Beiträge von CDL

    Ich danke der Nachfrage. Es ist hier alles sehr positiv.

    Immernoch. (Tag 7.)

    Migräne ist tatsächlich weg. Mir ging es am Samstag besser, dann wurde es wieder blöder. Nicht schlimm, aber nicht fit. Stimme ist sehr angeschlagen, ich huste noch, Covid hat sich aufs Asthma gelegt. (Ich bin gespannt, wie es mit Gehen und Treppensteigen ist, wenn ich wieder aus der Wohnung darf.) Heute habe ich noch einen winzigen Hauch Verdauungsbeschwerden und die Nebenhöhlen sind immer noch geschwollen und zu.

    Gute Besserung weiterhin. Das klingt wirklich übel.

    Ich bin weder in NRW, noch an der GS, deshalb mein Senf nur zu den folgenden Fragen und zum Rest ergänze ich noch, dass auch die Gewerkschaften üblicherweise gute Vorbereitungsseminare anbieten auf dem Weg ins Ref zu diversen Themen. Habe sowohl diverse Infoveranstaltungen meiner Gewerkschaft direkt an der Hochschule vorab besucht gehabt, als auch ein komplettes Vorbereitungswochenende, bei dem ich viele spätere Mitanwärter:innen kennengelernt habe, die ich nicht von der Hochschule kannte. Das hat neben dem inhaltlichen Input aufgrund des Networkings den Einstieg ins Ref direkt leichter gemacht für uns alle, weil wir uns einige sehr persönliche Ängste und Sorgen anvertraut hatten im Laufe dieses Wochenendes.

    - Warum sagen immer alle, dass es so schlimm ist? (Ich weiß, sehr allgemeine Frage;))

    Wer ist "alle"? Es liegt in der Natur des Menschen sich eher zu Wort zu melden, wenn es schlecht läuft, als nur mal kurz anzumerken, dass man total zufrieden wäre. Insofern liegen gewisse Einseitigkeiten gerade im Internet aber auch in manchen Erzählungen in der Natur der Sache. Wenn du differenzierte Informationen und Betrachtungsweisen wünschst, solltest du damit beginnen selbst differenzierter nachzufragen. ;)

    Grundlegend ist das Ref für die meisten Anwärter:innen sicherlich kein Zuckerschlecken, weil es eine auf eine überschaubare Zeit intensiven Lernens ist, während der man sich eine sehr dicke Haut wachsen lassen muss, um an der geballten Kritik nicht zu zerbrechen, sondern wachsen zu können. Selbst wenn diese Kritik durchweg wertschätzend und konstruktiv wäre- was sie realistischerweise nicht durchgehend ist, es menschelt schließlich- wäre das hart und in der Fülle phasenweise schwer auszuhalten. Dazu kommt das Gefühl andauernd bewertet zu werden, welches tatsächlich ja auch zutrifft- schließlich wollen Schulleitergutachten mit Leben gefüllt werden, Mentor:inn:en weiterführende Hinweise geben, etc. Ich kenne eigentlich niemandem, dem das nicht zugesetzt hat während des Refs und zwar ganz egal, ob die Leute am Ende mit der eins vor dem Komma rausgekommen sind oder gerade noch so bestanden haben (was in BW 4,0 bedeutet; anders als offenbar in NRW gibt es bei uns im System null Toleranz für Noten schlechter als 4,0).

    Dennoch und ungeachtet all diesen Stresses habe ich das Ref oft auch als schöne Zeit empfunden, meistens als lehrreiche Zeit und hatte nie den einseitigen Eindruck "alles" sei "so schlimm". Ich weiß aber, dass das Anwärter:innen die große Probleme an ihren Schulen hatten, von diesen nicht unterstützt, wohl aber ausgebeutet wurden als willenlose Vertretungspuppen, die man nach Herzenslust einsetzen konnte über ihr Deputat hinaus, weil sie ihre Rechte nicht kannten/einforderten noch einmal ganz anders empfunden haben als ich. Wie diesen im Ref empfehle ich insofern auch dir, dich frühzeitig auch gewerkschaftlich zu vernetzen, über deine Rechte zu informieren und den Mut zu finden Probleme anzusprechen oder auch einfach mal "nein" zu sagen. Finde heraus, welche Unterstützungssysteme dein Ausbildungsseminar anbietet (Seminarsprecher:innen, Coachingangebote, zugängliche Seminarleitung,...) und nutze diese bei Bedarf frühzeitig, sprich ehe das Kind unwiderruflich in den Brunnen gefallen ist. Man hat immer wieder im Ref das Gefühl Einzelkämpfer zu sein- dieses Gefühl kann man aber zumindest teilweise ändern, durch die Nutzung solcher Unterstützungsangebote.

