Beiträge von CDL

    Ich erlaube mir bei der AfD deutlich zu machen, wo diese die Werte des GG mit Füßen tritt bzw. aushöhlen /abschaffen möchte. Ebenso erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass ich als Lehrerin auf das Grundgesetz vereidigt bin und nicht Parteien für wählbar darstellen muss, die dessen Werte missachten. Ich erlaube mir ebenfalls, bei Meinungen aller Art nach Fakten, Werten und Begründungen zu fragen bzw. diese einzufordern. Wer nur dumpf braunes Geplapper wiedergeben möchte bekommt bei mir kein Podium, sondern muss sich der Debatte stellen. Mir sind bislang noch keine SuS begegnet, die mehr als Vorurteile und/oder Ängste geäußert hätten, wenn es darum ging die AfD zu verteidigen. Genau das lässt sich faktenbasiert zumindest in Frage stellen und so eine kontroversere Reflektion anstoßen.

    Ich halte es für völlig unvereinbar mit unserem Eid die AfD zu wählen. So zurückhaltend ich sonst auch bin: An der Stelle werde ich durchaus auch mal deutlich im Unterricht und weiß, dass ich das auch darf.

    1. Gute Besserung, sorg gut für dich, mit allem, was dazugehört. :rose:

    2. Man kann auch ohne verbeamtet zu werden Lehrkraft sein.

    3. Gesundheit ist unbezahlbar und mehr wert als eine Verbeamtung.

    4. Wenn du jetzt nicht ausreichend für dich sorgst wirst du gar nicht erst in den Schuldienst kommen, gleich ob als Angestellte:r oder Beamt:er:in.

    5. Je nachdem, wie sich dein Gesundheitszustand entwickelt, kann es entweder sein, dass du dank frühzeitiger, umfassender Behandlung ohne weitere Episoden gesunden kannst. In dem Fall könnte ein Facharzt dir später eine abgeschlossene Behandlung ohne Rückfaelle seit x Jahren bescheinigen. Oder, das Ganze ist langwierig (aber gut behandelbar) und du beantragst einen GdB plus Gleichstellung. Beides würde eine Verbeamtung begünstigen. Ohne GdB wäre eine noch behandlungsbedürftige Depression sicherlich ein Hindernis bei der Verbeamtung, nicht aber für eine Beschäftigung im Angestelltenverhältnis.

    6. Entscheidend für die Frage der Verbeamtung ist nicht die Psychiatrie, die man an der Stelle einfach als Fachklinik betrachten muss, sondern Diagnosen, Heilung, Symptome, Einschränkungen für den Schuldienst, ggf. GdB.

    7. Wenn du dich dem Studienende näherst, lass dich noch einmal von einer Schwerbehindertenvertretung beraten, was dann sinnvoll ist vor dem Hintergrund, wie es dir zu diesem Zeitpunkt geht.

    8. Gute Besserung, sorg gut für dich, mit allem, was dazugehört. :rose:

    Es sind halt Gesundheitsdaten. Datenspeicherung kann man immer mit 'ich hab doch nix zu verbergen' abtun, aber man kann sich auch fragen, warum der Chef etwas abheftet, wer noch Zugriff auf die Info hat und wann der Nachweis wieder geschreddert wird. Vielleicht kopiert er denn ganzen Impfausweis? Vielleicht steht noch die Blutgruppe drin? Impfungen, die darauf schließen lassen, wo man im Ausland war? Bekommt der Arbeitgeber den Nachweis in die Hand? Werden Informationen daraus elektronisch irgendwo abgeheftet und keiner weiß mehr, wo das noch überall landet?

    Einiges würde sich aber klären lassen in einem Gespräch. Bei uns habe ich der Sekretärin die entsprechende Seite kopiert, Name dazu handschriftlich, fertig. Zumindest die Information zum Masernstatus erhält der Dienstherr natürlich, bei Covid müssen die Selbttests auf Nachfrage dem Dienstherrn gegenüber dokumentiert werden und damit auch, warum man ab wann davon befreit war. Ich sehe gerade noch nicht ganz, warum, was bei Masern sowieso Vorschrift ist bei Covid plötzlich ein Problem sein soll. Bei mir ist das sowieso dieselbe Seite im Impfpass, wo Masern und Covid zu finden sind...

