Was exakt meiner Reaktion entspricht, wenn in der Gesamtkonferenz zu irgendeinem Projekt der Satz "wir gründen zunächst mal eine Arbeitsgruppe" fällt.
Ich versuche daher, bei mir an der Schule, den Begriff "Arbeitsgruppe" für kollegiale Prozesse nicht mehr zu verwenden. Ein wirklich besseren Begriff habe ich aber noch nicht. Grund ist, dass ich auch Arbeitsgruppen nicht als geeignet produktiv, sondern positiv empfunden als "geeignet desktruktiv" halte.
Folgenden Ablauf versuchen wir als Standard zu ermöglichen (ähnelt ein bisschen dem "Think-Pair-Share"):
Aus der SL oder der GLK wird eine Prozess initiiert.
Eine, maximal zwei Personen erarbeiten ein Grobkonzept, es bildet sich eine Gruppe am Prozess interessierter (oder auch ablehnender) Personen.
Diese Gruppe bekommt das Konzept vorgestellt und prüft das. Dies ist in der Regel ohne Vorbereitung möglich, es gibt keinen Zwang zu "man muss was erreicht haben". Das Konzept scheitert in der Gruppe oder erhält Verbesserungsvorschläge durch die Gruppe.
Im zweiten Fall verbessert die Person das Konzept und stellt das erneut der Gruppe vor.
Falls OK, dann geht es in die GLK. (Für ganz genaue: Wenn die Person vom Konzept überzeugt ist, dann steht der Weg in die GLK natürlich dennoch offen.)
Vorteile:
Die Gruppe hat einen klaren Auftrag ohne die Möglichkeit der Verantwortungsdiffusion. Es wird keine "Produktivität" in der Sitzung erwartet.
Anträge in der GLK haben in der Regel schonmal eine gewisse Qualität, da sie den Gruppenfilter durchlaufen haben.
Die GLK wird entlastet, jeder Kollege geht in die Gruppen, in denen er was beitragen kann.
Nachteile:
Es ist ein Kulturwandel, insbesondere die Konzeptersteller haben eine sichtbarere Verantwortung - die Arbeit haben sie in der Regel eh im alten Konzept auch schon gemacht.