Beiträge von CDL

    Du studierst doch noch gar nicht auf Lehramt, wenn dich also eigentlich die Berufsschule/beruflichen Schulen interessieren, könntest du dich doch direkt dafür qualifizieren ohne den Umweg eines weiteren Studiums/Nachqualifizierung o.ä. nach dem erstmal zu leistenden Sek.I-Lehramtstudium. Wäre jedenfalls der direktere Weg, aber vielleicht ergibt die potentielle Kurve für dich ja auch Sinn vor dem Hintergrund deiner Pläne. :weissnicht:

    Grundlegend würde dich vor allem das Studium für gymnasiales Lehramt für die beruflichen Schulen qualifizieren bei deinen Fächern:

    Zitat

    Hinweise: Die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien bzw. der Masterabschluss (Master of Education) in einer für den Gymnasialbereich zulässigen Zwei-Fächer-Verbindung in Fächern, die an den beruflichen Schulen unterrichtet werden, berechtigt zum Vorbereitungsdienst an allen drei beruflichen Schultypen, wenn ein einschlägiges Betriebspraktikum von drei Monaten Dauer nachgewiesen wird.

    Das wäre neben dem Studium einer bestimmten beruflichen Fachrichtung der übliche Weg an die beruflichen Schulen. Da Sek.II-Leute aktuell in BW eher Massenware sind, gibt es zumindest momentan nur höchst selten (Mangelfach!!!!) Aufstiegslehrgänge von der Sek.I zur Sek.II, aber es gibt sie durchaus, wenn sie denn angeboten werden. Wenn die beruflichen Schulen dein eigentliches Ziel sind, solltest du eher direkt dein Studium anders angehen, schlägt dein Herz für die Sek.I und du hoffst einfach mal evtl. in 5 Jahren + x eine Chance auf einen Aufstiegslehrgang zu erhalten, wärst aber auch glücklich ohne diese Option, dann geh den Weg über das Sek.I-Studium. Alle Schularten offen halten kann man sich zumindest auf dem regulären Weg nicht, das sind dann immer Sondermaßnahmen, die begründet sind in akutem Mangel.

    Vielleicht gibt es aber auch andere BL. in denen du mit dem Sek.I-Studium in jedem Fall an den beruflichen Schulen eingesetzt werden könntest, BW ist ja nur eines von sechzehn.

    Potentiale von Quereinsteigern werden meiner Erfahrung nach auch nicht unbedingt gezielt genutzt und eingebunden. Jedenfalls nicht in der Ausbildungsphase. Gute Arbeit wird auch nicht zwangsläufig (in der Regel schon, aber es gibt definitiv Ausnahmen) als solche wahrgenommen; es gibt keine Zahlen, die für dich sprächen, selbst Schülerstimmen fallen nicht unbedingt ins Gewicht. Es ist schwer, das einem Außenstehenden zu erklären. Qualitative Standards fehlen ganz einfach.

    Jetzt machst du mich aber neugigierig: In wekchen Fächern habt ihr denn Quereinsteiger (Seiteneinsteigerprogramm BW?) bei euch an der Schule? Das ist in BW ja nun doch nicht ganz so verbreitet, wie in anderen BL und gerade in der Sek.I wird sehr viel über fachfremden Unterricht gelöst.

