Beiträge von CDL

    Bei uns in BaWü können Gynmasien, da sie eigene Behörden sind, beglaubigte Kopien anfertigen. Habe ich für alle meine Bewerbungen inklusive Ref so gehandhabt: Ab zum SL meines Vertrauens (Familienmitglied) mit meinen Kopien, der haut mir Dienstsiegel, Datum, Unterschrift drauf und die beglaubigte Kopie ist fertig. Geht nicht bei allen Dokumenten (Geburtsurkunden muss man sich meines Wissens beim Standesamt besorgen), aber für alle Arten von Zeugnissen auf jeden Fall problemlos. Könnte aber je nach BL anders geregelt sein. Hier bei uns betrifft das ja auch nur die Gymnasien.

    OK, zwei Physiker sind an einer GS, Eltern und Kinder mögen sie (was noch nichts über die Qualität des Unterrichts aussagt btw). Was sagt das jetzt über dich und deine Kompetenz aus, außer, dass du auch ein Mensch bist, auch Physik studiert hast und auch gerne an die GS möchtest?

    (...)"Ich spar mir jetzt mal den Witz darüber, dass es zum Glück nur posttraumatische Erlebnisse waren in der Schule"
    Ja, denn eine Studie zeigt leider, dass nur die Hälfte derer überlebt, die es erlebten.(...)


    Mir hat nicht ein einziger Lehrer geholfen, da die meisten dafür einfach nicht gut genug ausgebildet waren, das ist leider ein Fakt. (...)

    Nur die Hälfte der von LRS Betroffenen überlebt einer Studie nach? Was wäre da die Begründung? Suizid als Folge schwerer Depressionen als Folge von LRS? Welche Studie ist das denn, damit ich das nachlesen kann?

    Was das von dir beschriebene Mobbing anbelangt: Traurig, dass du das erleben musstest. Mein Eindruck ist, dass die Sensibilität diesbezüglich zugenommen hat. Bei uns an der Schule werden derartige Fälle jedenfalls sehr ernst genommen und auch entsprechend reagiert.


    Zitat von vanessa_42


    Das ist wahr, aber genauso sind Psychologen auch nicht das "Nonplus-Ultra", da es dafür nicht genug ausgebildete flächendeckende Fachkräfte gibt. Auch das ist leider ein Fakt. Selbst im Psychologie-Studium ist diese Thematik nur ein Wahlbereich. Es ist eigentlich ziemlich erschreckend, wie wenig Unterstützung man erhält/erhielt und wie viel Eigen-Initiative gefordert wurde. (...)

    Ich verstehe nicht, was die vermutete Fachkompetenz von Psychologen für eine Relevanz haben könnte für dein Ansinnen an eine GS zu wechseln. Für mich liest sich das im Kontext mit dem, was du über deine selbst vermutete Kompetenz bzgl.LRS schreibst und über das erlebte Mobbing eher so, als wäre da die Trennung zwischen dir als Opfer von Mobbing und Gewalt und dem, was dann als Lehrkraft tatsächlich deine Aufgabe sein wird noch nicht gegegeben. Psychologische Beratung und Therapie leisten entsprechende Fachkräfte, nicht du als Lehrkraft. Dafür sind wir nicht ausgebildet.
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    Was deine Ausgangsfrage anbelangt: Post 2 und 3 hier im Thread machen denke ich deutlich, dass wenn Bedarf ist, es vermutlich auch einen Weg für dich in die GS geben wird. Wenn du dort bist, kannst du natürlich auch an Fortbildungen im GS-Bereich teilnehmen. Ausgehend von BaWü gibt es jedes Schuljahr einen großen Katalog möglicher Fortbildungen für alle Fächer, Schularten, diverse Zusatzqualifikationen etc. Mach erstmal das Ref, dass dir zugesagt worden ist. Wie im Anschluss die Einstellungslage sein wird bzw.der Lehrermangel in Berlin und an der GS wirst du danach sehen. Gerade in Berlin ist sehr vieles möglich und gleichzeitig sehr viel Bewegung bei den Einstellungsvoraussetzungen, um Versorgungslücken irgendwie zu stopfen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg für dein Referendariat und vielleicht denkst du im Laufe des Refs noch einmal an die Fragen hier im Thread zurück und kannst sie mit der in der Zwischenzeit gewonnenen Unterrichtserfahrung besser nachvollziehen und einordnen. Zumindest die Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung (oder zumindest schriftlicher Selbstbeschreibung) und Fremdwahrnehmung ist ein Thema, dass dir auch im Ref zuverlässig und konstant begegenen wird und dem du dich wirst stellen müssen wie alle Referendare vor, mit und nach dir.

