Beiträge von CDL

    Wäre es möglich die bevorstehende Lektüre sinnvoll vorzuentlasten? Vielleicht thematisch etwas herausziehen und damit eine vernünftige UB-Stunde planen (Vorkenntnisse zum Thema aktivieren, Hypothesen bilden zur Geschichte anhand von Cover und Klappentext,...)?

    Hallo CDL,

    das ist völlig korrekt, was du sagst.
    Aber weißt du was: Ich will Lehrer werden.

    der Buntflieger

    Das ist wohl der zentrale Unterschied zwischen uns beiden: Du willst Lehrer werden, obwohl du im eigenständigen Unterricht bist und mitten in den Prüfungen steckst. Ich bin jetzt schon Lehrerin- nur eben noch nicht mit voller Lehrbefähigung, bis ich mein Referendariat erfolgreich abgeschlossen haben werde.

    Ich verstehe, dass du Angst hast (die sich sicherlich in deiner Aussage verbirgt), dennoch solltest du den Mut finden dich der Verantwortung deines Berufes auch jetzt schon zu stellen, denn leichter kann es später nur dann werden, wenn du die Traute hast zu dir zu stehen, deinen Weg zu gehen, Lösungen gemeinsam mit Kollegen zu finden, etc. Das Ende des Refs macht die Dinge nicht zwangsläufig leichter für dich. Schließlich kommt dann ja erst noch die Probezeit, die du bestehen wirst wollen, dann ist da der SL mit dem du dich vielleicht gut stellen willst im Hinblick auf eine Beförderung, usw. Angst ist ein lauter, aber schrecklich schlechter Ratgeber.

    ...und als Referendar verantwortlich für den Lernprozess deiner SuS, nicht für geschenkte Noten und den leichten Weg, bei dem dir kein Widerstand droht. Ich verstehe, dass das Ref hart ist, aber schon im Ref derart mutlos und halbherzig seinen beruflichen Verpflichtungen nachzukommen ist ganz schön traurig und grenzt an eine Bankrott-Erklärung als Lehrer. So einen Text würde ich einem Kollegen kurz vor der Pensionierung durchgehen lassen (auch wenn ich mir anderes wünschen würde), aber nicht jemandem zu Beginn seines Berufslebens.

    Wenn ich eine bessere Note fachlich nicht verantworten kann und auch eine Rücksprache mit erfahreneren Kollegen/Mentoren ergibt, dass mein Anspruch angemessen für Klassenstufe und Fach ist, dann vertrete ich das auch entsprechend und fange nicht an Noten zu verschenken. Damit fördert man nur eine unrealistische Selbstwahrnehmung von Schülern.

    Vielleicht kann der Personalrat in der Frage auch zwischen den Kollegen vermitteln helfen? Am Ende wird die SL sich ja nicht quer stellen, wenn es der TE gelingt mit ihren Kolleginnen (Kollegen?) eine konsensuale Einigung zu erzielen und keine anderslautende dienstliche Anweisung aufrecht erhalten.

    Vielleicht gehörts aber auch zu unserem Job, Kinder für Formen der Mitbestimmung zu sensibilisieren?

    Eh sei denn, man wollte unmündige Bürger, die heute wie künftig brav abnickten was Obrigkeiten über sie entscheiden..

    Die SMV ist ein demokratisches Mitbestimmungsrecht unserer SuS. Als Bürger dieser Demokratie ebenso wie mit hoheitlichen Aufgaben betraute Landesbeamten gehört es zu unseren zentralen Verpflichtungen eben dieser Demokratie Leben zu geben durch tägliches Handeln und unsere SuS fachunabhängig mit den verschiedenen Ebenen demokratischer Mitwirkung vertraut zu machen. Direkt nach der eigenen Familie als Keimzelle der Demokratie ist die Schule eine der ersten Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler selbst aktiv ihre Umwelt gestalten zu können, zu erfahren, welche Rechte und Möglichkeiten ihnen offen stehen, aber auch welchen Einsatz sie für manche Veränderung bringen müssen. In GK ist das deshalb auch eines unserer ersten Themen in Klassenstufe 7 und stößt bei den SuS auf großes Interesse. Demokratieerziehung endet glücklicherweise nicht im GK-Unterricht sondern ist Aufgabe der gesamten schulischen Bildung.

    (Muss ich das gerade wirklich in einem Lehrerforum schreiben?!? Fassungslos ich bin!)

    Solltest du deine Berufserfahrung tatsächlich als Ref anerkannt bekommen (halte ich für unwahrscheinlich mangels 2.Fach), wäre das wahrscheinlich der leichteste Weg für dich. Ich nehme an, damit hättest du die Entgeltstufen wie Leute mit OBAS. PE verdienst du weniger, Vertretung funktioniert, solange der Mangel da ist.

    Gibt es in NRW im Seiteneinstieg die Option berufsbegleitend das 2.Fach nachzustudieren?

