1. Solltest du viele deiner Fragen einfach noch einmal in Ruhe mit der Studienberatung klären und dann eben mitschrieben und nachhaken, wenn etwas unklar bleibt. Die sind in der Materie drinnen und müssen nicht erst nachlesen.
2.zu deinen "Fragen":
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1. Wenn man Lehrer mit Lehramtsbefähigung werden will, dann braucht man zwei Fächer die man später auch unterrichtet und solche Fächer, die auch seitens der Schule gefordert werden. Hätte man da schon mit Bachelor FH Mathe das Fach Mathematik abgedeckt und wie sieht es bei dem zweiten Fach aus? Was könnte man als zweites Fach machen und was braucht man dafür? Oder generell: wie, unter welchen Voraussetzungen und wo läuft so eine Ausbildung in den beiden Fächern ab? Ich hab mitbekommen, dass man da 1/3 der Leistungspunkte für das zweite Fach braucht und da müsste ich schauen, ob ich mit Informatik die nötige Anzahl an Punkten erreiche und mit Mathe Bachelor hätte ich schon alle Punkte abgedeckt.
Lies dir die einschlägigen Erlasse deines Bundeslandes durch. Wenn 1/3 der Leistungspunkte für das 2.Fach als ausreichend angegeben werden, dann müsstest du eben prüfen, mit welchem Masterstudium Mathe , du dieses Kriterium für welches Fach erfüllen könntest. Die Alternative wäre es schlichtweg den B.ed. nachzuholen und damit direkt ein 2.Fach zu studieren.
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2. Aufbauend auf Frage 1 stellt sich die nächste Frage, welchen Master man am besten an meinen Bachelor dranhängen soll, damit man schon in die richtige Richtung geht. Auch da wurde mir gesagt, dass das an sich egal ist, hauptsache man hat einen Master wo man genug Punkte für das zweite Fach später vorweisen kann.
Die Frage scheint zwar seitens der Studienberatung beantwortet worden zu sein, nachdem du dir aber unsicher bist: Frag dort noch einmal gezielt nach und vergleich das, was du erfährst mit den einschlägigen Erlassen deines Bundeslandes.
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3. Der Punkt 2 in Quelle b will eine 2-jährige Berufstätigkeit. Welche wäre Berufstätigkeit wäre das? ich denke nicht, dass da meine Tischlerausbildung oder meine Teilzeitstelle als Verkäufer bei Lidl oder Servicekrafttätigkeit ausreicht. Da hab ich mich ebenfalls informiert und da wurde mir gesagt, dass das keine Rolle spielt, welcher Beruf das ist. Es dient nur dazu, die Leute, die von der Uni kommen eher die Möglichkeit zu bieten in den Vorbereitungsdienst zu kommen.
Muss ich also tatsächlich so eine 2-jährige Berufstätigkeit an den Master noch dranghängen oder reicht da meine Tischlerausbildng?
Alternative wäre Betreuung eines Kindes nach Studium. Wo kriegt man so eine spez. Betreuung? Da will man doch bestimmt einen Schein sehen, dass ich so eine Betreuung erfolgreich abgeschlossen habe und da reicht nicht "Babysitten" bei Bekannten/Verwandten aus.
Nach allem, was ich bisher in diesem Forum mitbekommen habe, scheint es eher um einschlägige Berufstätigkeit im studierten Beruf gehen. Bei einem Mangelfach wie Mathe könnte die Toleranz aber recht groß sein möglicherweise. Meer oder auch Sissymaus könnten dazu mehr wissen für NRW. In jedem Fall aber geht es bei der Kinderbetreuung nicht um eine Art von Ausbildung die du über einen Schein nachweist (extrem kuriose Vorstellung, die wohl nur ein Mann haben kann, der keine Kinder und nullkommanullnullnull Berührungspunkte mit dem Thema hat), sondern natürlich, wenn, dann um die Betreuung des eigenen Kindes. Also erst fertig studieren, dann Kind zeugen und zwei Jahre in Vollzeit betreuen (damit die Mama zum Kind sich ihrem Beruf widmen kann und nicht komplett rausfällt) und dann Bewerbung für OBAS.
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4. Den Punkt 4 in Quelle b verstehe ich nicht. Von welchem Tarifbeschäftigungsverhätnis ist hier die Rede? Ich verstehe das so, dass ich in die Schulen eingeladen werde und dort wird eine Prognose anhand meiner schulischen und beruflichen Laufbahn erstellt, inwieweit ich als Lehrer in Frage komme.
Eben mal nachgelesen. Ich verstehe das so, dass wenn du bereits nach dem Studium eine Stelle z.B. als Vertretungskraft im Angestelltenverhältnis erlangt hast und im Rahmen z.B. einer Pädagogischen Einführung eine positive Ausbildungsprognose erhalten hast, dann kann das ebenfalls einen Zugang zu OBAS begründen. Die NRWler werden das aber sicherlich aus ihrer konkreten Erfahrung heraus präzisieren können.
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Da blicke ich durch die ganzen Klauseln teilweise nicht durch und frage mich, ob es einen guten Weg gibt, möglichst schnell ins Lehramt zu kommen, ohne jetzt von 0 anzufangen und ohne zig Umwege. Welcher Master an der FH wäre denn passend? Welche Berufe sollte ich nach Master anstreben oder vlt. als Nebentätigkeit während des Masters schon machen? Tipps oder Ratschläge?