    Sei mir nicht böse, aber dann muss man hier entsprechend Classroom-Management betreiben.

    Stimmt, muss man, weiß die TE vermutlich auch. Als Schwangere wird man aber halt bei Handgreiflichkeiten nicht unbedingt physisch dazwischengehen wollen, die auch die beste Klassenführung nicht immer abwenden kann. Habe ich auch schon erlebt, dass die SuS sich im Unterricht noch am Riemen gerissen haben, nur um auf dem Weg aus dem Raum in die Pause dann aufeinander einzudreschen und zu -treten, weil sie meinten, ich bekäme das jetzt ja nicht mehr mit oder sie eben auch einfach nur nicht mehr daran dachten, dass ich das mitbekomme, beende und für Konsequenzen sorge. Zumindest bei einem SuS von mir ist das ein grundsätzliches Verhaltens- und Aggressionsproblem, dass sich auch mit der besten Klassenführung nicht immer im Griff halten lässt, weil Gewalt für diesen SuS die einzig legitime Antwort auf jedwede angebliche Provokation oder schiefen Blick ist. Der Junge ist inzwischen genauso groß wie ich. Kann ich bei Bedarf physisch regeln, würde ich als Schwangere möglicherweise nicht riskieren.

    Dann schreibt doch mit Hinweis auf den Umgang, den du für Bremen gefunden hast einfach die für euch zuständige Schulrechtsabteilung an (oder ruft an und bittet darum die mündliche Antwort noch schriftlich zu bestätigen als Absicherung für euch). Sollte sich doch auf dem Weg schnell klären lassen, ob die Bremer Vorgehensweise auch für Hessen zulässig ist.

    (Habe das "Danke" jetzt nicht als Ja, danke", sondern als "Nein, danke" interpretiert angesichts des Dokuments, dass du bereits für Bremen gefunden hast. Passt hoffentlich.)

    Wenn´s dir hilft Trantor, schreib ich mal eben einen SL im Familienkreis an, wie das für BaWü rechtssauber geregelt wird, also Zweitschrift/Abschrift-Vermerk auf Neuausstellung oder Kopie und Zweitschriftstempel + Dienstsiegel/Beglaubigung/Unterschrift. Wäre zumindest ein Hinweis zur Handhabung.

    Für RLP am Gym habe ich jetzt nichts gefunden, an den beruflichen Schulen in RLP gibt es Wirtschaft offensichtlich; wäre eine Frage, die du den von mir verlinkten Zentren für Lehrerbildung stellen könntest.

    Grundlegend gibt es Wirtschaft in verschiedenen Fachformen in allen BL, allerdings nicht immer an allen Sekundarschularten. In NRW soll offenbar das Fach Wirtschaft& Politik in der Sekundarstufe eingeführt werden, in BaWü gibt es Wirtschaftslehre in Sek.I (ab Klasse 7) + Gym. (ab Klasse 8), sowie als mögliches Kernfach in der Kursstufe. Außerdem (ebenfalls BaWü) als BWL/VWL an Wirtschaftsgymnasien, sowie weitere Varianten an den beruflichen Schulen.

    Ich kenne ehrlich gesagt niemanden im Ref, der nicht an der einen oder anderen Stelle mit Selbstzweifeln und Unsicherheiten zu kämpfen hätte. Solche Menschen mag es geben, ich wage aber zu behaupten, dass die kritische Rückmeldung und Beratung im Ref bei halbwegs selbstkritischen Menschen - und ein solcher sollte man als Lehrer sein- typischerweise den Effekt hat, dass man sich immer mal wieder auch selbst anzweifelt. Wichtig ist es, sich immer auch die im Regelfall ebenfalls vorhandenen Stärken vor Augen zu halten und an sich selbst und dem eigenen Unterricht weiterzuarbeiten. Diejenigen, die das ausreichend machen und schnell genug lernen dabei sind auch erfolgreich in meinem Kurs.

    Nunja, Schulpflicht ist zumindest in Deutschland Gesetz. Blöd nicht nur für Homeschoolingverfechter... und widersprüchlich bei notorischen Schulschwänzern, um die sich keiner schert.
    Was schlägst du vor?

