Beiträge von CDL

    Ich würde dir dahingehend zustimmen Buntflieger, dass die Frustrationstoleranz mancher Schüler (oder ihrer Eltern) nicht so gut ausgeprägt ist, wie man das qua Alter vielleicht vermuten würde. Nicht allen Schülern oder Eltern ist bewusst, dass einen Lernweg zu beschreiten nicht bedeutet, dass man zu Beginn als Motivation erstmal gute Noten geschenkt bekommt, sondern eine ehrliche Rückmeldung zum aktuellen Wissenstand, damit man an bestehenden Schwächen gezielt arbeiten kann.

    "Bestien" hatte ich allerdings noch nie bei der Notenvergabe und habe auch von meinen Kollegen derartiges noch nicht gehört.

    Und wenn die liebe Greta meint, alle müssten die selbe große Angst verspüren wie sie selbst (wie in einem anderen Beitrag zitiert), dann ist das m.E. ein Fall für professionelle Hilfe. Ich jedenfalls verspüre keine Angst und wünsche mir für meine Schüler, dass sie auch keine verspüren.

    Also sind - ganz unabhängig von Greta- Jugendliche, die sich mit hoher emotionaler Beteiligung politisch engagieren für dich generell ein Fall für den Therapeuten/Psychiater?

    Angst ist - neben der Hoffnung auf Veränderung- ein wichtiger Motivator für politisches Engagement wie ja gerade der Erfolg von Pegida bzw.der AfD sehr eindrücklich zeigen. Ob sie immer des beste Berater ist sei mal dahingestellt. Grundlegend geht mit großer Angst aber sehr oft auch großer Mut einher und die Hoffnung auf eine positive und friedliche Veränderung der eigenen Lebenswelt (man denke nur an die Montagsdemonstrationen in der ehemaligen DDR). Verbunden mit dem Gefühl der Selbstwirksamkeit, dass die Jugendlichen, die auf die Straßen gehen und friedlich demonstrieren (anders als Pegida und Co also) ganz bestimmt motiviert, ist das weit weg von einer "German Angst". Vielmehr spricht es für eine Art von Zuversicht durch eigenes Handeln Öffentlichkeit generieren zu können, ein Thema setzen zu können, etwas bewirken zu können.
    Natürlich gehört zu diesem eigenen Handeln dann auch das private Handeln dazu und natürlich haben auch Jugendliche die mitdemonstrieren hier noch Lernfelder- wir Erwachsenen aber auch! Da kann sich jeder von uns dann einfach mal zuerst an der eigenen Nase packen, ehe wir beginnen mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ich weiß mein ökologischer Fussabdruck ist - obwohl ich nicht in den Urlaub fliege, weitestgehend regional, bio und fleischarm einkaufe und Dinge eher repariere als neu zu kaufen- noch immer größer, als er sein sollte. Daran arbeite ich konstant weiter. Wie sieht das bei euch aus?

    Ich kann zwar nicht für die ganze Generation sprechen sondern nur für mich,aber ich will den Allerwertesten nicht mehr hochbekommen, weil ich mich von den Öko-Terroristen verschaukelt fühle. In meiner Schulzeit gab es den kalten Krieg, das Waldsterben, sauren Regen, Tschernobyl und noch viel mehr Weltuntergangsszenarien. Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie damals im Fernsehen Bilder zu sehen waren, wo Gürterzüge mit Lebensmitteln vernichtet wurden, weil alles verstrahlt war. Da habe ich damals meine Eltern gefragt, ob ich denn die Snickers noch essen dürfe oder auch wegschmeißen müsse.

    Und was ist letztlich passiert? Nichts! Wir leben immer noch. (...)

    Alles Fake News, ganz klar, :doc: weiß schließlich sogar mein Freund Donnie-Boy.

    Es ist ein Witz, dass ich, als "alter weißer Mann", hier Demokratie und Recht erklären und verteidigen muss.

    Kontroversität ist auch so ein Baustein einer gelebten Demokratie, die muss man umgekehrt dann aber auch aushalten, dort wo sie eigenen Positionen widerspricht, bzw.sich die Mühe machen um (politische) Mehrheiten zu ringen.