    Im Moment - und dieser Moment wird mit Sicherheit noch "ein paar" Jährchen ahalten- werden insbesondere GS-Lehrkräfte doch in allen BL händeringend gesucht. Da würde ich mir an deiner Stelle wirklich keine Sorgen machen, was eine Anerkennung in einem anderen BL anbelangt. Ggf.könntest du prüfen, ob die Kombi für die du zugelassen wurdest auch eine zulässige Kombi in Sachsen für die GS ist im Hinblick aufs Ref, um bereits da die Wahl zu haben bzw. ggf.auch während des Studiums (nach dem Bachelor und zum Master) wechseln zu können. Wenn dein Herz aber so eindeutig für die GS schlägt, du dieses Bauchgefühl auch durch mehrere Praktika bestätigt siehst, würde ich da die Chance auf genau deinen Berufs als relevanter einschätzen, als die Wohnortnähe. Sieh es doch als Chance zu wachsen während der 3 Jahre des Bachelors und zum Masterstudium können dir Karten dann ja nochmal neu gemischt werden. Ob ein BL-Wechsel innerhalb des Studiengangs bereits während des Bachelors möglich sein könnte, wird dir letztlich dann nur die Studienberatung sagen können (oder alternativ eine eigenständige kritische Prüfung der Studienordnungen für GS-Lehramt in Bayern und Sachsen, um ggf. gezielt im Hinblick auf eine Anerkennung Kurse belegen zu können).

    Aber ist es wirklich als Lehrer bzw. Sinn des Berufs, sich von Ferien zu Ferien durch zu hangeln?
    Also, dass es so stressig ist, dass man nur für die Ferien lebt? Und unter der Woche fertig ist bzw. kein Sozialleben mehr hat?
    Genau das sind meine "worst case" Befürchtungen :/

    Die Mehrheit der Lehrer hat durchaus auch unter der Woche ein Sozialleben (braucht man ja auch, um gesund zu bleiben). Es gibt natürlich Belastungsspitzen in unserem Beruf, mit Korrekturbergen, Notengebung, Zeugnissen und Co. wo das Wochenden zuverlässig bestenfalls noch einen freien Tag umfasst, unter Umständen auch mal keinen freien Tag. Dafür gibt es andere Zeiten, in denen man seine Arbeitszeiten sehr viel freier einteilen kann als in vielen anderen Berufen abgesehen von den Präsenzzeiten an der Schule. Wann du deine Vorbereitungen und Korrekturen machst schreibt dir schließlich keiner vor, solange du alles rechtzeitig und gut erledigst. Aber mit vollem Deputat (und das ist nach dem Ref die Regel) hast du durchaus regelmäßig deine 50-Stunden-Woche mit Vorbereitungen und Korrekturen (je nach Fächern, Korreturaufwand oder auch Funktionsstelle kann das durchaus bis zu 80h-Wochen umfassen). Ferien sind als unterrichtsfreie Zeit einerseits der notwendige Überstundenausgleich für die Schulwochen und dienen andererseits dazu Korrekturen zu erledigen, Hefte zu benoten, Unterricht vorzubereiten. Nicht zu vergessen der Umstand, dass brave Beamte natürlich nur in den Ferien krank werden.

    Lehrer ist ein wirklich großartiger, wirklich anspruchsvoller Beruf mit phasenweise sehr hohen physischen und psychischen Belastungen, denen man gewachsen sein muss.

    Außerdem würden mich die Bedingungen im ländlichen Raum interessieren (=bin kein Stadtmensch!). Ist es dort schwerer eine Planstelle zu bekommen? Wie ist das Klientel auf normalen dörflichen Realschulen?

    Ich zäum das mal von hinten auf: Die Stellenvergabe in BW erfolgt in zwei verschiedenen Verfahren:
    1. Listenverfahren: Noten aus 1.+2.Staatsexamen (bzw.Lehramtsmaster + Abschlussnote Vorbereitungsdienst) x 20 zusammenrechnen = Leistungsziffer. Anhand der Leistungsziffer erhältst du in jedem deiner Fächer einen bestimmten Listenplatz. Wenn sagen wir in Mathe die ersten 10 Bewerber nach Listenverfahren eine Stelle angeboten bekommen und du stehst auf der 11 hast du Pech und bist höchstens als Nachrücker dabei.
    2. schulscharfe Ausschreibungen: Du bewirbst dich auf Ausschreibungen, die deine Fächer umfassen, die besten Bewerber (sowohl passend zur Ausschreibung auch von den Noten her) die sich bewerben werden eingeladen zum Vorstellunggespräch. Passt es bei zwei Bewerbern und Bewerber X hat eine bessere Leistungsziffer als du, bekommt Bewerber X die Stelle angeboten um eine Konkurentenklage abzuwenden, sonst du. Lehnt Bewerber X ab, rückst du als Zweitbester nach.