    Zitat

    - Wie wahrscheinlich ist es durchzufallen?

    Ich bezweifle, dass dir Statistiken weiterhelfen würden. Letztlich besagen diese schließlich nichts darüber aus, wie das Ref für dich laufen wird. Es sollte dich aber beruhigen, dass die Mehrheit der Anwärter:innen ihr Ref im ersten Anlauf schafft. Konzentrier dich darauf die kurze Lernzeit möglichst effizient zu nutzen, das ist es, worauf es ankommt, nicht irgendeine Statistik.

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    - Würdet ihr es nochmal machen oder euch rückblickend einen anderen Job/Studiengang aussuchen?

    Ich würde das Ref ungern nochmal machen im Sinne es zweiten Refs, dafür war das zu anstrengend. :sterne: Ich würde aber auch nicht zurückgehen wollen, um an irgendeiner Kreuzung anders abzubiegen, weg vom Lehramt. Auch das sagt aber- egal wer die Frage wie für sich beantwortet- nichts über dich aus und wie sich das für dich anfühlen wird, insofern lass es so weit du kannst auf dich zukommen und konzentriere dich erst einmal noch auf dein Studium und deine nächsten Erfahrungen z.B. im Rahmen konstruktiverer Praktika.:)

    Danke der Nachfrage CDL. Bei mir war der Ablauf fast der gleiche wie bei Theatralica, auch an Tag 8 würde ich endlich negativ. Ich war mittlerweile auch zwei mal wieder leicht beim Sport, also soweit alles gut.

    Es war die ersten Tage echt nicht schön, aber wie ja hinreichend bekannt, ein Risiko, was ich bereit war einzugehen.

    Trotzdem nicht schön, dass es dich erwischt hat und umso wichtiger, dass es dir wieder besser geht. Ich drücke dir die Daumen, dass es weiter und schnell aufwärts geht.

    Es ist so heiß im Klassenzimmer, dass ich das trotz Durchzug nicht schaffe. Ich bin schweißgebadet und das ist auch bei den jungen Kolleginnen so.

    Ja, ich fand es heute auch extrem anstrengend mit FFP2, habe aber den Verdacht, dass der Schweiß auch ohne gelaufen wäre und bin mit einfach sicherer als Risikogruppenangehörige.

    So, an Tag 8 endlich das negative Testergebnis. Die fiese Phase war erstaunlich schnell vorbei (nach ca. 3 Tagen), danach hatte ich nur noch einen leichten Schnupfen und etwas Husten. Momentan merke ich, dass ich schnell erschöpft bin, wenn ich mich bewege. Muss mich also beim Sport ein wenig zurückhalten :sleeping:

    Schön zu lesen, dass es aufwärts geht bei dir. Weiterhin gute Besserung.

    Conni und state_of_Trance : Wie geht es euch denn inzwischen? Ich hoffe, ihr seid wieder fit und dir Conni vor allem auch, dass deine Migräne dich nicht länger zusätzlich plagt

    Eine Studie (Welche? Aber immerhin habe ich es im BR gehört) ist jetzt wohl zu dem Ergebnis gekommen, dass der Rabatt wohl tatsächlich zum größten Teil weitergegeben wurde.

    Nach dem, was ich zuletzt gehört habe, werden wohl bei Benzin 2/3 (also ja, der größte Teil) des "Tankrabatts" weitergegeben, 1/3 streichen damit aber eben doch die Ölfirmen ein, die ihren Gewinn weiter maximieren auf unsere aller Kosten. Meines Erachtens klafft unegachtet dessen, dass es lediglich um Centbeträge geht, ab der Stelle eine zu große Lücke zwischen dem Bruttosteuererlass und dem netto an die Endkunden weitergegebenem Preis.

    Zu den Beiträgen vorher: Fachlich habe ich kein Problem.

