Beiträge von CDL

    Das ist gut zu wissen, dass das in Österreich immer eine Kombi ist, beantwortet aber noch nicht die Frage, für welche deutsche Schulform der TE sich interessiert. Da gibt es ja doch sehr viel mehr Varianten und damit entsprechend mehr Antwortmöglichkeiten. ;)

    Tatsächlich ist in BaWü sowohl für Sek.I, als auch für Sek.II der Auslandsaufenthalt in einem zielsprachigen Land Teil des Studiums. Entweder eine Studienaufenthalt oder eine Assistenztätigkeit werden vorausgesetzt für den Abschluss. Ob das am Ende auch als zentral angesehen würde für eine Studienanerkennung müsstest du für jedes BL und jede für dich interessante Schulart getrennt eroieren.
    In der Sek.I BaWü gilt Französisch - neben weiteren Fächern- aktuell als Mangelfach. Für Mangelfächer werden 10% der Planstellen vorgehalten, um sicherzugehen, dass Bewerber mit den entsprechenden Fächern im BL gehalten werden und der Mangel schnell gestillt werden kann.

    ^Darüber habe ich zuletzt auch schon mal nachgedacht. Bislang schaue ich halt nochmal in Arbeit X nach, wie ich dort entschieden habe, um ganz sicher zus ein, dass ich nicht am Ende mit zweierlei Maß messe. Wenn die Anzahl der zu prüfenden Fälle sich aber häuft wäre so eine Liste effizienter und auch bei der Besprechung nutzbar, um SuS bei Bedarf darzulegen, wie wie Grenzfälle entschieden wurden. Seitzt du die Liste dann auch bei Besprechungen ein @Friesin ?

    Und weshalb glaubst Du das?
    (...)

    Tja, ich nehme an, weil ich hoffen möchte, dass die von dir geschilderten Fälle Einzelfälle sind und keine systematischen Regelmäßigkeiten darstellen, die letztlich jedweder Form der Ungleichbehandlung (vgl.den Thread den DePaelzerBu) Tür und Tor öffnen. Ich kenne auch Kollegen bei denen z.B.bei mündlichen Noten die Vier die schlechtestmögliche Note ist (weil es Elterngespräche über Noten reduziert), ebenso wie ich bei mir selbst bei mündlichen Noten - nachdem mir da noch viel Erfahrung fehlt- immer sehr bewusst darauf achten muss, weder Verhalten/Mitarbeit in die Wertung einfließen zu lassen noch einfach nur eine Rangliste zu erstellen statt die Noten fachlich zu begründen (was natürlich mehr Arbeit macht). Ich nehme bei der Mehrheit meiner Kollegen, wie auch bei den vielen Familienmitgliedernim Schuldienst wahr, dass sie sich genau diese Abeit ebenfalls machen und sich selbst dabei konstant sehr kritisch hinterfragen. Das bestätigt zumindest im klitzekleinen Universum meiner Schule meine eingangs formulierte Hoffnung.

    Solche Rollenstereotype sind halt zuallererst eine Folge von Erziehung und Sozialisation. Persönliche Veranlagung und Interesse ergänzen das Bild lediglich und dann eben auch nur in dem Maß, welches ich mir als Folge von Erziehung und Sozialisatin selbst erlauben kann. Am Ende kann man dann Unterschiede feststellen, diese sind aber halt eher als Symptome zu verstehen, nicht als originär in dieser Einseitigkeit gegegeben. Gerade soziale Medien transportieren massiv solche Rollenstereotye durch entsprechende Videos und Blogs die Kindern und Jugendlichen vermitteln, wofür sie sich als Jungs oder Mädchen zu interessieren haben. Da gab es zuletzt erst eine Studie, die festgestellt hat, dass es infolge dieser medialen Einseitigkeiten zu einem Rückschritt gekommen ist gesellschaftlich wenn es darum geht derartige Stereotype aufzubrechen. (Ich versuch mal die wiederzufinden, war ein Beitrag auf SWR2 mit den Studienergebnissen und einer Diskussion dazu, während auf dem Heimweg war, da hab ich das nur teilweise abgespeichert obwohl ich mir den Namen der Studie merken wollte- daran wenigstens erinnere ich mich noch- um sie zuhause rauszusuchen.)


