Beiträge von Conni

    Ich kann die Beobachtungen zu Einstern nur unterstreichen, habe aber keinen Vergleich.
    Ich denke, dass es in einer jahrgangsübergreifenden Klasse ohne eine sinnvolle Anzahl (> 10) Teilungsstunden mit qualifizierter Teilungspädagogin vermutlich eh schwierig wird, denn die Kinder brauchen Anleitung, bis sich bestimmte Dinge als Gewohnheit eingestellt haben. Diese Anleitung kann ich in der gemischten Klasse nicht ständig geben. Selbst wenn ich vorstrukturierte Aufgabenblätter habe (derzeit z.B. Analogieaufgaben in Klasse 2), dann rechnen bei der ersten Aufgabe, die nicht gemeinsam gelöst wird, einige Kinder wieder zählend am Hunderterfeld.
    Im letzten Jahr waren meine Möglichkeiten in einer jahrgangshomogenen Klasse besser.
    In Klasse 1 zählen - trotz Kopfrechentrainings - viele Kinder.
    Meine Zweitklässler - ebenfalls mit Einstern unterrichtet - zählen auch.

    Im Einstern 2 kommt das Durcheinander der verschiedensten Rechenwege hinzu: 1/2 Seite mit Bildern (Steckwürfelstangen), 1/2 Seite mit Bildern (Abakus), 1/2 bis 1 Seite mit Bildern mit vereinfachten Steckwürfelstangen (Striche und Punkte). Bereits hier sind die meisten 2mal durcheinander gekommen, da ihnen die Drehung der Zeichnung um 90 ° (Steckwürfelzehner sind horizontal, Abakuszehner sind waagerecht, vereinfachte Steckwürfelzehner sind wieder horizontal) aufgrund des jungen Alters nicht oder nur schwer zugänglich ist. Dann folgen 1/2 Seite mit Zahlenstrahl, 1/2 Seite mit Hunderterfeld, 1/2 mit Geld, 1/2 Seite Analogieaufgaben, 1/2 Seite bei der Analogieaufgaben gebildet werden können, 1 Seite mit selbst zu wählendem Rechenweg. Dazu ein Arbeitsheft in dem ein paar der Rechenwege nochmal kurz angeschnitten werden oder eben auch nicht. Manchmal werden sie auch für die Kinder "neu" dargestellt, indem von der Aufgabe zum Bild gedacht werden muss im einen Heft und vom Bild zur Aufgabe im anderen Heft, für viele Kinder eine riesige Herausforderung.
    Ich lasse momentan etwa die Hälfte aller Seiten aus und habe den Eltern dringend geraten, dies zu Hause auch zu tun.
    Die Lernstandstests aus dem Lehrerband sind deshalb nun z.T. auch nicht mehr nützlich und ich darf neue basteln. (Nein, ich habe noch nicht genug zu tun mit der jahrgangsgemischten Klasse, nein, ich pfeife noch nicht auf dem letzten Loch, nein, ich vereinsame noch nicht, weil ich ständig arbeite, ich könnte noch soooooooooooooooooooooooooo viel tun. <ironie aus>)

    Argumente für Einstern 2 fallen mir gegenwärtig nicht mehr ein.

    Tinto:
    Sehe ich differenziert.
    Mir gefällt gut: Das Arbeitsheft für die 1. Klasse gefällt mir gut und der Buchstabenordner. Dies sind Materialien, mit denen die Kinder bald selbstständig arbeiten können. Im Buchstabenordner sind die Aufgaben immer gleich oder sehr ähnlich. Wir geben z.B. jede Woche das Schreibblatt am Montag und Dienstag als Hausaufgabe und müssen die Kinder nur nochmal dran erinnern. Auch das Laute hören und Wörter verschriften auf den anderen Karteikarten können die Kinder inzwischen selbstständig.
    Im Arbeitsheft gibt es immer wieder Seiten zum Silbenbögen zeichnen und Wörter verschriften bzw. Sätze schreiben. Auch das können die Kinder mit etwas Übung dann selbstständig.