    Bei den schulscharfen Ausschreibungen kannst du darauf achten im ländlichen Rauj zu landen, im Listenverfahren nicht. Zusätzlich gibt es momentan zumindest ein Sonderausschreibungsverfahren für den ländlichen Raum, da die Stellen dort in der Sek.I aktuelle schwer zu besetzen sind. Momentan sind die Chancen ganz gezielt eine Stelle im ländlichen Raum zu bekommen also hervorragend, wie das sein wird, wenn du einmal deinen Abschluss hast wird dann erst klar sein. Zuletzt war die Information im Seminar bei der Einstellungsveranstaltung des RPs, dass es akutell und wohl auch noch die kommenden 2-3 Jahre in der Sek.I in BW exzellent aussehe mit der Einstellung, jeder Bewerber mit voller Lehrbefähigung und entsprechender Mobilität/Flexibilität ein Einstellungsangebot erhalten könne, sich dann aber in der Sek.I die Einstellungslage ändern werde und es wieder schwerer werden könnte unter zu kommen, da dann ein großer Berentungsschwung durch und ersetzt sei. Ich würde mal davon ausgehen, dass auch in 5 Jahren wenn du fertig bist der ländliche Raum und die GMS die Schlusslichter bei der Einstellung sein werden, auch wenn es dann womöglich kein Sondereinstellungserfahren mehr dafür geben wird.

    Ich bin an einer normalen Realschule in einer kleinen Stadt, unsere SuS kommen aus den umliegenden Dörfern. Die Klientel ist sehr durchmischt. Da sind Kinder, die sehr behütet aufwachsen, gut erzogen sind mit aufmerksamen, engagierten Eltern. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Kindern die sozial vernachlässigt sind, Familien bei denen das Jugendamt drinnen ist, Fälle von Kindeswohlgefährdung und Kindesmisshandlung. Durchschnittliche Sek.I-Schule würde ich vermuten, gut integriert, guter Ruf lokal. Weder sind wir ein verstecktes Gymnasium (gibt es sehr vereinzelt auf dem Land, wenn das nächste Gymnasium zu weit weg ist, dass die Schülerschaft extrem leistungsstark ist), noch eine halbe Hauptschule (auch wenn wir natürlich, wie alle Realschulen in BW zunhemend auch Hauptschüler an der Schule haben). Die eine Klientel gibt es nicht an Realschulen, das kommt ganz stark auf das Einzugsgebiet an und die umliegende Schullandschaft: Gibt es Gymnasien im Nähebereich? Gibt es noch eine echte Hautpschule/Werkrealschule oder eine Vebrundschule im Nähebereich? Gibt es eine GMS im Nähebereich? etc.

    Ein Praktikum würde dir hier etwas mehr Klarheit bringen können, ob die Realität zu deinen Vorstellungen passt.

    Zitat von LehramtSekI

    Wenn ich mich selbst reflektiere, dann merke ich, dass es mich persönlich wenig tangieren würde, wenn meine Schüler auf Grund von Faulheit etc. schlechte Noten haben. Auch würde ich mich nicht verrückt machen, wenn sie keine HA machen oder wenig Interesse an meinem Fach haben. Ich war früher selbst so ein "faules Kind". Kein Lehrer konnte mich dazu bringen, was zu tun. Bin sehr selbstbewusst und mir ist klar, dass solche Sachen nicht in meiner Macht sind.Auch würde ich nicht jedem Kind hinterher rennen etc.
    Bin halt sehr rational; bedeutet: Ich gebe mein bestes Wissen zu vermitteln, aber ob die Schüler es wahrnehmen ist mir dann auch "egal" bzw. mehr kann ich nicht machen.
    Im Umkehrschluss bin ich sehr froh, wenn bspw. meine Nachhilfeschüler mich fragen und wirklich Interesse haben. Da bin ich der letzte der NEIN sagen würde...
    Kann das später zu einem Problem werden? Also meine rationale Denkweise? Und nicht das "Lehrersein" voll verkörpern bzw. immer 100% hinter den Kindern her zu sein?