    Das ist doch gut. Eine schwierige Baustelle weniger und damit vor allem Baustellen, an denen sich gut zielgerichtet arbeiten lässt, um in kurzer Zeit sicht- und spürbare Fortschritte zu machen. :top:

    Das sehe ich auch so. Aber noch wichtiger: Deine Stunde muss gut geplant und absolut sicher sein und du musst alle Eventualitäten (Impuls und Co) vorher im Kopf durchgespielt haben. Wenn Du das machst, fühlst Du Dich automatisch sicherer (Du hast ja alles bedacht, was sein könnte, was die Schüler sagen könnten etc) und es wird gut laufen.

    Tipp: ich habe vor Unterrichtsbesuchen immer die komplette fertige Stunde mehrfach durchdacht und laut (!) meine Impulse, Fragen, Antworten etc vor mich hingesprochen. Als im Grunde habe ich die Stunde mehrfach geübt, nur halt ohne die Schüler. Bei mir hat das geholfen.

    Ja, das habe ich genauso gemacht. Zusätzlich kann ich nur dringend empfehlen bei Problemen bei der Unterrichtsplanung, die ja ein Teil der geschilderten Schwachstellen sind neben der Klassenführung, die Lehrprobenplanung von starken Anwärter:innen des jeweiligen Fachs gegenlesen zu lassen, diese vor allem darum bitten ihr Augenmerk auf die bekannten Schwachpunkte, wie Impulse/Gelenkstellen zu richten, ob sie diese für verständlich und zielführend halten. Führ ihnen das auch aktiv vor hogwash , damit sie dir Hinweise geben können deine Intonation/Visualisierung betreffend, um potentielle Verständnisprobleme zu reduzieren bzw. möglichst zu vermeiden. Vor allem bei einer Wiederholungsprüfung halte ich das für unerlässlich, schließlich hat man im Regelfall keinen weiteren Versuch.

    Du musst jetzt ganz aktiv deine Chance nutzen hogwash und vor allem auch zeigen, dass du wirklich mit vollem Einsatz die von Fachleitern oder auch SL genannten Baustellen angehst. Lass dich also keinesfalls von deiner Angst und Sorge lähmen (leicht gesagt, ich weiß...). Lehrercoaching nicht lange überdenken, sondern angehen, Intonationshinweise nicht lange hinterfragen, sondern umsetzen, etc.. Aus eigener Erfahrung (habe starke Prüfungsangst) kann ich autogenes Training sehr empfehlen, um etwas gelassener in Prüfungen gehen zu können. Das solltest du dann aber von jetzt ab täglich 5-10min machen, damit es am Prüfungstag ein vertrautes Ritual ist, welches dich keine zusätzliche Kraft kostet, sondern Entspannung und echte Gelassenheit spendet.

    Ein letzter Tipp für den Moment: Versuch dich nicht direkt angegriffen zu fühlen von Hinweisen deiner Fachleiter oder auch der SL, sondern überleg dir, was der Teil ist, den du verbessern musst und kannst. Du hattest im ersten Moment angegeben, dein SL würde deine "Gelassenheit" kritisieren, ohne offenbar selbst eine Verbindung herzustellen z.B. zu deiner Art zu sprechen, die du erst später benannt, aber offenbar nicht wirklich als problematisch erkannt hast. Solche blinden Flecken sind normal, die haben wir alle und müssen kontinuierlich daran arbeiten diese zu reduzieren. Das Ref ist aber eine Zeit komprimierten Lernens, in der du innerhalb kürzester Zeit zeigen musst, dass du Hinweise konstruktiv aufnehmen und umsetzen, sprich dein Potential entwickeln kannst. Das, was du schreibst, lässt mich nicht vermuten, dass du unfairer Kritik ausgesetzt wärst, sondern dir einfach deutlich gesagt wird, wo deine blinden Flecken liegen. Je schneller du es schaffst, diese Hinweise anzunehmen, statt in dir "herumzurechteln", warum diese deines Erachtens unzutreffend oder gar unfair wären, desto schneller sehen deine Ausbilder:innen, dass du kritikfähig bist, was im Ref generell wichtig ist, im Wiederholungsversuch aber unerlässlich, denn wenn man daran glaubt, dass du kritikfähig bist, sprich Kritik anzunehmen bereit bist und an deinen blinden Flecken sichtbar arbeitest, wird man mit kleinen Fehlern gnädiger umgehen, als wenn man den Eindruck hat, dass du Kritik nicht annimmst. Und nur, damit wir uns nicht missverstehen: Ich nehme wahr, dass du in diesem Thread konstruktive Kritik durchaus auch annimmst, ich lese aber auch, was du noch nicht zu verknüpfen scheinst, was du nicht zu verstehen scheinst und wo es erkennbare Probleme gibt (Stichwort "Betonung" versus "Gelassenheit"), deren aktive Bearbeitung du nicht nur angehen, sondern auch kommunizieren musst deinen Ausbilder:innen gegenüber, damit diese gar nicht übersehen können, dass du ihre Kritik annimmst und umsetzt. :)