    Guter Hinweis Krabappel. Hat nicht @Frechdachs mal etwas über das Homeschooling des eigenen Sohns in Österreich geschrieben? Wäre dort also möglicherweise tatsächlich eine zulässige Alternative um die Schulpflicht dennoch zu erfüllen.

    EDIT: Das hier spricht dafür, dass Homeschooling tatsächlich in Österreich möglich ist:


    In Österreich gilt statt der Schulpflicht wie in Deutschland die sogenannte Bildungs,-bzw. Unterrichtspflicht. (...) Der zureichende Erfolg des Hausunterrichts ist jährlich vor Schulschluss durch eine Externistenprüfung an einer entsprechenden Schule mit Externisten Prüfungskommission nachzuweisen. Wird ein solcher Nachweis nicht erbracht, so hat der Bezirksschulrat anzuordnen, dass das Kind seine Schulpflicht künftig in der Schule zu erfüllen hat. (...)

    Wie kann denn ein Erfüller Quereinsteiger sein? Entweder oder, würde ich meinen.

    In BaWü sind Seiteneinsteiger Menschen mit Fachstudium und Ref, Direkteinsteiger die ohne Ref. In anderen BL (z.B.Sachsen?) sind Seiteneinsteiger die ohne Ref und diese Seite hier behauptet einfach mal, dass ganz generell Quereinsteiger die mit Ref und Seiteineinsteiger die ohne Ref wären. Niedersachsen wiederum bezeichnet offenbar beide Varianten als Quereinstieg, für Hessen scheinen dagegen Quereinsteiger grundsätzlich nur die mit Ref zu sein. Ehe ich jetzt alle Varianten aller 16 BL durchspiele, bleibt denke ich kurz gefasst bestehen, dass die Begrifflichkeiten eher unklar sind, es bundesweit maximal mögliche Unterschiede gibt, was man darunter verstehen möchte mit welchen Konsequenzen, weshalb einheitlich zu behaupten Quereinstieg bedeute, man habe es mit schlechter qualifizierten Lehrkräften zu tun dann eben doch zu kurz greift und- wenn die Aussage sich auf Gesamtdeutschland bezieht und nicht auf ein BL reduziert wird, wie im Spiegel-Artikel- schlichtweg falsch ist.

    Ganz persönlich fände ich es auch logischer bei einem Quereinstieg nicht von Fachstudium + Ref (= Seiteneinstieg BaWü) auszugehen. Ist aber offensichtlich in verschiedenen BL die zutreffende Begrifflichkeit. :weissnicht:

    Aktuelle Einstellungsprognose RLP: https://bm.rlp.de/fileadmin/bm/A…ktober_2018.pdf
    Mittel-langfristige Prognose RLP: https://bm.rlp.de/fileadmin/bm/M…ktober_2018.pdf (Gute Chancen mit Wirtschaft und Informatik an den berufsbildenden Schulen, am Gymnasium mit Informatik; da dies die für dich relevante Prognose ist bei deiner Fächerkombi nicht uninteressant)

    Fragen zum Studium, zu Bedarfsprognosen etc. beantworten neben den Studienberatungsstellen der Universitäten auch die Zentren für Lehrerbildung. Internetseiten derselben sind hier zu finden auf S.7.

    Das Verhalten der SuS in den Videos die man sieht ist unfassbar. Eine Rechtfertigung einem Schüler ins Gesicht zu spucken sehe ich nicht. Das ist genauso primitiv, wie das Verhalten der Schüler. Zumindest von der Lehrkraft darf und muss man aber mehr erwarten. Sich zur Wehr setzen ist legitim, aber dann eben mit angemessenen Mitteln. Wenn der Kerl im Zimmer bleiben will mit seinen Kumpels, dann bleiben die eben drin und der lernwillige Teil der Klasse zieht um bei entsprechenden Konsequenzen für alle die da meinen Randale veranstalten zu müssen.

    Ich weiß natürlich nicht, was dieser Lehrer versucht hat im Hintergrund mit der SL, mit Kollegen oder auch im eigenen Unterricht. In den Videos sieht man ihn aber reichlich wenig machen, wenn es um die diversen Übergriffe und Respektlosigkeiten seiner SuS geht, ganz gleich, ob diese ihn mit Müll bewerfen, sich im Klassenraum eine Zigarette anstecken oder eben auch konstant Videos drehen. Mag sein, dass in dieser Schule etwas konstant falsch läuft, vielleicht aber auch hat dieser Lehrer - möglicherweise mangels Wissens ums Schulsystem- einfach auch nicht die ihm zur Verfügung stehenden Mittel genutzt. Zumindest in den Videos wirkt es so, als habe er pädagogisch aufgegeben, was nach gerade mal einem Jahr Schuldienst vielleicht auch bedeutet, dass zumindest diese Schulart mit entsprechenden Zielgruppen und pädagogischen Aufgaben nicht die richtige Schulart für ihn ist.

