichten/ni…lgbtqia100.html ) hat dann eine umso interessantere Statistik:

    Statistik.png

    Nicht repräsentativ plus Bias: wer negative Erfahrungen macht, das kennt man schon von online Bewertungen, will diese ca. 10x so häufig teilen, wie Menschen, die positive oder neutrale Erfahrungen gemacht haben. Bei so emotionalen Themen dürfte die Quote noch größer sein. Zudem steht da nicht, was "Diskriminierungserfahrung" bedeutet. Sich diskriminiert fühlen und tatsächlich diskriminiert sein, sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.

    Wie kommst du darauf, dass es gar nichts mit mir zu tun hat?

    Ich denke man würde mal andere Bundesländer in den Ferien treffen und die gemeinsame Planung mit solchen Bundesländern wäre einfacher bzw. wenn die mit rotieren würden müsste man nicht immer darauf achten, dass man sich hinten aber nicht mit Bayern überschneiden darf (der AG meines Mannes sitzt nämlich in Bayern und damit sind wir davon sehr wohl betroffen).

    Kann dein Mann nur in den bayerischen (Sommer)ferien Urlaub nehmen?

    Es geht doch nicht um Beleidigung. Aber ich habe ein Bild von mir und das trage ich – wie jeder andere Mensch – auch nach außen.

    Warum hast du dann so eine starke Aversion dagegen, dass andere dich für heterosexuell halten (könnten)? Menschen mit normalem Selbstbewusstsein wollen auch nicht mit aller Macht vermeiden, dass sie jemand für einen Bauarbeiter hält, obwohl sie Lehrer sind. Dann hält mich eben jemand für einen Bauarbeiter. Wo ist das Problem? Auf Gedanken wie "Ohje, hoffentlich hält mich niemand für einen Bauarbeiter." oder "Oh, die Hose ziehe ich kieber nicht an, sonst könnte mich noch jemand für einen Bauarbeiter halten" oder auch "Ich will nicht für einen Bauarbeiter gehalten werden." käme ich beim besten Willen nicht.

    Zitat

    Aber wenn jemand etwas fragt, was unterstellt, dass ich heterosexuell bin, dann kläre ich das auf (sofern die Umstände dafür sicher genug sind, das ist nicht immer der Fall).

    Schon die Wortwahl ist merkwürdig. "Unterstellen" kann man Menschen negative Eigenschaften, zum Beispiel, dass sie lügen. Man "unterstellt" aber niemandem, heterosexuell zu sein. Das ist die selbe Wortwahl, wie bei homophoben, die es für eine dreiste Unterstellung halten, wenn jemand denkt, sie könnten schwul sein.

    Zitat

    Wenn man mir dann vorwirft, ich würde meine Homosexualität wie eine Monstranz vor mich hertragen, dann ist das eben so, aber in der Regel bin nicht ich es, der das im Übermaße thematisiert (übrigens auch nicht hier im Forum), sondern die, die latent etwas dagegen haben.

    Naja, wenn man Heterosexualität für eine Unterstellung hält, kann schon der Eindruck entstehen, dass du deine Sexualität in ihrer Bedeutung, insbesondere für andere Menschen, erheblich überbewertest.

    Und nein, einfach nur zu sagen, dass man schwul ist bzw. selbstverständlich damit umzugehen, ist nicht das Verhalten, das hier teilweise kritisiert wird.

    Es stört mich, dass sie ihr eigenes Süppchen kochen, das habe ich doch nun mehrmals klar und deutlich gesagt.

    Warum stört dich was ein anderes Bundesland, das gar nichts mit dir zu tun hat, macht? Was genau hättest du gewonnen, wenn Bayern früher Ferien hätte? Außer einem nänänänänänä-Gefühl, weil Bayern auch mal in deinen Augen doofe Ferientermine hat?

    Es wird mir zumindest dann wichtig, wenn irgendwie der Eindruck entsteht, ich sei heterosexuell.

    Der Eindruck muss nicht entstehen, das ist die Grundannahme. Den meisten Menschen ist es aber relativ egal, ob du homo- oder heterosexuell bist.

    Zitat

    Das vermeide ich, wenn es irgendwie geht und ich halte das auch für selbstverständlich.

    Du machst dir zuviele Gedanken darüber, was andere Menschen denken könnten.

    Zitat

    Du sprichst ja hier den Beruf an. Wenn dich jemand fragt, wie die Arbeit heute auf dem Bau war, antwortest du dann, dass du da heute nicht gearbeitet hast oder doch eher: "Ähm, ich bin Lehrer."?

    Kommt drauf an. Wahrscheinlich je nach Tagesform sowas wie "Wieso Bau? Ich bin Lehrer." oder "Boah, anstrengend. Vor allem meine 8er brauchen in Englisch noch einige Arbeit am Fundament." Es ist aber doch keine persönliche Beleidigung oder eine Verletzung meiner Identität, dass mich jemand für einen Bauarbeiter gehalten hat. Das trifft mich auch nicht persönlich.

