Beiträge von CDL

    Wenn man allerdings ein Arbeitszimmer anmietet, so sind die entstehenden Kosten, auch bei Lehrern, zu 100,% absetzbar. Also immer drauf achten, dass der Nachbarauch Lehrer ist und Arbeitszimmer gegenseitig anmieten

    Einer der schönsten, beklopptesten Vorschläge überhaupt. :lach: Werd ich mal meinem Vater "vorschlagen", dass wir uns gegenseitig die AZ abmieten, der kullert sich vermutlich vor Lachen. :rofl:

    Um ehrlich zu sein: Das ist mir immer noch zu krass formuliert. Die Zeiten, als der Azubi noch Lehrling hieß und erstmal nicht viel mehr machen dürfte als den Hof zu kehren und dem Meister das Auto zu waschen, dürften definitiv vorbei sein, zumindest wenn der Azubi halbwegs ausbildbar ist. Wer heute meint, sich nicht an die Ausbildungsordnung halten zu müssen, ist seinen Azubi schneller los, als "holmirmalneflaschebier" sagen kann.Nervende Eltern gibt's nicht nur in der Schule, by the way.

    Das ist mir jetzt wiederum zu eindimensional, da ich bei meiner Arbeit fürs Jugendwerk einfach zu viele Jugendliche begleitet habe, die viel zu früh viel zu allein waren und die oft ein absolut sicheres Händchen dafür hatten sich Betriebe mit ähnlich fatalen zwischenmenschlichen Beziehungen auszuwählen, wie sie es von zuhause aus kannten. Die Hinweise auf die Ausbildungsordnung kamen in diesen Fällen dann zwar auch und zwar von seiten der Mitarbeiter des Jugendwerks (sprich meinen KuK und mir), aber es gibt eben auch schwarze Schafe, die vergessen, dass Azubis etwas lernen wollen, sollen und müssen und nicht nur die schnelle Entlastung im Alltagsgeschäft darstellen. Da geht es natürlich nicht um die klischeehafte "Flasche Bier" sondern eben um Routineaufgaben, die man recht schnell einem Azubi übertragen kann und die zwar auch Teil einer Ausbildung sind, diese aber nicht ausschließlich ausmachen.

    ...wenn über einen Schüler im Betriebspraktikum gesagt wird, er sei pünktlich, fleißig, ausdauernd und man überlege, ob man ihn als Lehrling übernähme. Für "meine" Kinder, die jahrelang die Deppen von der Sonderschule waren ist das wie Silvester, Weihnachten und ein Sechser im Lotto. Zumindest für mich ist es das, musste hinterher ein paar Tränchen verdrücken :rose:

    Glückwunsch. Hast du verdammt gut gemacht mit dem Hasen (und der für sich natürlich auch)! :rose:

    A) ich denke, dass es genau darum geht: Unser aller Handeln basiert in vielerlei Hinsicht auf Vorurteilen, ohne diese wären wir gar nicht handlungsfähig im Alltag.
    B) Wer der Meinung ist, dass wir diese (hier bezogen auf die typischen pädagogischen) überwinden, nur weil wir die einschlägigen Studien natürlich alle im 1. Semester oder spätestens zur Zwischenprüfung auswendig gelernt haben, begeht einen tragischen Fehlschluss.

    Es gibt verschiedene Arten von Vorurteilen, tatsächlich ist das ein eigenständiger Forschungsbereich in den Politik- und Sozialwissenschaften. Aus gutem Grund wird unterschieden zwischen unverfestigten Vorurteilen (von mir mit A kenntlich gemacht in deinem Beitrag, denn ja, ohne bestimmte schnelle erste Zurordnungen wären wir wirklich nicht handlungsfähig im Alltag) und verfestigten Vorurteilen (oft das, was vulgo mit dem Begriff "Vorurteilen" gemeint ist), die ich in deinem Beitrag mit B markiert habe. Faktisch vergleichst du also zwar scheinbar Vorurteile mit Vorurteilen, inhaltlich geht es aber einmal um nicht-verfestigte Vorurteile im Sinne erster Handlungsorientierungen (also weit geöffnete Schubladen, die der weiteren Sortierung bedürfen) und andererseits um verfestigte Vorurteile im Sinne von festen Schubladen, aus denen tatsächlich ein Entkommen kaum noch möglich ist, da verfestigte Vorurteile nur äußerst begrenzt über neues Faktenwissen erreichbar sind (insofern setzen z.B. Präventionsprojekte im Bereich der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit auch bei Gruppen an, die eben noch keine verfestigten Vorurteile haben). Das sind jetzt zwar nicht Äpfel mit Birnen, wohl aber Äpfel und Apfelmus, die du vergleichst, passt also nicht, insofern greift deine Argumentation auch nicht.

