Beiträge von CDL

    ...wenn man mehrmals gesehen hat, was man (nicht) leisten muss, um jenseits der 3,5 landen, dann weiß ich nicht, ob man diese lehrkräfte so dringend verbeamten sollte. befristet angestellt ist für alle beteiligten in diesen fällen belastend genug meiner erfahrung nach. bei uns sind das leute der kategorie "kann man mit sus alleine lassen". mehr aber auch nicht wirklich. durchgefallen sind die, bei denen das definitiv nicht der fall ist.

    Ich kenne jetzt zumindest bewusst zwar niemanden mit einem Notendurchschnitt von 3,5 oder schlechter, kenne aber einige Anwärter, die außerhalb von Lehrproben wirklich guten Unterricht gemacht haben (was auch das SL-Gutachten zeigt), in Lehrproben aber nicht zeigen konnten, was in ihnen steckt, so dass durchaus auch mal eine 3,5 mit dabei war in einer Lehrprobe. Bei uns in der Sek.I gibt es auch angesichts der unproblematischen Einstellungssituation sehr realistische Noten und keine Einserflut. Da sind bei manchen eben auch die 3er mit dabei für eine Teilleistung, die lediglich "befriedigend" ist. Ich gehe zuversichtlich davon aus, dass KuK, die über eine volle Lehrbefähigung verfügen, nicht nur als Aufsichtspersonen "mit SuS alleine gelassen werden können", andernfalls hätten sie diese volle Lehrbefähigung zu Unrecht erlangt. Letzteres könnten Seminare ändern, müssten sie, wenn die Einstellungpolitik des Landes Bayern eine andere wäre und wie in anderen BL nicht die 3,5, sondern die 4,5 die Ausschlussgrenze wäre. Wer im absoluten Mangelfach mit 4,0 besteht wird in allen anderen BL mit Handkuss genommen und verbeamtet (Elektrotechnik, Metalltechnik, Physik dürften zumindest in BW wohl die heißesten Kandidaten dafür sein), um die Leute nicht so leicht wieder verlieren zu können.

    Angebot und Nachfrage regeln auch in der Wirtschaft nur auf dem idealen Markt die Preise. Auf realen Märkten spielen halt immer eine Menge weiterer Faktoren eine Rolle, die dieses Prinzip durchaus auch außer Kraft setzen oder zumindest entkräften können. Der Arbeitsmarkt ist am Ende ein realer Markt und der Teilbereich "Schule& Bildung" dabei durchaus auffällig, weil es ungeachtet des Privatschulbereichs faktisch 16 große Monopsome als Hauptarbeitgeber des jeweiligen Bundeslandes im Bereich Schule gibt. Auch wenn es noch private Anbieter daneben gibt, sind diese offenkundig nicht imstande eine ausreichende Konkurrenz darzustellen, nicht zuletzt auch, da sie oftmals zumindest pekuniär betrachtet schlechtere Bedingungen anbieten (Rente statt Pension, keine Verbeamtung,..).
    Rein marktwirtschaftlich betrachtet ist das also einfach nur die reale Umsetzung von Angebot und Nachfrage mit all den Mängeln, die sich daraus am realen Markt ergeben können. In anderen Arbeitsmarktbereichen werden solche Mängel durchaus auch zu reduzieren versucht mittels Gesetzen und Verordnungen- den Mindestlohn könnte man als solchen Ansatz zur Mängelreduktion ansehen. Als Lehrkräfte hat unser Arbeitgeber dummerweise auch legislative Gewalt und schneidet sich nur ungern ins eigene Fleisch. "Womit man halt durchkommt" passt denke ich ganz gut als Umschreibung gerade wenn es um bestehende Lohnungleichheiten zwischen den verschiedenen Schulformen geht.

    Du kannst sogar nicht doppelt versichert sein, es ist also kein Problem. (...)

    Stimmt in 99,99% der Fälle. Bedingt durch versorgungsrechtliche Ansprüche kann es aber tatsächlich zu einer legalen Doppelversicherung kommen (hatte ich in den ersten 6 Monaten des Refs, ehe ich der PKV zufriedenstellend nachgewiesen hatte, dass ich infolge eines Versorgungsanspruches umfassend, also inkl. Pflegeversicherung, über die GKV abgesichert bin und deshalb die PKV, die ich zum Ref aktivieren musste, wieder auf "Ruhen" stellen konnte. Wäre die Pflegeversicherung nicht inkludiert, hätte ich die PKV dafür aktiv halten müssen.).