    Ich weiß nicht, was für Möglichkeiten man in Österreich hätte in so einem Fall vorzugehen. Für mich wäre bereits das Video drehen+ veröffentlichen an sich ein Grund eine Klassenkonferenz zu beantragen. Wir hatten letztes Schuljahr so einen Fall. Der SuS hat drei Tage Schulausschluss erhalten und im Kontext mit weiteren Übergriffigkeiten inzwischen ein Hausverbot für das gesamte Schulgelände, eine Strafanzeige eines Kollegen und die Ansage ans gesamte Kollegium, dass bei erneutem Betreten des Schulgeländes die Polizei zu verständigen sei. Da ging es um ein Video, welches ins Internet gestellt worden ist plus eine Handvoll Beleidigungen+ Drohungen- kein Vergleich zu dem, was in dieser Klasse los zu sein scheint. Ja, unser SL steht hinter uns. Weiß man, ob die SL dieses Kollegen Kenntnis z.B.von den ganzen Videoaufnahmen hatte und wie sie reagiert hat (oder eben nicht)?

    @Palim

    (...) Es ist aber so, dass ich mit meiner Fächerwahl (insbesondere mit dem später aus "Zwang" (da man halt mindestens 2 Fächer braucht) dazugenommenen Zweitfach Deutsch) immer ein wenig unglücklich war, bzw. aufgrund der Tatsache, dass Deutsch nie meine erste Wahl war, deswegen erhebliche Selbstzweifel bezüglich meiner fachlichen Kompetenz in dem Fach entwickelt habe.
    Nun schaue ich mir meinen derzeitigen Notenschnitt in Deutsch von 1,3 an, der um 0,5 höher liegt als der von Englisch und frage mich hin und wieder: sind meine fachlichen Kompetenz-Selbstzweifel dann berechtigt? Vermag die Leistung im Studium tatsächlich etwas über die fachliche Kompetenz auszusagen? (...)

    Dein Notenschnitt bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass du imstande bist auf den Punkt die geforderte Fachleistung zu erbringen. Das ist nicht jedem Studenten in diesem Ausmaß möglich, ist also auch eine Kompetenz. Über deine generelle Fachkompetenz sagt es dennoch nur begrenzt etwas aus: Du schriebst selbst, dass du mit Literaturwiss. fremdelst, es dir schwer fällt da den Kanon durchzulesen und du ungern zusätzliche Literatur liest in diesem Bereich. Daraus ergeben sich natürlich im Vergleich zu Anderen Lücken mit dem Ergebnis, dass du mehr wirst arbeiten müssen um literarische Zusammenhänge darstellen zu können oder auch Anspielungen auf ältere Texte, kleine Referenzen oder auch Kritiken die sich in einem Satz auszudrücken vermögen oder auch im Gesamtkonzept eines Buchs/Stücks/Gedichts voraussichtlich weniger häufig spontan einordnen wirst können als jemand, der in der Literaturwissenschaft seinen Schwerpukt hat. Mit dem Studienabschluss weist du nach, dass du imstande bist dich zielgerichtet in neue Fragestellungen, Themen und fachliche Aspekte einzuarbeiten. Das wendest du dein Berufsleben über an und schließt damit mit dem Studienabschluss bestehende Lücken, die letztlich jeder hat, nur eben in verschiedenen Bereichen.
    Fachkompetenz ist bedeutend mehr, als nur Studienleistungen und - noten. Solange dir das bewusst ist und du an dir arbeitest ist das aber kein Problem. Sich darüber selbst zu täuschen wäre problematischer.

    Zitat von Kallisto

    Im Praxissemester lief alles gut - wie ich schon erwähnt habe, ich hatte von beiden Mentorinnen super Rückmeldungen, selbst im Fach Deutsch.Dass der Alltag im Lehramt mit Arbeit verbunden ist, das bestreitet hier ja gar keiner und ich am allerwenigsten. Nur sage ich mir halt: wenn ich schon den Berg an Arbeit aufnehmen will bzw MUSS, um meine Brötchen zu backen, dann wenigstens bitte auch mit Arbeit, die mir Spaß macht, sprich die Fächer, die ich gerne hätte.