    Ehe es zu weiteren "tragischen Fehlschlüssen" kommt, empfehle ich dir einen Blick in die Vorurteilsforschung, um zumindest die Begrifflichkeiten sauber trennen zu lernen.

    Und als kleine Vorentlastung: Ja, nicht-verfestigte Vorurteile haben wir alle, z.B. im Hinblick auf Nationalitäten, soziale Milieus, den sozialen/wirtschaftlichen/kulturellen Habitus unseres Gegenübers (Eltern/Kollegen/Schüler/Nachbarn/...), etc.. Faktenwissen wie z.B. Studienergebnisse als mögliches Korrektiv können solche unverfestigten Vorurteile exzellent beeinflussen und damit verhindern, dass daraus verfestigte Vorurteile entstehen. Erst wenn wir von verfestigten Vorurteilen ausgehen (wie z.B. ein Herr Höcke sie mit Sicherheit en masse hat wenn es um derartige Herkunftsbedingungen geht) bringen auch Studienergebnisse nichts mehr.

    Zitat von Buntflieger

    Jedenfalls stimmt es mich nachdenklich, dass eine völlig harmlose Studentenstudie (die optisch und vom Design her recht hübsch daherkommt) dermaßen zerrissen wird. Die inhaltlichen Mängel kann man doch konstruktiv anmerken und dort, wo keine Antwort möglich ist, ganz einfach "weiß nicht!" angeben.

    Was genau hat die Aufmachung in diesem Kontext für eine Relevanz? Weil die Umfrage hübsch gestaltet ist, kann man alle Hühneraugen zudrücken vor den eklatanten fachlichen Mängeln?

    "Weiß nicht" anzukreuzen ist eben kein Weg eben diese Mängel transparent zu machen und verfälschen die faktisch nicht gegebene wissenschaftliche Aussagekraft dieser Umfrage. Leute durchzuwinken bringt keinen Lerneffekt. Bekloppte Studiendesigns hatten wir vermutich alle mal im Studium, daraus gelernt haben wir, weil wir Menschen um uns hatten, die eben Mängel als solche unmissverständlich benannt haben, damit es beim nächsten Mal besser werden kann.

    Zitat von Buntflieger

    Alte pädagogische Binsenweisheit: Aus Fehlern lernt man!

    Na dann: Frohes Lernen!

    Das klingt jetzt aber arg negativ. Tatsächlich ist es in den meisten Bereichen so, dass Azubis dringendst benötigte Gesellen von morgen sind - oft nicht, um den derzeitigen Boom mitnehmen zu können, sondern schlicht um den Laden nicht schließen zu müssen.

    Ich gebe zu, das war eindimensionaler formuliert, als die Realität es ist und wird vielen grundanständigen Ausbildungsbetrieben nicht gerecht, die tatsächlich ihren künftigen Bedarf an Fachkräften ausbilden, nicht nur die günstigere Arbeitskraft eines Azubis ausbeuten wollen.

    ich habe die Umfrage bearbeitet und verstehe die Empörung hierüber nicht wirklich

    Was ist unverständlich?


    Zitat von Buntflieger

    Die Umfrage war leicht zu bearbeiten und dort, wo ich mir nichtsicher war bzw. keine sinnvolle Angabe für möglich hielt, konnte ich das entsprechend quittieren.

    Ja, dass die Umfrage zu komplex gestaltet war, war auch einer der zentralen, wenn nicht überhaupt der zentrale Kritikpunkt, der hier im Thread wieder und wieder angesprochen wurde. :autsch:

    Die Mehrheit der Studenten weiß am Ende aber doch nicht derart klar, welcher Beruf zumindest herauskommen könnte, wie das bei einem z.B. Lehramtstudium/Medizinstudium/Jurastudium/Pharmaziestudium der Fall ist. Die bekommen das im Regelfall hin neben ihrem Studium diverse Praktika zu machen, um sich zu orientieren, herauszufinden, in welchem Bereich ihr Traumberuf liegen könnte und meist auch noch, welche realistische Alternative es geben könnte, wenn Plan A aus welchen Gründen auch immer nicht klappt. Es leuchtet mir nicht ein, warum ausgerechnet Lehramtstudenten derart unfähiger sein sollen. Solltest du allerdings recht haben Buntflieger und eine Vielzahl von Lehramtsstudenten wäre so, wie von dir dargestellt, dann sollte ein Ausbildung vor Studienbeginn auf jeden Fall für alle Lehrämter verpflichtend werden, um diesen Traumtänzern ein Bewusstsein für Lebensrealitäten zu verschaffen, ehe sie sich im Kreisel Schule-Uni-Schule einfach nur eine Runde weiterdrehen.