    *Klugscheißermodus Ende*

    @CDL
    Ich habe die Listen regelmäßig verfolgt. Wer schlechter war, bekam dann einen befristeten Arbeitsvertrag. In irgendeiner Weise bekamen alle etwas, die bestanden haben.

    Auch das lässt sich genau genommen angesichts der aktuellen Maßnahmen nicht rechtfertigen. Die Leute werden offenkundig dringend gebraucht, sind gut genug für befristete Verträge, also sollte das Land sie entfristen und vernünftig einstellen und ggf.verbeamten, ehe sie in andere BL abwandern, die ihnen direkt diesen Weg eröffnen ohne sich mit Befristungen herumschlagen zu müssen.

    Ja, allerdings sind die meisten Stücke Restbestände, die ich meine Mutter zu ihren Lebzeiten erstellt hat. Ich selbst kann höchsten Löcher stopfen und Knöpfe annähen. Socken stricke ich mir alle paar Jahre mal ein Paar selbst, das hat eine meditative Wirkung auf mich, wenn die Nadeln klappern und ich am Käppchen Maschen auf- und zunehme.


    Wie sieht es mit deinen Talenten beim Herstellen von Kleidung aus?

    (...) Innerhalb von 3-4 Jahren waren sämtliche Wartelisten abgeräumt und jeder, der die beiden Staatsexamen besteht, wird bis zu einem Schnitt von 3,5 in Grund- und Mittelschule übernommen.(...)
    Obwohl alles ärgerlich ist und von wenig Voraussicht zeigt, frage ich mich, was hätte man kurzfristig anders machen können um dem Lehrermangel zu begegnen. (...)

    Zumindest ein wenig mehr wäre kurzfristig möglich gewesen wenn man davon abrücken würde nur bis 3,5 einzustellen und danach faktisch ein Berufsverbot zu erheben, weil auch nicht im Angestelltenverhältnis beschäftigt werden darf. Bestanden hat man bis 4,0. Das mögen nicht die herausragendsten Lehrkräfte sein, aber sie haben nicht grundlos bestanden, verfügen über eine volle Lehrbefähigung, werden gebraucht (und in anderen BL aktuell mit Kusshand genommen) und können sich wie alle anderen auch noch entwickeln, steigern und sind womöglich abseits von Prüfungssettings auch deutlich stärker als so eine 4,0 ausdrücken würde. Das ist definitiv ein Luxus, den Bayern sich an dieser Stelle auf dem Rücken der bereits Beschäftigen herausnimmt, die dafür jetzt entsprechende Mehrarbeit schultern müssen.

    Ich kann diesem Gesetz nur nicht entnehmen, welche Zulagen wer bekommt. Irgendwie verweist jeweils der eine Teil auf den nächsten und umgekehrt. Wie Passierschein A38.

    Die GEW Hessen hat diese Tabelle zur Besoldung veröffentlicht. Demnach betragen die Grundbezüge bei A12 aktuell 3.373, 22€ in Stufe 1 (wird man in Hessen nach dem Ref tatsächlich in Stufe 1 eingruppiert?), die Zulagen bei A12 betragen aktuell 169,20€ (so man auf diese einen Anspruch hat). Bei den Zulagen steht jeweils dabei, wo das geregelt ist.

    Gymnasiallehrer würden demgemäß bei A13, Stufe 1 3926,29€ erhalten, die Zulagen betragen zwischen 101,52€ und 295,99€.

    Ich weiß nicht, wie zuverlässig die Info ist, aber dieser Seite zufolge erhalten GS-Lehrkräfte in Hessen A12, Gymnasiallehrkräfte offenbar A13 (da würde ich aber ein Fragezeichen sehen, da es in vielen Bundesländern fürs Gym A13+ gibt als Einstiegsgehalt).

    Zur Diskussion um A13 für die GS möchte ich mich jetzt nicht groß äußern, das war oft genug die letzten Monate Thema hier im Forum. Insofern dürfte bekannt sein, dass ich klar dafür bin, dass die Primarleute A13 erhalten, nachdem sie die höchste Deputatsverpflichtung bei den niedrigsten Bezügen (bezogen auf das jeweilige Bundesland) haben. Doppelt strafen lässt sich nunmal nicht rechtfertigen, egal wie sich Studienordnungen entwickeln mögen.