    Mir gefällt nicht gut an Tinto: Der Schreibschriftlehrgang. Es gibt nur klitzekleine Seitenzahlen. ("Schlagt S. 78 auf, ihr lernt heute, wie man das Sch schreibt." --> Fehlanzeige. "Sucht mal die Seite mit dem sch, in 10 Minuten komme ich wieder." trifft es eher.) Es werden auf den Seiten nur Buchstaben, keine Buchstabenverbindungen geübt. Die Verbindungen werden dann sofort in ganzen Wörtern vorausgesetzt.
    Es gibt einige Seiten, auf denen selbst ich erstmal genauer schauen muss, was dort zu tun ist. Eltern und Kindern geht das genauso, mit dem Unterschied, dass sie nicht genau schauen, sondern irgendwas machen.

    Wir werden im nächsten Jahr den Schreibschriftlehrgang vom Papiertiger nehmen, der gefällt uns nach erster Sichtung gut: Ansprechend gestaltet, es werden zusätzlich zu den Einzelbuchstaben auch Buchstabenverbindungen geübt und ab einer bestimmten Seite gibt es auf jedem Blatt eine kleine Abschreibübung. Zudem müssen auch kleine Arbeitsaufträge in Schreibschrift erlesen werden.

    Arbeitsheft Klasse 2 (Tinto): Da gibt es schöne Seiten, die man gut in den Unterrichtsalltag einbringen kann. Und es gibt Seiten, bei denen ich mich immer wieder Frage, was der Sinn sein soll, was die Kinder daran lernen sollen etc., d.h. ich kopiere dann etwas und lasse diese Seiten frei. Da die Eltern die Hefte bezahlen, ist das natürlich nicht optimal. Und so werden wir im nächsten Jahr bei den Arbeitsheften mehr auf den Duden-Verlag zurückgreifen (Üben mit Lexi).

    Ebenfalls differenziert sehe ich das Buch: Schön, dass alle das gleiche Buch haben. Es ist aber ein Buch für "die Mitte", d.h. für die Erstklässler war es bis vor Kurzem zu schwer und kaum zu gebrauchen als Lesebuch. Kurze Texte sind z.T. durch schwierige Wörter gespickt, über welche selbst meine Zweitklässler stolpern bzw. sie nicht erlesen können. Dann denken die Ersties "Oh, schön kurz, was für uns!" und scheitern kläglich. Lesefreude wird so nicht geweckt. Längere Texte sind eher selten. Ein Bezug zum Buch fehlt im Heft teilweise völlig, es ist gerade Mal das Thema gleich. Im Heft geht es z.B. um Riesen, Wörter mit ie, Verkleinerungsformen, Adjektive. Im Buch gibt es dann Minitexte über Saurier und Wale. Ein Text mit Verkleinerungsformen wäre schön. Eine Aufgabe im Arbeitsheft, bei der Fragen zum sinnverstehenden Lesen beantwortet werden sollen oder Ähnliches. Im nächsten Kapitel gibt es eine (ja, genau eine ganze) Kopiervorlage zum sinnerfassenden Lesen eines Buchtextes. Wenn wir nicht viele zusätzliche Hefte, Kopien und Lernkarteien in der Klasse hätten, dann würde dieser Bereich viel zu kurz kommen.

    Vom jahrgangsübergreifenden Aspekt her, gefällt mir Tinto insgesamt am Besten unter den Werken, die ich gesehen habe und die hier in unserem Bundesland auf die Listen können. (Konfetti oder bestimmte Fibeln mit Differenzierungsmaterial können wir nicht nehmen, da der Betrag, den wir für die 1. Klasse auf die Schulbuchliste setzen dürfen, lächerlich klein ist. Allein die Lollipop-Fibel mit allen Materialien "fräße" den auf.)

    So, genug gesülzt.
    Conni

    Zum ersten Einlesen eignet sich dieses hier vielleicht:
    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3834601063/lf-21?tag=lf-21 [Anzeige]

    Da sind auf der CD-Rom auch Vorschläge für Wochenpläne etc.