Mir wurde der folgende Weg geraten: einen zweiten Bachelor of Education an der Uni zu machen und sich die Leistungen aus meinem jetzigen Bachelor anerkennen zu lassen, weil so würde ich meine Zeit für B.Ed. verkürzen und dieser Weg wäre nicht nur schneller, sondern auch sicherer.
Ich bin jedenfalls bereit dafür viel Zeit und Mühe zu investieren, die Zeit sollte aber schon im Rahmen sein und nicht so, dass ich nach gefühlt 10 Jahren erst ein ausgebildeter Lehrer bin, der eine Lehramtsbefähigung hat. Das kann man schnell nachrechnen:
Zweiter B.Ed an der Uni + Master + Vorbereitungsdienst. Das macht 4 bis 5 Semester für Bachelor + 4 Semester M.Ed. + 2,5 Semester für den Vorbereitungsdienst (18 Monate). Da müsste man also locker noch 6 bis 7 Jahre draufrechnen und mit gefühlt 40 bin ich erst ein Ausgebildeter Lehrer, wenn alles gut läuft und ich nirgendwo mein Studium verlängern muss.
Die Frage nach dem passenden Master ist bei der Studienberatung gut aufgehoben. Persönlich finde ich, du widersprichst dir etwas, wenn du einerseits zwar schreibst, dass du bereit wärst "viel Zeit und Mühe" zu investieren für deinen Berufswunsch, andererseits aber doch letztlich nach einer Abkürzung suchst, weil dir der empfohlene, sichere Weg- B.ed + M.ed+ Ref- zu langwierig wäre. Was deine Zeitrechnung grundlegend anbelangt: Wenn du im Bachelor of Education das erste Fach weitestgehend anerkannt bekommen könntest, könntest du dich in der Hauptsache bei den Kursen auf das zweite Fach und die zu absolvierenden Pädagogik- und Fachdidaktikveranstaltungen konzentrieren, sowie die Schulpraktika. Bei 3 Jahren Regelstudienzeit im Zweifachbachelor sollte es sehr gut möglich sein, das in 2 Jahren zu absolvieren plus 2 Jahre Masterstudium plus 1,5 Jahre (18 Monate entsprechen 1,5 Jahren entsprechen 3 Semestern) bedeutet 5,5 Jahre bis zur vollen Lehrbefähigung und- bei Erfüllung der weiteren Voraussetzungen- der Möglichkeit auf eine Verbeamtung, weil du dich mit 38,5-39 Jahren (mit "gefühlten" Altersangaben lässt sich an der Stelle wenig anfangen, reale Zahlen helfen dagegen weiter), egal wie alt du dich dann fühlen magst noch verbeamtet werden könntest. Auch während des Refs erhält man bereits eine Vergütung, finanziell zu überbrücken wäre insofern lediglich die Studienzeit. Ich habe mein Zweitstudium auch berufsbegleitend absolviert, das geht also durchaus- vor allem, wenn es einem die Zeit und Mühe zu investieren ja wert ist wie du schreibst.
Um dir aber auch die Alternative vorzurechen zu diesen 5,5 Jahren: Masterstudium 2 Jahre + Berufserfahrung 2 Jahre + OBAS 1,5 Jahre ergeben ebenfalls exakt 5,5 Jahre und eine volle Lehrbefähigung mit 38,5 bis 39 Jahren. Das nimmt sich also nichts. Relevanter könnte es sein, um welche Schulart es am Ende geht. Bei deinem bisherigen Werdegang sehe ich weniger das klassische Gymnasium als Zielschulart, als vielmehr die BBSen, an denen du insbesondere auch mit deiner bisherigen Berufsausbildung punkten könntest (Womöglich lässt sich daraus sogar ein 2.berufsbezogenes Fach ableiten?). Nachdem du aber derart unentschlosen bist die Schulart betreffen solltest du zunächst einmal an den für dich in Frage kommenden Schularten hospitieren und herausfinden, wohin die Reise gehen soll. Das kann dann auch bei der weiteren Studienentscheidung helfen.
Last but not least also:
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Es war immer mein Traum Lehrer zu werden aber durch Fachabi war es mir nicht möglich und ich bin diesem Umweg gegangen. (...)
Das sind echt viele Fragen und ich hoffe sehr, dass Sie mir dabei helfen können. Die zentrale Frage, die also im Raum steht, ist, ob es für mich noch die Möglichkeit gibt, ein vollwertiger Lehrer zu werden und ob es in meiner Lage sinnvoll ist diesen Weg zu gehen.
1. Einschlägige Erlasse noch einmal in Ruhe durchlesen und verstehen.
2. Studienberatung löchern.
3. Schulen (Gymnasium, Realschulen, Hauptschulen, Gesamtschulen, BBsen) anrufen und hospitieren gehen, um eine begründete Entscheidung bezüglich der Schulart treffen zu können.
4. Entscheiden, ob du selbst den Weg, den du noch gehen musst und die Zeit und Mühe, die du investieren müsstest für sinnvoll erachtest (das kann niemand an deiner Stelle entscheiden).
P.S.: Ich weiß nicht, wie stark deine Phobie ausgeprägt ist und wie hinderlich diese tatsächlich im Alltag ist. Das solltest du aber kritisch prüfen, um dir ggf. schlichtweg schon während deines weiteren Studiums Hilfe angedeihen zu lassen. Ich finden den Gedanken absurd, unnötig fast 6 Jahre mit einer Angst zu leben, die sich am Ende womöglich nach maximal 2 Jahren Verhaltenstherapie in Wohlgefallen auflösen könnte.