Ohne dass ich schwarzmalen will: Ich glaube, dass wir (und damit meine ich weite Teile der Bevölkerung) sich ein Stück weit vom bisherigen Lebensstandard verabschieden dürfen. Preise am Bau werden wohl nicht runter gehen, einfach, weil alles, was energieintensiv hergestellt wird (Dämmwolle, Ziegel, Fenster, Metallteile) aufgrund der hohen Energiepreise einfach teuer bleiben wird. Viele Industrien werden daran kaputtgehen. Die Kaufkraft lässt ja deutlich nach, ergo wird auch weniger gekauft.
Selbst die IGBCE (Chemie-Tarif) hat ihren Tarifabschluss erstmal auf Eis gelegt, weil nicht abzusehen ist, welche Tariferhöhung die Arbeitgeber überhaupt verkraften können. In den zwei Jahren zuvor waren es dort auch nur 1,5 bzw. 1,3% Tariferhöhung. Hier Forderungen aufstellen, damit alles so wird, wie früher, ist doch absolut einseitig gedacht. Hinzu kommt, dass in Zeiten der Niedrigzinsen viele Konjunkturprogramme geschaffen wurden. Auch wurden im öffentlichen Sektor mit billigem Geld Stellen geschaffen, die jetzt weiterfinanziert werden wollen. Ich frage mich, wer die ganze Party bezahlen soll. Große Hoffnungen mache ich mir ehrlich gesagt nicht, aber ich bin froh, dass mein Arbeitsplatz nicht an der Kaufkraft meiner Kunden hängt.