    Edit: Was mich fast noch mehr interessiert als die eigentlich Fragen: Wie und wo kann man die Antworten darauf (insbesondere bzgl. der Zulagen) dem hessischen Besoldungsgesetz entlocken?

    @Meike. wird das sicherlich beantworten können.

    2-3 Wochen schaffe ich problemlos mit meinen gekauften und selbst produzierten Vorräten aller Art, vorausgesetzt Wasser/Strom stehen zur Verfügung (zum Prepper reicht es halt doch nicht).


    Wieviel Prepper steckt in dir?

    Liebe Moderatoren, wäre es wohl möglich, im Titel das in diesem Fall nicht unwichtige Wörtchen "Bayern" zu ergänzen? Zumindest im Moment geht es nur um Bayern bei diesen Maßnahmen, was auch im Einstiegsbeitrag nur indirekt erkennbar ist, durch die verlinkte Zeitung.

    Dies geschrieben, ist die Erhöhung der Belastungen für Lehrkräfte bestimmter Lehrämter zwar konsequent, um zumindest kurzfristig keine Seiten-/Quer-/Direkteinsteiger zu benötigen, aber halt auch wahnsinnig kurzsichtig: Die Mehrbelastung dürfte den Krankenstand erhöhen, senkt angesichts besserer Bedingungen in Nachbarbundesländern sicherlich zumindest bei manchen Bewerbern die Bereitschaft, in Bayern zu bleiben nach dem Studium bzw. Ref und ist damit durchaus dazu geeignet den Lehrermangel in manchen Regionen am Ende noch zu verschärfen. Egal wie sehr der Mensch oftmals an seiner Scholle hängt: Die aktuelle Einstellungssituation in den meisten Lehrämtern ist bundesweit so gut, dass man als Junglehrer eine Menge Auswahl hat (mich hat in den Weihnachtsferien meine Schwester gefragt, ob ich nicht in ihre Nähe nach NRW ziehen wolle- die Einstellungslage in der Sek.I würde das auf jeden Fall hergeben, auch wenn meine Fächerkombi in NRW anders als in BW wohl nicht zu den erklärten Mangelfächern gehört).

    Ich denke, dass man da das berufliche Schulwesen immer ein bisschen gesondert behandeln muss, weil es hier noch einmal ganz andere Herausforderungen gibt als in der Grundschule oder Sek I. Deutschland ist halt ein Land, in dem sehr auf Titel geachtet wird, was den schwierigeren Umgang mit Quereinsteigern erklärt, gerade bei einer derart formalen und umfangreichen Ausbildung wie der von Lehrern.

    Stimmt, diese Titel"wut" gibt es wirklich. Sehe ich beispielweise immer wieder bei meinem Vater, der von diversen Leuten- v.a.Eltern, aber auch KuK, die ihn noch nicht kennen und nicht wissen, dass er darauf keinerlei Wert legt- mit erkennbar devotem Grundton als Herr Dr. XYZ angesprochen wird. Die Schwierigkeiten mit Quereinsteigern ergeben sich meines Erachtens aber schlichtweg daraus, dass diese offenkundig viel zu oft nicht ausreichend nachqualifiziert werden. Das kann zu Problemen für SuS führen, vor allem aber bedeutet es diese Quereinsteiger einfach nur zu benutzen, auszubluten kräftemäßig und politisch verschuldete Löcher provisorisch stopfen zu lassen, die man nur mit ausreichend qualifiziertem Personal tatsächlich wieder füllen könnte. Dabei ist aber eben auch zu unterscheiden nach den Programmen der jeweiligen Bundesländer. Ich habe es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass ein Cousin von mir- Physiker- als Seiteneinsteiger in BW (=mit Ref) in den Schuldienst gegangen ist. Dank Ref ist er entsprechend qualifiziert und eben nicht einfach nur "verheizt" worden. Leider ist es aber eben nicht die Regel, dass Seiteneinsteiger/Quereinsteiger vernünftig qualifiziert werden und gerade in Bundesländern mit vielen Seiteneinsteigern (Sachsen scheint aktuell deutschlandweit den höchsten Anteil zu haben mit rund 50% unter den Neueinstellungen habe ich zuletzt gelesen) und damit mit großem Mangel in besonders hohem Maß Ausbildungsmaßnahmen nebenbei noch von den KuK mit voller Lehrbefähigung zu leisten sind, was angesichts der schieren Menge an zu qualifizierenden KuK eine nicht leistbare Zusatzbelastung darstellt. Wer Verantwortung als Dienstherr für seine Angestellten/Beamten übernimmt qualifiziert diese dort umfassend nach, wo das erkennbar erforderlich ist, damit diese einen guten Job machen können in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Programme wie OBAS in NRW oder auch das Seiteneinsteigerprogramm in BW (und viele andere, ähnliche Programme anderer BL) zeigen ja wie es erfolgreich funktionieren kann.