    Persönlich muss dich das auch nicht tangieren wenn SuS faul sind, schlechte Noten haben, keine HA machen etc. In deiner professionellen Rolle ist es aber Teil deines Aufgabenbereichs dich auch um diese Dinge zu kümmern und den Lernfortschritt deiner SuS ausreichend zu fördern, was eben mehr umfasst als einfach nur zu unterrichten und fachlich zu arbeiten. Echtes Interesse ist etwas Feines, dich zurücklehenen und darauf verlassen, dass es das geben könnte kannst du in der Schule aber nicht. Das ist keine Nachhilfe, die on demand läuft, sondern der Alltag, zu dem auch gelangweilte und desinteressierte SuS gehören, für deren Lernfortschritt du genauso verantwortlich sein wirst und den du durch entsprechden Unterricht, entsprechende Klassenführung, entsprechende Elternarbeit unterstützen musst. Zusätzlich gibt es 1001 kleine Orgafrage die man zu klären hat (vor allem als KL) und bei denen man immer zu 100% hintern den Kindern her sein muss, damit Ausflüge klappen, Elternunterschriften vorliegen etc. Also ja, die Haltung die du beschreibst würde dir im Unterricht auf die Füße fallen und spätestens im Ref zu einem Scheitern führen.
    Deshalb nochmal: Geh in eine Sek.I-Schule, hospitiere, schau dir den Unterricht und die Arbeit an (und am besten nicht nur in der "perfekten" kleinen Dorfschule, denn ob du am Ende dort eine Stelle ergattern wirst steht in den Sternen), ob das zu deinen Vorstellungen passt oder nicht. Schau dir ergänzend zur Sek.I auch vielleicht nochmal ein Gymnasium an. Informatik habe ich gerade nicht im Kopf, aber zumindest mit Physik sind deine Chancen auch am Gymnasium alles andere als schlecht und die sehr starke fachliche Orientierung die du beschreibst könnte evtl. am Gymnasium besser passen, als in der Sek.I.(Wobei dir auch dort nicht nur die SuS begegnen werden die zu dir aufschauen und glücklich seufzen "Fülle mein lehres Gefäss namens Gehirn lieber Lehrer, ich will so gerne Fach X lernen, bin immer motiviert bei ihnen, nie müde, nie traurig, nie genervt, nie pubertierend, immer aufmerksam und fleißig aus einer puren intrinsischen Motivation heraus." )


    Und last but not least: Wem es ein Stück weit egal ist, was die SuS aus dem eigenen Unterricht mitnehmen, wird vss.Probeme damit haben zielführenden Unterricht zu planen und vernachlässigt die Beziehungsebene ohne die in der Schule (und zwar ganz gleich in welcher Schulform) Unterricht nicht funktionieren kann. Du musst deinen Beruf nicht als Berufung sehen um ein guter Lehrer sein zu können, dich für die Menschen mit denen du arbeitest soweit zu interessieren, dass du gut mit ihnen zusammenarbeiten kannst ist aber unerlässlich und umfasst immer mehr, als die reine fachliche Arbeit. Dieses professionelle Interesse ist Teil deines Jobs als Lehrer, also finde heraus, ob du das leisten kannst und willst und wenn nicht, dann liegt deine Zukunft eben nicht im Schuldienst.