    EDIT: Hier wäre die Studie zu weiblicher Selbstdarstellung in sozialen Medien und den Folgen für Geschlechterstereotype: https://malisastiftung.org/en/female-self…ocial-networks/
    English summary

    Deutsche Zusammenfassung

    Nachdem es hier im Thread ja um Übergangsregelungen geht: Gibt es eigentlich noch BL, in denen es eine Schönschriftnote in Klasse 4 gibt und falls ja, hat diese einen Einfluss auf die Empfehlung?

    (Gab es in meiner GS-Zeit samt des freundlichen Hinweises der sympathischen Lehrkraft, dass sie mir mit einer vier in Schönschrift keinesfalls eine Gymnasialempfehlung- damals noch verpflichtend zu befolgen- ausstellen würde. Als Linkshänder keine ganz einfache Hürde..)

    Tatsächlich scheint es zwar sehr viele Studien zu geben, um das Phänomen der Bildungsungleichheit zur beschreiben, aber kaum Studien, die eine nähere Erklärung erlauben würden bzw.den Beitrag von Schule und Lehrkräften zur Reproduktion von Bildungsungleichheit befriedigend darstellen könnten. (vgl. Hartmut Ditton: Der Beitrag von Schule und Lehrern zur Reproduktion von Bildungsungleichheit; in: Rolf Becker, Wolfgang Lauerbach (Hrsg.): Bildung als Privileg, Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit; Wiesbaden, 4.Auflage, 2010, S.247-276).

    Grundlegend scheinen mir in allen Fächern neben mündlichen Noten Verhaltens- und Mitarbeitsnoten besonders anfällig für Ungleichbehandlungen zu sein (da wir hier in hohem Maß geprägt sind von Erwartungshaltungen unserer eigenen sozialen/kulturellen Herkunft und dem damit einhergehenden Habitus). In Baden-Württemberg sind wir aber beispielsweise auch gehalten in allen Fächern die Rechtschreibung/Grammatik mit zu werten. Ich kann mir sofort vorstellen, dass, nachdem es keine Vorgaben gibt, wie ich das letztlich umsetze, es hierbei infolge persönlicher Überzeugungen zu kleinen, aber eben doch signifikanten Unterschieden kommt, die man im Rahmen qualitativer Interviews einordnen könnte. Da kann es dann auch im Matheunterricht unbewusst darum gehen, dass die drei SuS die mit Werkrealschulempfehlung in Klasse 5 am Gymnasium sitzen doch "sowieso nicht an der richtigen Schule sind", "an einer GMS/WRS/RS besser aufgehoben wären", "den Lernprozess von Mitschülern verlangsamen", "noch nichtmal einen graden Satz schreiben können". Selbst ein klarer Erwartungshorizont (10 Rechtschreibfehler in der KA = 1 Punkt Abzug o.ä.) ändert dann gar nichts daran, dass diese bestimmte Schülergruppe dieses bestimmte Kriterium von vornherein häufiger nicht erfüllen kann, als andere Schülergruppen. Damit kann ich dann wenn ich will meine persönliche Haltung rein sachlich begründen und werde vom System unterstützt (=institutionelle Diskiminierung).

    Nicht nur SuS, selbst vielen Kollegen fällt das ja gar nicht auf, dass im System Schule immer die gleichen Noten rauskommen bzw. damit eine relative Rangfolge innerhalb (!) einer Klasse/eines Jahrgangs kreiert wird und keine absolute über Jahrgänge hinweg.
    Wenn man lauter Dreier-Schüler in eine Klasse stecken würde, wären sie nicht mehr lange Dreier Schüler, sondern würden über die Notenskala differenziert.
    Man kann so gut sein, wie man will, wenn die anderen besser sind, ist das nichts Wert und umgekehrt - man kann schlecht sein, solange die anderen noch schlechter sind (vielleicht ein aktuell passenderes Beispiel).
    In der Schule werden Gewinner und Verlierer produziert.

    Ich bin sofort bei dir Morse, wenn es um das Argument geht, dass Schule Lebenschancen nicht einfach nur ermöglicht sondern auch aktiv zuteilt und Noten dabei der massgebliche Selektionsfaktor sind. Ich glaube aber nicht, dass man per se annehmen kann, dass - ungeachtet schulgesetzlicher Vorgaben- Lehrer konstant eine soziale Norm anstelle einer kriterialen Norm ansetzen würden. Ich glaube bei mündlichen Noten ist das ein gewisses Risiko, weil diese generell für Bewertungsfehler anfälliger sind, würde aber annehmen, dass sich diese Bewertungsfehler mit entsprechender Selbstreflexion zumindest auf ein akzeptables Maß reduzieren lassen. Siehst du das anders? Wie machst du das bei deinen SuS- muss es innerhalb der Klasse eine "Rangliste" geben die sich in Form von Noten zeigt (und die nicht rein fachlich begründet ist)?