    Ich denke, CDL meint das Betriebs- oder Sozialpraktikum, das explizit außerschulisch stattfinden muss, für das man aber alle möglichen Tätigkeiten während des Studiums (und davor) anrechnen kann.

    Gibt es das denn aktuell nicht mehr, CDL ?

    Ich meine, inzwischen wurde das durch das sogenannte Professionalisierungspraktikum "ersetzt" welches aber tatsächlich eine etwas andere Zielsetzung hat, kann mich diesbezüglich aber auch täuschen. Wenn ich dran denke frage ich mal nach bei einer Freundin, die vss. nächstes Jahr ins Ref starten wird und berichte. Udd ja, bei mir war das auf jeden Fall noch das "Betriebs- und Sozialpraktikum".

    Gerade auf die Schnelle nur Informationen zum gymnasialen Lehramt gefunden. Dort gibt es das "Betirebs- und Sozialpraktikum" weiterhin, die einzige Änderung ab 2018 war, dass wer Wirtschaft/Geo/Politik/Info als Fach hat verpflichtend das Betriebspraktikum machen muss, wer Sport hat ein Vereinspraktikum nachweisen muss. Gibt es vermutlich also doch weiterhin.

    Danke dir, ich denke über ein Lehrercoaching nach.
    Was mir gerade Bauchscmehrzen weiterhin bereitet ist die Wahl des bekannten Prüfers.
    Der Fachleiter in meinem stärkeren Fach gilt unter den Anderen als sehr speziell und menschlich schwierig, sieht aber Potenzial in mir und nimmt sich Zeit für mich. Von ihm gibt es unter Referendarskreisen oft Horrorgeschichten über ein Bombardement von Kritik in Nachbesprechungen.
    Der Fachleiter in meinem schwächeren Fach wirkt entspannt, jedoch sieht er eben in mir noch starkes Entwicklungspotenzial und meint die Zeit wäre knapp. Ich bin in der Reflexion mit ihm in Tränen ausgebrochen.

    Das Problem ist, egal wie ich mich entscheide, es gibt keinen wirklichen Vorteil für mich. Habe mir eine Pro und Contra Liste geschribeen, aber das bringt mich auch irgendwie nicht weiter. Habt ihr da noch Tipps`?

    Von dem, was du beschreibst, klingen beide dir zugewandt, konstruktiv und das Potential in dir erkennend, was ja positiv ist. Irgendwelche Gerüchte, wie andere diese Prüfer sehen/darstellen wollen würde ich an der Stelle ignorieren, Kritik in der Nachbesprechung ist der Normalfall, auch das also kein Grund gegen einen der Prüfer. Nachdem dein "stärkeres" Fach deinen Noten nach auch kein wirklich starkes Fach ist, ist das auch kein Argument, welches meines Erachtens deutlich für diesen Prüfer sprechen würde, auch wenn dieser dich möglicherweise als nicht ganz so wackeligen Kandidaten abgespeichert hat, wie Prüfer zwei. Überleg dir, mit wem der beiden du dich aufgrund deiner bisherigen Erfahrungen mit beiden etwas sicherer fühlen würdest, um ein ganz klein wenig entspannter in die Prüfung gehen zu können. Lass deinen Bauch entscheiden und gut.