    Klar, so eine tiefe Bassstimme kann schon ganz hilfreich sein, wenn man sie einzusetzen weiß, aber auch bei einer hohen Frauenstimme kann man mittels Stimmtraining bei Bedarf sicherstellen, dass sie nicht fiepsig wird (ist vor allem eine Frage der richtigen Atmung), der zentrale Teil ist dann stimmunabhängig und geschlechtsunabhängig vor allem Klassenführung (Beziehungsarbeit, Konsequenz,...) ergänzt um Authentizität.

    Bei uns im Studium gab es dafür Stimmtraining, wer Probleme hatte wurde nach dem Semesterkurs an den Phonologen verwiesen zur weiteren Abklärung und ggf. Logopädie.

    Heute mal die Windrichtung gefühlt. Sie kam stramm aus Keineahungistan und verriet mir, dass Frauen latürnich Autoritätsprobleme haben wenn sie aus Schlumpfhausen stammen, Kleidchen tragen, höflich bitte und danke sagen und keine Bassstimme vorzuweisen hätten als Kompensation (weiß ja jeder, dass die sich schon rein optisch nicht durchsetzen könnnen, auch wenn es wenigstens echte Frauen sind..). Klassenführung ist eine Fama die böse Pädagogen an Universitäten erfinden, um ihre Stellen über nichtssagende Studien zu rechtfertigen. :engel: (Entschuldige @kleiner gruener frosch :flieh: . )

    Viele, muss halt in dem Moment emotional passen. Im Moment, da sich gerade der Todestag meiner Mutter gejährt hat, sind es Lieder, bei denen ich an sie denken muss, wie z.B. uralte Stücke der Gruppe "Die Marbacher" bei denen meine Mutter eine Zeitlang mitgesungen hat in den 80ern. (Die kennt hier niemand, also überspringe ich eine Titelnennung.)


    Welcher politischen Musikgruppe/Kabarettgruppe hast du in den 80er oder 90ern gelauscht?

    Pegida ist wie mehrfach erwähnt raus, weil eben gerade nicht GG-kompatibel, Teile der AfD (Flügel/Junge Alternative) sind aus denselben Gründen auch raus (ebenfalls Beobachtungsfälle des Verfassungschutzes). Aber ich stimme dir zu, dass das schärfbar ist.

    Im zweiten Kriterium steckt vielleicht ein Hauch von direkter Demokratie drin, nach dem Motto "der Streik ist dann legitim, wenn die Meinung einer (großen) Mehrheit der Wähler nicht durch die gewählten Vertreter repräsentiert wird", oder?

    :top:

    Geh in eine Schule (Praktikum/Hospitation), schau dir die dortige Lärmkulisse in einer normalen, ruhigen, lebhaften Klasse an und prüf für dich, ob das für dich passt oder dich prinzipiell an Grenzen bringt. Ein gewisser Geräuschpegel gehört zu jeder Schule und Klasse dazu, den muss man aushalten können, ob es ein konstantes Tohuwabohu gibt liegt zuallererst an deiner Arbeit mit der Klasse.

    Was genau verstehst du unter :

    wenn man sich für Kinder nicht zu 100% interessiert.


    Kanst du das vielleicht genauer erklären?