    Nummer 3 finde ich regelrecht verwirrend. Also zahlt jeder Arbeitgeber einen Kinderzuschlag? Nein? Sowas.

    Nein, aber das bedeutet ja im Umkehrschluss nicht, dass das generell nicht als sinnvoll erachtet werden kann. Wenn ich an das denke, was ich vor dem Schuldienst verdient habe, dann wäre ich sofort dafür, dass Zuschläge für Kinder verbreiteter wären. Letztlich ist das durchaus ein Weg, um als Arbeitgeber junge, gut qualifizierte Arbeitnehmer:innen in der Familiengründungsphase von sich zu überzeugen und an sich zu binden.

    So, es scheint ja nun tatsächlich die Impfplicht für bestimmte Berufsgruppen zu kommen. Bin gespannt, ob wir Lehrer auch dabei sind und vor allem, was mit Kollegen passiert, die verbeamtet und nicht geimpft sind.

    (...)

    Ich bitte dich, wir Beamte sind dabei doch wirklich der unproblematischste Haufen, schließlich ist unsere finanzielle Fallhöhe bedeutend gewichtiger bei einer Entlassung aus dem Dienst durch den Wegfall der Pensionsansprüche (die Nachversicherung in der RV ist kein wirklicher Ausgleich), als bei Angestellten. Darüber hinaus sollte es ein leichtes sein, eine Impfpflicht beamtenrechtlich gesichert zu implementieren. Den passenden EuGH - Beschluss zu Pflichtimpfungen gibt es ja bereits, der sogar deutlich mehr Pflichtimpfungen für zulässig erklärt im schulischen Bereich, als lediglich Masern, insofern dürfte das wirklich unproblematisch zu implementieren sein. Interessanter wäre dann die Frage des Umgangs mit Auffrischungsimpfungen (Wie häufig erforderlich?) und generell, welche zeitlichen Fristen gelten bzw. auch, ob man angesichts von Querdenker auch unter Lehrkräften bei einer Befreiung infolge einer ärztlich bestätigten Nichtimpfbarkeit generell Amtsärzte hinzuziehen möchte.

    Ja. Warum sollte man für den Trauschein oder Kinder in die Welt setzen noch zusätzliches Geld bekommen? Rückständiges, mich anwiderndes Modell.

    Weil unser Grundgesetz gewisse Vorgaben macht den Schutz von Familien betreffend, die wir umsetzen müssen. Was- zumindest wenn es um Kinder geht, den Trauschein als Grundlage für Familienzuschläge halte ich auch für nicht mehr zeitgemäß- gesamtgesellschaftlich auch wünschenswert ist, dass diese möglichst gute Bedingungen aufzuwachsen haben, wobei Geld eben ein erleichternder Faktor sein kann. Dass es eine Ungleichbehandlung von Kindern von Beamten und Angestellten gibt passt natürlich nicht dazu, ebenso wenig, wie wenig Geld Familien im Transferleistungsbezug für ihre Kinder zur Verfügung haben. Das ist für mich tatsächlich eine relevante Gerechtigkeitsdebatte, nicht aber, dass meine KuK mit Kindern mehr Geld vom Dienstherrn erhalten als ich. Meine KuK mit Kindern sichern auch meine Pension, Krankenversorgung und Pflege mit Dank künftiger Arbeitnehmer:innen, die sie großziehen.

    Moebius  ninale Meint ihr wirklich, dass das ausschlaggebend war? Wenn ich überlege, wie das bei uns organisiert wurde, habe ich da meine Zweifel. Es war wirklich super einfach sich auf der kantonalen Plattform anzumelden, ältere Menschen haben auch anrufen können und in den Landkantonen waren von Anfang an die Hausärzte mit eingebunden. Entsprechend schnell waren die alten Leute auch geimpft. Die Impfzentren waren und sind top organisiert, man kann da lange schon ohne Termin einfach so hingehen. Oder man geht völlig unkompliziert in eine Apotheke, die impfen dort bei uns immer schon auch Grippe, FSME, etc Einzig das mit den Streetworkern, ja das kann ich mir vorstellen, dass das für Basel z. B. auch noch was gebracht hätte. Aber gerade in den Städten, also dort wo überhaupt Migranten leben, sind die Impfquoten ja OK. Das Problem ist die Landbevölkerung und da kann sich keiner über mangelnde Aufklärung und schlechte Angebote beklagen. Genau das meine ich damit, dass die Politik da akut nicht so die Rolle gespielt hat. Die muss vorher schon vieles richtig gemacht haben, sonst hätten die Leute nicht gewollt, da hätten die sich akut noch so Mühe gegeben können.