    Wir arbeiten in Klasse 1/2 sehr unterschiedlich.
    Meine Kollegin und ich favorisieren Wochenpläne. D.h. pro Tag etwa 1 bis 2 Unterrichtsstunden Arbeit an diesem Plan, die Aufgaben passen direkt zum Stoff der anderen Stunden. Daneben gibt es Teilungsstunden (hier haben wir unsere Förderstunden mit verarbeitet, um Teilung überhaupt zu bekommen) und Stunden, in denen 2 jahrgangsübergreifende Klassen parallel Unterricht haben. In diesen Stunden machen wir dann ca. 3mal pro Woche "Club". Das heißt, alle Erstklässler beider Klassen gehen zur einen Lehrerin, alle Zweitklässler zur anderen. Dann werden neue Inhalte eingeführt.

    Wir arbeiten mit Tinto, das macht sich gut. Das Arbeitsheft 2 ist für das selbstständige Arbeiten aber weniger geeignet. Auch das Schreibschriftheft ist nicht das beste, das ich kenne, mir gefällt das vom Jandorf-Verlag z.b. besser. Zusätzlich haben wir noch einzelne Hefte er Duden-Reihe "Üben mit Lexi". In diesen wird z.B. explizit auf Rechtschreibung und Grammatik eingegangen.
    Daneben führen wir ab dem nächsten Jahr die Lesehefte vom Jandorf-Verlag ein, die sind zum selbstständigen Arbeiten, z.B. im Wochenplan, sehr gut. (Heft 1 und 2 etwa für Klasse 1, Heft 3 und 4 etwa für Klasse 2).
    Zusätzlich solltet ihr euch einen Fundus weiterer, verschiedener Materialien zum selbstständigen Arbeiten anschaffen, z.B. Klammerkarten, Stöpselkarten, Logico, Lesedominos, Lesekarteien etc.

    In Mathe haben wir Einstern und sind in der 1. Klasse zufrieden. In der zweiten nicht, weil es für das Leistungsniveau unserer Schüler zu unübersichtlich ist und zu wenig Übungsmöglichkeiten bietet. Ich habe mir jetzt Flex & Flo angeschaut und finde das deutlich übersichtlicher.

    Grüße,
    Conni

    Möchte meine Aussage und die von Muckele nochmal bekräftigen:
    Bitte nicht Einstern für die 2. Klasse! Erschreckend. Ich könnte täglich nur den Kopf schütteln.
    Beispiel: Einführung + und - ohne Zehnerübergang bis 100.

    1. + Mit einer ZE und einer E Zahl (34 + 5)
    - Zehnerstangen (Stangen stehen, Einer stehen daneben) - 1/2 Seite
    - Reihen wie beim Abakus (Reihe mit 10 Punkten) - 1/2 Seite
    - Aus Bildern mit Strichen (Z) und Punkten (E) Aufgaben machen - 1/2 Seite
    - Aus Aufgaben solche Bilder machen - 1/2 S.
    - am Zahlenstrahl - 1/2 S.
    - am Hunderterfeld mit vorgegebenen Pfeilen --> zum Pfeil die Aufgabe schreiben - 1/2 Seite
    - mit Geld - 1 Seite (Welches Kind kann sich denn bitte unter einem 50-Euro-Schein und daneben einem 20-Euro-Schein was vorstellen? Wir sind froh, wenn die Euro und Cent unterscheiden.)
    - Analogieaufgaben - 1/2 S.
    - Zu einer gegebenen Aufgabe die Analogieaufgabe finden. - 1/2 Seite
    - freies Rechnen - 1 Seite
    Ergänzung im Arbeitsheft / Kopiervorlagen:
    - 1 Seite freies Rechnen mit Ausmalen der Ergebnisfelder
    - 1 Seite Rechnen ohne Ergebnisfelder, aber z.T. mit Analogieaufgaben
    - am Zahlenstrahl - 1/2 Seite
    - am Hunderterfeld - 1/2 Seite

    Nun geht es weiter mit .... nein, nicht der Subtraktion...
    Addition mit Zehnerzahlen (34 + 50)
    Aufgabenformate und Übungsformen - siehe oben, ohne Analogieaufgaben

    Und nun kommen Aufgaben der Form ZE + ZE (34 + 51)

    Anschließend Sachaufgaben und dann das ganze für die Subtraktion. Danach fangen wir dann mit dem Zehnerübergang an.

