Beiträge von CDL

    Danke, aber wir haben ja auch viel weniger SuS. Deswegen frage ich mich insgeheim, ob die Person nicht Recht hat, auch wenn es unangemessen formuliert wurde. Nur bislang war halt kein Interesse an digitalem Kontakt, ich hab mich eigentlich sehr bemüht.

    Ihr habt nicht deshalb weniger SuS, weil es eure Aufgabe wäre diese auch noch zu wecken. Du bist keine Heimbetreuerin, sondern die Lehrerin dieses Kindes. Wecken ist Elternjob. Schaffen sie das nicht, dann gibt es Menschen, deren Aufgabe es ist überforderten Eltern zu helfen an solchen Stellen Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Du sprichst mit dem Kind zu deinen bekannten VK-Terminen über seine Einstellung bzgl. der Aufgaben, machst deutlich, dass diese nicht freiwillig sind, verabredest ggf. fest mit ihm, dass er/sie an deinen VK-Terminen vorläufig verpflichtend teilnehmen muss, damit ihr Probleme bei den Aufgaben besprechen könnt. Wecken müssen die Eltern, Punkt.

    Aus Muttersicht geschrieben: ich fänd es für mein eigenes Grundschulkind ganz schön, wenn es täglich morgens (kann ja auch 8.30 oder 9 Uhr sein) eine kurze Videokonferenz mit der Klassenlehrerin gäbe, in der kurz besprochenen würde, was für Aufgaben anstehen, evtl. eine Erklärung dafür, ein gemeinsames Lied oder Spiel oder Abfrage des Stoffes vom Vortag. Idealerweise wären mindestens zwei oder drei dieser morgendlichen Chats pro Woche für die Kinder obligatorisch, damit die Klassenleitung jedes Kind mal „sieht“. *Träum...*

    Hat eine Freundin mir heute geschrieben. dass es so in etwa bei ihrem Grundschulkind läuft aktuell: Jeden Morgen von 8:00- (-30 Uhr Videokonferenz mit der Klasse, wo die Aufgaben besprochen werden. Bei meinem Neffen (NRW) ist es ähnlich. Kommt halt auch darauf an, ob das realistisch umsetzbar ist an einer Schule, für die Schülerschaft geeignet ist bzw. diese überhaupt die technischen Endgeräte zur Verfügung haben und ausreichend zu bedienen wissen, um das ggf. auch ohne Elternhilfe machen zu können.

    CDL: Deine Meinung darfst du haben, Unterstellungen finde ich wiederum nicht so cool. Selbstredend werde ich auf die Bezeichnung verzichten, war nur lieb gemeint.

    Fakten sind keine Unterstellungen, egal wie ungern man sich ihnen stellen möchte.

    Was deine Bezeichnung als "meine Liebe" anbelangt, die du mir ja ganz besonders gerne angedeihen lässt: Diese ist herabsetzend und sexistisch (eine typische Verniedlichung im Umgang mit Frauen, die letztlich doch- gerade im Umgang mit Fremden, wo es für eine solche Bezeichnung keine Basis gibt- Ausdruck von Machtverhältnissen ist), denn wir kennen uns nicht und haben auch keinerlei Beziehung, die eine solche Bezeichnung als freundliche oder gar "liebe" Bezeichnung nachvollziehbar erklären könnte.

    Danke! state_of_Trance , würdest du sowas auch spontan am Telefon sagen oder im Elterngespräch? Nur so, für die künftige Ärger-Vermeidungs-Planung...

    Am Telefon würde ich das mit etwas Verständnis für die Herausforderungen der Eltern kombinieren, dann aber deutlich sagen, dass ich das auch aktuell nicht für meine SuS leisten kann, sondern die Kinder zu wecken klare Aufgabe des Elternhauses sei. Verweis dann auf die Termine der freiwilligen VKs, wo du dann ja noch einmal mit dem Kind über seine Aufgabenmoral sprechen kannst.

    Sei doch so lieb und verzichte künftig darauf mich als "deine Liebe" zu bezeichnen. Danke.