    Nö, bislang nicht. Hatte "noch nie" (als Ref gab es auch noch nicht viele Optionen...) Kundschaft und deshalb auch keine Anwesenheitspflicht (läuft bei uns nur über vorherige Termine, keine "Spontanbesuche" möglich).


    Der/die Nächste würde sich so eine Regelung auch wünschen an der eigenen Schule.

    Die Frage gab es vor ein paar Wochen schon einmal (also Anerkennung eines Studiums aus Österreich), von einem Hans sowieso. Einfach mal die Forensuche nutzen, dann solltest du fündig werden. Für BaWü gibt es eine zentrale Stelle für die Anerkennung von im Ausland erworbenen Lehrbefähigungen. Link ist im anderen Thread zu finden. Ggf. müssen bestimmte Teilleistungen neben dem Ref/berufsbegleitend nachgeholt werden wie beispielsweise Schulrecht (in BaWü auf jeden Fall verpflichtend) oder - je nach bisherigen Studieninhalten- Pädagogik/Didaktik.

    Wechsel im Studium ist heutzutage europaweit infolge des Bologna-Prozesses ja recht unproblematisch. Mit dem Bachelor könntest du dich für ein Masterstudium in Deutschland bewerben.

    Was deine Frage zur Fächerkombi anbelangt hätte ich eine Gegenfrage: Welche Schulform wäre denn für dich von Interesse? Primarstufe, Sekundarstufe I, Sek. I+ Sek.II, Berufliche Schulen, Förderschulen? - Je nach Schulart und BL fällt die Antwort andes aus.

    Ich war jetzt ehrlich gesagt gar nicht davon ausgegeganen, dass Mikael GEW-Mitglied sein könnte, da mir das angesichts seiner konstanten Kritik spezifisch an dieser Gewerkschaft (neben Verdi versteht sich) ideologisch doch sehr fern scheint aus meiner Perspektive (wäre aber tatsächlich möglich, dass er einfach nur wahnsinnig enttäuscht und desillusioniert ist von seiner bisherigen Gewerkschaft- Gründe hat er ja hier im Thread auch schon genannt). Aber klar: Erstmal darf man durchaus auch einfach im eigenen Verband seine Kritik äußern, sich einbringen, sich Gehör verschaffen wenn dort Dinge gefühlt aus dem Ruder laufen, man aber den Eindruck hat dennoch noch am "richtigen" Ort zu sein (was ich mir jetzt bei Mikael und der GEW irgendwie nur schwer vorstellen kann, aber seis drum). Schließlich zeichnen sich ja auch Gewerkschaften durch demokratische Mitwirkung aus, die es zu leben (oder ggf.auch einzufordern) gilt.

    Meine Reaktion bezog sich nicht auf sachliche Argumente, mit denen ich absolut bereit bin mich auseinanderzusetzen, ganz gleich, ob ich sie teile oder nicht, sondern auf immer wieder ohne Argumente eingeflochtene Sprüche über GEW ("GEWerkschaften") und Verdi, die eben gerade kein Diskussion darstellen und für eine Kritik dann in ihrer Repetitivität auch zu dünn sind. Nur auf diese Sprüche bezog sich mein Gegenspruch. Lass uns sehr gerne argumentativ kritisch auf Gewerkschaften (GEW, Verdi, Philologenverband, IGMetall, Cockpit, whatever) blicken und über diese diskutieren. Dafür bin ich jederzeit zu haben. Ich bin auch Mitglied in einer Gewerkschaft (seit inzwischen 18 Jahren), sehe klare Stärken, aber weiß natürlich auch um Schwächen und bin da sicherlich- auch wenn ich meine gewerkschaftliche Heimat gefunden habe- ideologisch nicht so festgefahren, dass ich nicht imstande wäre Kritik selbst zu äußern oder auch mit ihr umzugehen, wenn sie von außen kommt. Das sollte eigentlich auch normal sein und nicht erwähnt werden müssen. Das halte ich dir angesichts deiner sonstigen Beiträge auch zugute Morse, dass du diese Form der Kritikfähigkeit mitbringst. ;) :)

    Ich glaube schon, dass allein die Tatsache, dass man schon Mal in irgendeiner Art von psychischer Behandlung war oder derartige Medikamente verschrieben bekommen hat, ein Problem sein könnte.