    Ich habe die Reihenfolge zwar verändert - Addition und Subtraktion immer hintereinander nach Aufgabenformat sortiert und wir führen nur einen kleinen Teil der Übungsformate ein. Trotzdem "hampeln" wir immer noch bei Addition und Subtraktion ohne Zehnerübergang herum. Im letzten Jahr haben wir um die Zeit mit der Einführung der Multiplikation angefangen... (Schuleingangsphase lässt grüßen.)

    Conni

    Hallo Micky,

    ich weiß nicht, ob ich dir weiterhelfen kann, bin ja an der Grundschule.
    Als Klassenleiterin mit den meisten Fächern ist es eh was anderes, da kann ich mit den Kindern ein Lied singen oder ein Spiel machen, wenn mal Zeit übrig ist.

    Als Fachlehrerin bin ich mit dem Planen einzelner Stunden auch oft nicht klar gekommen, da vieles dazwischen kommt oder anders funktioniert als gedacht.
    Also plane ich jetzt nur noch Reihen oder Themen. Und die laufen dann hintereinander ab. Ich habe ein grobes Raster für die Verteilung auf die einzelnen Stunden im Kopf, aber wenn das nicht klappt, dann klappt das nicht. Ich habe eine Klasse, die manchmal zu spät aus der 5. Stunde losgeschickt wird und dann in der 6. Stunde schon 10 min zu spät ankommt. Bis sich dann alle einigermaßen gesammelt haben, sind nur noch 30 min Unterricht übrig und davon kann ich eh nicht die ganze Zeit nutzen, da die Konzentration der Kinder am Ende des Tages erheblich nachlässt. Meine erste Unterrichtsreihe hatte ich z.B. auf 3 Wochen a 2 Stunden konzipiert. In der einen Klasse hat sie 4 Wochen gereicht, in der anderen 5.
    Ich habe - wenn möglich - Arbeitsblätter oder Übungen in Buch/Heft, die sich in Teilen bearbeiten lassen. Wenn dann noch 10 min Zeit sind, teile ich ein AB aus, lasse es einheften und die Kinder lösen die erste Aufgabe, in der nächsten Stunde geht es weiter.
    Oder ich nutze die Zeit für eine Wiederholung oder Zusammenfassung, aber das haben andere schon geschrieben. Wie wäre es mal, zu einem Thema ein Mindmap erstellen zu lassen von den Schülern? Ist gleich auch Methodentraining. Edit: Die Schüler könnten sich paarweise das Wichtigste der Stunde nochmal erzählen. Oder eine Karteikarte mit 5 Stichwörtern machen...