    Wenn ich Heimwerke und in Arbeitskleidung schnell zum Baumarkt fahre, sehe ich manchmal wirklich aus, wie ein Bauarbeiter oder zumindest wie ein Handwerker. Dann würde ich auf die Frage wahrscheinlich eher etwas über meine Baustelle erzählen (je nach Fragesteller mehr oder weniger ausführlich), als zu sagen, dass ich Lehrer bin. Ich käme nicht auf die Idee, vermeiden zu wollen, dass man micht vielleicht für einen Bauarbeiter hält. Ich hätte vielleicht ein Problem damit, für einen Zuhälter gehalten zu werden, aber damit erschöpfen sich die Berufe, bei denen ich vermeiden will, den Eindruck der Zugehöhrigkeit zu erwecken auch schon weitgehend.

    Da er keinen Partner hatte, hat niemand gefragt: "Bist du eigentlich schwul?" Würdest du dich trauen?

    Bei einem Freund ist das nicht "sich trauen".

    Es ist ja nichts negativ daran, homosexuelle oder heterosexuell zu sein.

    Ich habe auf Feiern schon Leute, also quasi Fremde, mit "Schwukele?"/"Fürs andere Team?" gefragt, ob sie schwul/lesbisch sind. Natürlich nicht als erstes, aber nachdem man sich ein bisschen unterhalten hatte, es thematisch gepasst hat und es entsprechende Anzeichen gab. Auch schon vor 20 Jahren (da allerdings noch nicht mit dem Wort "Schwukele").

    Vor ca 30 Jahren hat sich ein homosexueller guter Freund umständlich im Freundeskreis geoutet und wir waren erleichtert, dass es mal ausgesprochen wurde, denn wir haben das alle sowieso vermutet und uns Sorgen gemacht, ob und dass er es selbst checkt, weil er sehr zurückhaltend und schüchtern war. Wir wollten, dass es ihm gutgeht und ihm zeigen, dass wir kein Problem damit haben, aber niemand hat sich getraut, ihn anzusprechen.

    Komischer Freundeskreis, in dem man über soetwas nicht offen reden kann.

    Tue ich doch, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich habe darauf erwidert, dass ein Coming out nützlich und geboten sein kann, nirgendwo habe ich behauptet, dass ich es für problematisch halte.

    Wo ist dann das Problem bei Option zwei oben? "Nein, ich habe keinen Partner. Wenn ich einen hätte, wäre das aber ein Mann und keine Frau."

    Das kann man coming out nennen, wenn man unbedingt will. Oder man spart sich solche verkrampften Begriffe für Dinge, die mittlerweile normal sind.

    Nein, ich möchte nicht, dass Leute mich für heterosexuell halten. Das ist nicht Teil meiner Identität.

    Dann sag ihnen, dass du schwul bist.

    Du kannst nicht gleichzeitig wollen, dass du nicht für heterosexuelle gehalten wirst und, dass niemand weiß, dass du schwul bist.

    Meine Sexualität ist gar kein nenneswerter Teil meiner Identität. Da gibt es einen Haufen anderer Dinge, die viel relevanter. So etwas nebensächliches wie das Geschlecht der Menschen, mit denen ich intim verkehre würde ich niemals als Teil meiner Identität bezeichnen. Die Idee finde ich schon hochgradig merkwürdig.

    So traurig es ist, ich würde es nicht pauschal bestätigen und kann verstehen, wenn man im neuen Kollegium vorsichtig ist.

    Das weiß beineiner mittelgroßen Schule doch in einem halben Jahr so oder so jeder.

    Fraglich ist, ob man dem Kollegen im Zug andere Themen anbieten kann/ das Thema wechselt

    oder ob man ein deutliches Statement setzen will.

    Schon wieder so ein Drama. Was denn für ein "deutliches Statement"? Homosexuell zu sein bedarf keines Statements.

    Fall 1: RosaLaune hat einen Partner.

    Kollege fragt: "Hast du eine Freundin?"

    RosaLaune antwortet: "Ich habe einen Freund."

    --> übergriffige Frage, die aber gut zu beantworten war, wenn man annimmt, dass der Gesprächspartner wissen möchte, ob man in einer Beziehung ist.

    Was sollte der Gesprächspartner sonst wissen wollen?

    Zitat

    Fall 2: RosaLaune hat keinen Partner.

    Kollege fragt: "Hast du eine Freundin?"

    RosaLaune antwortet: "Nein."

    --> übergriffige Frage, die wahrheitsgemäß beantwortet wurde, mit der aber der Eindruck entsteht, dass RosaLaune heterosexuell ist, da er dies nicht korrigiert.

    Was wäre daran schlimm? Kann dir doch egal sein, welche Sexualität andere bei dir annehmen.

    Option 3: Egal, ob RosaPause einen Freund, eine Freundin, einen non-binären Partner oder keinen Partner hat, wenn RosaPause die Frage als übergriffig empfindet, sagt RosaPause, dass man sich noch nicht gut genug kennt, um auf der Arbeit über das Privatleben zu sprechen.

    Aber wenn nicht, dann ist es schwieriger.

    Warum?

    Ich bin selbst nicht 100%ig heterosexuell und habe nie ein Problem darin gesehen, einfach über meinen Freund zu sprechen, wenn ich einen hatte, oder über meine Freundin wenn es eine war oder darüber, dass ich gerade keinen Partner habe. Ab und zu reagiert mal jemand doof (im Sinne von negativ, nicht im Sinne von unbedarft), aber es ist doch gut, wenn sich solche Menschen gleich zu erkennen geben und man einen Bogen um sie machen kann.

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