    Wie gesagt: Triff eine Entscheidung für dich, was du willst und mach das dann, ganz gleich was es bedeutet. Einen Berg an Arbeit zu stemmen, der nicht immer nur Spaß macht müssen die meisten Arbeitnehmer. Mit anderen Worten ist das ein Luxusproblem, welches du beschreibst, vor allem, weil niemand dich gezwungen hat Deutsch zu studieren, dich nicht für Musik zu bewerben, dich auf Bachelor/Master umzuschreiben ehe deine alte Prüfungsordnung ausläuft die du vielleicht hättest abschließen können...- Entscheidungen haben Konsequenzen. Lern damit zu leben. Überleg dir, welche Konsequenzen du daraus für dich ziehen willst und pass dein Verhalten entsprechend an und dann: MACH ES!!!

    Zitat von Kallisto

    (...)Ich kenne die Arbeit als Lehrer bisher nur von einem 13-wöchigen Schulpraxissemester und von einem Schulhalbjahr freiwilligen Unterrichtens an einer Privatschule. Ich fühle mich allerdings bislang durch die Uni super schlecht (um nicht zu sagen überhaupt nicht) vorbereitet auf den Beruf. Die Studieninhalte - das habe ich im Praxissemester und auch an der Privatschule gemerkt - bringen mir kaum etwas. Keiner der Schüler muss wissen, was ein Phonem oder ein Allophon ist, oder wie man über Analogieausgleich von ursprünglich "buk" zu "backte" gelangte.(...)

    Joah, willkommen in der beruflichen Realität würde ich sagen. Geht allen so im Ref, geht die Welt nicht unter von. Am Ende ist eine hohe fachliche Kompetenz die Basis um im Zusammenspiel mit Pädagogik und Didaktik guten Unterricht gestalten zu lernen. Du wärst ganz nebenbei überrascht, was Schüler einen völlig unerwartet mittendrin fragen zum Thema, wo man von derartigen Kenntnissen dann doch noch profitieren kann und sei es auch nur, weil man die eine neugierige Frage kompetent zu beantworten wusste, die mit dem Bildungsplan gar nichts zu tun hat.

    Zitat von Kallisto

    (...)
    Aus diesem Interessensgebiet erfolgte dann auch der Wunsch, jetzt parallel zum Lehramtsmaster noch den DaF/DaZ-Master mit dazuzunehmen, um eventuell vor Beginn des Refs erstmal in diesem Bereich etwas tätig zu sein - sozusagen als "Warm-Up"-Phase fürs Lehren, gerne auch im Ausland, etwa an einem deutschen Seminar einer ausländischen Uni.
    Dies soll zeitgleich auch ein verzweifelter aber meinerseits gutgemeinter Versuch sein, mir parallel zum Lehramt noch ein anderes Standbein aufzubauen (gemäß meiner mir jetzt studierten Möglichkeiten), einfach für den schieren Fall, dass ich eventuell nicht durchs Ref komme (was eine Angst bzw. Sorge von mir darstellt), oder aber für den Fall, dass ich später irgendwann mal weg vom Lehramt will.
    Nur weil man sich jetzt noch nicht vorstellen kann, sein Leben lang in einem Beruf zu bleiben, muss das doch nicht gleich "erschreckend" für dich klingen und eine "0-Bock-Haltung" signalisieren?! Wie viele Lehrer sind nach einer Weile zurück an die Uni, arbeiten jetzt in einem Zentrum für Lehrerbildung an der Uni, geben Fachdidaktikkurse an der Uni oder machen sogar ganz was anderes...
    Vielleicht hat mich das Jahr Amerika etwas amerikanisch geprägt, aber dieses "man fängt nach der Schule einen Beruf an, indem man dann bis zum letzten Atemzug bleibt" ist so etwas Urdeutsch-Konservatives, was vielleicht mitunter nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Ich kann einfach jetzt noch nicht sagen, ob ich die restlichen Arbeitsjahre bis ich tot umfalle für immer im Lehramt bleiben werde - aber: könnt ihr das?