    Wie gerecht oder ungerecht das im Allgemeinen oder Deinem Fall ist, weiß ich nicht, aber ich würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    Vermutlich hängt das auch etwas vom jeweiligen Amtsarzt ab, da gibt's ja bei diesen Untersuchungen Unterschiede wie Tag und Nacht.

    Ja, diese Unterschiede gibt es, deshalb ja auch meine eingangs erfolgte Empfehlung den Arzt weise auszuwählen mit gutem Blick auf dessen originäre Facharztrichtung. Ein Arzt, der selbst als Therapeut tätig ist dürfte beispielsweise zwar detaillierter nachfragen bei einer vergangenen depressiven Verstimmung, verfügt aber eben - anders als Kollege X mit Facharzt in Orthopädie- auch eher über das erforderliche Fachwissen um Antworten des Patienten sauber einordnen zu können und nicht nur nach Schublade zu sortieren. Wenn der TE sich zusätzlich noch gut überlegt, was er auf mögliche kritische Fragen antworten kann, um diese sowohl völlig ehrlich zu beantworten, aber auch sich selbst dabei klug darzustellen und das Attest ergänzt ist das Ganze zumindest vor dem Hintergrund dessen, was hier im Thread steht kein unmögliches Unterfangen auch wenn es leider stimmt, dass Therapie und Co.weniger als gesunde Selbstfürsorge, als vielmehr als mögliches Risiko gesehen werden.

    @Pustekuchen : Gute Frage. Vor dem Ref mussten wir das nur selbst einreichen, ist ja auch eine privat bezahlte Untersuchung bei der es wirklich erhebliche Unterschiede gibt. So bestand bei manchen Refs der Hörtest darin, dass der Arzt in einer Ecke des Zimmers leise etwas gesagt hat, was die Person hören musste, während es bei mir ein richtiger Hörtest war wie beim HNO. Müsste der TE vielleicht nochmal bei seiner Gewerkschaft in Erfahrung bringen, als worst case-Option.

    In BaWü gibt es seit dem Schuljahr 2012/2013 keine verbindlichen GS-Empfehlungen mehr. Seit dem Schuljahr 2018/19 muss die noch immer nicht-verbindliche GS-Empfehlung jetzt zumindest der Sekundarschule bei der Anmeldung vorgelegt werden, damit diese weiß, welche Schülerschaft mit welchem Förderbedarf zu ihnen kommt. Nach der Orientierungsstufe darf man getrost davon ausgehen, dass SuS mit Werkrealschulempfehlung nicht mehr am Gymnasium zu finden sind, da diese konsequent abschulen wenn die Noten nicht ausreichend sind. Alle anderen Schularten schulen nicht mehr ab, beraten aber Eltern zu möglichen Niveauwechseln der Kinder oder auch ggf.einem sinnvoll erscheinenden freiwilligen Schulwechsel, der in Einzelfällen angezeigt sein kann. Die sogenannte "multilaterale Versetzungordnung" regelt dabei detailliert bei welchen Noten ein Niveauwechsel in die eine oder andere Richtung möglich oder nötig ist.

    Morgensonne ist herrlich, da es bei uns an der Schule aber neben der Ausrichtung auch eine Frage des Bauteils der Schule ist, ob man im Sommer ab 9 Uhr nur noch mit Vollverdunkelung arbeiten kann- was jedwede Morgensonnenfreude obsolet macht-, damit das Whiteboard nicht blendet und ab 10 Uhr mit geöffneter Zimmertür, damit man in der stickigen Luft nicht umkippt: Nachmittags im Sommer nur Süd-Ost-Ausrichtung im Ur-ur-uraltbau, alle anderen Räume sind dann aus den verschiedensten Gründen nicht mehr erträglich.

    Wo würdest du es in deiner Schule dauerhaft beim Unterrichten aushalten?

    Weniger motzen Mikael, mehr selbst machen: Wenn dir die GEW nicht passt, such dir eine andere Gewerkschaft die näher an dir dran ist ideologisch (Philologenverband vielleicht?) und engagier dich dort, damit was dir wichtig ist gehört und womöglich umgesetzt wird. Nur Schimpfen, aber nichts machen wollen, damit sich etwas ändert ist zu billig.

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