    Hier in Deutschland hat jedes Bundesland sein eigenes Süppchen gekocht und war teilweise sehr nervenaufreibend Termine zu buchen oder sich auf Wartelisten setzen zu lassen. In BW gab es beispielsweise neben dem Onlineportal in den ersten Monaten nur die Hotline als Anlaufstelle. Dort haben vor allem Senioren dann oft stundenlang vergeblich versucht durchzukommen, nur um überhaupt auf die Warteliste zu kommen. Angebote für Menschen anderer Herkuntssprache waren erst einmal gar nicht zu finden, so dass diese teilweise durchs Raster fielen, wenn ihre Deutschkenntnisse nicht gut genug waren. Niedrigschwelligere Angebote kamen erst dazu, als endlich die Hausärzte impfen durften (Apotheken dürfen das nicht), wobei die Impfbusse bei uns erst deutlich später kamen. Ich war dann Ende April doppelt geimpft, meine Tante und mein Onkel in Niedersachsen hatten da noch nicht einmal einen Impftermin in erreichbarer Nähe (das nächste Impfzentrum lag mindestens 1h Fahrt von ihnen, was vor allem meinem Onkel altersbedingt zu weit war). Insofern hat das definitiv eine Rolle gespielt, wer es wie effektiv geschafft hat frühzeitig und niedrigschwellig Menschen zu erreichen, aufzuklären und zu impfen. Bremen hat das offensichtlich besonders gut geschafft im bundesweiten Vergleich, insofern lohnt es sich zu verstehen, was die Bremer besser gemacht haben, um von ihnen lernen zu können. Ich nehme an, Bremen hat einfach von Beginn an bewusst einbezogen, dass es viele schwerer erreichbare Stadtteile und Gruppen gibt und sein Konzept darauf abgestellt diese möglichst zu erreichen, statt darauf zu bauen, dass genügend Impfwillige von sich aus kommen werden.

    Wurde bei uns auch so gemacht schon im letzten Schuljahr, wenn man aus der Selbsttestpflicht herauswollte (freiwillig darf man das dennoch, hat damit aber keine Nachweispflicht mehr). Wer in diesem Schuljahr nicht täglich Selbstests vor Zeugen machen will müssen, musste ebenfalls den Impfausweis vorlegen. Kopiert wurde meine ich aber nur, weil einerseits auch noch der Masernstatus nachgewiesen werden musste und andererseits die Sekretärin zu viel zu tun hatte, um alles direkt abzuhaken. Die Kopien konnte sie nachmittags in Ruhe abarbeiten, wenn nicht ständig SuS reinkamen (mir ist es aber auch egal, ob irgendwo eine Kopie einer Impfpasseite abgeheftet ist, auf der handschriftlich ergänzt mein Name steht; es gibt problematischere persönliche Daten, als das und den Masernstatus musste ich eh nachweisen, warum also nicht auch Covid).

    Hast du einfach mal nachgefragt, warum es nicht ausreichend sein sollte, den Impfpass vorzulegen und wo du das nachlesen könntest? Das sollte doch unproblematisch möglich sein... Umgekehrt : Warum empfindest du es als problematisch, wenn an der Stelle nicht nur irgendwo abgehakt wäre, dass du geimpft bist, sondern auch der Beleg aus dem Impfpass beigefügt wäre? (Ehrliche Frage, vielleicht übersehe ich vor lauter Pragmatismus gerade etwas Wesentliches, was ich bedenken sollte.)

    In Bremen @karuna wurde wohl von Beginn an darauf geachtet unglaublich niederschwellige Angebote zu machen, also hin zu den Leuten, Moscheen/Kulturvereine/Sozialorganisationen/Dolmetscher mit einbeziehen, damit es weder an der Erreichbarkeit, noch dem Verständnis oder der Komplexität einen Termin zu vereinbaren scheitern kann. Das hat offensichtlich sehr gut funktioniert und sehr viele dazu motiviert, sich impfen zu lassen.

