Beiträge von CDL

    Österreich hat die Impfpflicht immer noch. Sie war aber noch nie aktiv, d.h. ist von Beginn an ausgesetzt.

    Soll die Impfpflicht noch einmal evaluiert werden oder will man sich einfach vorbehalten diese doch noch zu reaktivieren bei einer problematischeren Variante als Omikron/überlastetem Gesundheitssystem/höheren Todesfallraten/angepassten Impfstoffen/...(was davon?) bzw. zur Gänze wieder abzuschaffen unter gewissen Voraussetzungen (welche wären das?)?

    Ok, danke Dir - wie so oft - für die ausführliche und gute Antwort. Ich hatte die letzten Tage eine 3. Klasse die wirklich handzahm ist. Das gibt mir Hoffnung…

    Auf der anderen Seite sind Schüler in der ersten Klasse, die sich keine 5 Minuten auf eine Sache konzentrieren können und dauernd aus dem Unterricht rennen wollen (!!). Wirklich bitter


    Was könntet ihr mir empfehlen? Die 3,5 Jahre durchziehen und dann hoffen das man an eine andere Schule kommt oder jetzt schon an das Schulamt wenden mit der Bitte um Versetzung in die Nähe meines Wohnorts?

    Gerne. Letztlich kannst wirklich nur du wissen, was an der Stelle für dich der richtige Weg ist. Wenn es aber eine Chance gibt bereits jetzt vorab zu beeinflussen ob du wohnortnah eingesetzt werden wirst und das für dich ausschlaggebend wäre, dann solltest du das auf jeden Fall versuchen und dem Schulamt auch deutlich machen wie wichtig das für dich familienbedingt- du hast ja geschrieben, du habest bereits eigene Kinder- ist, um den Quereinstieg gut bewältigen zu können. Anfangen in der Hoffnung auf eine andere Stelle klingt dagegen für mich ehrlich gesagt nach einem verdammt ungesunden und langen Weg. Das wären dann ganz besonders harte 3,5 Jahre, ohne Garantie, dass es danach direkt mit einer Versetzung klappt und das Ref ist ehrlich gesagt auch ohne den ständigen Gedanken "ich will nur weg von hier" oft schon hart genug (und ein Quereinstieg mit Sicherheit nicht einfacher). Versuch also für dich von vornherein eine bessere Lösung zu finden als einfach nur 3,5 Jahre durchziehen in der Hoffnung auf Besserung danach, eine, mit der du gelassener und zuversichtlicher diesen neuen Weg einschlagen kannst, der dich schließlich nicht direkt ausbrennen soll.


    (Ach so und gern geschehen. Ich freue mich, wenn ich dir etwas weiterhelfen kann, auch wenn nicht an einer Grundschule tätig bin.)

    Vielen Dank für deine Antwort und Beitrag. Wieso herrscht der Mangel gerade an Brennpunktschulen? Ich hatte auch ein Bewerbungsgespräch an einer Schule in einem sehr guten Viertel.. die Lehrer können sich die Planstellen doch auch nicht aussuchen…

    Na ja, bei schulscharfen Bewerbungen kann man es sich schon aussuchen, wo man landen wird bzw. sich auch im Listenverfahren natürlich dagegen entscheiden eine Stelle anzutreten. Gerade in Schulformen mit großem Lehrkräftemangel ist es problemlos möglich eine Vertretungsstelle zu bekommen und damit erst einmal Zeit zu überbrücken, während man hofft seine Chancen zu erhöhen, sein Profil schärft oder auch einfach nur hofft, dass die Wunschschule ausschreiben darf. In meinem Jahrgang haben das einige gemacht, die nicht direkt eine Planstelle in der Wunschregion erhalten haben, diese aber keinesfalls verlassen wollten.

    Dazu kommt, dass man sich nach einer gewissen Zeit (hier in BW 3 Jahre) von der Schule wegbewerben kann. Gerade Schulen mit schwierigen Standortbedingungen haben - zumindest in meiner Schulform- dementsprechend eine sehr hohe Fluktuation unter den Lehrkräften mit Planstellen (Wegbewerbungen, Schwangerschaften, Elternzeit mit Umzug in ausreichende Entfernung aus beruflichen Gründen von Partner:inne:n und dann der Antrag auf familienbedingte Versetzung- es gibt viele Wege zu flüchten, wenn man nicht glücklich ist an einer Schule), dazu viele befristete Abordnungen und Vertretungen, die für noch mehr Unruhe sorgen können und damit den Trend zur Wegbewerbungen verstärken können, vor allem, wenn das Klima im Kollegium entsprechend schlecht ist ob der dauernden Wechsel und Überlastung ständiger Kräfte. Natürlich betrifft ein genereller Mangel in einer Schulart auch andere Schulen als nur Brennpunktschulen, die aber sehr lange deutlich stärker, weil ihnen eben ihre ungünstigen Standortbedingungen nicht zum Vorteil gereichen bei der Personalgewinnung und dabei dieses zu halten.