    So weit geht es zum Glück nicht, aber meine "Fremdsprachenlehrerehre" hatte das Bedürfnis sich auch mal zu Wort zu melden (wo sonst in diesem Forum vor allem die GK-Lehrerin ihre Spielwiese findet). :)

    Sprachpraxis als Basis fürs Sprachenlernen funktioniert für manche Menschen exzellent, hat für viele Menschen den Nachteil, dass sie gerade bei sprachlichen Registern ohne gezielte Grammatik- und Wortschatzarbeit an Grenzen stoßen. Je nachdem, in welchen Kontexten man eine Sprache verwenden will oder muss oder mit welchem Anspruch man das Erlernen einer neuen Sprache betreibt werden viele Lerner früher oder später eben doch wieder den einen oder anderen thematischen Wortschatz als Vokabeln auswendig lernen müssen (und sei es auch nur, um im neuen Land einen Ausweis beantragen oder eine Steuererklärung halbwegs korrekt ausfüllen zu können.).
    Persönlich lerne ich tatsächlich am meisten aus dem direkten Gespräch, das ist aber auch eine Frage von bevorzugten Lernwegen oder auch bestimmten Talenten, bis auf welches Niveau man sich auf einem derartigen Lernweg vorarbeiten kann. Insofern auch für den späteren Sprachlernweg nicht unbedingt verallgemeinerbar, dass Vokabeln gezielt auswendig zu lernen kein Teil des Sprachlernprozesses mehr sein muss.

    Danke du Liebe! :prost: (Muss ja auch mal einen Vorteil haben mit fast 40 noch den beruflichen Schwerpunkt zu verändern. Mit Teilzeit werde ich mich dann auch spätestens zur Pensionierung als (fix &) fertige Lehrerin bezeichnen können. :hammer: )

    Immer alle gleich? Weil sich auch alle gleich verhalten? So'n Quatsch. Es gilt für alle das gleiche Schulgesetz, das reicht. Dieses sieht einen nicht unerheblichen Ermessensspielraum vor. Der dient dazu die Verhältnismäßigkeit sicher zu stellen.

    Einheitliche Regelungen würden ja auch dem Grundsatz widersprechen, dass SuS einen Anspruch darauf haben individuell gehört zu werden und das alle sie entlastenden Umstände angemessen berücksichtigt werden müssen. In der Folge ist dann eben für Schüler A, der Fehlverhalten a einmalig zeigt eine andere Reaktion angemessen, als für Schülerin B, die Fehlverhalten a in jeder Unterrichtsstunde zeigt.

    oh ja, ich weiß wie kräftezehrend das ist! Später zehrst du dann aber davon :troest:

    Danke, das tut gut. :) Manchmal ist Anteilnahme doch die schönste Hilfe.

    Ich mache sicherlich dank der bisherigen Berufserfahrung vieles bereits richtig in der Klassenführung, habe als Bestätigung meiner bisherigen Arbeit mit einigen besonders störungsfreudigen Gruppen auch diese Klasse übertragen bekommen ( ;( ). Als Ref muss man nunmal auch beweisen, dass man mit den anstrengenden Kalibern umzugehen versteht, die je nach Schule im weiteren Berufsleben der Regelfall werden könnten (oh Gott, bitte nicht!!! :grimmig: )

    Ich glaube mit mehr Erfahrung im Schuldienst (und weniger Bewertungsdruck als im Ref), werde ich auch gelassener werden können, was meiner Erfahrung nach viel ausmacht in der Klassenführung. Jetzt stehe ich unter Beobachtung und muss zeigen, dass ich auch dieser Belastung gewachsen bin. :zahnluecke:

    Bonjour Mathias,

    leider habe ich in diesem Schuljahr nur Schüler, die etwa ein Jahr jünger sind als deine Schüler und entspechend noch nicht ganz so viel Französisch sprechen bzw.schreiben können. Ein derartiger Austausch wäre zumindest für meine Schüler erst ab dem kommenden Schuljahr möglich (leider).

    Ich hoffe, du findest hier aber andere interessierte Kollegen. Tolle Idee, dich in einem deutschen Lehrerforum damit zu melden. :top:

    Der "Schulbus" (wenn es ein solcher ist und nicht der normale öffentliche Linienbus) ist ja ganz klar der Schule zugeordnet, insofern wäre das in BW möglich. Auch der Schulweg kann ggf. schulrechtlich relevant sein, wenn beispielsweise das Fehlverhalten in der Schule begonnen wurde oder dort weitergeführt wird oder sich auch dort auswirkt (=schulbezogenes Fehlverhalten). Wichtig wäre dür dich aber, welche schulrechtlichen Bestimmungen in Sachsen gelten Krabappel.