    Ich bin auch sehr chaotisch, was mein Arbeitszimmer anbelangt, habe mir aber inzwischen Folgendes angewöhnt:
    - Arbeitsblätter und Originale, die aus der Schule mit nach Hause kommen und erstmal nicht benötigt werden, hefte ich am selben Tag oder spätestens am Folgetag in den entsprechenden Ordner.
    - Kopiervorlagen und Materialien für den Folgetag (oder die Woche, je nachdem) packe ich in eine Fächermappe, sortiert nach: "Vor der 1. Stunde zu kopieren", "nach dem Unterricht oder auch einen Tag später zu kopieren", "ins Fach legen, damit das in die Schülerakten kommt", "auf den Schreibtisch legen, weil es gebraucht wird", "auszuteilende Arbeitsblätter". Diese Fächermappe kommt in meinen Rucksack und dieser steht fertig gepackt - bis auf das Essen - im Arbeitszimmer. So kann ich auch morgens im Halbschlaf die Wohnung verlassen und vergesse nur noch selten etwas. Meist brauche ich inzwischen nur noch montags diese Mappe, dann ist alles in der Schule. Dort habe ich mir 2 Plastikteile mit mehreren Fächern zugelegt und dort die verschiedenen Arbeitsblätter etc. - nach Klassensätzen in Prospekthüllen gepackt und nach Fächern sortiert - hineingelegt. Für Musik in meinen Fachklassen sogar auf Wochen im Voraus. Durch das Packen am Nachmittag/Abend schlafe ich auch deutlich ruhiger und entspannter.
    - Es gibt eine ToDo-Liste, sobald die Aufgaben mein Gedächtnis überlasten. Auf dieser Liste hake ich ab, was fertig ist. Wichtige Aufgaben haben Priorität. Wenn ich jetzt Lernentwicklungshefte ausfüllen muss, dann liegt das fertig laminierte und noch zu zerschneidende Spiel für den Freiarbeitsbereich eben noch 3 Wochen länger da.
    - In meinem Arbeitszimmer habe ich bislang ebenfalls 2 solcher Plastik-Ordnungsteile. Auch da sind dann Unterrichtsideen für folgende Reihen drin sowie 2 Fächer für die Klassenleitung.
    - Wichtige Dinge, die mir im Unterricht einfallen, trage ich in meinen Kalender ein und schaue nachmittags/abends dort rein.

    Wenn du GEW-Mitglied bist und in der Nähe eine Geschäftsstelle hast, schau dort mal, manchmal machen die auch Seminare zum Selbstmanagement.
    Wenn du ein Coaching machen möchtest, suche dir unbedingt jemanden, der Ahnung von Lehrern hat! Ich hatte sowas, aber bin an eine Dame geraten, die das Lehrerleben nur aus der Schule ihrer Tochter kannte und keinerlei Verständnis für die Probleme mit der Ordnung in meinem Arbeitszimmer hatte.

    Und noch ein Tipp: Es gab einen Thread mit Anti-Burnout-Tipps. Durchlesen. Ausdrucken. Ins Arbeitszimmer hängen. Täglich lesen!

    Grüße und viel Erfolg,
    Conni

    Panama

    Das ist eine tolle Idee.

    Ich hatte im letzten 1. Schuljahr ein Blatt Tonkarton genommen, dieses wie ein Heft auf A5 gefaltet, d.h. so zum Aufklappen. Vorne war der Name der Schule, Klasse, Name des Kindes, ein Stempel unseres Klassentieres und ein Foto vom Kind drauf. Innen waren eine Gratulation drin und es standen ein paar Sätze, was das Kind schon gut kann, zusätzlich glaube ich ein 2. Foto. Es war sehr individuell, die Kinder waren sehr stolz - und ich war 3 Wochenenden sehr beschäftigt, weil der Tonkarton nicht gut durch den Drucker ging (eigentlich sollte der Drucker das aushalten, aber gut), weil es schwierig war, die Fotos so aufzukleben, dass sie nicht sofort abfielen oder das ganze Papier wellten durch Flüssigkleber. Ich musste vorher die Fotos aussuchen, bearbeiten, hochladen, entwickeln und schicken lassen. Das hat sogar mehr Zeit gekostet als das Überlegen einiger Sätze für jedes Kind.
    Ich werde das in dieser Form in diesem Jahr nicht wieder machen.

    Eine zweite Idee, die ich auch schon umgesetzt habe:
    Tonpapier (!) mit einer Gratulation bedrucken, Name und Schule drauf, Foto des Kindes dekorativ in die Mitte, die Schrift ein bisschen schick setzen, das Ganze so konzipieren, dass das Blatt nicht zu falten ist. Ist gut praktikabel, würde ich wieder machen.

    Eine dritte Idee, aber eher was für ein 2. Schuljahr in Vorbereitung auf Zensuren ab Kl. 3 ist ein Smileyzeugnis, auf dem die einzelnen Fächer und dahinter ein Smiley stehen.

