Mindestabstand zu anderen zu halten ist immer noch absolut notwendig um seine eigene Gesundheit zu schützen, vor allem in geschlossenen Räumen!
Was hier auch in keinster Weise berücksichtigt wurde ist die Rückkehr bereits Infizierter aus dem Urlaub. Präventive Maßnahmen gibt es nicht. Erste Fälle sind wohl heute bereits aufgetreten.
Der sichererste Maßnahmenkatalog wäre
a) Pool Testung aller SuS & KuK vor Schulbeginn
b) täglich Masken für alle
c) Abstand einzuhalten
d) ein rollierender Mix aus Präsenz und Digitalangeboten um Gruppen klein zu halten
Alles andere ist russisches Roulette und in meiner Welt unverantwortlich.
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a) Gibt es in BW als Angebot für alle Lehrkräfte jeweils einmalig, kostenfrei im August und September.
b) In BW:Maskenpflicht im kommenden Schuljahr im gesamten Schulgebäude (eigene Masken), im Klassenraum dürfen diese abgenommen werden. "Dürfen" bedeutet auch, dass sowohl Lehrkräfte, als auch SuS sich auch dafür entscheiden können MSN oder FFP2-Maske durchgehend zu tragen. Nachdem wir alle die Masken auch im Privatleben benötigen ist klar, dass die SuS diese privat finanzieren. Bei den Lehrkräften würde ich mir natürlich wünschen, mein Dienstherr würde sich an den tatsächlichen Kosten beteiligen, letztlich verdiene ich aber genug, dass mein Selbstschutz mit FFP2-Maske nicht daran scheitern wird.
c) Ist sinnvoll, ja, andererseits aber sehr schwer durchzusetzen im schulischen Kontext, wie jedem hier klar ist. Ich persönlich werde das so handhaben, dass ich bei Methoden mit hohem Gesprächsanteil (gerade das Kugellager setze ich sehr gerne ein in meinen Fächern) gezielt noch einmal darauf hinweisen werde, dass ein MSN dabei getragen werden kann, muss selbst darauf achten im Herbst bei hohem SuS-Gesprächsanteil meine FFP2-Maske zu tragen (wobei ich in der Fremdsprache eben auch den SuS mein Mundbild zeigen, bzw. deren Mundbild sehen können muss bzw. sicherstellen muss, dass neues Vokabular mit korrekter Aussprache gefestigt wird, das geht also schlichtweg nicht durchgehend mit FFP2-Maske).
d) Das wird sowieso an allen Schulen stattfinden müssen: Manche SuS werden auch im Herbst nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, manche Lehrkräfte diesen nicht leisten, dazu müssen alle sich einstellen auf eine möglicherweise erneut eintretende komplette Fernlernphase, die man dieses Mal sinnigerweise gezielt vorbereitet während der Präsenzphasen, damit allen Beteiligten klar ist, wie die jeweilige schulische Lernplattform (Cloud, LMS, Konferenztool) funktionieren. Rollierende Gruppen braucht es hoffentlich im Herbst nicht direkt wieder, damit man das möglichst effizient aufbauen und trainieren kann, ehe es womöglich doch wieder zu rollierenden Gruppen oder gar kompletter Fernlehre kommen wird.
Ich bin auch absolut dafür weiterhin vorsichtig zu bleiben, würde auch nicht in die Präsenz gehen, wenn es keine FFP2- Masken geben würde. Dennoch finde ich, muss man Schule auch einfach realistisch sehen: Komplett Abstand halten zu wollen bzw. dies bei hunderten SuS durchsetzen zu wollen ist einfach nicht möglich, wenn man Schulen wieder komplett öffnen möchte. Und man muss mit Schulschließungen auch einfach maßvoll umgehen angesichts der Folgen für die Schülerinnen und Schüler im Bereich des sozialen Lernens (das klappt digital halt nicht so gut), wie auch den entstehenden Lernrückständen. Mama und Papa Akademiker können einige Wochen Homeschooling auffangen (unter Umständen sogar ohne, dass dabei nennenswerte Lücken entstehen würden), viele Eltern, die wenig oder kein Deutsch sprechen oder aber kein abgeschlossenes Studium vorzuweisen haben oder denen als Alleinerziehende schlichtweg die erforderliche Zeit zum Unterstützen fehlt, können das kaum oder gar nicht leisten, so dass die SuS, die sowieso schon mehr zu kämpfen haben in der Schule, im worst case komplett abgehängt werden und "verloren" gehen. Vor diesem Hintergrund empfinde ich es als durchaus verantwortungsbewusst, dass die KMK von potentiell größeren Langzeitschäden als Folge einer "allzu großzügig ausgelegten Protektionsabsicht" spricht. Klar kann man das auch rein zynisch auslegen und verstehen. Ich verstehe das so, dass man sehr verantwortungsbewusst mit einem so scharfen Mittel wie Schulschließungen umgehen muss, weil die Verantwortung für Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal nicht nur den physischen Gesundheitsschutz umfasst, sondern auch den psychischen Gesundheitsschutz (dem Schulschließungen durchaus deutlich entgegensteht und der es erfordert genau abzuwägen), sowie legitime Bildungsanliegen von Kindern und Jugendlichen mit umfasst, die in rein digitalem Unterricht zumindest teilweise nicht erfüllt können bzw. bestimmte Gruppen mindestens stark benachteiligen, wenn nicht gar komplett ausschließen.
Die Leihgeräte, die BW jetzt für das kommende Schuljahr massenhaft anschafft, werden- wenn die Lieferfristen eingehalten werden können (braucht ja grad keiner weltweit mehr PCs als sonst, nur wir hier in BW, gell)- wohl Ende September zur Verfügung stehen. Meine neue Schule wird da rund 100 Leihgeräte erhalten, bei rund 300 SuS, die diese benötigen. An manchen Schulen im Umkreis sind es bis zu 50% der Schülerschaft, die Leihgeräte benötigen würden. Kriterien nach denen diese vergeben werden sind noch völlig unklar (muss der Schulträger noch festlegen). Am Ende bleiben überall- zumindest mal jenseits der Gymnasien, die klassischerweise mehrheitlich eine andere Klientel bedienen- hunderte SuS übrig, für die keine Leihgeräte zur Verfügung stehen und die durch weitere Fernlernphasen noch weiter abgehängt werden. Das ist in meiner Welt unverantwortlich.
Wie willst du denen gerecht werden ab Herbst Bayestheorem ?