    Natürlich würde ich gern Vorurteile widerlegen, denen Lehrkräfte immer wieder aus den verschiedensten Gründen zugeschrieben werden.Allerdings stehe ich dem Ganzen etwas positiver als angenommen gegenüber. Hier eine persönliche Erfahrung:
    Mein Auslandsjahr in den USA habe ich bei einer Gastfamilie verbracht, dessen Vater den Namen Kevin trug (und bis heute trägt).
    Er ist der intelligenteste Mann, dem ich bisher in meinem Leben begegnet bin (bester Schüler, bester Student, Führungsposition in einer großen Firma). Demnach habe ich bis heute keinerlei Vorurteile gegenüber diesem Namen. Warum sollte ich auch?
    Zur Erinnerung: Kevin war in den 90ern einmal der beliebteste Vorname für ein Neugeborenes!

    Also, weil du erst durch einen USA-Aufenthalt von deinen Vorurteilen über die Kevins dieser Welt kuriert wurdest, betrachtest du das als relevante, wissenschaftliche Fragestellung um Haltungen und -den Fragen nach- vor allem Fehlhaltungen von Lehrern in zum masterfähigen Ausschlachten ausreichender Masse abzufragen?

    Können die Studenten sich nicht einfach gegenseitig innerhalb ihres Studiengangs befragen zu ihren Vourteilen, Stereotypen und Klischees? Könnte ergiebiger sein, unkritischer, man masst sich nicht konstant an gefälligst zu wissen, wie Lehrer ticken und belästigt nicht nur die künftigen KuK nicht mit unwissenschaftlichen Behauptungen vom Niveau eines D.Trump, sondern es wirft in der Folge jede Menge Folgeumfragen ab für künftige Studierendengenerationen, die sich fragen dürfen, ob ihre eigenen Fehlhaltungen ähnlich fragwürdig sind,wie die ihrer Vorgänger es waren.

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    Ganz gewöhnliche Namen, die es in mehreren Varianten gibt, z.B. als Foelke, Folke, Fohlke, Feemke oder Femke, wobei erstere mit kurzem und letztere mit langem E gesprochen sein kann.

    Und was sagt uns das?
    Nichts!

    Na, zumindest ich lerne gerade lauter Namen kennen, die ich noch nie gehört habe (oder garantiert falsch aussprechen würde- bei pepes Namensliste würde mir die Aussprache leichter fallen). Dummerweise kann ich mit keinerlei Haltungen oder Vorurteilen bezogen auf diese Namen dienen. Mit dem Studiendesgin hat es also nischt zu tun. Dennoch danke an den TE für diese Lerngelegenheit.

    Was mache ich bloß mit meinen SuS, die bei diesen ganzen Namenslisten nicht mithalten können, weil die Studien alle Menno, Hanno, Onno, Bonno, Focko, Hauke, Frauke, Geske, Eske, Dieta, Zoeke, Jürn und Foelke nicht berücksichtigen?

    Moooment, es wurde explizit nach "Phantasienamen/ungewöhnlichen Namen" und diesbezüglichen Haltungen aka "Erfahrungen" gefragt. :P Zumindest Menno, Onno, Bonno, Focko, Geske, Eske, Zoeke, Jürn und Foelke könnten damit abgedeckt sein so es sich beim einen oder anderen Namen nicht um einen mir bislang gänzlich unbekannten in Norddeutschland geläufigen Namen handelt. :zahnluecke:

    Och, der aktuelle Fachkräftemangel würde das durchaus hergeben. Azubis sind schließlich für viele Betriebe dringend benötigte günstige Arbeitskräfte, um auf auf dem Markt bestehen zu können..