    Eine 4. Idee, die ich von jemandem aus dem Forum hier hatte: Ein Smileyzeugnis zum Selbereinschätzen für die Kinder.

    5. Idee: Die Kinder schreiben eine Selbsteinschätzung: "Ich kann schon gut ...." (lesen, rechnen und malen) Beliebig erweiterbar. Funktioniert wohl auch eher ab Kl. 2.

    Conni

    Wir haben seit 2 Jahren zusätzlich zum Berichtszeugnis Lernentwicklungshefte. Die wurden von 2 Kolleginnen unserer Schule erarbeitet. Sie haben sich unendlich viel Mühe gegeben und den Lehrplan bis ins Kleinste aufgedröselt.

    Leider führt das dazu, dass diese Hefte nur unter erheblich mehr durchgemachten Wochenenden/Nächten auszufüllen sind als man dann ohnehin in der Zeugniszeit schon hat, denn die Berichte musst du eh noch schreiben. Die beiden Kolleginnen haben das selber leider noch nie ausfüllen müssen.

    In diesem Jahr gibt es nun die Möglichkeit, in der Schuleingangsphase mit einem vorgegebenen tabellarischen Zeugnis zu bewerten. Wir haben uns das angeschaut - und uns dagegen entschieden.
    Denn:

    1. Viele Punkte waren extrem abgehoben. Wir schaffen es unter den veränderten Bediungenen in diesem Bundesland und in einem sozial schwachen Einzugsbereich kaum noch, den quirligen, kleinen Kindern die grundlegenden Lese- und Rechenfähigkeiten beizubringen, damit sie in der 3. Klasse Land sehen. Das heißt, wir haben 2 Möglichkeiten: a) Die wichtigsten Dinge gründlich und für viele Kinder verständlich unterrichten, Pfiffige bekommen Zusatzaufgaben, ein Teil des Stoffes muss dann im Schnelldurchlauf oder gar nicht unterrichtet werden. (Wir haben einen Rahmenlehrplan, der eigentlich nur verlangt, dass 60% der Unterrichtszeit auf die Inhalte verwendet werden und der Rest für Aktuelles. Es steht nicht drin, dass man jeden Inhalt unbedingt schaffen muss.) Möglichkeit b): Wir schaffen alle Inhalte, dann alle im Schnelldurchlauf, d.h. die Pfiffigen kommen mit, der Rest sieht bald keinerlei Land mehr. Wir haben uns für a) entschieden. Wie sollen wir also diese ganzen abgehobenen Punkte bewerten? (Und: Ja, ich mache guten, straffen, strukturierten Unterricht, aber Kinder sind keine Maschinen und richten sich nicht unbedingt nach den Ideen von Rahmenlehrplankomissionen.)

    2. Viele Punkte waren extrem schwammig formuliert. Die hätten wir erst mal mit "Leben" füllen müssen. Also "Punkt A ist mit einem Kreuz ganz links zu versehen, wenn das Kind das und das kann." Das für 4 Seiten Zeugnis, wobei es extrem differenzierte Meinungen in unserem Team gibt. Da hätten wir entweder für 3 Wochen vom Unterricht freigestellt werden müssen oder 6 Wochen nicht mehr schlafen dürfen. Beides ist nicht zumutbar.

    3. Der Punkt 2 hätte bei vielen Eltern zusätzliche Fragen und Unsicherheiten aufgeworfen. Wir müssten uns also mit jedem Elternhaus hinsetzen und ihnen das Zeugnis und dessen Formulierungen erklären nebst Zusammenstellungen von Lernstandstests, an denen wir detailliert erklären können, warum das Kreuz in Punkt 1 da und in Punkt 120 dort ist.