    Ich würde auch neben den Mitwirkungsrechten der SMV (beispielsweise über die Schulkonferenz oder die Wahl der Vetrrauenslehrer) den Fokus auf ein Brainstorming legen, welche Aspekte die SuS gerne an ihrer Schule als SMV angehen wollen.
    Welche Themen sind den SuS wichtig? Welche Konflikte gibt es? Gerade die Gestaltung von Schule und Pausenhof sind recht zuverlässig Themen für SuS, bei denen sich auch eine SMV mit eigenen Aktionen einbringen kann. Welche SMV-Aktionen gab es in den letzten Jahren bzw.gibt es aktuell die gut laufen (Valentinstagsgrüße, Nikoläuse am 6.12 samt SMV-Weihnachtsmännern und -frauen, die diese verteilen, SMV-Party zu einem festen Anlass im Jahr,...)? Versucht möglichst noch in diesem Schuljahr etwas auf die Beine zu stellen, damit die SMV wieder präsenter wird und im kommenden Schuljahr bereits an einem anderen Punkt starten kann. Ein SMV-Wochenende mit möglichst allen Klassensprechern bei dem ihr euch besprecht, was ihr in diesem Schuljahr noch machen wollt könnte ein Ausgangspunkt sein.

    Meine Frau ist studierte Romanistin. Die kann zwar unfassbar gut Französisch, aber ihre Fremdsprachenkenntnisse lassen zu wünschen übrig. ;)

    Super Sache. Ist der sexistische, frauenfeindliche Schenkelklopper auch endlich mal wieder raus (hab ich seit dem Studium nun wirklich zu selten gehört...). Hattu fein gemacht! :uebel:

    Ach Gottchen Buntflieger, das haben doch weder Wollsocken noch ich mit unseren Ausführungen zu PHs gesagt. Es geht um Fachlichkeit, Anteile von Fachwissenschaft im jeweiligen Studiengang und die Frage, inwieweit ein bestimmtes Maß gerade auch im Schuldienst relevant bzw.unablässlich sein könnte, nicht darum Leute die an der PH studiert haben generalisierend abzuwerten.

    Stimmt natürlich state of Trance. Nachdem ich aber mit Ende 30 vor Kurzem erst den Beruf gewechselt habe und ins Ref eingestiegen bin, weiß, dass ich nach dem Ref gesundheitlich bedingt nur in Teilzeit weiterarbeiten werde, würde mir ein Jahr spürbar fehlen. Das würde ich persönlich mir zumindest sehr gut überlegen und meine weitere private Rentenvorsorge gründlich durchrechnen (und ggf.aufstocken), ehe ich so etwas später einmal machen würde.

    Man verzichtet schon auf ein Jahr Einkommen, allerdings verteilt auf mehrere Jahre. Man spart ja unbezahlte Überstunden an, weil man vollzeit arbeitet, aber nur teilzeit bezahlt wird.
    Was aber wichtiger ist: Man verzichtet auch auf ein Jahr Pensionspunkte bzw. -prozente.

    Tatsächlich hatte ich Mikael so verstanden, dass er meint, man habe während des Sabbatjahres gar keine Einkünfte, was natürlich so nicht korrekt wäre. Offensichtlich ging es ihm rein mathematisch betrachtet darum, wer letztlich für das Freistellungsjahr finanziell aufkommt. Das ist klar der einzelne Arbeitnehmer, es wäre aber auch eigenartig, wenn es anders wäre. Das Spezielle am Sabbatical ist eben, dass man sich ein längeres Zeitfenster für völlig andere Tätigkeiten als Schule schaffen kann.

    Die fehlenden Pensionspunkte würden mich allerdings auch schrecken.

    Als Dienstherr wäre ich hochzufrieden, wenn ein Teil meiner Lehrerschaft überhaupt nicht kapiert, dass sie das Sabbatjahr selbst bezahlen. Da kann man das umso besser als soziale Wohltat verkaufen...
    (...)

    Falls das u.a.an mich ging war die Belehrung von oben herab wirklich unnötig. Ich habe im Übrigen auch bei WillG nicht den geringsten Zweifel daran, dass ihm völlig klar ist, dass das Sabbatjahr keine bezahlte Freizeit ist sondern eine spezielle Form des kompakten Überstundenabbaus durch Freizeitausgleich.

    Was ich an der ganzen Diskussion besonders spannend finde ist, dass sie sich bereits an der Frage des im Lehramtsstudiums Gym vermittelten Fachwissens entzündet. Nachdem ich Abschlüsse in meinen Fächern von Uni und PH habe, sehe ich - aus der Perspektive der Geisteswissenschaften- die entscheidenden Unterschiede vor allem zwischen den verschiedenen Hochschularten und damit einhergehend dem, was an Fachwissenschaftlichkeit in den verschiedenen Lehrämtern vorausgesetzt wird:

    Uni: Lehramtsstudium Gym in BW = fachwissenschaftlich mindestens so viele Scheine in meinen Fachbereichen wie im Diplombereich

    PH: alle anderen Lehrämtler in BW = in meinen Fächern Sek.I selbst im Hauptfach nur die Hälfte der fachwissenschaftlichen Scheine wie an der Uni, in den diversen Nebenfächern noch weniger

    Spätestens an der Realschule (wo Fachlichkeit stärker im Mittelpunkt stehen kann, als z.B. an Haupt- und Werkrealschulen) merkt man das einzelnen Anwärtern (nicht den fertigen Kollegen, die entsprechend fit in den schulischen Themen sind) durchaus auch an, wie groß manche fachlichen Lücken (noch) sind im Referendariat. Mit Geschichte als Nebenfach an der Uni habe ich ebensoviele Geschichtsscheine gemacht wie die Hauptfachleute Geschichte von der PH, die in Diskussionen deshalb auch meist denken ich sei Historikerin (bin ich nichtmal annähernd natürlich).

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