    Als Warm-Up fürs schulische Lehramt und alternative Berufserfahrung wirst du was- Lehrer? Deutschunterricht (schulisch wie außerschulisch) darfst du an vielen Stellen im Ausland auf Basis deines Germanistik-Studiums erteilen. DaZ/DaF kann helfen, wird aber eben nicht überall verlangt. Ist also kein "must have" für deine Pläne (wenn es denn tatsächlich reale Pläne gibt). Wenn du verzweifelt bist, dann such dir wie bereits mehrfach geschrieben eine Zusatzqualifikation aus, die dir den Weg in einen alternativen Markt eröffnet als reines Lehramt und geh um Himmels willen zu einer Berufsberatung.

    Niemand hier im Thread hat übrigens geschrieben, du sollest dich jetzt festlegen für dein gesamtes restliches Berufsleben. Nur, dass du für dich Entscheidungen treffen solltest. Wenn diese dich nach dem Studium direkt ins Ref führen weil sich das richtig für dich anfühlt und du die berufliche Sicherheit möchtest: Fein, mach das! Wenn du nach deinem Master erst noch für andere Arbeitgeber zu schlechteren Konditionen tätig sein willst (aka DaZ/DaF-Kurs): Fein, mach das! Auch solche Erfahrungen sind am Ende interessant und lehrreich. Ein Job im Ausland sei es als Deutschlehrkraft oder etwas ganz anderes macht dich glücklich? Fein, mach das! Entscheide dich einfach nur, was du willst. Das kann niemand hier für dich machen. Und wenn du nach ein paar Jahren merkst, dass du noch etwas anderes willst, kannst du auch das machen. Der Schuldienst ist diesbezüglich ganz außerordentlich flexibel und bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Wenn du aber den Eindruck hast es ist nicht dein Weg, dann bieg rechtzeitig vorher ab.

    Ein offener Blick, was du sonst noch machen könntest oder wo, schadet bei deiner Fächerkombi + Gym+ BaWü keinesfalls. Willst du wirklich Lehrer werden, wirst du aber sei es in BaWü, sei es in einem anderen BL auch mit dieser Fächerkombi fündig werden. Wenn es das sein soll: Mach es!

    OK, bei privaten Schulen gibt es ja fast nichts, was es nicht gibt. Ich kann nur hoffen dass die von dir beschriebene Schule nicht anerkannt ist und dementsprechend keine Schulabschlüsse abnehmen darf.

    Ich weiß, dass es gerade in den USA, aber auch einigen arabischen Ländern einige Wissenschaftler gibt, die den Kreationismus wissenschaftlich zu begründen suchen. Ich habe da immer mal wieder bei meiner früheren Arbeitsstelle von Jugendlichen Artikel bekommen, mit denen sie meinten ihre Haltung wissenschaftlich fundieren zu können im Rahmen von Referaten. Bislang habe ich da noch nichts gelesen, was ich nicht für eine Verzerrung wissenschaftlicher Fakten halten würde und gehe nicht davon aus, dass es Derartiges geben könnte. Dafür fehlt mir dann einfach der notwendige Glauben.

    Offenbar gibt es hier im Thread ebenfalls einen nicht freigeschalteten Beitrag, weshalb der Thread konstant als ungelsen im Dashboard erscheint. Ich vermute mal Spam+Werbung?

    Reden wir jetzt von staatlichen oder von privaten Schulen in denen Kreationsimus gelehrt werden würde Palim? Und reden wird von "lehren" oder davon, dass angesprochen und kritisch reflektiert und eingeodrnet wird, dass es das gibt?

    Ich habe zu meinen Schulzeiten im Bio-LK auch davon gehört, dass es in religiösen Kreisen den Kreationsimus als alternative Evolutionstheorie gebe. Konnte keiner von uns etwas mit anfangen (inklusive des Bio-Lehrers), war kurios zu hören und kein Thema einer Klausur oder gar des Abiturs (auch wenn der Bio-Lehrer damals meinte, er müsse das an dieser Stelle erwähnen- mehr aber auch nicht). Jahre später war ich dankbar davon schonmal gehört zu haben, als mir bei meiner früheren Arbeitsstelle das erste Mal ein Kind erzählt hat, dass es, wenn in der Schule Evolutionstheorie bearbeitet werde zwar wisse, dass das nicht stimme, aber auch wisse, dass es das zu reproduzieren gelte für gute Schulnoten, ungeachtet dessen, wie es wirklich sei. Ich gebe zu, dass ich ab dem Tag recht regelmäßig kleine Witze darüber gerissen habe, dass mein Hund Glück habe in mir seinen persönlichen Primaten zu haben, weil opponierende Daumen halt was Feines sind. Selbst meine Toleranz hat ihre Grenzen..

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