    4. Unter den gegebenen Arbeitsbedingungen ist es nicht möglich, jedes Kind in jedem kleinsten Detail haargenau einzuschätzen. Der wunderschöne Unterricht, in dem alle still und fleißig lernen und die Lehrerin als Beraterin am Gruppentisch sitzt und einzelnen Kindern hilft oder diese beobachtet - also das, was wir in der Uni gelernt haben - ist blanke Theorie. In der Praxis haben wir in den Eingangsklassen jeweils mindestens 5 Kinder, die aus emotional-sozialen oder lernschwierigkeitsbedingten Gründen eine Einzel- oder Kleingruppenbetreuung und ständige Aufmerksamkeit eines Erwachsenen benötigen würden, um effektiv zu lernen. Und alle anderen haben ja auch noch ein Recht auf die Lehrerin.

    Edit:
    5. Wir hätten noch mehr testen müssen. Unsere Kinder füllen eh schon ständig Lernstandstests aus, da wir ja Grundlagen für die Berichtszeugnisse brauchen und den Eltern auch die Entwicklung des Kindes darlegen möchten. Wir hätten nun noch viele zusätzliche Tests für alle diese Punkte entwerfen und durchführen müssen. Dies führt zu einer weiteren Reduzierung der zum Einführen, Üben und Wiederholen von Lerninhalten nötigen Unterrichtszeit geführt, was letztlich insbesondere den leistungsschwächeren Kindern schadet.


    Ein Berichtszeugnis hat mich im letzten Schuljahr 5 Stunden pro Kind gekostet vom ersten Wort bis zum Einheften des Duplikates in die Schülerakte. Dieses tabellarische Zeugnis würde erheblich mehr Zeitaufwand kosten, erheblich unsicherer in der Aussage sein und erheblich anfechtbarer sein.
    Wir fanden das Zeugnis so einfach unpraktikabel.

    Edit:
    Wenn ihr sowas macht, sucht euch praktikable, verständliche Kriterien, die sich aus dem normalen Unterricht heraus einschätzen lassen und für die ihr dann nicht noch 1 Stunde zusätzlich für Tests abknapsen müsst.

    Conni

    Zitat

    Original von afrinzl
    seither trage ich immer eine Mütze im Winter und gebe mein Wissen fleißig weiter ;).

    Ich auch. Der positive Nebeneffekt ist, dass mich auf offener Straße weder Schüler noch Kolleginnen erkennen. Sobald sie wissen, was für eine Mütze ich habe, nehm ich eine andere aus dem Schrank. :D

    Nee, aber wenn ich das lese, bin ich froh, aus dem Abenteueralter raus zu sein und mich momentan keinem Gruppenzwang stellen muss. Ich freu mich auf Ferien daheim mit Heizung, warmer Decke und leckren Teesorten.
    Ich brauche übrigens schon bei 12 Grad Zimmertemperatur eine leichte Kopfbedeckung, um schlafen zu können, wache dann aber auf, weil ich an Nase und Ohren friere.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß!

    Conni

    Bei uns gab es wohl konkrete Hinweise auf die Bewertung verschlechternde Umstände. Unser Schulleiter hat uns das erzählt und hat gebeten, ehrlich zu sein und dass die betroffenen Kolleginnen sich bei ihm melden sollen.
    Wenn er gewusst hätte, wer es war, hätte er selber eingeladen.
    Aber das kann ja überall anders sein...

    Conni

    Bei uns lief es ähnlich, aber ohne die so viel (auch vom Elternvertreter im Inspektorenteam!) besungenen elektronischen Medien und viel viel steifer. Sachinformationen der Leute waren nicht weit her, ich wurde z.B. als Verantwortlich fürs Computerkabinett angesprochen, weil sie von mir 20 min mit einer Fördergruppe im Computerkabinett gesehen hatten.
    Ansonsten ähnliche Fragen. Was besonders ist an der Schule, wie Eltern einbezogen werden, Schulklima etc.

    Conni

    Oh danke! Klingt gut. Bei uns heißen diese Prospekte irgendwie "Hase und Igel". Ich habe momentan eine ganz gut ausgestattete Klassenbibliothek und eigentlich schon genug Geld in meine Arbeit gesteckt, aber ich kann mich dann ja doch wieder nicht zurückhalten. :rolleyes:

    Conni

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