    Gibt es hier Lehrkräfte aus dem Umkreis von Aschaffenburg oder dem Landkreis Miltenberg, die mir ein wenig was dazu erzählen könnten?

    Ich würde wirklich gerne weiterhin an einer Grundschule arbeiten - einfach weil mir das Thema Inklusion sehr am Herzen liegt.


    Vielleicht kennt ihr Schulen oder Kontakte, an die ich mich wenden könnte - evtl. auch um mal zu hospitieren.

    Wozu genau erhoffst du dir denn Informationen? Wenn du deine Fragen deutlicher machst, steigen deine Chancen passende Antworten zu erhalten. :)

    Kontakt zu Grundschulen wegen einer Hospitation könntest du ja einfach selbst anbahnen oder alternativ die bayrische Sektion deiner Gewerkschaft um einen Kontakt bitten, den für Grundschulen in deiner Wunschregion zuständigen PR kontaktieren,.. Auch Bayern wird, wie der Rest der BRD, recht umfassenden Mangel haben an Lehrkräften an Grundschulen. Interessierte Grundschulen zu finden dürfte also ein Leichtes sein, komplizierter könnte das Ländertauschverfahren werden, wobei du natürlich mit der Beendigung der Wochenendehe ein hervorragendes Argument hast. In jedem Fall solltest du aber Gewerkschaft und PR mit ins Boot holen für dieses Verfahren, damit das so schnell als irgend möglich erfolgreich sein kann /wird.

    Was ist eine Willkommenskraft?

    VKL-Kraft/ Lehrkraft in Willkommensklassen für SuS, die ohne ausreichende Sprachkenntnisse nach Deutschland kommen und in mehreren Monaten bis zu zwei Jahren an den Regelunterricht herangeführt werden vielleicht?

    Weißt du, für wie viele Menschen die Steuererklärung die totale Überforderung darstellt? Ich bin sehr froh, dass es so nicht gelöst wurde.


    Wenn ich sehe, dass Geringverdiener auch mal eine kleinere Reise unternehmen können, die sonst völlig unmöglich wäre, finde ich das schön. Oder meine Oma auf dem Land, wir haben ihr das Ticket gekauft, damit sie auch öfter mal einen Stadtbummel machen kann, ohne gleich 12 Euro los zu sein oder gefahren werden zu müssen.

    Oder auch Menschen mit ALG II / Erwerbsminderungsrente/ kleiner Rente auf Grundsicherungsniveau, die sich sonst gar kein ÖPNV - Ticket leisten können, dank 9€- Ticket aber auch mal wieder weiter entfernt lebende Familie / Freunde treffen können, die seit Monaten empfohlene, aber nicht zahlbare Fahrt zu einem weiter entfernten Facharzt unternehmen können oder die auch einfach nur drei Monate lang etwas weniger für ihr Aboticket zahlen müssen, so dass sie etwas Geld zurücklegen können für die nächsten Schuhe des Kindes, die dringend benötigte Brille oder die Zuzahlungen für Medikamente.

    Ich bin selbst nicht an der GS, kann dir diesbezüglich also nicht mit Erfahrungsberichten helfen. Ganz grundlegend solltest du dir aber vor Augen halten, dass du deshalb die Option auf den Quereinstieg hast, weil die Grundschulen akuten Personalmangel haben und du als Quereinsteiger natürlich dort eingesetzt wirst, wo akuter Mangel und damit Lehrkräftebedarf herrscht. Auch erfahrene Lehrkräfte arbeiten wenn sie die Wahl haben oftmals lieber nicht in Brennpunktschulen, sondern der idyllischen "Welt-in-Ordnung-Schule", wo insofern kein Mangel herrscht, sondern man nur mit großem Glück und passendem Profil landet. Der Mangel herrscht zuallererst an den Schulen mit den Kindern, die sowieso schon mit diversen Benachteiligungen zu kämpfen haben (gibt es auch auf dem Land btw), oftmals kein Elternhaus im Hintergrund haben, welches helfen könnte /würde und bei denen insofern Rückstände in der Entwicklung besonders gehäuft auftreten, die eine ideale Welt bis zum Ende der Grundschulzeit ausgeglichen hätte, die in der Realität dann aber Abstriche zur Folge haben, die sich durch die gesamte Bildungsbiographie der Kinder ziehen werden. Realistischerweise wirst du als Quereinsteiger eher an so einer Schule mit akutem Mangel landen. Überleg dir also gründlich, ob du den Beruf nur unter mehr oder minder Idealbedingungen ausüben möchtest /würdest /könntest oder vielleicht eine Motivation darüber entwickeln kannst Kinder zu fördern, die zuhause nicht die Unterstützung und Förderung erfahren, die deine eigenen Kinder erhalten. Ergänzend könntest du bei der ausbildenden Stelle nachfragen , wann klar ist, an welche Schule man kommen würde und ob sie absehen könnten, wo du landen wirst. Mehr als dir keine Antwort zu geben wird nicht passieren. Vielleicht aber, wenn du deine Bedenken transparent machst, wird man dir einen Hinweis geben (können), der dir bei deiner Entscheidung helfen würde.