    Bei uns sind die meisten KuK Klassenlehrkräfte in einer Klasse und Stellvertreter:in in einer zweiten Klasse. Möglicherweise gibt es das bei euch auch und wäre ein möglicher Weg, mit dem du leben kannst. Das letzte Wort bei der Deputatsverteilung hat aber die SL, die dir gegenüber offenbar auch bereits nachvollziehbar begründet hat, warum du im kommenden Schuljahr in den 5.Klassen benötigt wirst mit deiner Erfahrung. Solltest du den Eindruck haben, dass zentrale pädagogische Aspekte von der SL noch nicht ausreichend betrachtet wurden bei ihrer Entscheidung, könntest du diese versuchen geltend zu machen bzw. eben als Kompromiss vorschlagen die stellvertretende Klassenleitung in deiner bisherigen Klasse zu erhalten. Eine Garantie gibt es allerdings nicht, die SL entscheidet das letztlich. Der PR wäre insofern an dieser Stelle auch kein Organ, welches ich hinzuziehen würde.

    Welche Gründe sprechen deines Erachtens denn dagegen, deine bisherige Klasse abzugeben? Wechselt ihr generell nach der 7.Klasse oder erst nach Klasse 8?

    Danke euch für diese Tipps

    Ich habe leider eine relativ monotone Redensart und habe meistens zu den Schüler innen ein sehr gutes Verhältnis so dass diese im Unterrichtsbesuch auch gut mitarbeiten wollten jedoch konnten Sie du ich meine gesetzten Impulse nichts anfangen

    Ich würde auch sagen, dass das etwas ist, woran du sehr gut und auch jenseits des Berufs aktiv arbeiten kannst. Es ist gut, wenn du grundlegend ein gutes Verhältnis hast zu deinen SuS, das kann aber in anderen Gruppen auch anders sein und deine Art zu artikulieren dir Stöcke zwischen die Beine werfen oder eben auch die Kommunikation generell erleichtern und entlasten. Lass deine Begeisterung und dein Interesse am Unterrichtsthema durchklingen, gib Rückmeldung, der man Wertschätzung nicht nur anhand der Wortwahl anhört, geh auf Störungen mit so viel Kraft, Stärke und Nachdruck in der Stimme ein, dass du direkt weniger Arbeit in diesen Teil der Klassenführung, die dir ja offenbar noch Probleme bereitet, stecken musst.

    Betonung ist durchaus auch ein verständnisrelevanter Hinweis. Manche Anweisung, die du den SuS gibst, könnte also womöglich von diesen korrekt interpretiert werden, wenn du ihnen diese Interpretationsebene zur Verfügung stellen würdest. Eben diese Impulse sollten dabei auf den Operatoren beruhen, die du in deinem Bildungsplan findest und nicht nur bei Klassenarbeiten einsetzt, sondern auch im Unterricht konstant verwendest und damit trainierst. Kurze, klar strukturierte Sätze mit einem klaren Operator, dazu deine Betonung, eine zielführende Visualisierung, die nicht nur den Arbeitsauftrag schriftlich wiederholt, sondern möglichst noch durch ein passendes Bild als Interpretationshilfe ergänzt wird- das macht für einige SuS einen Unterschied, die sich auf das rein gesprochene Wort oftmals nicht ausreichend konzentrieren können oder dessen Details nicht direkt erfassen. Das geht nicht für jede Unterrichtsfrage, aber zumindest bei Arbeitsaufträgen für die nächste Arbeitsphase durchaus.

    Dynamischer Unterricht erfordert einen dynamischen Einsatz deinerseits. Mach dir bewusst, dass es darum geht, dir eine professionelle Rolle zu erarbeiten, die sich von dem unterscheiden darf, wie du im Privatleben agierst. Ich bin in vieler Hinsicht ein zurückhaltender Mensch in meinem Privatleben und finde es äußerst unangenehm, wenn ich öffentliche Aufmerksamkeit gleich in welcher Weise errege, im Unterricht habe ich aber nicht das geringste Problem damit, mich bei Bedarf zum Clown zu machen, wenn ich damit meine SuS mitreißen kann. Echte Gelassenheit ist eine sehr gute und gesunde Grundhaltung als Lehrkraft- monoton zu sprechen lässt aber Desinteresse und mangelndes Engagement vermuten und entzieht einer Unterrichtssituation Kraft und Dynamik, die sie benötigt, um von dir in der gewünschten Weise vorangetrieben und zielführend beendet werden zu können.