    (...)

    Ich kenne einige Waldorfis. Ehrlich gesagt bin ich immer davon ausgegangen (anekdotische Evidenz), dass sich bei denen keiner impfen lässt. Bin überrascht, dass es dort nicht nur Impfverweigerer gibt.

    Wie überall gibt es auch an dieser Stelle unterschiedliche Ausprägungen der Überzeugungen. Nicht wenige dürften ihre Kinder auch auf Waldorfschulen schicken, obwohl sie selbst gar keine Anthroposophen sind- vor allem, wenn die örtliche(n) Waldorfschule(n) nicht ganz so dogmatisch der "reinen Lehre" anhängen.

    Aber würde das nicht mehr die These stützen, dass unsere hohen Fallzahlen mehr an der nachlassenden Impfwirkung der schon Geimpften liegen als an denen, die noch ungeimpft sind, da unsere Impfrate ja höher ist?

    Nein. Natürlich ist unsere Impfquote höher, während deutlich weniger Menschen bislang geboostert sind, die Zahlen zeigen aber überdeutlich, dass die breite Masse der Infizierten aktuell Ungeimpfte sind, insofern ergänzen sich die beiden Aspekte zwar, das größere Problem sind aber nach wie vor Ungeimpfte, nicht Ungeboosterte. Dies geschrieben lassen die Zahlen aus Israel hoffen, dass auch bei uns die Boosterimpfung die Zahlen deutlich drücken wird. Ich habe jetzt aber schon einige Male gelesen, dass es zu spät wäre, die 4.Welle nur über das Boostern zu brechen, dafür sind die Infektionszahlen inzwischen einfach schon wieder zu hoch. In Israel kamen die Boosterimpfungen einfach deutlich früher in deren letzter Welle und konnten diese damit offenbar deutlich brechen (rund 50% der Israelis haben wohl die Drittimpfung erhalten).

    Das ist eine zutreffende Formulierung. Du könntest noch ein "Über" vor das Leben setzen.

    Oh Gottchen, du Ärmste!!! Wie viel tausend Euro sind das noch gleich, die du monatlich über dem ALG II-Satz zur Verfügung hast? Denn der ALG II-Satz ist eine Höhe, bei der man von Überleben schreiben darf, lebt man damit doch tatsächlich in relativer Armut. Du machst dich wirklich lächerlich mit derartigen Aussagen. Schon mal von ALG II leben müssen? Ich weiß, wie es ist so wenig zu verdienen, dass man aufstockend ALG II erhält und auch, wie viel mehr ich im Schuldienst verdiene mit einer TZ-Stelle. Das liegt weit über dem Existenzminimum, was wir als Lehrkräfte zur Verfügung haben.

    Ja, mich macht das alles langsam stinkwütend.

    Können sich diese Deppen nicht einfach endlich impfen lassen? Damit wir irgendwann annähernd normal weitermachen können?

    Gestern beim Einkaufen hab ich ein Ehepaar gesehen, das seine FFP2-Masken (wir haben ja wieder FFP2 Pflicht) bis auf eine Lage Vlies komplett freigeschnitten hat und die Maske noch dazu unter der Nase trug. (...)

    Das fand ich in meinem Stammsupermarkt diese Woche klasse: Da waren ein paar junge Kerle im Kassenbereich unterwegs, zwei mit Maske unter der Nase, Kandidat drei sogar unter dem Mund. Ich wollte eben zu denen gehen, darum bitten, die Maske hochzunehmen, als ich eine Kassierin rufen gehört habe, sie sollten die Maske korrekt aufsetzen. Der, der die Maske komplett unten hatte hat sie dann noch zweimal unter die Nase gezogen, jedes Mal hat die Kassiererin ihn sofort ermahnt und als er gezahlt hat hörbar darauf hingewiesen, dass wenn er die Maske weiterhin nicht korrekt trage ein Hausverbot erteilt werde. Das fand wirklich stark und auch konsequent.

    Ich hoffe, deiner Freundin geht es schnell wieder besser.

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