    So formuliert @Morse denke ich gerne nochmal bewusst über Kriterien nach, die meiner Entscheidung zugrunde liegen bzw. benenne die nochmal zusammengefasst. Ganz unabhängig von meinen privaten Interessen ist im beruflichen Kontext die Basis das Kontroversitätsgebot ergänzt um das Grundgesetz. Im Fall von FFF konfligieren zwei Grundrechte, Versammlungsfreiheit und Schulpflicht. Beide halte ich letztlich für gleich wichtig (in einem totalitären Regime mit entsprechendem Bildungssystem mag die Versammlungsfreiheit wichtiger sein, in anderen Momenten die Sicherstellung von Bildung, um z.B. ein Kontroversitätsgebot mit Leben füllen zu können). FFF ist dabei ein Anliegen, das Mitbürgern nicht schadet, einen Grundkonflikt ausdrückt, der bislang zu wenig zu politischem oder auch alltäglichem Handeln führt obgleich das Grundthema Umweltschutz/Nachhaltigkeit/Klimaschutz diversen Umfragen zufolge einer Mehrheit der Bundesbürger dem eigenen Bekunden nach wichtig ist, am Herzen liegt und Sorgen bereitet und das vereinbar ist mit den in unserem GG ausgedrückten Werten. (Eine Teilnahme an einer Pegida-Kundgebung scheitert spätestens an dieser GG-Abwägung ganz unmissverständlich, bei einer Demo gegen Einwanderung müsste man beispielsweise sehr genau auf Veranstalter, Ziele und Forderungen schauen um die Vereinbarkeit mit dem GG festzustellen, pro/kontra Windräder sehe ich zumindest in der GG-Abwägung kein Problem, bei der Abtreibungsdemo oder auch der Ehe für alle wird es dann in der GG Abwägung deutlich heikler wenn wir ehrlich sind, als bei FFF versus Schulpflicht und auch weniger schwarz-weiß, da geht es dann viel um ein sich veränderndes Gesellschaftsverständnis und damit genau den Bereich um dessentwillen es eines Beutelsbacher Konsenses bedarf, um z.B. Befürworter wie Gegner einer Ehe für alle nicht mundtot zu machen).

    Natürlich ist die Schulpflicht deshalb nicht obsolet, tatsächlich bin ich eine Verfechterin der Schulpflicht. Hätte ich SuS die allwöchentlich Freitags in meinem Unterricht zum Demonstrieren fehlen würden, wäre das allein schon deshalb fatal für die SuS weil ich hauptsächlich einstündige Fächer habe- 2x ungenügend im Nebenfach gleichen sich nicht mal eben aus und im Regelfall habe ich GK und WBS in einer Klasse, die infolge unserers Doppelstundenprinzips meist am selben Tag stattfinden. In so einem Fall würde ich persönlich natürlich das Gespräch mitbetreffenden SuS suchen, versuchen ihnen Wege aufzuzeigen sich zu engagieren ohne ihre Versetzung zu gefährden, ihr politisches Engagement zum Ausgangspunkt nehmen für die Motivation am Unterricht teilzunehmen. Wer dennoch fehlt trägt sehenden Auges die Konsequenzen.


    So, wer will, darf weitermachen, wer reagiert auf meine Kriterien ist sehr herzlich eingeladen die eigene Abwägung vorzustellen.

    Wenn du einen Beitrag zur Gewinnmehrung von Unternehmen ausschließen willst ist Lehrer womöglich der falsche Beruf, denn nichts anderes werden deine SuS mehrheitlich am Ende machen. Ökoterrorist oder Pegida-Demonstrant vielleicht? Oder auch einfach ganz ernsthaft gemeint eine andere, alternative Form der Lebensführung, ansonsten wirst du mal direkter, mal indirekter immer durch deine Berufstätigkeit einen Beitrag dazu leisten.

    Ob deine SuS dir auf der Nase rumtanzen liegt nur begrenzt an deren Erziehung, vor allem aber an deinen Fähigkeiten im Bereich der Klassenführung/Classroom Management. Genau dafür kann sich ein Praktikum an einer Schule lohnen, weil du dabei einen Einblick bekommen kannst, ob dir diese Art von Arbeit liegen könnte, ob sie dich überhaupt interessiert. Hast du denn schon Erfahrung im Bereich der Jugendarbeit in irgendeiner Form gemacht?

    Deutsch, Englisch, Französisch, etwas Spanisch, Italienisch verstehe ich zumindest grundständig, auf Arabisch und Türkisch endet es nach den Höflichkeitsfloskeln, mein Schwäbisch ist leider nur ausreichend (reicht aber, um meine badischen SuS zum Schmunzeln zu bringen). (Und natürlich gibt es ein Latinum zum Übersetzen der gallischen Kriege, wenn diese mal akut gefragt sein sollten.)


    DUUM überbietet das ganz locker.

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