    CDL

    Das schlimme ist, dies hängt vom nicht immer wissenschaftlich geprägten Weltbild des Beurteilers ab. Du kannst einen BMI von 40 haben und ich behaupte, dass von 20 Gutachtern Dich mindestens zwei Durchwinkeln. Mit einem BMI von 35 und einer Top Fitness findest Du trotzdem noch zwei von 10 die im Weg rumstehen. Alleine schon diese Beliebigkeit ist unglaublich. Angesichts der eklatanten finanziellen Verluste empfiehlt sich bei einer Ablehnung daher immer und grundsätzlich anwaltliche Hilfe einzufordern.

    Ja, mir ist auch schon mal ein Arzt begegnet, der am Ende lediglich seine Vorurteile diagnostiziert hatte, weil er mich lediglich qua Gewicht beurteilt hatte. Orthopäde, der mich, nachdem ich infolge eines Sturzes eine Bänderüberdehnung hatte, untersucht hat. An einem bestimmten Punkt hat er dann während ich auf der Liege lag mein Knie abgetastet und ich sollte dabei das Bein hochnehmen und strecken einmal auf dem Bauch und einmal auf dem Rücken liegend. Hätte er mir verraten, dass er gerade meine grundlegende Beweglichkeit einschätzen möchte hätte ich ihn gebeten, sich nicht mehr über mich zu beugen und das Knie abzutasten, um das Bein auf über 90 Grad zu bringen, was ich zu der Zeit zweimal täglich beim Training gemacht habe, so dachte ich, es geht um etwas anderes und habe das Bein nur ganz leicht von der Liege abgehoben, davon ausgehend, dass das für die Untersuchung des Knies ausreichend wäre. Ich fiel aus allen Wolken, als dieser Idiot mir am Ende allen Ernstes sagte, ich könnte mich ja nicht einmal mehr grundlegend bewegen und meine Beine strecken aufgrund meines Gewichts und mir u.a. ein Rezept für die Physiotherapiepraxis seiner Frau geben wollte. Ich habe es mir dann gespart, den Kerl eines besseren zu belehren, sondern mir einfach direkt einen anderen Orthopäden gesucht. (Nicht gespart habe ich es mir meinem Personal Trainer den Namen des Arztes zu nennen, damit er diesen seiner Kundschaft- viele Leistungssportler- nicht etwa empfehlen würde. :teufel:)

    Insofern würde ich auch jeder und jedem mit dieser Thematik raten 1. in die Gewerkschaft einzutreten und sich von dieser 2. rechtlich beraten und vertreten zu lassen, sollte die Verbeamtung rein basierend auf dem Gewicht verweigert werden. Gewerkschaften freuen sich immer, wenn sie mögliche Präzedenzfälle führen dürfen. Das schafft Rechtsklarheit, auf die man sich an anderer Stelle beziehen kann, um es gar nicht erst bis zum Verfahren kommen lassen zu müssen. (Hätte bei mir im Ref aus anderem Grund fast geklappt- wäre dem RP nicht letztlich aufgegangen, dass sie gerade einem solchen von der Gewerkschaft äußerst erwünschten, rechtlich eindeutigen Präzedenzfall Tür und Tor öffnen den ich umgekehrt sehr gerne geführt hätte/führen hätte lassen- hätte das RP nicht rechtzeitig eingelenkt und damit ein Gerichtsverfahren abgewendet.)

    Ja, bei uns gab es Tages- und Blockpraktika plus Wirtschaftspraktikum plus Praktikum zwischen 1.Staatsexamen und Refantritt (quasi das heutige Professionalisierungspraktikum). Nachdem ich da aber wie geschrieben etwas außen vor war, weiß ich nicht sicher, wie das organisiert wurde, kann mich nur an die aushängenden Listen in jedem Semester erinnern, auf denen neben den Plätzen für die Tagespraktika auch Plätze für Blockpraktika vergeben wurden. Ob alle Blockpraktika so vergeben wurden oder nur ein Teil, weiß ich aber nicht.

    "Gelassenheit" kann auch ein Euphemismus für Trägheit, Gleichgültigkeit oder wenig Eigeninitiative sein.

    Ja, deshalb vermute ich, dass wenn es um so eine Formulierung gehen würde, diese eingebettet war in eine weitere Erklärung, die deutlich macht, dass es eben nicht um "klassische" Gelassenheit geht, sondern einen der von dir oder mir angesprochenen Aspekte. Vielleicht ein Missverständnis, vielleicht im Stress selektive Wahrnehmung oder im worst case eine generell zu selektive Wahrnehmung, die ich dem/der TE erst einmal nicht unterstellen möchte mangels entsprechender Informationen.

