Ich hab bisher alle Termine etc. immer eingehalten und auch Deadlines. Dass das jetzt genau vor der Prüfung passiert, ist halt doof, aber passiert. Ich hab jetzt so gut es geht meinen Unterricht vorbereitet, werde jetzt dann auch mit der Planung von meinem UB anfangen (ich hab ja sehr viel Zeit jetzt durch das Rumsitzen) und so gut es geht, mein Zeug erledigen. Wie gesagt, am Dienstag weiß ich mehr, dass hab ich auch meinen Mentoren so kommuniziert, vielleicht kann ich auch am Mittwoch wieder in die Schule gehen (momentan gehen halt länger laufen als ein paar Minuten gar nicht).
Zu meiner Prüfung: Ich habe heute tatsächlich den Nachholtermin gekriegt, der ist jetzt am 30.11. Das ist zwar natürlich zwischen meinen zwei UBs, aber ich werde wie gesagt jetzt auch die Zeit nutzen, um einfach schon mehr vorzuarbeiten. Das Problem ist/war oft, dass ich mich zu sehr in der Unterrichtsplanung verliere und zu viel Zeit in eine Stunde stecke. Ich mach mein Ref in BW, der Plan ist, dass ich bis zum Halbjahr auf die 13 Stunden komme und dann eben ab Februar eigenständig unterrichte (13h). Ich versuch halt einfach durchzukommen und hab echt Angst davor, es nicht zu schaffen. Da kommt das mit dem Fuß halt jetzt äußerst ungünstig.
Würde bei dir nicht Grundschule als Schulform stehen, wäre ich geneigt anzunehmen, dass du bei uns an der Schule gerade deinen Vorbereitungsdienst absolvierst, so bekannt kommt mir die Sammlung gesundheitlicher Malheure (bis hin zum aktuellen Problem) vor im Kontext mit dem Umstand, dass du angibst in der Verlängerung zu sein, sehr lange für Stundenplanungen zu benötigen, sowie den Kommunikationsproblemen zwischen dir und der Schule, die wir nur aus deiner Perspektive erfahren.
Um das mal aus Perspektive deiner Schule/KuK/Mentoren zu betrachten: Du hast in deinem bisherigen Ref mit einigen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und deshalb einige Fehlzeiten gehabt, so dass die relevante Übungszeit in eigenen Stunden, sowie bei deren Planung fehlt. Gerade die Planung in einem angemessenen zeitlichen Umfang bereitet dir dabei noch besonders große Probleme (was möglicherweise Folgeprobleme nach sich zieht, weil du vielleicht übermüdet bist, wenn du deine Stunden hältst, unsicherer und weniger belastbar bist, mehr Fehler in der Klassenführung machst in der Folge, ...), wobei du dummerweise bereits in der Verlängerung bist und vor den Weihnachtsferien entschieden werden wird, ob du in den eigenständigen Unterricht entlassen werden kannst oder aus dem Ref ausscheiden musst. Der Druck bei dir ist also nachvollziehbarerweise sehr groß, deine Mentoren wollen aber auch nicht, dass du ausscheidest, sondern, dass du dich bewährst, sehen, was dir noch fehlt vor allem an Übung und Routine und versuchen möglicherweise einfach nur den Weg für dich zu bereiten (methodisch/didaktisch), damit deine entscheidenden UBs am Ende in einem Kontext verlaufen, der es dir ermöglicht dich erfolgreich zu beweisen und in den eigenständigen Unterricht entlassen zu werden.
Ich nehme deine Aussagen zu deinem Verhalten bzw. deine Angaben zum Verhalten deiner Mentoren als teilweise verwirrend wahr. Mal melden die Mentoren sich angeblich ständig, so dass du keinerlei Ruhe hättest, dann wieder sind sie gar nicht erst erreichbar. Ebenso verwirrend liest sich für mich das ganze Hin und Her um die zu erstellenden Unterlagen, deren Einreichung nicht zuletzt ja auch von dir selbst angeboten wurde, wie du in Beitrag 15 klargestellt hast, nachdem du davor noch den Eindruck erweckt hattest, deine Mentoren hätten dir das abverlangt. Offenbar warst du diejenige, die angeboten hat, auch den Unterricht für die kommende Woche zu senden, auch das haben deine Mentoren nicht einfach eingefordert. Ich nehme an, dass du- ähnlich wie der/die Refi bei uns, an den/die ich dabei gerade denken muss- ähnlich unklar und missverständlich mit deinen Mentoren kommunizierst. Möglicherweise liegt das zumindest teilweise an dem Druck, den das Ref auslöst und den gerade zusätzliche Erkrankungen massiv verstärken können. Teilweise scheint mir das aber auch etwas zu sein, woran du noch arbeiten solltest, um nicht nur jetzt mit Mentoren klar und unmissverständlich zu kommunizieren, sondern auch im weiteren Beruf mit SuS, Eltern, externen Bildungspartnern aller Art klar und möglichst unmissverständlich kommunizieren zu können.