    Es fehlen die Gesamtschulen (die sind doch nicht so selten!) und auch die Förderschulen.

    Nachdem es beide Schularten auch in BW relevant sind (Gesamtschulen als Modellschullen ab ca. 1970 eingeführt in BW; von ursprünglich 7 Modellschulen bestehen noch die drei Schulen in Freiburg, Mannheim und Heildeberg/ Förderschulen = SBBZ), sind diese beiden Schularten selbst bei reinem BW-Bezug zu ergänzen, um die Sek.I abbilden zu können.

    Ein Bachelor dauert Regelstudienzeit 6 Semester, ein Magister dauerte 8 Semester mit Zwischenprüfung nach 4 Semestern. Manche Bachelor haben gar eine Regelstudienzeit von 8 Semestern. Also nein, ein Bachelor ist deutlich mehr als das Grundstudium.Zudem ist der fachwissenschaftliche Anteil in einem Lehramtsstudium, bspw. in Hessen deutlich geringer, als in einem fachwissenschaftlichen Bachelor. Im Lehramtsstudium für Gymnasien ist der fachwissenschaftliche Anteil pro Fach ca. 60 CP, also 2 Semester. Das wars.

    Nichtsdestotrotz ist es zur Verbesserung/Schaffung von Einstellungschancen sicher empfehlenswert, einen Master zu machen.

    Die Diskussion hatten wir im letzten Jahr schonmal hier im Forum, insofern möchte ich diese gar nicht en detail aufwärmen, nur darauf hinweisen, dass deine Aussagen für meine Studiengänge und mein Bundesland keine Gültigkeit haben @Schmidt sondern es dort auf inhaltlicher Ebene so ist, wie von mir dargestellt (inhaltliche Ebene deshalb, weil Creditpoints isoliert betrachtet kein Anhaltspunkt sind, wenn infolge einer neuen Studienordnung die Leistungen, die für eine bestimmte Punktzahl erbracht werden müssen bzw. Kursinhalte bei gleichbleibender Punktzahl für den Kurs reduziert werden). Mir ist bewusst, dass sich das nicht absolut für alle Studiengänge oder alle Bundeländer sagen lassen würde, weshab ich meine Formulierung auch bereits entsprechend eingeschränkt hatte. Hier in BW war der fachwissenschaftliche Studienanteil insbesondere beim Lehramt für Gymnasien zumindest vor Bachelor/Master poblemlos vergleichbar mit dem eines Diplomstudiengangs im jeweiligen Fach.

    Dachte ich's mir doch. Welchen Grund gäbe es auch, den Quatsch zu zensieren, das wäre ja mehr als lächerlich. Bei uns ist einfach das Urheberrecht anders geregelt deshalb kann ich vor allem bei irgendwie musikalisch untermalten Privatvideos mehr sehen.

    Och, das Poblem lässt sich auch hier in D recht problemlos (und legal) lösen und ist damit genau genommen keines.

    Hallo,

    ich habe mich als Seiteneinsteiger in Sachsen Anhalt beworben und demnächst ein Vorstellungsgespräch.
    Wisst Ihr wie die Chancen stehen mit einem Bachelorabschluss eine Anstellung zu erhalten?

    Vielen Dank

    Tu dir selbst den Gefallen und mach noch einen Master. Du kannst in vielen Bundesländern bereits studienbegleitend als Vertretungslehrkraft arbeiten, falls finanzielle Erwägungen dich davon abhalten sollten, kannst aber ggf. auch direkt einen Lehramtsmaster machen, so dass du gar nicht erst den zumindest teilweise holprigen Weg des Seiteneinstiegs gehen musst und bist in jedem Fall mit einem Master auch tatsächlich qualifiziert in deinen Fächern für einen Seiteneinstieg. Der Bachelor allein ist fachlich einfach in den meisten Fächern zu dünn, das ist ja gerade mal das frühere Grundstudium, das man damit abgeschlossen hat.

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