Mein Problem ist, dass die Nichtbinären so stark in den Vordergrund gestellt werden und die Belange anderer Gruppen im Hintergrund stehen bzw. ihre Bedürfnisse sogar als geringerwertig angesehen werden. Ich habe das Beispiel Stotterer genannt. Ihr könntet fordern, dass Stotterer sichtbarer sein sollten, beispielsweise im Fernsehen. Das andere Beispiel sind die Sehbehinderten, die explizit von Genderzeichen abraten. Menschen wie ihr sind zutiefst ungerecht, weil nur eine ganz bestimmte Gruppe bevorzugt wird. Nichtbinäre können problemlos leben, auch wenn das generische Maskulinum verwendet wird, es kommt da nur auf die innere Einstellung. Behinderte werden potentiell ausgegrenzt.
Das habe ich am Anfang geschrieben und wurde nicht ernst genommen. Ich folgere daraus, dass ihr ein Musterbeispiel für neumodische woke Linke seid, und reagiere entsprechend.
Auch Behindertenverbände- inklusive Sehbehinderten- lehnen gendern aber nicht per se ab, da wir als behinderte Menschen sehr genau wissen, was es bedeutet, an den Rand gedrängt zu werden und als Minderheit nicht gehört, gesehen oder gar geachtet zu werden. Aktuelle Lösungen sind nicht optimal, u.a. weil technische Hilfsmittel für Sehbehinderte damit nicht gut klarkommen. Technik kann zum Glück angepasst werden an die Bedürfnisse der Menschen. Das wäre dann eine inklusive Lösung sowohl für Sehbehinderte als auch für nicht- binäre Menschen.
Ich hatte auch bereits geschrieben gehabt, dass sicherlich niemand einem Menschen der stottert einen Strick daraus drehen würde, wenn dieser Mensch statt „Lehrerinnen und Lehrer“ oder „Lehrer: innen“ einfach Lehrkräfte, Lehrpersonen oder auch einfach nur Lehrer sagen würde, das ist schließlich ein besonderer Fall, bei dem es einfach gilt Toleranz zu leben.
Als neumodische, in deinen Augen „woke“ Linke schaffe ich das ganz problemlos, als selbst schwerbehinderter Mensch sowieso. Wie sieht es mit deiner Toleranz aus? Findest du „Wut“ als Reaktion auf gendern wirklich angemessen oder gar tolerant?