Ganz grundlegend finde ich die Formel "krank ist krank" greift in vielen Fällen einfach deutlich zu kurz. Krankheiten bedürfen- auch wenn es hier in Deutschland keine Teilkrankschreibungen wie z.B. in der Schweiz gibt- der genaueren Betrachtung, ob man tatsächlich komplette Bettruhe benötigt, auch nicht am PC arbeiten kann oder eben zumindest einen Teil seiner üblichen Aufgaben abarbeiten kann. Ich bin schwerbehindert, bin also an jedem einzelnen Schultag schwerkrank. Dennoch verrichte ich wenn nichts weiteres dazukommt an den meisten Schultagen im Rahmen meines Deputats ganz normal meine Aufgaben. Jemand mit einer Grippe/Bronchitis/etc. muss zumindest einige Tage lang das Bett hüten und wird sicherlich nichts für die Arbeit machen können. Jemand mit einem orthopädischen Problem kann das unter Umständen aber durchaus je nach Art des Problems, der Symptome/Beschwerden, der Behandlungsoptionen. Dass deine Mentoren darauf gehofft haben, dass eine Schiene dir sogar Präsenzunterricht ermöglichen könnte sehe ich eher vor dem Hintergrund deines Refs als Versuch, dir erforderliche Übungs- und Vorbereitungszeit bis zum UB zu verschaffen. Du selbst hast vorgeschlagen, du könnest zumindest Unterrichtsvorbereitungen senden, insofern halte ich es auch für nachvollziehbar, dass deine Mentoren, die eben nicht deinen Ärzte sind, auch nicht über deren Informationen verfügen, nur sehen, dass du ja offenbar nicht ganz so eingeschränkt bist, auch wenn das aus Perspektive deiner Ärzte anders ist aktuell.
Versuch für dich selbst mehr Klarheit in die Situation zu bekommen: Was kannst du gerade problemlos machen (Unterrichtsvorbereitung?), was kannst du medizinisch bedingt gerade gar nicht (Präsenzunterricht?), was nur teilweise (Unterrichtsvorbereitung?), was vielleicht mit etwas zusätzlichem Einsatz (nächsten Termin zur Schulrechtsprüfung wahrnehmen, auch wenn du dafür mit dem Taxi hinfahren musst oder eben mit den Krücken den Bus nehmen?) machen.
Sortier das sowohl sachlich, als auch emotional für dich und dann versuch ganz klar und eindeutig mit deinen Mentoren zu kommunizieren, damit diese genau wissen, womit sie gerade rechnen können, vor allem aber auch den Eindruck gewinnen, dass du nicht einfach nur in der Versenkung verschwindest, sondern um dein Ref kämpfst mit den Mitteln/Kräften, die dir gerade zur Verfügung stehen gesundheitlich. Diese Klarheit kann dir auch helfen, dich weniger schuldig zu fühlen ob deiner aktuellen gesundheitlichen Probleme bzw. Dinge zuzusagen, die womöglich bei genauerer Betrachtung doch zu weit über deine Grenzen gehen momentan. Vor allem aber ist diese innere Klarheit die Basis, um bei Bedarf erforderliche Grenzen ziehen zu können. Mach deinen Mentoren gegenüber deutlich, dass du mit ihnen über schulische Belange nicht mehr über Whatsapp, sondern nur noch über euren Dienstmail-Account oder ggf. bei einem darüber vereinbarten Telefontermin sprechen wirst. (Alles andere ist in BW eh nicht zulässig über Whatsapp...). Das lässt sich mit einem freundlichen Hinweis klären, wenn die nächste dienstliche Anfrage über Whatsapp eintrudelt: "Ich bitte darum dienstliche Anfragen ausschließlich persönlich/über den Schulmailaccount zu stellen." Dann antwortest du auf die über Whatsapp gestellte Anfrage per Email. Wenn du selbst dich daran konsequent hältst, werden auch deine KuK sich eher daran halten im Austausch mit dir.
Noch ein letzter Hinweis zum Prinzip Hoffnung bei der Dauer der Krankschreibung. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, dass man einfach ganz normal seine Arbeit machen können möchte und aus diesem Gefühl heraus dazu neigt zu signalisieren, man hoffe ja zum Zeitpunkt X wieder auf der Matte zu stehen. Wenn einem aber der Facharzt deutlich gesagt hat, dass man eine, zwei oder mehr Wochen nicht zur Arbeit gehen könne, dann sollte man auch einfach nur deutlich sagen, wie lange man nach aktuellem Stand krankgeschrieben ist, was man ggf. angesichts der Art/Schwere der Erkrankung dennoch zur Entlastung anbieten könne zu machen (falls es möglich und medizinisch sinnvoll ist, z.B. Vorbereitungen zu senden, sonst muss ggf. auch einfach nur der eigene Stoffverteilungsplan mit dem Hinweis, wo man sich gerade mit den Klassen befindet ausreichen) und dann erst wieder etwas Anderes zu signalisieren, wenn es dir tatsächlich besser geht, so dass du sagen kannst, dass du ggf. entgegen deiner bisherigen Krankschreibung schon wieder ab Datum Y arbeitsfähig/dienstfähig sein wirst.
Last but not least: Gute Besserung und viel Erfolg für deine entscheidenden UBs.