    Das Beispiel mit den Altenpflegern ist natürlich wirklich sehr eindrücklich, Gleichzeitig ist das aber auch eine Branche bei der Streiks natürlich nie eine Grundversorgung gefährden, sondern im Regelfall die Arbeitskräfte streiken, die keinen Dienst haben um das Leben der ihnen anvertrauten alten Menschen nicht zu gefährden.

    Die Frage ist halt, ob es für dich ok wäre, wenn deine SuS oder deren Eltern dich und deine Beiträge hier identifizieren könnten. Ich gehe zwar davon aus, dass jede_r hier zu seinen Beiträgen inhaltlich stehen würde, aber ggf.kann man anonym auch über das eine oder andere vertraulichere/persönlichere Thema sprechen, gerade weil man weiß, dass clevere SuS und deren Eltern oder auch die eigene SL einen nicht (oder nicht zweifelsfrei) mitlesend identifizieren können.

    Es gibt ja auch im Beamtenrecht durchaus Möglichkeiten der kreativen Lösungssuche: Begleitung einer Klasse, die einen klaren Arbeitsauftrag erhält (z.B. Interviews mit Anwesenden SuS zu deren Motivationen führen anhand eines vorab erarbeiteten Interviewleitfadens). Die Klasse erhält die offizielle Ansage ihrer Lehrkraft, dass weder Lehrer, noch Klasse mitdemonstrieren können während der Schulzeit, sondern die SuS einen Arbeitsauftrag zu erfüllen haben, den sie eben nur bei dieser Demo erfüllen können. Man steht mit den SuS entsprechend am Rand der Demo. Wenn dann einzelne SuS von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch machen und etwas mitskandieren erinnert man sie an ihren Arbeitsauftrag mit dem Nachdruck, den man für nötig hält. So etwas geht natürlich nicht an jeder Schule, aber je nach SL und Art des Anliegens, gibt es da Möglichkeiten.

    (Habe letztes Jahr von einem Vorgehen fast wie beschrieben von einigen Gymnasien in BaWü vor dem Hintergrund einer rechtsextremen Demo direkt vor dem Schulgelände gehört. Dieses Vorgehen war natürlich mit den Schulleitungen abgesprochen, die die Verantwortung dafür auch übernommen haben. Kollegen blieben am Rand stehen, beaufsichtigten lediglich demonstrierende Schüler, die ihr Recht auf Meinungsfreiheit (vom sicheren und polizeilich gesicherten Schulhof aus) nutzen wollten. Unterricht war aus Sicherheitsgründen sowieso nicht möglich während die Demonstration an der Schule vorbeizog.)

    Euch ist aber schon bewusst, dass in den Fachanforderungen (zumindest in SLH) steht, dass kompetenzorientiert bewertet wird. Aber auch hier für BW findet man was:
    https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/ch…standards/komp/
    (...)
    Und klar, ich lasse auch Nebengespräche zu, wenn sich die SuS großteils um die Aufgaben kümmern. Dass man mal einen Satz über Fußball loswird, oder mal ermahnt werden muss okay. Wer aber mehrfach ermahnt werden muss oder nur anderes macht: Kommunikationskompetenz etc. mangelhaft. Note eintragen. Und den Eltern über die neuen, kompetenzorientierten Bildungsstandards begründen.
    Noch nie ein Problem gewesen.
    Alle, die behaupten, man dürfe Störverhalten nicht benoten, die sind noch im alten Denken verhaftet. Kompetenzorientierung umfasst viel mehr als nur Sachwissen und die Note setzt sich aus all diesen Kompetenzen zusammen!

    Hmm, habe ich in dieser Weise für BaWü ehrlich gesagt noch nie gehört. Zumindest spontan hätte ich Bauchschmerzen, schließlich gibt es für Verhalten/Mitarbeit eigene Kopfnoten im "Ländle". Werde deinen Beitrag aber zum Anlass nehmen die kommenden Tage einmal mit einem Schulrechtler zur Lage in BaWü das Gespräch zu suchen. Ein Ergebnis kann ich dann auch hier im Thread noch einmal ergänzen.

    Mir ist noch nicht klar, was dich daran hindert, deine eigenen Grenzen zu wahren. Es ist doch anstrengend, gegen Lärm anzuunterrichten! Wieso sollten da die Interessen derer, die unkontrolliert reinquaken wollen über den Interessen derer stehen, die das Reinquaken nervt? Und wenn du feststellst, dass GA nicht läuft, dann arbeiten sie halt erstmal in Einzelarbeit.