    EDIT: Bist du nicht der große Vertreter der Auffassung "dann haben wir halt alle unsere Meinung und bleiben dabei, wenn wir uns nicht einig werden, auch wenn wir sie nicht begründen können"? Ich könnte meine Meinung an dieser Stelle begründen mit deinen Beiträgen, die du aber ja selbst kennst, insofern verzichte ich darauf. Einigen wir uns darauf, dass ich bei meiner "Meinung" bleibe, du bei deiner und fertig ist Bullerbü.:essen:

    Ist jetzt gerade aber echt schwierig.
    Wenn man dann mit ihr vereinbar das Internet anzuschalten von 8-16 Uhr, dann kann es da trotzdem zocken.

    Aber ich werde erst einmal versuchen rauszufinden woran es liegt. Und wenn es wirklich wegen zocken ist, dann wäre es selbst schuld und unentschuldigte Fehlstunden? Ich werde das verfolgen und auch mit Bereichsleitung diskutieren je nach Ursache.

    Na ja, du kannst dem jugendlichen Menschen ja keine Fehlstunden eintragen, wenn er/sie faktisch gar keine Möglichkeit hatte online zu kommen, In dem Fall musst du dem Schüler/der Schülerin die Aufgaben anderweitig zukommen lassen (Post?) und dir auch wieder zusenden lassen. Das ist vielleicht ein Hinweis für ihn/sie, dass es sinnvoll wäre das Zocken einzustellen, weil man schlecht nachfragen kann, wenn man eine Aufgabe nicht versteht ganz ohne Interentzugang. Sollte allerdings eine zeitlich sehr begrenzte Maßnahme sein, denn der Mutter muss auch klar sein, dass das weitere Probleme nach sich ziehen wird, wenn das zu lange währt aktuell.

    Herr Drosten tut mir ein bisschen leid. Er wirkt immer etwas erschöpft und sicherlich mit seiner momentanen Funktion (Wissenschafts"popstar") überfordert.

    Meiner Meinung nach sollten die Wissenschaftler die Politiker im Hintergrund beraten und diese sollten die Bürger bürgernah über den aktuellen Stand der Dinge informieren. Das funktioniert derzeit nur suboptimal.

    Ja, bei der nächsten Pandemie backen wir dir höchstpersönlich den passenden Politiker, der dir in einer dir genehmen Form dir genehme Regeln für dich nachvollziehbar und einsichtig begreiflich macht. Zuletzt habe ich ja einige deiner Argumentationen bei Frau von Storch von der AfD wiederlesen können, vielleicht wäre diese aktuell auch entzückt von dir zu hören. Die AfD freut sich ja immer über Lehrkräfte, die ihre politischen Positionen weitergeben können in den Schulen. Könnte unter Umständen im Widerspruch stehen zum Diensteid, aber das tun einige deiner Einlassungen in diesem Forum auch.

    Ein Schüler schreibt mir, dass seine Mutter das Internet gesperrt hätte und er eine Weile nicht online kommen kann ...

    - Natürlich werde ich versuchen mich mit der Mutter in Verbindung zu setzen / noch kann ich nicht sagen, ob es der Wahrheit entspricht.

    aber falls ...

    was ist davon zu halten. Ich schwanke zwischen Sprachlosigkeit, lautem Gelächter und Tränen.

    Überforderte Mutter, die mal ganz kurz vergessen hat, dass ihre üblichen Strafmuster an dieser Stelle mit erwünschtem Verhalten (der aktiven Teilnahme am Schulunterricht) kollidieren? Oder eine Mutter, bei der es infolge von Kurzarbeit finanziell gerade ganz ganz eng aussieht, so dass alles, was über den bestehenden Vertrag hinausgeht an Datenvolumen (was je nach Vertrag bei Videokonferenzen ja ratzfatz überschritten sein kann) an Highspeed-Zugang bis Monatsende nicht mehr finanzierbar ist?

    Nutzt ihr denn für Videokonferenzen von zu Hause aus das Micro eures Laptops oder ein separates bzw. ein Headset? Könnt ihr da bestimmte Micros oder Headsets empfehlen?