    Weil der Schulleiter denkt, dass ich keine der Tipps anwende, die er mir in einem Gespräch gegeben hat und er sich an meiner etwas gelasseneren / ruhigeren Art stört.

    Und wendest du denn seine Tipps erfolgreich an oder gibt es noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung? Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Schulleitung Gelassenheit für problematisch hält- bist du dir sicher, das du richtig verstanden hast, welches Problem er dir an der Stelle zu deiner Klassenführung mitteilen wollte? Was hat er genau gesagt? Greifst du ihm zu wenig konsequent durch bei Störungen? Sprichst du zu leise, um gut verstanden zu werden/dich durchzusetzen? Es ist gerade im Wiederholungsversuch wichtig, genau zu verstehen, worauf Kritik abzielt, um schnell und effektiv an Problemen arbeiten zu können.

    Deinen Angaben zu deinen Noten entnehme ich, dass es wohl insgesamt eher knapp ist bei dir, was natürlich auch mit fehlender Routine durch den langen Fernunterricht im letzten Schuljahr zu tun haben kann. Dennoch wäre es wichtig, dass du für dich selbst sehr ehrlich überlegst, ob es tatsächlich nur an deiner Klassenführung und Schwächen in der Unterrichtsplanung liegt oder ob eben diese Schwächen in der Unterrichtsplanung nicht noch weitere Achillesfersen beinhalten, wie die von anderen bereits angesprochenen fachlichen Mängel (wäre weniger gut, weil zeitintensiver in der Aufarbeitung) oder vielleicht auch einfach nur fehlende Routine bei der Gestaltung von Gelenkstellen (Impulse/"Einstieg führt nicht zur Fragestellung"), der Zielgerichtetheit deiner Planung auf die Unterrichtsziele oder gar der didaktischen Reduktion (was auf das Gegenteil von fachlichen Mängeln schließen lassen würde, denn nur wer über komplexes Wissen verfügt, kann an dieser Stelle mangels ausreichender Übung vorläufig scheitern). Nur, wenn du genau verstehst und dir eingestehst, woran du noch arbeiten musst, kannst du das entsprechend zielstrebig angehen.

    Ich weiß nicht, ob du das schon machst, aber ich habe mir im Ref immer oben in meine Stundenplanung 2-3 persönliche Ziele für die Stunde notiert, also was ich unabhängig von meinen unterrichtlichen Zielen erreichen möchte, z.B. ausreichend visualisieren, etc. Jedes Feedback z.B. meines Mentors habe ich dazu verwendet, diese persönlichen Ziele zu aktualisieren. Wenn ich eines der 2-3 Ziele sicher implementiert hatte in meinem Unterricht (und entsprechendes Feedback hatte, dass das funktioniert), habe ich es gestrichen und dafür das nächste Arbeitsziel dazugenommen. So habe ich mich einerseits nicht überfordert durch zu viele zeitgleiche Arbeitsziele, aber andererseits stringent an diesen Zielen gearbeitet. Ganz nebenbei war das dann auch immer eine sehr gute Grundlage für Gespräche mit Mentoren, Fachleiter:inn:en, SL, weil ich eben deutlich machen konnte, an welchen Zielen ich wie in meinen Planungen arbeite bzw. was ich bereits wie alltäglich umsetze. Dadurch habe ich Kritik daran immer als deutlich konstruktiver empfunden, weil eben gezielt angemerkt wurde, wie ich bestimmte Ziele noch effektiver umsetzen könnte, aber eben auch mein Einsatz (und damit meine Kritikfähigkeit!!!) wahrgenommen wurde. Es ist sehr wichtig, dass dein SL und deine Fachleiter den Eindruck erlangen, dass du kritikfähig bist und ihre Hinweise und Tipps umsetzt, insofern versuch an dieser "Baustelle" zu arbeiten.

    Das scheint tatsächlich von Uni zu Uni anders zu sein; bei uns wurde auch nur das Semesterpraktikum durch die Uni zugeteilt und die drei anderen Pflichtpraktika fanden selbstorganisiert statt

    Spannend, nachdem du ja auch aus BW kommst, wenn ich mich richtig erinnere. Bei mir an der PH gab es meine ich* tatsächlich weitestgehend von der PH organisierte Praktika, lediglich das Zusatzpraktikum für Wirtschaft war individuell geregelt, weil man das auch über entsprechende Berufserfahrungen nachweisen konnte.