    Ja, da hast du absolut recht. Die Rigorosität mit der ich das Durchsetzen muss (Verhaltenseinträge, Elternbriefe,...) kostet mich glaube ich einfach so viel Kraft, dass ich mir wünschen würde, es gäbe eine leichtere Lösung. Aber nach den Gesprächen mit den Kollegen die sonst noch in der KLasse unterrichten weiß ich, dass das illusorisch ist. Ich glaube das Grundproblem liegt nur in mir begründet, den Grenzen die ich gesundheitlich bedingt habe und dem enormen Kraftaufwand, den so ein Ref generell allen abverlangt (ganz gleich ob gesund oder krank). Eine besonders arbeitsintensive Klasse gehört zum Lenrprozess dazu, ist aber eben auch besonders anstrengend und zeigt mir jede Woche zuverlässig meine körperlichen/mentalen Grenzen (und auch allen anderen Kollegen in dieser Klasse, der Teil liegt also tatsächlich gar nicht am Ref oder meiner Gesundheit).

    Danke aber für deine Nachfrage.

    Sehr allgemein und sehr absolut. Das klingt jetzt auf jeden Fall differenzierter. (Ich wgae einfach mal zu behaupten, dass du an Fremdsprachen bei deinem Beitrag nicht gedacht hattest...)

    Was deine Vermutung anbelangt in den Fremdsprachen hätten sich bestimmte Formen des Auswendiglernens vielleicht nicht überholt, wären aber umstritten, darf ich dir versichern, dass Vokabeln lernen keinesfalls umstritten ist. Damit ist der absolute Auswendiglern-Klassiker im Fremdsprachenunterricht unumstritten. Diskussionen gibt es um Dinge wie die Rolle der klassischen Übersetzung, kommunikativer Ansatz versus Vorbereitung auf eine Sek.II-Oberstufe (oder gar eine Studierfähigkeit) und das Lesen literarischer Texte etc. Vokabeln lernen ist ganz nebenbei auch nichts was man nur im Anfangsunterricht benötigt sondern fortlaufend, um vielfältigen, thematischen Wortschatz und sprachliche Register zu entwickeln und auszubauen. Ich will das jetzt gar nicht weiter ausführen, nur sehr deutlich darauf hinweisen, dass deine ursprüngliche Aussage angesichts dessen wie Fremdsprachenunterricht ganz unumstritten gehalten wird unhaltbar ist.

    Wenn die Frist zur Antragstellung seit 1,5 Jahren verstrichen ist, würde ich mal davon ausgehen, dass das deutlich zu spät kommt. Nichtwissen schützt einen in derartigen Fragen ja nicht, da man selbst dafür verantwortlich ist sich zu informieren. Aber ein klärendes Gespräch mit deiner Gewerkschaft kann ja dennoch nicht schaden, dann weißt du es sicher. Evtl.gilt die Frist nicht für eine künftige Änderung, da sich zwischenzeitlich wieder rechtlich etwas getan hat.

    Hm, das Lesen einer Lektüre stärkt aber doch zuerst Dinge wie Lesekompetenz oder Textverständnis würde ich ausgehend vom Fremdsprachenunterricht meinen. Ich denke, wenn es dir um Lesemotivation geht, müsste deren Förderung innerhalb der gemeinsamen Lektüre noch gezielter motiviert werden. Wie möchtest du da vorgehen? Deine Vorgehensweise sollte dir auch Indikatoren liefern, anhand derer du auf eine gesteigerte Lesemotivation schließen kannst.

    Bei Lesemotivation denke ich ja eher an Dinge wie eine Leseecke im Klassenraum die nach Abschluss einer Wochenplanaufgabe frei genutzt werden darf, einen Bibliotheksbesuch, bei dem jeder ein Buch zu seinem Lieblingshobby sucht und vielleicht in der Klasse vorstellt... (Kann auf dem Handy leider nicht sehen, in welcher Klassenstufe du unterrichtet und an welcher Schulamt.) Aber vielleicht geht das auch in eine komplett falsche Richtung, bin halt doch keine D-Lehrkraft.


    Ausgerechnet diejenigen, die um mehr Lohn kämpfen, sollen nicht ihre Einzel-Interessen verfolgen, sondern ans Wohl der Allgemeinheit denken.
    Dass dabei die Reichen immer reicher werden, stört in diesem Bild nur die wenigsten.

    Nö, das erwarte ich von allen meinen Mitmenschen, gleich welchen Bildungsgrads oder welcher Einkommensklasse. Moralisches Handeln beginnt und endet immer bei jedem Einzelnen. Genau aus diesem moralischen Impetus heraus ist dann soziale Ungleichheit auch nicht hinnehmbar.

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