    Mikro am Laptop. Das ist alles andere als perfekt, aber ich habe bislang privat kein Headset verwendet/benötigt und sehe gerade nicht ein, mir das nur für ein paar Wochen Fernunterricht anzuschaffen, wo ich das danach vermutlich nur noch selten oder gar nicht einsetzen werde). Ich kaufe schon genug Unterrichtsmaterialien (Zusatzmaterialien zu Lehrwerken etc.) und technische Ausstattung privat (die ich dann aber zumindest länger nutzen kann, als nur ein paar Wochen lang). Wenn es dich persönlich stört kein Headset zu haben und/oder du dieses auch sonst privat einsetzen würdest, dann ist das etwas Anderes.

    Na ja, ob der Schein inhaltlich viel taugt, wenn der Arbeitsaufwand dafür "nicht der Rede wert" war möchte ich mal zumindest in Frage stellen... Auf dem Papier gut auszusehen mit wohlklingenden Zertifikaten mag einem eventuell einen kleinen Vorteil bringen, wenn es um Gesprächseinladungen geht, im Gespräch selbst wird es aber, sollte genau dieses Thema für die Schule einstellungsrelevant sein, sicherlich einer etwas vertiefteren Kenntnis bedürfen, um sich tatsächlich darüber inhaltlich abgrenzen zu können. Luftnummern braucht keiner. Also wenn Zusatzzertifikate sammeln im Studium, dann solche, wo tatsächlicher vertiefter Wissenserwerb erfolgt, der einem in der Schulpraxis etwas bringen kann und für solche Zertifikate muss man dann durchaus etwas mehr Sitzfleisch investieren.

    Ich habe mich offenbar missverständlich ausgedrückt Kris24 , denn ich weiß auch, dass in den letzten Jahren gezielt Stellen für Gymnleute an den GMS geschaffen wurden, um diese dorthin zu holen, ebenso wie darum, dass diese, so sie eben nicht am Gym unterkommen, vielfach an die GMS gegangen sind die letzten Jahre. Ich hatte dich nur so verstanden, dass dies dazu führen könnte, dass die Sek.I-Stellen seltener mit Sek.I-Leuten besetzt werden würden an den GMS, was natürlich nur der Fall ist, solange man zu wenig Sek.I-Leute für die offenen Stellen dort hat. Die Mehrheit der GMS hat nunmal keine Sek.II-Klientel und wird diese auch künftig nicht haben, insofern werden da eben nur Lücken mit Sek.II-Leuten aufgefüllt, die aber tatsächlich im Einstellungsverfahren nachrangig berücksichtig werden soweit es um die Sek.I-Stellen geht. (Und ja, natürlich gab es in der Vergangenheit auch schon RS-Leute an Gymnasien. Wenn die Sek.I überversorgt ist, so dass z.B. Mangelfächer am Gym ggf. nur so abgedeckt werden können, dann geht eben auch das. Aktuell ist es eben anders herum. und die Sek.II-Leute versorgen die anderen Schularten mit.)

    Lass dich nicht unterkriegen. Eure Bedingungen scheinen wirklich ganz besonders schlecht zu sein. Hier in BW ist schon lange klar, dass die Refs keine Lehrproben in Präsenz haben werden, sondern wieder Kolloquien, wie im letzten Sommer. Im Frühjahr gab es *bei den meisten Refs* gar keine UBs, dafür hatten unsere Refis an der Schule den Herbst über in jedem Fach jeweils zwei UBs (die bei uns in BW unbenotet sind und der Beratung dienen), um eben auch diesen Jahrgang so gut wie möglich unter diesen Umständen auszubilden und zu begleiten. (Und dabei fällt mir ein, dass ich heute noch unseren Refis kurz eine Mail schrieben und nachfragen muss, wie es läuft, ob alles klappt oder ich sie bei etwas unterstützen kann. Habe ich während der Präsenzwochen auch regelmäßig gemacht, weil ich weiß, wie allein und überfordert man sich manchmal während des Refs fühlen kann, gerade wenn es auf die Prüfungen zuläuft.) Halt dich an deiner Begeisterung für den Beruf fest, die lässt dich diese letzten Hürden jetzt auch noch meistern und danach kannst du endlich befreiter arbeiten. Viel Kraft für die kommenden Wochen und vor allem viel Erfolg für die Prüfungen. Du schaffst das! :rose:

    21 ist die Hälfte der Lösung auf alle Fragen, weil- wie jeder gute Nerd weiß- 42 die Antwort auf alles ist nehme ich. So gesehen habe ich gestern die Lösung der Hälfte aller Probleme verschlafen, die jetzt schon gelöst sind für´s gesamte Jahr. Coooooooooool. :prost: (Zum Abschied von meiner Ausbildungsschule habe ich einem sehr geschätzen und sehr witzigen Kollegen eine Kaffeetasse mit einer simplen 42 drauf geschenkt. Er wusste sofort, worauf ich anspielen will und hat sehr lachen können. Nerds unter sich halt...:lach:)

    Danke für die Info, das war mir bisher so gar nicht bekannt, da es in der näheren Umgebung von mir eigentlich nur noch Gemeinschaftsschulen, Grundschulen (wobei die meist an die Gemeinschaftsschulen angegliedert sind) und Gymnasien gibt. Ich wüsste ehrlichgesagt spontan gar nicht wo hier die nächste Realschule ist.:staun:

    Kris ist Gymnasialllehrkraft und spricht aus dieser Perspektive und aus den Erfahrungen ihrer Region, die weit weg ist von deiner Zielregion. Das ist nicht repräsentativ insgesamt für die Sek.I oder für die GMS-Aussschreibungen in BW aktuell. (s. Beitrag #14)

    Wobei an Gemeinschaftsschulen besonders gerne Gymnasiallehrer vermittelt werden, weil zu wenige dort sind und nur so die Oberstufe aufgebaut werden kann (und natürlich unterrichten Gymnasiallehrer nicht nur in der Oberstufe, sie sind flexibler einsetzbar, unsere Referendare der letzten Jahre am Gymnasium gingen fast alle an Gemeinschaftsschulen). Informiere dich da genau über den Bedarf. An meinem früheren Gymnasium in "württembergisch Sibirien" hatten wir jahrelange Realschullehrer, weil es an Realschulen noch weniger Bedarf gab und nach ... nicht genug Gymnasiallehrer wollten (ich ja auch nicht, habe mich für 5 Jahre verpflichtet, um eine Stelle zu erhalten und kam dann nicht mehr weg).

    Viele Gemeinschaftsschulen nehmen jeden Bewerber, weil sie weniger Bewerber bekommen, als die Realschulen. Die Stellen werden insofern oft auch für Gym-Leute geöffnet aktuell (selbst an Schulen, die realistisch auch in 20 Jahren keine gymnasiale Oberstufe haben könnten angesichts ihrer Klientel), weil es deutlich zu wenig Sek.I-Bewerber gibt für die vielen Stellen an GMS, die eigentlich nur für Sek.I-Lehrkräfte angedacht sind. Nur eine Minderheit der GMS-Stellen wird zielgerichtet für Gym ausgeschireben, die Mehrheit sind (und werden bleiben) Sek.I-Stellen, was ja auch zur Kundschaft passt.

    (...)

    Also, ich frag mich grad wieder, warum hier so rumdiskutiert wird über Dinge, die doch eindeutig Ländersache sind. (...)

    Landesvorgaben sind der eine Aspekt der Debatte, die pädagogische Debatte um Bezugsnormen ein anderer wichtiger Aspekt. Landesvorgaben können sich ja auch ändern, insbesondere, wenn es entsprechende Debatten gibt, die gesellschaftliche Relevanz bekommen. In jedem Fall aber- egal wie welches Land das regelt und vorgibt- sollten wir als Lehrkräfte uns der Implikationen bewusst sein, die bestimmte, erziehungswissenschaftlich/pädagogisch umstrittene Vorgaben, wie gerade die Veröffentlichung eines Klassenspiegels/ Notenspiegels, mit sich bringen und nach sich ziehen, um das durch unser weiteres Feedback zumindest auszugleichen und nicht noch weiter zu verschärfen. Ich habe mindestens bei zwei Usern hier im Thread die sich für Klassenspiegel aussprechen den Eindruck, dass sie diese Implikationen nicht zu sehen willens oder imstande wären.

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