    Dies alles geschrieben solltest du den Faktor Erfahrung nicht außer Acht lassen. Ich will nicht behaupten, dass schwierige Elternhäuser oder Entwicklungsdefizite oder andere herausfordernde Standortbedingungen einem irgendwann nichts mehr anhaben, aber man lernt nach und nach mit manchen Dingen erfolgreich umzugehen, versteht besser, wo man was mit Geduld, Zeit und ggf. weiteren externen Lernpartnern erreichen kann, lernt aber auch, was man manchmal akzeptieren muss, weil man weder im Alleingang alle retten könnte, noch deshalb die Augen auch vor diesen Realitäten verschließen dürfte. Ich versuche für mich die innere Balance darüber zu finden, dass ich vor allem an die Fälle denke, bei denen der stete Tropfen den Ausschlag gibt (und wenn auch nur im ganz Kleinen), nicht diejenigen, bei denen es am Ende doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein war. Viele meiner SuS kommen aus Grundschulen mit besonders schlechten Standortbedingungen, schwierigen Elternhäusern, bringen Entwicklungsdefizite mit in Klasse 5. Was mir an schwierigen Tagen bislang hilft ist Rückhalt im Kollegium einerseits und gesunder Abstand und Ressourcen auftanken in der Freizeit andererseits.

    Eine Erhöhung des PKV-Satzes stellt im Regelfall (da kommt es dann tatsächlich auf deine konkreten, aktuellen Vertragsbedingungen an) nicht einfach nur eine schadlose Veränderung des bestehenden Vertrages dar, sondern einen Neuvertrag mit geänderten Bedingungen. Mein Makler hat mir damals erklärt, dass es bei meinem Vertrag ohne erneute Prüfung möglich wäre den PKV-Satzes zu senken, eine Erhöhung aber eine erneute Gesundheitsprüfung zur Folge hätte.


    Insofern schnell CD-Laufwerk besorgen und bis dahin vielleicht einfach schonmal deine Versicherung fragen, wie das übliche Prozedere ist bei denen/deinem Vertrag und wo das im Vertrag nachzulesen ist.

    Ich schaue bei Fortbildungen nach Interesse und dann natürlich zuerst nach Terminangeboten, die nicht mit meinen Unterrichtszeiten kollidieren, sondern in meine andere Arbeitszeit fallen. Wo es das nicht gibt, aber die Fortbildung auch für die Schule relevant genug ist, fällt eben Unterricht dafür aus, wobei ich Vertretungsstunden in dem Fall ja auch vorbereiten muss, insofern ist es mir bedeutend lieber Fortbildungen am Nachmittag zu haben. Im letzten Schuljahr habe ich alle vier beantragten Fortbildungen anstandslos bewilligt bekommen, das scheint also zu passen wie ich vorgehen für meine Schulleitung. (Für andere BL sei erwähnt, dass es hier in BW kein schulinternes Fortbildungsbudget gibt, welches für Pädagogische Tage und solche weiteren Fortbildungen reichen muss. Pädagogische Tage müssen wir hausintern finanzieren, die weiteren Fortbildungen einzelner Lehrkräfte sind dann zumindest bei uns in der Sek. I kein schulinterner Geneinschaftstopf. Es hat also niemand an meiner Schule nicht auf Fortbildung gehen können, weil ich gleich 4x durfte und kein Geld mehr da gewesen wäre.).

    Das klingt für einen kompletten Anfänger nach einem wirklich gruseligen, weil potentiell komplett überfordernden Modell, bei dem man selbst, wie auch die SuS, die letztlich nur noch beaufsichtigt und irgendwie beschäftigt werden, auf der Strecke bleibt. Das sollte man wirklich nicht unterschätzen, was das in der Realität bedeutet an Vorbereitungsaufwand und mögliche Kollisionen mit den Studienverpflichtungen mit bedenken.

    Oft? Das war 2 Mal bisher..