    Wenn der eine oder andere sich auf dem Weg fürs Handwerk begeistert, statt ziel- und sinnlos Geschichte/Sprache X (je nach BL eine andere) fürs gymnasiale Lehramt zu studieren- weil man das als Abiturient kennt, es so schön leicht war in der Schule und man streng genommen ja bereits mit Stand Abi und etwas berufsbegleitender Ausbildung on the job dem Beruf fachlich gewachsen wäre- schadet das keineswegs und würde dem einen oder anderen, der sich nach dem Ref die Äuglein reibt, weil es trotz angeblichen umfassenden, bundesweiten Lehrermangels keine Planstelle regnet eine echte Perspektive verschaffen.


    Die Studie soll einerseits bereits gesagtes untersuchen, andererseits aber auch, wie diese Fakten im Einklang mit schulischen Erfahrungen von Lehrkräften liegen, und sich eventuell schlussendlich auf den Werdegang eines Schülers oder einer Schülerin auswirken.

    Dafür sind die gestellten Fragen nicht einmal annähernd differenziert bzw.differenzierend genug. Vielleicht wolltest du das tatsächlich abbilden, dein Umfragedesign gibt das aber schlichtweg nicht her, dafür sind das letztlich viel zu pauschale, undifferenzierte Kategorien, die du abfragst, mit lediglich einer kurzen Freitext-Option am Ende, um darauf aufmerksam zu machen, dass man seine Schüler nicht anhand von Namen oder sozialer Herkunft pauschal vorveruteilt, sondern seine Noten kriterial vergibt. Dabei gibt es je nach Schule am Ende eben bei 70% SuS mit Migrationshintergrund, im Brennpunkt wo zusätzlich rund die Hälfte der Familien Transferleistungen bezieht mehr als genug Beispiele von SuS, die Mohamed, Kevin, Chantal, Gianluca, Maximilian, Konstantin, Magda usw. heißen und ungeachtet ihrer sozialen Herkunft (und vor allem ihrer Namen) absolut leistungswillig und leistungsfähig sind und ihr Bestes geben. Als Lehrer vergeben wir unsere Noten nicht für Namen und soziale Herkunft, sondern vor dem Hintergrund tatsächlich erbrachter Leistungen (=kriteriale Norm ggf.ergänzt um die individuelle Norm). Viel relevanter, als die Frage, nach unseren angeblichen diesbezüglichen Vorurteilen (der Drops ist nun wirklich gelutscht..) ist die Frage, inwieweit es Schulen gelingt SuS verschiedenester Bildungshintergründe dabei zu unterstützen ihr Potential auszuschöpfen obwohl Elternhäuser bereits im Bereich der frühkindlichen Bildung fatale Bildungslücken verursachen, die sich in späteren Jahren kaum noch ausgleichen lassen bzw. eben nur teilweise durch längere Lernzeiten (und entsprechend andere Bildungsbiographien) kompensiert werden können.

    Mich regt so langsam auf, dass man Lehrern in solchen Studien ständig unterstellt, sie wären gefühls- und vorurteilsgeleitet in ihrer Notengebung und würden sich von Namen in der Notengebung beeinflussen lassen. Damit spricht man Lehrern die Professionalität ab. Wir haben alle studiert und wissen um das Thema.
    Das Beispiel "Kevin" der TE zeigt die Denkweise. Die Namen Lukas und Marco hatte ich schon von angepasst bis auffällig, von bildungsfern bis bildungsnah, Maximilian von sonderpäd. Förderbedarf bis hochbegabt, Ahmad von gut und sehr bildungsinteressiert bis schwach, aber bemüht. Und jetzt?

    ... bist du zu reflektiert und differenziert für den Dumm-wie-Knäckebrot-Lehrer, den der TE gerne abbilden wollte. Setzen sechs.


    Man lernt ja nie aus :)

    So ein Satz mitten im Studium liest sich reichlich vermessen und arrogant. Sowohl im Bereich der sprachlichen Eloquenz, als auch im Gestalten wissenschaftlich fundierter, zielführender Evaluationen sehe ich da ja noch ganz gewaltigen Lernbedarf und finde es eher peinlich zu lesen, dass du angehender Gemeinschaftskundelehrer_in zu sein scheinst.

    EDIT: Nach meiner - nicht repräsentativen - Beobachtung, gab es übrigens eine riesige Schnittmenge zwischen denjenigen, die sich keine Alternative gesucht haben, und denjenigen, die behauptet haben, sie bräuchten ja das viele Fachwissen im späteren Lehrerjob sowieso nie.

    Da lege ich meine analogen, ebensowenig repräsentativen Beobachtungen dazu.

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