Ich habe zum Glück bislang auch nur einen Schüler im reinen Fernunterricht. Dieser bekommt von mir das Material für die Woche (Aufgaben für zwei Fächer) per Mail zugeschickt und kann sich bei Rückfragen melden, die ich meist maximal eine halbe Stunde nach Eingang beantworten kann (kommen selten vormittags). Einmal wöchentlich mache ich mit dem Schüler eine Videokonferenz (ca.30min). Dabei besprechen wir die Aufgaben, die er bearbeitet hat (Zwischenlösungen muss er mir teilweise auch bereits vorab per Mail zusenden), diskutieren über kontroverse Fragen zum Thema (die auch Teil de Präsenzunterrichts sind), klären Unklarkeiten und die Arbeitsaufträge für die Folgewoche. Meine mündlichen Noten basieren insofern auf Videkonferenzen plus zugeschickten Zwischenergebnissen, Klassenarbeiten hatten wir noch nicht, kommt erst noch (Nebenfächer). Ich vermute, er wird dabei im Nebenraum allein sitzen.
Hätte ich mehrere SuS im reinen Fernunterricht, könnte ich natürlich keine Einzelbeschulung mit wöchentlichen Videokonferenzen anbieten, insofern bin ich persönlich sehr dankbar, dass unsere SL sehr offen spricht mit Eltern, die über reinen Fernunterricht für ihre Kinder nachdenken über die Konsequenzen, die das auf vielen Ebenen - psychische Gesundheit, soziale Integration, Lernumgebung, Intensität des Austausches mit Lehrkräften und MItschülern...- haben kann bzw. hat. Ich verstehe die Angst und Sorge die Eltern zu diesem Schritt motiviert, aber er hat nunmal einen Preis, den - leider- auch das Kind bezahlt und den wir Lehrkräfte auch durch maximalen Einsatz keinesfalls auffangen können. (Und ich bin dankbar, diese Art der Abwägung- welchen Preis soll mein Kind potentiell im worst case oder tatsächlich an jedem Tag zahlen- nicht leisten zu müssen. Das stelle ich mir entsetzlich vor, diese Art Überlegungen anstellen zu müssen als Elternteil.)