    Ich weiß aber von Freundinnen, die schon kein Staatsexamen mehr machen/gemacht haben, dass es bei ihnen anders geregelt war/ist und sie lediglich fürs ISP im Master eine Zuweisung erhalten haben, Orientierungspraktikum und Professionalisierungspraktikum haben sie jeweils selbst gesucht und organisiert. Ich glaube mehr Praktika hatten die gar nicht. Welche Pflichtpraktika gibt es denn abgesehen vom ISP bei euch in Sonderpädagogik aktuell?


    *Aufgrund meiner einschlägigen Berufserfahrung habe ich lediglich ein Tagesfachpraktikum über ein Semester freiwillig belegt, um u.a. bestimmte Dinge, die dann im Ref als bekannt vorausgesetzt wurden, zu erfahren, hatte aber für alle Praktika Anerkennungen.

    Ich halte das auch für hilfreich, einige KuK verstehen diese Bitte allerdings als "Jetzt muss ich meine Beurteilung auch noch selbst schreiben" oder "Klar, die Chefin interessiert sich nicht für mich, daher weiß sie gar nicht, dass ich xy mache."

    Letztlich sitzen Schulleitungen weder in allen Fachkonferenzen, noch bekommen sie - gerade in großen Schulen- alles mit, was man im Alltagsgeschäft mit und für seine Fachschaft erledigt, egal wie interessiert sie sind. Das finde ich völlig normal und halte es umgekehrt für ein Zeichen von Interesse und eine gründliche Herangehensweise eben diese kleinen Details aus dem Alltag auch mit abzufragen, nicht nur die "großen Beiträge" zu berücksichtigen, die alle mitbekommen. Würde meine Schulleitung sich nicht für mich und meine Arbeitsleistung interessieren, wäre das SL-Gutachten nicht so nuancuiert ausgefallen, wie es das am Ende war. Aber mir ist klar, dass das so eine typische Situation ist, die man sei es bei entsprechender Veranlagung, sei es bei bestehenden Konflikten mit der SL auch völlig falsch verstehen kann- vor allem, wenn dann das Gutachten am Ende nicht so differenziert ist, um unabhängig von Noten/Punkten/Buchstaben das Gefühl tatsächlich gesehen und wertgeschätzt zu werden zu vermitteln.

    Allerdings- du darfst auch als adipöser Mensch Lehrer werden. Halt nicht als Beamter. Also ist das mit der "Eignung" schon fraglich. Wenn du zu klein bist, darfst du die Ausbildung bei der Polizei gar nicht erst anfangen, das ist beim Lehramt schon ein gravierender Unterschied.

    Stimmt zum Glück nicht mehr, mit der Verbeamtung.

    Ein BMI von 30 sind viel mehr als einige Kilo zuviel.

    Wer eine kaputte Raucherlunge hat, wird auch nicht verbeamtet.

    Es gibt in vielen Berufen Einschränkungen. Wer zu klein ist, darf nicht zur Polizei oder wer schwerhörig ist, darf nicht Pilot werden usw.

    Doch, sogar verbeamtet wird man und zwar heutzutage nicht nur, wenn man wie ich infolge anderer gesundheitlicher Probleme schwerbehindert ist , sondern eben auch, wenn keine weiteren gesundheitlichen Probleme ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Dienst begründet vermutet lassen. Ich habe aktuell eine junge, neue Kollegin in meiner Gewichtsklasse, die mir berichtet hat, dass sie anstandslos verbeamtet wurde, weil eben keine weiteren Erkrankungen vorliegen, Blutwerte tip-top sind und sie fit ist.

    Ich weiß nicht, ob ich es traurig oder lustig finden soll, wie einige hier partout darauf beharren, man würde ausschließlich qua Gewicht nicht verbeamtet werden (damit meine ich nicht dich Ilse), nur weil das offensichtlich ihrer persönlichen Haltung entspricht. Das Rad hat sich nun einmal weitergedreht und hoffentlich ist das zumindest den untersuchenden Ärzten weitestgehend bewusst, dann lässt sich mit den Kuriositäten dieses Threads leben.

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