    Ich bin mir nicht sicher, worauf du dich beziehst, nachdem ich das Wort "oft" meine ich nicht verwendet habe. Falls du damit ausdrücken möchtest, dass du bislang erst zweimal vormittags mit den Unterrichtszeiten kollidierende Termine hattest, versteh ich deinen deutlich anders klingenden Eingangsbeitrag nicht. Dort schreibst du davon, wie du vorgehest "immer", wenn du einen wichtigen Termin habest, um dann ein konkretes Fallbeispiel heranzuziehen, bei dem dir die Freistellung offenbar verweigert wurde. Das legt nahe, dass das regelmäßig vorkommt bei dir, nicht, dass es sich lediglich um zwei isolierte Termine gehandelt habe..


    Was genau ist dein Anliegen bzw. was erhoffst du dir von diesem Thread? Das verstehe ich tatsächlich immer noch nicht so richtig.

    Ich habe leider nicht die geringste Ahnung, was ein "Kapovaz" - Vertrag ist und kann dir insofern nicht wirklich etwas raten zu diesem Vertragsmodell. Ich möchte dir aber empfehlen, einerseits mit deiner Gewerkschaft über deine Fragen zu sprechen und andererseits, sollte es sich darum drehen, dass du am Ende Vertretungskraft an einer Schule wärst, den Vor-und Nachbereitungsaufwand nicht zu unterschätzen, den du als kompletter Anfänger, ohne Anleitung und bei gerade einmal drei Studiensemestern (sprich auch noch immensen fachlichen, didaktischen und pädagogischen Lücken) haben wirst. Ich habe in meinem ersten Praktikum locker mehr als 10h Vorbereitungszeit für eine Unterrichtsstunde gehabt mangels Erfahrung und das erst nach und nach reduzieren können. Am Anfang kürzer zu treten, um ausreichend Vorbereitungszeit zu haben bis du weißt, wie Unterrichtsplanung funktioniert scheint mir insofern sehr vernünftig zu sein.

    Gegenfrage: Wie kommt es zu diesen regelmäßigen und offenbar auch sehr kurzfristigen Fehlzeiten bei dir? Kannst du diese Termine nicht außerhalb der Schulzeiten legen bzw. so frühzeitig vereinbaren, dass du unabwendbare Vormittagstermine rechtzeitig (sprich nicht erst am Tag X selbst) in der Schule bekanntgeben kannst?


    Ich habe tatsächlich noch nie einen Termin während der Schulzeiten gehabt (habe einen freien Tag in der Woche, an dem dann meine planbaren Arzttermine liegen), weiß aber natürlich, dass es das geben kann. Eine Kollegin von mir, die das aktuell betrifft hat der SL gegenüber transparent gemacht, warum diese Termine teilweise nicht anders liegen können (Facharzttermine in 200km Entfernung, die alle 4 Wochen erforderlich sind und den gesamten Tag in Anspruch nehmen) und manchmal kurzfristig anfallen, sorgt prinzipiell für Vertretungsaufgaben und legt natürlich wann immer möglich ihre Termine außerhalb der Schulzeiten, z. B. in Ferienzeiten. Dadurch ist das zwar unpraktisch, aber unproblematisch.


    Anders gefragt : Gibt es etwas, was du machen kannst, um deine Fehlzeiten einerseits zu reduzieren und andererseits deiner SL gegenüber frühzeitig Termine, die du tatsächlich nicht außerhalb der Unterrichtszeiten legen kannst zu kommunizieren, diese ausreichend zu entlasten, etc.?

    Ich kann eine Gewerkschaftsmitgliedschaft sehr empfehlen um kompetente Ansprechpartner zu haben, die die Rechtslage kennen, die Tücken des Seiteneinstiegs in eurem BL kennen, die euch bei Bedarf unterstützen, um z. B. eine Teilzeit zu beantragen und bewilligt zu bekommen.

    Zu Deiner Frage CDL: Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meiner jetzigen Schule, auch die Bezahlung ist okay. Nur die Arbeitsbedingungen sind nicht gut und zur Zeit kündigt fast jede Woche ein/e neuer Kollege/Kollegin, was das Arbeitsaufkommen für die verbleibende Lehrerschaft natürlich erstmal erhöht. Was mit der Schule unter den Bedingungen in der Zukunft wird weiß ich nicht. Ich brauche also Plan B und hatte mir erhofft in einer staatlichen Schule mit einer Festanstellung und vielleicht sogar mehr Gehalt auch etwas mehr Sicherheit "einzukaufen". Das scheint jetzt aber nicht der bessere Weg für mich zu sein. Danke für Eure Hilfe!

    Die Festanstellung erfordert eben eine bestimmte formale Qualifikation, die du aktuell nicht vorweisen kannst, die du aber doch nachholen könntest. Dann wäre auch eine ungleiche Besoldung kein Thema. Hast du dich schon einmal informiert über die Möglichkeiten eines Seiteneinstiegs in Berlin?

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